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Die drittgrößte tschechische Stadt war mir zuallererst als Industriestadt bekannt. Und genau das macht auch ihren besonderen Reiz – neben den verschiedenen Festivals – aus.

Schon in Bochum hat es mich beeindruckt, wie man in alte Industriestätten neues Leben eingehaucht hat. Wer solche „Wandlungen“ schätzt, muss auf jeden Fall nach Ostrava. Doch zuerst ein bisschen Geschichte …

Die Geschichte von Ostrava – kurz erzählt.

Bereits sehr früh bildeten sich Siedlungen an der Mündung der Ostrawitza in die Oder, da eine Bernsteinstraße hier durch die Mährische Pforte führte. Slawen, Kelten, Germanen ließen sich hier nieder und lange Zeit bildeten die beiden Flüsse die Grenze zwischen Mähren und Schlesien und es entstanden auf beiden Seiten des Nebenflusses zwei Dörfer, die bereits1229 und 1267 erstmals urkundlich erwähnt wurden und erst später zu einer Stadt vereint wurden. Bis ins 18. Jahrhundert wurde Handel betrieben, aber die Bedeutung beider Orte blieb gering.

Im ehemaligen Eisenwerk
Im ehemaligen Eisenwerk

Mit dem Bergbau, dem intensiven Abbau von Steinkohle und der Industrialisierung änderte sich allerdings die wirtschaftliche Bedeutung schnell und das Bevölkerungswachstum nahm – vor allem durch Zuzug – rapide zu. 1829 gründete der Fürsterzbischof von Olmütz, Erzherzog Kardinal Rudolf von Österreich die Witkowitzer Eisenwerke, die wohl als Ausgangspunkt für das spätere „Stahlherz“ der Tschechischen Republik gesehen werden können, denn hier wurden wichtige Erfindungen zur Stahlerzeugung gemacht, hier stand auch der erste Kokshochofen der Monarchie. Hier entstanden Eisenbahnschienen für die Nordbahn und hier wurde 1844 der erste Dampfhammer Österreichs errichtet.

Einfach gigantisch - das DOV in Ostrava
Einfach gigantisch - das DOV in Ostrava

Ostrava wurde zu einem bedeutenden Zentrum der Stahlindustrie und zu einem Industriemotor in Österreich-Ungarn, wobei diese Entwicklung Umweltschäden und auch soziale Spannungen mit sich brachte.

Aber auch die Galerien sind sehenswert (hier in der Galerie Plato)
Aber auch die Galerien sind sehenswert (hier in der Galerie Plato)

Zwischen 1939 und 1945 gehörten die beiden Städte (Mährisch Ostrau und Schlesisch Ostrau) zum Protektorat Böhmen und Mähren und damit zum Großdeutschen Reich. 1941 wurden beide Städte offiziell vereinigt.

In der Stadt gibt es viel Grün
In der Stadt gibt es viel Grün

Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Industriezentrum zum Ziel vieler alliierter Luftangriffe, nach dem Krieg begann mit der Gründung der Tschechischen Republik die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus der Stadt.

Auch Murals können bewundert werden
Auch Streetart kann bewundert werden

Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und der Samtenen Revolution gerieten die Schwerindustrie und die chemische Industrie immer mehr in die Krise, da die Absatzmärkte für die Ostrauer Kohle und das Stahl mehr und mehr verloren gingen.

Bei der Führung durch das Stahlwerk
Bei der Führung durch das Stahlwerk

Ein Strukturwandel musste eingeleitet werden, der von hoher Arbeitslosigkeit begleitet wurde, die auch heute noch über den allgemeinen guten tschechischen Werten liegt. Am 30.6.1994 wurde zum letzten Mal Kohle in Přívoz gefördert und in Vítkovice erloschen am 27.9.1998 die Hochöfen.

In der Altstadt
In der Altstadt

Und doch sind es gerade diese „Überbleibsel“ der einstigen Industriehochburg, die für mich den heutigen Reiz der Stadt ausmachen. Dieses Industriedenkmal muss man gesehen und besucht haben – und man sollte sich mindestens einen Tag dafür reservieren.

Blick über Ostrava
Blick über Ostrava

Dazu kommt noch eine wunderschöne Innenstadt, viele kulturelle und sportliche Veranstaltungen und tolle Galerien. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass mit der Universität und der Technischen Universität Ostrava heute ein bedeutender Bildungsstandort ist und damit auch eine sehr junge Stadt.

Sehenswürdigkeiten

Dolní Vítkovice (DOV) – die Witkowitzer Eisenwerke

Hier liegt nicht nur das ehemalige Stahlherz der Tschechischen Republik, es ist – wenn auch etwas außerhalb gelegen – auch das Herz der Stadt.

Einfach gigantisch - Dolní Vítkovice (DOV)
Einfach gigantisch - Dolní Vítkovice (DOV)

Wir steigen aus unserem Bus aus und ein „Wow“ kommt allen über die Lippen. Unvorstellbar groß, das Areal. Alte, zum Teil rostige Rohre, mit Riesendurchmesser, aber auch dünne scheinen ein eigenes Netzwerk über das ganze Areal zu bilden, dessen Kohlegrube Dul Hlubina, die Kokerei und die Hochöfen 2002 zum Nationalen Kulturdenkmal erklärt wurde. Manche der Rohre verschwinden im Boden oder in anderen Gebäuden.

Alt und Neu ergänzen sich prima
Alt und Neu ergänzen sich prima

Wir stapfen staunend zum Haupteingang – einem modernen Gebäude – Gong genannt, in dem nicht nur ein Museum untergebracht ist, sondern auch eine Bäckerei (dazu später). Hier kann man sich nicht nur ausrasten und entspannen, hier sieht man auch welche Führungen in welcher Sprache stattfinden und kann sich gleich die entsprechenden Karten kaufen.

Die Führung

Unbedingt empfehlenswert ist eine Führung, wobei man auch hier je nach Interesse die verschiedenen Rundgänge buchen kann. Auf jeden Fall empfehle ich euch einen Aufstieg auf den Bolt-Tower zu machen. Der Ausblick über die Gegend und das Areal ist einfach gigantisch.

Mit einem Führer am Gelände unterwegs
Mit einem Führer am Gelände unterwegs

Bolt Tower

Früher wurden hier im Hochofen Nr.1 bis zu 1.200 Tonnen Roheisen täglich produziert. 2015 wurde der einzigartige Überbau errichtet, der eine Höhe von fast 80 Metern erreicht, dessen massiver Kern aus Stahl besteht.

Blick zum Bolt Tower
Blick zum Bolt Tower

Ein Aufzug erleichtert teilweise den Aufstieg zum Café und zur Dachterrasse, von der man einen Ausblick bis zu den Beskiden bekommt. Wir steigen bei strahlendem Sonnenschein die Wendeltreppe zur Dachterrasse hoch, doch Wind kommt auf und mit ihm sehr schnell dunkle schwarze Wolken. Es dauert nicht lange und die ersten Regentropfen fallen und aus den Wolken zucken helle Blitze.

Ausblick vom Bolt Tower
Ausblick vom Bolt Tower

Daher müssen wir schnellstens die Plattform verlassen und ziehen uns mit unserem Führer ins Innere zurück. Schade, ich hätte gerne noch länger den Ausblick genossen. Aber auf dem Areal gibt es so viel zu sehen, dass ein Ausflug allein sowieso nicht reicht. Weiter geht es dann ins Innere des Hochofens, die Gießplattform und in den Kontrollraum

Im Kontrollraum des ehemaligen Werkes
Im Kontrollraum des ehemaligen Werkes

Wir lauschen daher weiter den Worten unseres Führers der uns einiges über die Stahlproduktion von früher, die Besitzer und die allgemeine Geschichte des Werkes erzählt.

Blick ins Innere des Gong
Blick ins Innere des Gong zur Bäckerei

So erfahren wir, dass 2008 ein Teil des Geländes und einige Gebäude zum Europäischen Kulturerbe erklärt wurden und dass seit 2012 hier die Festivals Colours of Ostrava und Beats for Love stattfinden. Schaut auf den Websites der Festivals vorbei – auch wenn man die Musik vielleicht nicht mag, bekommt man ein Gefühl über diese gigantische Anlage.

Am Gelände der DOV
Am Geländer der DOV

Egal ob draußen oder drinnen, ich fotografiere und fotografiere.

Dolní Vítkovice DOV
Dolní Vítkovice DOV

Wie fast immer auf Pressereisen ist unsere Zeit begrenzt, dabei gäbe es noch so viel zu sehen und so viel zu entdecken. Wenigstens eine weitere Attraktion schaffen wir aber noch.

Blick zur Halle mit der "Kleinen Welt"
Blick zur Halle mit der "Kleinen Welt"

Gleich vis á vis vom Gong Zentrum befindet sich die Kleine Welt des U6

Die kleine Welt des U6

In einer weiteren riesigen Halle sind hier allerlei Exponate für große und kleinere Besucher ausgestellt, in deren Mittelpunkt die Werke und Visionen von Jules Verne stehen. Alle der Ausstellungsgegenstände sind – wie so oft in tschechischen Museen – interaktiv.

Das U-Boot von Jules Vernes - begehbar
Das U-Boot von Jules Vernes - begehbar

Man darf anfassen, probieren, staunen und alles selbst versuchen. In einem Teil der Ausstellung dreht sich alles um die Schifffahrt. Man kann hier mit Freunden ein Rennen in den Tretbooten veranstalten oder sich einmal als Kapitän eines Schiffes fühlen.

Ein Überblick über die "Kleine Welt"
Ein Überblick über die "Kleine Welt"

Über eine Fußgängerbrücke kann man zur Plattform über den Gebläsen begeben und so das ganze Angebot der Ausstellung überblicken, oder einmal eine Rohrpost testen. Es gibt eine Metallwerkstatt, wo man Blech schneiden, biegen, stanzen kann, ja sogar seine eigenes Abzeichen herstellen kann.

Hier geht es ins U-Boot (oder raus?)
Hier geht es ins U-Boot (oder raus?)

Und wer möchte, kann sich auch in die Nautilus begeben und sich einmal das Innenleben von des U-Boots ansehen, mit dem man ja vielleicht bis zum Mittelpunkt der Erde reisen kann.

Wie wäre es mit einem Wettrennen mit Tretbooten?
Wie wäre es mit einem Wettrennen mit Tretbooten?

Doch bald heißt es auch diese Ausstellung zu verlassen. Wir müssen – nach einer kurzen Rast und einem schnellen Mittagessen in der hervorragenden Bäckerei im Gong (hier mehr darüber) leider schon wieder weiter.

Es gibt noch viele andere Stationen zum Staunen und Mitmachen
Es gibt noch viele andere Stationen zum Staunen und Mitmachen

Doch war das alles, das es hier zu sehen gibt?

Nein, bei weitem nicht. Eigentlich war es nur ein kleiner Appetizer, um wieder zu kommen. So konnte ich keinen Blick in die „große Welt der Technologie“ machen, wo vier interaktive Dauerausstellungen warten: Die Kinderwelt, die Welt der Wissenschaft und Entdeckung, die Welt der Zivilisation und die Welt der Natur. Außerdem noch ein 3D-Kino, in dem man von der BBC produzierte Dokumentationen und Filme sehen kann.

Was es wohl in diesem Gang zu sehen gegeben hätte?
Was es wohl in diesem Gang zu sehen gegeben hätte?

Labore, ein Theatre of Science mit einer Wissenschaftsshow, Wechselausstellungen und noch einiges mehr. Laut Website muss man mit 4 bis 5 Stunden rechnen, wenn man in der großen Welt der Technik einen Rundgang machen will. Immerhin warten 14.000 m2 auf die Besucher …

Unterwegs mit der Bahn?
Unterwegs mit der Bahn?

Mit der Kinderwelt für Besucher zwischen 2 bis 6 Jahren gibt es ein Angebot auch für die Kleinsten. Einem Ausflug mit der ganzen Familie steht also nichts im Wege.

Unten im Meer ...
Unten im Meer ...

Zu den Dauerausstellungen kommen noch jede Menge Veranstaltungen und Events dazu. Außerdem gibt es immer wieder kleine Ecken wo man sich ausrasten kann, allein durch das riesige Gelände zu laufen ist schon anstrengend und natürlich gibt es auch noch einige Cafés und Restaurants mehr, wo für euer leibliches Wohl gesorgt wird.

In der "Kleinen Welt"
In der "Kleinen Welt"

Unser Besuch ist leider am Ende angelangt, obwohl man noch Stunden mehr hier verbringen könnte. Aber Ostrava hat noch einiges mehr zu bieten.

Ein Blick auf den Plan zum Abschluss
Ein Blick auf den Plan zum Abschluss

Dolní Vítkovice
70 300 Ostrava-Vítkovice, Ruská 2993
Tel: +420 724 955 121 
www.dolnivitkovice.cz 

Spaziergang durch die Stadt.

Wir haben in Ostrava im Mercure Ostrava Center Hotel übernachtet. Durch seine Lage ist das Hotel sehr empfehlenswert für Stadtspaziergänge (mehr darüber hier). Wenn man von hier aus durch den gegenüberliegenden Park spaziert, ist man fast schon in der Stadt.

Schöne alte Häuser in der Innenstadt
Schöne alte Häuser in der Innenstadt

Auch hier war ich wieder überrascht, ein schmuckes Stadtzentrum vorzufinden, das eher an k.u.k. Zeiten erinnert, denn an eine Industriestadt.

Das alte Rathaus am Masaryk-Platz

Der Masaryk-Platz ist seit früheren Zeiten der Mittelpunkt der Stadt. Hier steht nicht nur das Alte Rathaus, das jetzt ein Museum beherbergt, sondern man kann auch die schön renovierten alten Häuser rundum bewundern. Im Museum lernt man die Geschichte der Stadt kennen, aber auch wie eine selbstgebaute astronomische Uhr aussehen kann.

Blick auf das Alte Rathaus am Hauptplatz
Blick auf das Alte Rathaus am Hauptplatz

Altes Rathaus
702 00 Ostrava, Masarykovo námeští 1
Tel: +420 597 578 450
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
www.ostmuz.cz

Ein paar Schritte weiter, auf Nr. 15/3090 befindet sich das Puppenmuseum, dessen Ausstellung sicher nicht nur die Kinder erfreuen wird
www.muzeumhracekoostrava.cz

Am Platz findet ihr auch viele Cafés und Restaurants, die zu einer Pause nach oder vor den Besichtigungen einladen.

Die Kathedrale des Göttlichen Erlösers (Katedrála Božského Spasitele)

Ihre Türme sieht man bereits von Weitem, beim Näherkommen ist man dann aber über die Größe der Kirche überrascht. Mit ihrem beiden 67 Meter hohen Türmen gilt sie als zweitgrößte katholische Kirche in Mähren. Durch den Steinkohlebergbau, Stahlproduktion und Industrialisierung wuchs die Stadt im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts enorm, damit wurde die einzige Kirche der Stadt – St. Wenzel – für die Anzahl der Gläubigen zu klein und so wurde in den Jahren 1883 bis 1889 die neue Pfarrkirche zum Göttlichen Erlöser nach Plänen von Gustav Meretta und Max von Ferstel gebaut.

Die Kathedrale von Ostrava
Die Kathedrale von Ostrava

Die dreischiffige Basilika wurde im Stil der Neorennaissance errichte und beeindruckt durch das siebenjochige Langhaus, an das sich im Südosten die halbrunde Hauptapsis mit zwei Nebenapsiden anschließt.

Die Kathedrale des Göttlichen Erlösers in Ostrava
Die Kathedrale des Göttlichen Erlösers in Ostrava

1996 wurde die Erlöserkirche bei der Gründung des Bistums Ostrau-Troppau durch Papst Johannes Paul II. zur Kathedrale erhoben.

Die Stodolní Straße (Stodolní ulice)

Beim Herumspazieren in der Altstadt kommt ihr sicher auch in der Stodolní Straße vorbei. Die Fußgängerzone mit ihren Restaurants, Kaffeehäusern und Hotels gilt als eines der größten Vergnügungsviertel Tschechiens und lädt vor allem an Wochenenden zum Feiern, Chillen und Entspannen ein. Dann ist hier Party angesagt, befinden sich in der Straße doch an die 60 Klubs.

Aber auch schon unter der Woche kann man hier abends wunderbar „abhängen“.

Das Antonin Dvořák Theater (Národní divadlo moravskoslezské)

Wie in Tschechien üblich teilen sich Schauspiel, Ballett und Oper die Räumlichkeiten. Über ein Theatergebäude wurde bereits Anfang des 20. Jahrhunderts in Ostrava nachgedacht, 1902 richtete man einen Theaterbaufond ein und zwei Jahre später wurde mit dem Bau begonnen. Ursprünglich entwarf der Wiener Architekt Alexander Graf das Gebäude im neobarocken Stil.

 

Das Antonin Dvořák Theater
Das Antonin Dvořák Theater

Im Laufe der Zeit wurde es allerdings immer wieder umgebaut, teils um die technischen Neuerungen im Theaterbetrieb beherbergen zu können, teilweise um es an den neuen Geschmack der Zeit anzupassen, aber auch da es im Zweiten Weltkrieg, aber auch später während eines Hochwassers beschädigt wurde. Auch die ursprüngliche Ausstattung des Innenraums – Aula, Foyer und Vestibül kam aus Wien, ebenso wie die Skulptur, die die Fassade krönt: Der Sieg der Poesie über die Sphynx stammt von Leopold Kossig aus Wien. Die skulpturalen Arbeiten an der Fassade sind allerdings ein Werk von Eduard Smetana aus Ostrava.

Das Stadttheater am 28.9.1907 eingeweiht und bis 1919 wurde hier ausschließlich in deutscher Sprache gespielt, ab da wurde es zur ständigen Bühne des Mährisch-Schlesischen Nationaltheaters, um während des Zweiten Weltkrieges wieder von den Deutschen „übernommen“ zu werden.

Danach wurde es wieder zur Bühne des Mährisch-Schlesischen Nationaltheaters, doch die Namen wechselten: Zemské divadlo, Velké divadlo und Zdenek Nejedlý Theater.

Weitere Rekonstruktionen und Erweiterungen des Gebäudes folgten und seit 1990 trägt es den Namen Antonín Dvořák Theater und bietet nun nach dem letzten Umbau Platz für 517 Zuschauer.

Einen Überblick über das Programm wie auch die Möglichkeit Tickets zu erwerben, findet ihr hier: https://www.ndm.cz/cz/program/aktualni-mesic/

Antonín Dvořák Theater
701 04 Ostrava, Smetanovo nám. 3104
Tel: +420 596 276 111
https://www.ndm.cz/en/

Vielleicht noch ein Tipp für interessierte Fans der klassischen Musik: Das Janáček Philharmonie Orchestra ist über die Grenzen Tschechiens hinaus bekannt. Das Programm und die Möglichkeit Tickets für ein Konzert zu kaufen, findet ihr hier: https://www.jfo.cz/en/

Wir wenden uns aber nun dem neuen Rathaus zu.

Das neue Rathaus mit dem Aussichtsturm

Gebaut zwischen 1925 und 1930 gilt es als das größte Rathaus in Tschechien und auch sein Turm bietet einen Rekord: mit 85,6 Metern ist er der höchste Rathausturm des Landes.

Das Neue Rathaus und der Aussichtsturm
Das Neue Rathaus und der Aussichtsturm

In 73 Meter gibt es dann eine Aussichtsplattform, die man mit einem Lift erreichen kann und von der aus man eine tolle Aussicht über die Stadt und die Umgebung hat. Wenn ihr mehr über die Aussicht, die Umgebung und die Geschichte der Stadt erfahren wollt, könnt ihr eine Führung mit einem Guide buchen, der mit euch dann auf die Plattform hinauffährt und alles erklärt.

Im Inneren des Neuen Rathauses
Im Inneren des Neuen Rathauses

Sehenswert ist auch die Ausstattung der Lobby des Rathauses – für mich so typischer 1960er Stil, verbunden mit einem Schuss Ostblockstyle. Aber ich mag dieses Design sehr – vielleicht weil es mich auch sehr an meine Jugend erinnert.

Die Aussicht auf die Stadt
Die Aussicht auf die Stadt

Bitte checkt vor eurem Besuch auf der Internetseite ob das Rathaus und die Aussichtsplattform geöffnet sind.

Viel Grün in der Stadt
Viel Grün in der Stadt

Neues Rathaus und Aussichtsturm
702 00 Ostrava, Prokešovo nám. 1803/8
Tel: +420 599 443 096
www.vyhlidkovavez.cz

Ich kehre wieder zum Hotel zurück, komme aber vorher noch bei der evangelischen Christuskirche vorbei.

Die evangelische Christuskirche

Den Backsteinbau mit dem eigenartigen Kirchturm sieht man ebenfalls immer wieder durch die Bäume eines Parks blitzen oder den Kirchturm über die Dächer hoch hinausragen. Sie entstand ebenfalls nach Plänen eines Wiener Architekturbüros (Karl Troll und Ludwig Faigl) in den Jahren 1905-1907.

Blick auf die evangelische Christuskirche
Blick auf die evangelische Christuskirche

Auch hier wurde durch den Zuzug von Gläubigen (durch die Industrialisierung und später durch die Los-von-Rom-Bewegung) der Bau einer größeren Kirche notwendig. Während sie bis zum Ende des Ersten Weltkriegs für deutsche, polnische und tschechische Gläubige offenstand, schloss man sich 1920 der Deutschen Evangelischen Kirche in Böhmen, Mähren und Schlesien an. Ab 1950 dient sie der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder, seit 2009 wird sie von der Schlesischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses mitbenutzt.

Die evangelische Christuskirche
Die evangelische Christuskirche

Der Stil des Gebäudes im historischen Stil lehnt sich lose and Romanik und Gotik an und zeichnet sich durch einen einschiffigen Bau mit einem asymmetrisch in der Eingangsfassade angebauten quadratischen Turm mit einer Höhe von 60 Metern aus,

Charakteristisch ist die Fassade über einer offenen Vorhalle mit einer fünfteiligen spitzbogigen Blendenstaffel und der Turm mit seinen hohen Rundbogenblenden. In ihrem Inneren blieb weitgehend ihre originale Ausstattung seit ihrer Einweihung erhalten.

Interessant ist auch, dass drei Stahlgussglocken im Turm 1907 vom Bochumer Verein gegossen und diese von den polnischen und deutschen Bergleuten und der Familien Czech aus Mairienberg gestiftet wurden.

Die Holzkassetten an der Decke sorgen für eine hervorragende Akustik.

Galerien

Ostrava ist auch reich an Museen und Galerien. Alle Kunstliebhaber werden sich über die große Auswahl freuen. So kann man – je nach Interessenslage das Nationale Landwirtschaftsmuseum besuchen oder das Haus der Kunst (GVUO). Wir haben allerdings noch ein ganz anderes Kunst-Highlight entdeckt.

Schon das Gebäude ist interessant - Galerie Plato
Schon das Gebäude ist interessant - Galerie Plato

Die Galerie Plato

Auch hier wurde wieder ein „altes“ Gemäuer neu entdeckt. In den Räumlichkeiten der ehemaligen Schlachthallten wurde eine Galerie der modernen Kunst eröffnet.

In der Galerie Plato
In der Galerie Plato

Hier findet ihr nicht nur die unterschiedlichsten Ausstellungen in sechs Ausstellungshalle, sondern auch ein Café, in dem man sich vom Besuch erholen kann.

Blick auf eine der drehbaren Wände in der Galerie
Blick auf eine der drehbaren Wände in der Galerie

Interessant sind auch die drehbaren Wände oder eine Wand mit hydroponischen Salat, den man auch kaufen oder als Teils eines lokalen Menüs probieren kann. Allein das Innere, in dem man alte Wände mit neuen Elementen kombiniert hat, ist sehenswert. 

Salat und Kräuter in der Galerie
Salat und Kräuter in der Galerie

Durch die frühere Nutzung sind auch die Ausstellungsräume völlig unterschiedlich, mit oder ohne Fenster, mit unterschiedlichen Wänden. Mir hat das alles riesig gefallen.

Unterschiedliche Räumlichkeiten
Unterschiedliche Räumlichkeiten

Es ist durch das Gebäude allein ein untypisches Museum, aber gerade deshalb sollte man es besuchen und gerade dadurch passt Contemporary Art ausgezeichnet hierher.

In der Galerie Plato
In der Galerie Plato

Auch der Garten davor, in dem immer wieder Workshops – auch für Kinder und Jugendliche – abgehalten werden, ist sehenswert. Im sogenannten Garten der Gegenwart gibt es Apfelbäume, Stauden, Heilkräuter und hier soll auch noch ein kleiner Teich für Wassertiere und Wasserpflanzen entstehen, wie auch ein essbarer Garten für Mensch und Tier.

Galerie Plato
Galerie Plato

Am besten ihr werft einen Blick auf die Website der Galerie, um mehr über die gerade laufenden Ausstellungen und die Öffnungszeiten zu erfahren. Für all jene, die contemporary art mögen ist der Besuch nicht nur ein Geheimtipp, sondern einfach ein Muss.

Das Café in der Galerie Plato
Das Café in der Galerie Plato

Galerie Plato
702 00 Ostrava, Porážková 26
Tel: +420 702 206 099
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
www.plato-ostrava.cz

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesen Highlights meines letzten Besuches Gusto auf eine Reise nach Ostrava machen – am besten zu einem der vielen Musikfestivals (sei es moderne oder klassische Musik). Aber Ostrava bietet noch mehr.

Ostrava
Ostrava

So gibt es noch im Norden der Stadt ein Bergbaumuseum, auf einem Felsen über der Ostravice (einer von vier Flüssen, der durch die Stadt fließt) befindet sich die Schlesisch-Ostrauer Burg aus dem 13. Jahrhundert, in der ebenfalls ein Museum untergebracht ist. Es gibt ein Naturschutzgebiet mit den Resten einer weiteren Burg.

Ostrava
Ostrava

Wer mit Kindern unterwegs ist, kann sich über den zweitgrößten Zoo der Tschechischen Republik und über einen Dinopark freuen oder das Meeresaquarium Ostrava oder den Märchenkeller der Gespenster besuchen. Vielleicht ist auch das Feuerwehrmuseum ein guter Tipp für eure Youngsters.

Ostrava
Ostrava

Gartenfreunde werden wahrscheinlich auch den botanischen Garten der Stadt besuchen. In der Grube Michal kann man die Arbeit untertag kennenlernen und in der Johann Palisa Sternwarte und dem Planetarium den Blick in den Himmel richten.

Im Neuen Rathaus
Im Neuen Rathaus

Oder wie wäre es mit einem Besuch des Brauereimuseums?

Und das sind auch nur einige weitere Tipps. Es gibt noch viel mehr. Grund genug, Ostrava gleich mehrmals zu besuchen.

Essen, Trinken, Übernachten:

Ostrava - Bäckerei/ Pizzeria im Gong

Ostrava – Mercure Center Hotel

Ostrava – Restaurant Lapeco

Der Besuch erfolgte im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von Czech Tourism Wien