In Slowenien gibt es viele kleine, aber wunderschöne historische Städtchen mit viel Flair. Metlika in der Bela Krajina ist eines davon.
Auch diese Stadt beeindruckt mit reicher Geschichte, wenn wir auch nur einen kleinen Ausschnitt während unserer Pressereise wahrnehmen.
Beeindruckend ist auf jeden Fall die Geschichte, und damit das Museum, für Weinliebhaber interessant der riesige Weinkeller und natürlich die Verkostungen und wer lernen möchte, wie man eine der Spezialitäten der Bela Krajina herstellt – die Belokranjska pogača – kann dies ganz in der Nähe in einem Workshop lernen (oder selbst nach unserem Rezept, das wir von Mojca mitgebracht haben, auf eigene Faust probieren).
Geschichte
Das Gebiet um Metlika ist seit der Urgeschichte bewohnt. So fand man bei Ausgrabungen eine Vielzahl an Artefakten aus unterschiedlichen Epochen: unter anderem ein Urnenfeld aus der frühen Hallstattzeit, römische Gräber auf dem Berg Borstek, drei große Hallstatt-Grabhügel im Stadtgarten und eine La-Tène-Nekropole. Viele der Objekte kann man nun im Museum der Stadt besichtigen, das im ehemaligen Schloss untergebracht ist.
Um 1205 wurde Metlika (Möttling) Krain angegliedert, 1335 erhielt der Ort das Stadtrecht, das 1365 wieder bestätigt wurde. Im Mittelalter war die Stadt ein wichtiger Stützpunkt des Deutschen Ritterordens bei der Verteidigung gegen die Türken, die die Stadt mehrmals belagerten und auch 15 Mal komplett ausplünderten und auch die umliegenden Ortschaften verwüsteten. Viele Kroaten und Slowenen flüchteten damals vor den Türken ins westungarische Burgenland.
Im August 1559 fand hier ein kirchengeschichtlich bedeutsames Treffen statt: auf Wunsch von Primož Trubar trafen sich hier protestantische Gelehrte, die der glagolitischen Schrift mächtig waren um die Qualität der von Š. Konzul angefertigte kroatische Übersetzung seiner Texte in glagolitische Schrift zu überprüfen, wobei die Texte der Überprüfung standhielten.
Ein großer Brand vernichtete im 18. Jahrhundert die Stadt, die 1705 wieder neu aufgebaut wurde und bis heute erhalten geblieben ist.
Um 1800 waren in der Stadt auch über 200 französische Soldaten stationiert, die von hier aus Richtung Zagreb aufbrachen. Allerdings verliebten sich anscheinend einige in Einheimische, heirateten und blieben hier.
Ende des 19. Jahrhunderts erlebte die Stadt auch ihre größte Blütezeit: die erste Feuerwehr Sloweniens wurde hier gegründet, der erste Lesesaal in Unterkrain und Bela Krajina eröffnet und die Erste Spar- und Darlehenskasse. Außerdem gab es sogar eine Musikkapelle.
Schließlich gehörte Metlika dann zum Kronland Krain in der Habsburger Monarchie bis zu dessen Ende. Dabei war die Stadt eine selbständige Gemeinde und auch Sitz des örtlichen Bezirksgerichtes.
Sehenswürdigkeiten
Wer vom Hotel Bela Krajina die Straße entlang zum Weinkeller Metlika spaziert, blickt auf der linken Seite Richtung Stadt und Schloss und einer Häuserreihe, die wirkt, als ob sie hoch oben auf der Stadtmauer angeklebt worden wäre.
Im „Schlossgraben“ wächst nun Gras und es gibt einen Kinderspielplatz und es sind Beete mit Gemüse und Blumen angelegt, die zu den Häuser zu gehören scheinen.
Leider muss gesagt werden, dass viele der Häuser noch auf einen neuen Anstrich oder Renovierungsarbeiten warten. Aber dann muss der Anblick wirklich toll sein.
Das Schloss
Das Schloss stammt im Kern aus dem Mittelalter, aber zwei große Brände im 18. Jahrhundert zerstörten die Stadt und auch große Teile der Burg. Daher stammt ihr heutiges Aussehen aus den nachfolgenden Epochen.
Vor der Burg, die heute das Regionalmuseum der Bela Krajina und ein Feuerwehrmuseum beheimatet, findet man Statuen und Gedenktafel, die an all jene erinnern, die in der Nationalen Befreiungsfront ihr Leben ließen, sowie Büsten bedeutender Persönlichkeiten der Bela Krajina.
Außerdem befinden sich im Schloss ein Hochzeitssaal, ein Café und das Touristinformationszentrum.
Wir haben schnell das Regionalmuseum mit seiner archäologischen, kulturgeschichtlichen, ethnographischen und historischen Sammlung besucht.
Die ständige Sammlung zeigt das Leben der Menschen von der Urzeit bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, aber es ist auch eine Ausstellung über den Weinbau zu sehen, der hier in der Gegend eine wichtige Rolle spielt und unter den Arkaden ist ein Lapidarium untergebracht.
Leider war es nur ein Schnelldurchgang im Museum. Wer sich für alte Schätze interessiert und mehr darüber wissen möchte, sollte hier auf jeden Fall einen Besuch einplanen.
Auch die Feuerwehrfans werden im Feuerwehr-Museum sicher auf ihre Rechnung kommen. Dabei wird auch an den damaligen Burgherren Josip Savinšek erinnert, der mit 27 Männern 1869 die erste Freiwillige Feuerwehr von Slowenien gründete.
Am Anfang unseres Rundgangs konnten wir auch einen kurzen Film über die Bela Krajina in deutscher Sprache sehen, der uns in Deutsch Land und Leute näher brachte.
Schloss Metlika
8330 Metlika, Trg Svobode 4
Tel: +386 7 30 63 370 und +386 51 684 944
Email:
https://www.belokranjski-muzej.si
Die drei Plätze in Metlika
Den Trg Svobode und das Schloss haben wir ja schon kennen gelernt.
Mestni Trg
Am besten wir spazieren weiter zum lang gezogenen Marktplatz von Mestni trg. Hier befinden sich die Nikolauskirche und der ehemaligen Sitz des Deutschen Ritterordens. In einem Gebäude neben dem ehemaligen Rathaus ist die erste Lesegesellschaft der Regionen Delenjska und Bela Krajina untergebracht.
Auch das Gebäude einer ehemaligen Apotheke mit einem gut erhaltenen Relief der Heiligen Dreifaltigkeit ist zu sehen, sowie das Rathaus mit seinen Türmen und einem eisernen Wappen auf dem Dach. Außerdem erzählen viele Gedenktafeln in der Altstadt die Geschichten bedeutender Slowenen, die in Metlika geboren wurden und/oder gearbeitet haben.
Pfarrkirche St. Nikolaus
Beim Spaziergang vom Hotel Bela Kranjina zum Weinkeller von Metlika kann man auch die Pfarrkirche St. Nikolaus neben dem Schloss sehen. Die strenge Fassade im Barockstil mit dem Hauptschiff mit Tonnengewölbe und Seitenkapellen wurde 1759 gebaut. Die Ausstattung stammt aus dem 19. Jahrhundert, wobei aber die barocke Tradition erhalten blieb.
Partizanski Trg
An dieser Stelle versperrten einst ein Turm und die Stadttore den Eingang zur Stadt. Heute befinden sich zwei erwähnenswert Gebäude auf dem Platz: das Hause der Handwerker und die ehemalige Grundschule, in der später auch die Offizierskandidaten der Nationalen Befreiungsfront studierten.
Kambič Galerie
Geht man an der Hauptstraße entlang kommt man in der Nähe des alten Stadtzentrums zur Kambič Galerie, die durch die reiche Kunstsammlung beeindruckt, die Dr. Vinko Kambič und seine Gattin Vilma Bukovec, eine bekannte Operndiva, der Stadt Metlika gestiftet haben.
Wer in der Bela Krajina Urlaub macht, sollte aber unbedingt auch die Natur kennenlernen.
Die Kolpa
In der Nähe der Stadt Metlika entspringt die Kolpa, die der größte Fluss in der Bela Krajina ist. Er gilt als der wärmste und sauberste Fluss in ganz Slowenien. Daher wundert es nicht, dass an seinem Ufer nicht nur ein Campingplatz zu finden ist (wir haben einen in Gradac besucht) und seine Ufer auch eine Auszeichnung als Europäische Destination of Excellence 2010 erhalten hat. Im Fluss tummeln sich immerhin über 30 verschiedene Fischarten, außerdem siedeln an seinen Ufern viele Vögel, darunter Graureiher, europäische Teichschildkröten, einige Schlangenarten und auch Muscheln.
Viele Tiere, die hier ihr zuhause gefunden haben, stehen auf der Liste der gefährdeten Tierarten. Neben Schwimmvergnügen kann man aber auch wunderbar Radfahren, Joggen oder eben Land und Leute entdecken.
Die drei Kirchen
In Sichtweite des Campingplatzes hat nicht nur ein Storch ein Nest für seine Familie gebaut, sondern man sieht auch auf die drei Kirchen, die von einer Kirchenmauer umgeben beieinander stehen. Warum diese drei neben einander gebaut wurden (doch nur einen Kirchturm besitzen) konnte uns bei unserem Besuch niemand erklären. Eine Erklärung wäre, dass einfach die Anzahl der Gläubigen immer größer wurde, doch erscheint mir diese Begründung eher unwahrscheinlich.
Die drei Kirchen sind im gotischen Stil gebaut und stehen dicht gedrängt innerhalb der hohen Friedhofsmauer. Manche glauben, dass es sich hier um die Reste eines Lagers gegen die Türken handelt. Die Kirche stehen in einer Reihe nebeneinander: die nördliche ist der trauernden Mutter Gottes geweiht und man findet in ihr eine der ältesten Orgeln im ehemaligen Krain aus dem Jahre 1753. Die Kirche in der Mitte ist dem gepeinigtem Jesus gewidmet und steht unter dem Patrozinium Ecce homo (siehe, ein Mensch). Es ist die einzige Kirche, die einen Glockenturm besitzt.
Außerdem wurde an das Kirchenschiff ein offener Schuppen angebaut. Die südliche Kirche ist der Mutter Gottes von Lourdes geweiht, in ihrem Inneren ist ein Sakramentshäuschen in der Nordmauer eingemauert. Grabsteine aus den letzten zwei Jahrhunderten haben in allen äußeren Mauern der Kirchen ihren Platz gefunden.
Weitere Informationen kann man im Touristikinformationszentrum von Metlika erhalten.
Die Streuwälder der Bela Krajina
Die großen Birkenwälder werden manchmal – neben der weißen Landestracht – als Ursprung des Namens der Bela Krajina genannt: Weißes Krain = Weißkrain. Neben den Birken findet sich Adlerfarn als Bogenvegetation, der in früheren Zeiten als Streu von den Bauern verwendet wurde und sich bis heute noch erhalten hat.
Mehr von der Bela Krajina findet ihr noch hier:
Črnomelj ♥ Quellen der Krupa ♥ Semič ♥ Mojca und die Bela Krajina Pogača ♥ Der Weinkeller von Metlika ♥ Hiša Dobrot
Der Besuch erfolgte im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von MGM Best Press Story