Es gilt als eines der „ersten“ Restaurants am Platz, wenn auch in einer Seitengasse des Hauptplatzes.
Die sogenannten Fleischbänke und auch das Gebäude des heutigen Restaurants haben eine lange Geschichte. 1364 hatte Kaiser Karl IV. den Abriss der auf dem Hauptplatz befindlichen Fleischbänke aus hygienischen Gründen angeordnet, die dann in die Krajinkská Straße übersiedelten, da damals viele Fleischer wohnten.
Das Fundament des heutigen Steinbaus stammt aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts und ist dem Plan einer Basilika nachempfunden.
Nach dem Bau eines neuen städtischen Schlachthofs 1899 gab es am Gebäude durch die unterschiedlichen Nutzungen immer wieder Änderungen. Nach 1945 war das Haus in einem sehr schlechten baulichen Zustand, sodass auch der Abriss desselben diskutiert wurde.
Schließlich setzte man sich aber doch für den Erhalt ein und die Fleischbänke wurden 1953 nach den Plänen von J. Fidra zu einem Restaurant umgebaut.
Das „Masné krámy“ war daher auch die Empfehlung an der Hotelrezeption als unser Kollege nach einem Restaurant fragte. Wir pilgerten also am Abend in die Krajinska und blieben nicht im Hotelrestaurant, was wir eigentlich vorgehabt hatten.
Im Masné krámy war „die Hölle“ los. Wir hatten natürlich nicht reserviert und das Restaurant war fast bis auf den letzten Platz ausgebucht, sodass nur mehr ein kleiner Tisch in der Mitte der „Halle“ für uns übrig geblieben war. Verhandlungen, sich wo anders niederzulassen zu dürfen waren aussichtslos.
Außerdem hatte auch hier bereits „die Wiesn“ zugeschlagen – es wurden bayrische Wochen gefeiert und damit standen auf der Speisekarte natürlich eher Weißwürste und Brezn, denn regionalen tschechische Spezialitäten.
Der Kellner hatte uns die Verhandlungen über unseren Sitzplatz ein wenig übel genommen und unsere Unentschlossenheit bezüglich der Bestellung erfreute ihn auch nicht wirklich. Wer sich dann noch – auf Deutsch – nach den Zutaten seines Aperitifs erkundigte und dann kein Essen bestellte, stand nicht wirklich auf seiner Freundesliste an erster Stelle.
Zeit war für ihn aber wirklich Mangelware und er zischte mit Bier, Brezn und anderen Köstlichkeiten immer wieder an uns vorbei.
Schließlich haben wir dann doch noch tschechische Spezialitäten gefunden: Svíčková gibt es einfach immer und dies ist auch im Masné krámy empfehlenswert.
Auch das Budweiser Bier schmeckt hier natürlich hervorragend. Und der Becherovka scheint auch recht ok zu sein.
Fazit: Bier und Essen ist ok und das Restaurant sollte man zumindest von Innen gesehen haben. Reservierung ist angeraten und vielleicht gleich vorher das Studium der Speisekarte auf der Website, um den Kellner nicht allzu lange aufzuhalten. Zu seiner Ehrrettung sei gesagt, dass er sich dann später mit uns richtig Mühe gegeben hat 😊
Eine zweite Chance
Nachdem Südböhmen ja wirklich viel zu bieten hat und der Anfang der Tour recht oft in Budweis beginnt, sind wir noch einmal in den "Fleischbänken" eingekehrt und siehe da: nun gibt es nur Positives zu berichten. Ob das nun daran lag, dass uns diesmal Frauen bedienten oder dass nicht ganz soviel wie das letzte Mal zu tun war, will ich nicht weiter ausführen.
Diesmal hatten wir (bzw. unsere Gastgeber) auch reserviert - dadurch konnten wir bequem in einer lauschigen "Laube" Platz nehmen. Das Bier schmeckte auch dieses Mal wieder ebenso hervorragend wie das Svíčková.
Aber auch der Fisch und die Ente schmeckten laut Aussagen meiner Kollegen hervorragend. Und wie ihr seht, auch die Portionen sind sehr lobenswert.
Daher: Wer Budweis besucht, sollte auch die tschechischen Spezialitäten im Masné krámy genießen. Guten Appetit!
Der zweite Besuch erfolgte im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von Czech Tourism Wien und der Südböhmischen Tourismuszentrale.