Das Sůl a Řepa gehört zu den 12 bestbewertesten Restaurants Tschechien – und es werden nicht nur Salz und Rüben serviert. Aber auch …
Hier werden lokale und saisonale Produkte ganz großgeschrieben – etwas anderes kommt Chef Pavel von Sůl a Řrepa nicht auf den Teller. Und da ja nicht immer alles Saison hat, wird Gemüse auch verarbeitet und eingelegt, fermentiert, haltbar gemacht. Das zeigen schon die großen und kleinen Gläser im Eingangsbereich des Restaurants. Wer will, kann diese auch nach seinem Mahl käuflich erwerben.
Es ist kein großes Restaurant und fast kann man von einer offenen Küche sprechen. Zumindest beim Anrichten kann man dem Chef jederzeit auf die Finger sehen.
Meistens ist man aber von dem Dargebotenen so begeistert und schlemmt andachtsvoll vor sich hin, dass man sich gar nicht so richtig um die Vorbereitungen des nächsten Ganges kümmert. Wobei es schon interessant ist, Pavel Drdel beim Arbeiten zuzusehen.
Die Vorspeise kam im kleinen „Blechnapf“ – aber lasst euch nicht täuschen. Es war hervorragend. Mit dabei ein „eingelegter“ Karpfen, eingelegte Zwiebelchen, Tannen(?)Nadeln, frische Kresse und auch sonst noch einiges an eingelegtem Gemüse. Köstlich.
Kaum hatten wir die Vorspeise verdrückt, stand schon der Suppenteller auf dem Tisch – und ja: Die Portionen können sich auch bei hungrigen Menschen sehen lassen.
Die Blümchen sorgen nicht nur für ein tolles Aussehen, sondern auch für einen guten Geschmack, die Öltröpfchen unterstützen sie dabei. Es ist schwierig zu beschreiben, man muss es einfach probiert haben.
Der Hauptgang bietet uns zwei Alternativen: entweder Rind mit eingelegten Köstlichkeiten oder Gnocchi mit Speck. Beides sieht köstlich aus. Ich habe mich für die Gnocchi entschieden und muss gestehen: diese Portion schaffe ich einfach nicht mehr. Wieder einmal bin ich sehr traurig, einen Teil zurückschicken zu müssen, aber was zu viel ist, ist zu viel. Und diese Variante mit dem auslaufenden Eidotter werde ich mir merken …
Fast alle verweigern das Dessert, daher gibt es darüber hier nichts zu vermelden. Allerdings bringt uns Pavel noch etwas zur Verkostung: eingelegte Nadelbaumzipfel. Fragt mich jetzt bitte nicht, welcher Baum diese gespendet hat. Auf jeden Fall aber mein Tipp: Unbedingt kosten! Man fängt ganz vorsichtig an, und plötzlich denkt man: „Eines mehr, wäre aber schon noch gut …“
Noch ein kleiner Tipp: Das Restaurant liegt ein bisschen versteckt in einer Nebengasse und der Eingang ist durch die Pension Zborov.