1918 zerfiel die Österreich-Ungarische Donaumonarchie. 2018 feiern daher viele Staaten ihre Gründung vor 100 Jahren und das Ende – wie es damals mancherorts hieß - des Völkerkerkers.
Nur wenige denken an die Schrecken des Krieges, der diesem Zerfall vorangegangen war – es war der erste Krieg, in dem (fast) die ganze Welt verwickelt war, es war der erste Krieg, der Millionen von Opfern forderte, es war jener Krieg der in 12 Schlachten am Isonzo – oder wie der Fluss slowenisch heißt – an der Soča Tausende von Opfern forderte.
Gerade in unserer Zeit, in der sich Nationalismus und Populismus wieder breit machen, wo wieder Zäune zwischen den Ländern in Europa errichtet werden, wo Routen geschlossen werden und Achsen der Willigen und Unwilligen gebildet werden, wäre es wichtig nicht nur die Freiheit und Gründung der Staaten zu feiern, sondern an die Opfer zu denken, die dieser Krieg gekostet hat. An die politischen Fehleinschätzungen, die dem Ereignis vorausgingen, aber auch die Hintergründe dazu zu beleuchten und immer wieder aufzuzeigen, dass Krieg niemals die Lösung eines Problems sein kann.
Dem kleinen Land Slowenien gebührt daher besonderer Dank, dass es als erstes Land diese Thematik aufgegriffen hat und man sich hier auf den Weg des Friedens von den Julischen Alpen bis an die Adria begeben kann. Schön, dass inzwischen auch die Italiener mit dabei sind und es wäre wirklich erfreulich, wenn sich auch Österreich einen Schubs geben könnte.
Man muss kein großer Wanderer sein (man könnte aber, immerhin ist der Weg des Friedens schon auf 230 km angewachsen und führt von Log pod Mangartom bis nach Monfalcone und Triest auf italienisches Gebiet), um sich in die damalige Lage der Soldaten hineinversetzen zu können. Es genügt, sich einige Punkte herauszupicken und diese zu besuchen.
Macht euch ruhig auf den Weg – wir haben einige Plätze für euch herausgepickt – und wenn man auch das Grauen spüren kann, wird man doch auch die Naturschönheiten, die dieses Tal bietet ebenso genießen können, wie hervorragendes Essen und ausgezeichneten Wein. Auch für sportliche Urlauber ist hier ein reiches Betätigungsfeld: von Wandern über Kajak, Fischen, Paragliding und vieles mehr.
Dennoch – vergesst nicht beim Besuch einige der folgenden Plätze zu besuchen. Wer nur ein bisschen Fantasie hat, wird danach Frieden, offene Grenzen und Respekt für den Anderen wieder viel mehr zu schätzen wissen – und das braucht unsere Gesellschaft heute mehr denn je.
Wer mehr wissen möchte, sollte sich einer Führung anschließen, die von der Stiftung „Der Weg des Friedens“ durchgeführt werden und im Informationszentrum der Stiftung gebucht werden können: Ustanova „Fundacija poti miru v Posočju“, 5222 Kobarid, Gregorčiceva 8, Tel: 386 5 389 01 67, Mobil: +386 31 586 296, Email:
Natürlich kann man auch auf den Weg des Friedens alleine spazieren, er ist mit Informationstafeln und Pflocken mit erkennbaren Markierungen (eine Taube) gekennzeichnet. Die Sehenswürdigkeiten können zu Fuß besucht werden, manche Abschnitte sind auch fahrradtauglich.
Kurz ein bisschen Geschichte
Anfang des 20. Jahrhunderts rückte die Kriegsgefahr durch unterschiedliche Spannungen zwischen den Großmächten immer näher. Als am 28.6.1914 der Thronfolger von Österreich-Ungarn, Franz Ferdinand, einem Attentat zum Opfer fällt, glaubt dennoch niemand an den Ausbruch eines Weltkrieges. Wien denkt eher an eine lokale Auseinandersetzung, um am Balkan die Ordnung herzustellen und Serbien zur Raison zu bringen. Als die unannehmbaren Forderungen von Serbien zurückgewiesen werden, kommt es am 28.7.1914 zur Kriegserklärung von Österreich-Ungarn an Serbien.
Deutschland, das vor allem Frankreich und England (auch wegen seiner Kolonien) feindlich gegenübersteht, kämpft bald an der Seite Österreich-Ungarns. Italien, eigentlich mit im Bund, sieht beide Reiche aber nicht als Angegriffene, sondern als Aggressoren, verweigert die Bündnispflicht und erklärt sich in der Auseinandersetzung neutral, kann jedoch später den, von der Entente angebotenen Gebietsgewinnen im Falle eines Sieges nicht widerstehen, die ihm im Londoner Vertrag vom 26.4.1915 zugesichert werden und erklärt daher am 23.5.1915 Österreich-Ungarn ebenfalls den Krieg.
Damit wurde eine weitere Front vom Stilfser Joch bis zur Adria eröffnet, die in zwölf Schlachten zwischen 300.000 und 400.000 Menschen das Leben kostete. In manchen Jahren fanden mehr Soldaten durch die strengen Winter bei Lawinenabgängen im Hochgebirge den Tod als durch Kampfhandlungen. Es ist einfach unvorstellbar, was die Soldaten hier jahrelang zu erleiden hatten. Um dieses Leiden nicht zu vergessen, wurden und werden Kavernen, Unterstände, Höhlen, Schützengräben, Soldatenfriedhöfe wieder gepflegt und hergerichtet, um den Besuchern vor Augen zu führen, was Krieg bedeuten kann.
Der Weg des Friedens beginnt heute am Eingang zum Bergwerk Štoln in Log pod Mangartom und endet in Triest. Wir haben einige Stationen im Sočatal besucht, von denen wir hier nun erzählen möchten.
Der Soldatenfriedhof Gorjansko
Es ist der größte Soldatenfriedhof in Slowenien, mehr als 6.000 Menschen der verschiedensten Konfessionen und Nationen liegen hier begraben. Die Front und damit die Kämpfe waren an die 7 km von hier entfernt, doch hier im „Hinterland“ waren viele Lazarette errichtet worden, um die Verletzten von der Front versorgen zu können. Viele starben trotzdem an ihren Verwundungen.
Der monumentale Teil des Friedhofs wurde bereits während des Krieges im Juli 1916 fertiggestellt. Heute fehlen an manchen Gräbern die dreiteiligen Steinkreuze und die Marmorplatten mit den Namen auf den Gemeinschaftsgräbern sind nicht mehr erhalten.
Zwei Jahre, fünf Monate und 4 Tage kämpften hier 34 Nationen zum Teil Seite an Seite (Österreich-Ungarn) und gegeneinander (auf italienischer Seite), eine Million Soldaten starben. Wie man an den Bildern beim Eingang sehen kann, gab es hier früher keine Bäume, nur Steine, - bei der Anlage des Friedhofs nutzte man die natürlichen Gegebenheiten aus.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Gegend Italien zugeschlagen, das dem Friedhof hier auch sein endgültiges Aussehen gab. Wie im Leben gibt es hier auch eigene Sektionen für die Offiziere und auch deren Grabsteine unterscheiden sich vom „normalen Fußvolk“ und doch sind sie in der selben Erde begraben und beide mussten ihr Leben in einem unnötigen Krieg lassen. Mir stellen sich immer die Haare auf und es läuft mir eiskalt über den Rücken, wenn ich dann Inschriften wie diese finde: „Es ist eine Holdseligkeit für sein Land zu sterben“. „Nein“, möchte man aufschreien – "holdselig wäre es, wenn Du mit Deiner Familie und Deinen Kindern ein schönes, menschenwürdiges, ehrliches Leben führen könntest."
Interessant ist vielleicht auch, dass man sich erst nach der Unabhängigkeit von Slowenien wieder um die Friedhöfe und auch die anderen Stätten des Ersten Weltkriegs kümmert und kümmern kann: da man vorher in einem Verbund mit den Serben lebte (die ersten Kriegsgegner beim Ausbruch des Krieges) war es nicht en vogue diesen Teil der Geschichte in den Fokus der Erinnerung zu stellen.
In einem Umkreis von 20km finden sich noch um die 10 kleineren Soldatenfriedhöfe aus der Zeit des Ersten Weltkriegs. In ganz Slowenien sind es wohl an die 100 Friedhöfe aus dieser Zeit.
Der Soldatenfriedhof Gorjansko ist verschlossen, wenn ihr ihn besuchen möchten und mehr über seine Geschichte erfahren möchten, sind die Mitglieder der Stiftung des Pot miru gerne bereit jemanden vorbei zu schicken. Weitere Informationen erhaltet ihr im
Besucherzentrum „Weg des Friedens“
5222 Kobarid, Gregorčičeva 8
Tel: +386 5 389 01 67
Email:
www.potmiru.si
Cerje Monument
Nahe beim Ort Lokvica steht ein monumentaler Turm, der in seiner Pracht eher ans Mittelalter als an ein neuzeitliches Denkmal erinnert. Wer allerdings ins Innere tritt, merkt gleich, dass er neu gebaut wurde. Das siebenstöckige Denkmal, das den Verteidigern der slowenischen Heimat gewidmet ist, beherbergt in seinem Inneren ein Museum, dessen Ausstellungen sehr sehenswert sind.
Obwohl in den verschiedenen Etagen viel vom Krieg die Rede ist, sollen in erster Linie nicht die Kampfhandlungen, sondern das Leiden, die Vertreibung und auch das Sterben der Zivilbevölkerung im Mittelpunkt stehen. Auch hier widmet man sich der Aufgabe, dem Besucher zu zeigen, dass Krieg niemals eine Lösung zur Klärung von Konflikten sein kann.
Verantwortlich für den Bau ist die Gruppe Tigr (Triest – Istria – Goriza – Rijeka), die Ausführung lag bei Architektur-Studenten der Universität Ljubljana, die mit ihrem Professor hier auch viele Symbole „umsetzten“. So wurde dem Monument die Gestalt eines Turms gegeben, eine Form die eher für das Mittelalter steht und Befestigung und Verteidigung symbolisiert. Schon durch diese Form soll auf die slowenischen Einwohner dieser Gegend hingewiesen werden, die in verschiedenen Perioden gegen verschiedene Angreifer zu kämpfen hatten um ihre Heimat zu verteidigen, die allerdings nie einen Angriffskrieg geführt haben. Es sind ruhige Menschen, die hier als Bauern immer am Land lebten.
Die Grundfläche des Turms ist ein Kreuz, allerdings hat diese Symbolik nichts mit Religion zu tun. Es symbolisiert eine Kreuzung der unterschiedlichen Kulturen, Sprachen, Nationen, die hier alle zusammentreffen und es zeigt auch in die Windrichtungen – nach Ost, West, Nord und Süd.
Das Pferd am Eingang repräsentiert die Lipizzaner, die ebenfalls aus dieser Gegend stammen und ein 500 Jahre altes „Symbol“ darstellen und auch einen Blick auf die Monarchie werfen. Der Baum des Lebens, den man gleich nach dem Eintritt ins Innere findet, gilt als universelles Symbol, das in vielen Kulturen bekannt ist und der, wie der Name schon sagt, das Leben symbolisiert.
Wer weiter in den nächsten Raum eintritt, steht unter einen Sternenhimmel, der auf zwei ganz wichtige Daten in der Geschichte Sloweniens hinweist:
Eine Einstellung zeigt die Sternenkonstellation des 26. Dezembers 1990. Es war jener Tag, an dem das Ergebnis der Abstimmung über den Verbleib bei Jugoslawien oder den Gang in die Unabhängigkeit bekannt gegeben wurde. Wir alle wissen, dass die Slowenen die zweite Option gewählt haben. Die zweite Einstellung am Himmel zeigt die Sterne vom 25. Juni 1991 – jenen Tag bzw. Nacht, an dem Slowenien als unabhängiger Staat von der internationalen Gemeinschaft anerkannt wurde. Die Sterne als Symbol der Träume laden aber auch ein die Träume der Unabhängigkeit und der Freiheit der Slowenen mit zu träumen und an ihre und die eigene Zukunft zu denken.
Die Ausstellung des Museums ist verschiedenen Perioden der slowenischen Geschichte mit einem Fokus auf die Umgebung gewidmet. Teile sind dem Ersten, wie auch dem Zweiten Weltkrieg gewidmet, aber auch der prähistorischen Zeit und den ersten schriftlichen Aufzeichnungen im Land ist ebenfalls eine Etage gewidmet.
Ein Stockwerk beschäftigt sich mit der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Nach dem Zusammenbruch der Österreich-Ungarischen Monarchie und dem Aufstieg des Faschismus hatte die einheimische Bevölkerung unter der italienischen Besatzung zu leiden: die slowenische Sprache wurde verboten, Schulen wurden geschlossen und auch niedergebrannt.
Die letzte Etage soll einen Ausblick auf die Zukunft bringen. Der Besucher soll sich Fragen stellen: über die Religion, über die Menschen und die Umgebung hier, aber auch über sein eigenes Leben und seine eigene Zukunft. Wichtig ist nicht nur die Vergangenheit, wichtig ist wie diese weiter wirkt. Die Ausstellungsgestalter wollen den Frieden hier fühlbar machen und darauf hinweisen, dass Frieden nicht selbstverständlich und garantiert ist, auch nicht für heutige und zukünftige Generationen, sondern dass er immer wieder gewollt werden muss. Das letzte Jahrhundert hat zu viele Tote gekostet, um Frieden leichtfertig aufzugeben und ihn wieder zu verlieren.
Viele Videos und interaktive Stationen machen den Besuch der Ausstellung sehenswert. Auch für nicht slowenisch sprechende Besucher.
Interessant ist auch das Bild des bekannten slowenischen Malers „Der Tanz zwischen Leben und Tod“. Skelette spielen auf verschiedenen Musikinstrumenten, sie sind mit den unterschiedlichsten Uniformen bekleidet, viele Steine sind rund um sie zu sehen, - die Darstellung erinnert an die Isonzofront. Eine Frau, von der man nicht genau weiß, ob sie alt oder jung ist, wendet sich vom Betrachter ab. Während auf der linken Seite ein Pferd traurig in das Bild hinein blickt, kann man auf der rechten Seite das Bild des einzigen, nicht deutsch sprechenden Feldmarschalls Borojevič sehen, der entscheidend bei der 12. Isonzoschlacht mitgewirkt hatte. Borojevič, auch der Löwe des Isonzo genannt, gelang es im Verbund mit deutschen Einheiten, die Italiener, die fast dreimal stärker als die österreich-ungarische Armee aufgestellt waren, bis an die Piave zurückzuschlagen. Das Wunder von Karfreit (Kobarid/Caporetto) wirkt bis heute in der italienischen Sprache nach: so bezeichnet man heute noch einen Rückschlag oder eine Schmach mit dem Ausruf „Was für ein Caporetto“ in Italien.
Dünne Kreuze sind im Hintergrund zu sehen, Erinnerung an die Toten, an das Schlachtfeld, aber auch für viele als einziger Hoffnungsschimmer, aus dem Schrecklichen einmal heraus zu kommen.
Das Monument Cerje ist ein Teil des „Weg des Friedens“ und steht in einem Areal, das Park des Friedens genannt wird und in dem es viele Wander- und Radwege gibt. Vom obersten Stockwerk des Gebäudes kann man auch einen wunderbaren Ausblick über die ganze Gegend genießen. Der Hügel von Cerje ist nicht leicht zu finden – daher sicherheitshalber noch die GPS-Daten: 45.872143, 13.615408.
Wer mehr über die Geschichte des Ersten Weltkriegs wissen möchte, sollte unbedingt das Museum von Kobarid besuchen. Dort findet man auch den Ausspruch eines Soldaten, der an der Isonzofront gekämpft hat:
„Wir waren keine Menschen mehr. Wir waren nicht einmal mehr Tiere. Es war etwas komplett anderes für das es keine Bezeichnung, keinen Namen gibt.“
Und wir Besucher sollten diesen Ausspruch nie vergessen – das ist es, was Krieg aus den Menschen macht.
Der Thron des Borojevičs
Wer das Cerje Monument oder die Höhle Pečinka besucht, kann sich auch zum Thron des Borojevičs aufmachen. Das Denkmal ist eigentlich ein Wegweiser, der vom 43. Infanterieregiment zu Ehre des Befehlshabers des 7. österreichisch-ungarischen Korps, Erzherzog Joseph, errichtet wurde. Es liegt in der Mitte zwischen den Orten Lokvica und Kostanjevica.
Benannt wurde es nach dem Befehlshaber der 5. österreich-ungarischen Armee, Svetozar Borojevič von Bojna, von dem wir bereits im Cerje Monument gehört haben.
(GPS Koordinaten: 45.86274, 1362148)
Die Höhle Pečinka
Die Höhle Pečinka ist ein Freiluftmuseum, eine teilweise natürlich, teilweise künstlich angelegte Höhle mit einer Länge von ungefähr 150 Metern und einer Höhendifferenz von 22 Meter. Man steigt unten im Tal in die Höhle ein und kommt am Gipfel des Hügels Pečinka wieder ans Tageslicht, wo auch ein Beobachtungsposten mit einem Scheinwerfer eingerichtet war. In der Region gab es viele Höhlen, die von einer eigenen Höhlenforscherabteilung im Ersten Weltkrieg untersucht wurden und den Soldaten als Schutz und Zufluchtsort dienten. Die Abteilung untersuchte während des Ersten Weltkriegs mehrere hundert Höhlen, viele davon wurden für militärische Zwecke wie die Höhle Pečinka, meist von russischen Kriegsgefangenen umgestaltet.
Die Höhle Pečinka ist aber auch aus archäologischer Sicht bedeutsam: bei kleineren Ausgrabungen wurden 1909 Bruchstücke von urgeschichtlicher Tonware und Teile von menschlichen Knochen gefunden. Im Inneren der Höhle kann man Tropfsteine sehen, allerdings sind diese ziemlich stark beschädigt.
70% der Höhle sind auf natürliche Weise entstanden, der Stollen zum Aufstieg bis zur Spitze des Hügels ist allerdings künstlich angelegt. Die Höhle war mit kleinen Kabinen für die Offiziere und mit Doppelstockbetten aus Holz mit einer Heuauflage für die Soldaten ausgestattet.
Im Inneren finden sich Fotografien aus der Zeit des Weltkriegs, die Freizeiteinrichtungen der Soldaten zeigen wie ein Fußballfeld, einen Tennisplatz, ein Karussel oder Schaukeln, die ein wenig Abwechslung und Entspannung zu den Kämpfen bringen sollten.
Während der 9. Isonzoschlacht, Anfang November 1916 fiel die Höhle Pečinka in die Hände der angreifenden Italiener, die sie bis Ende Oktober 1917 auch verteidigten.
Die GPS-Daten des Eingangs der Höhle, die mit einem Führer besucht werden kann, sind 45.86247, 13.61989.
Der Friedhof und das kleine Museum Remember me in Miren
Das kleine Museum und der anschließende Friedhof zeigen, wie verrückt die Grenze nach dem Krieg zwischen Italien und dem neu geschaffenen Jugoslawien verlief, ging sie doch mitten durch den Friedhof, mitten durch die Gräber. Dies war aber nicht der einzige Irrsinn: Manchmal teilte sie ein Haus, manchmal lagen die Felder, die zu einer Besitzung gehörten, plötzlich im Nachbarland.
Der Friedhof erreichte durch diese „Teilung“ einige Berühmtheit. Durch die Nähe zu Italien versuchte man hier – obwohl man eine Sondergenehmigung brauchte, um überhaupt auf den Friedhof gehen zu dürfen und streng kontrolliert wurde – Waren aus Italien nach Jugoslawien zu schmuggeln: Salz, Zucker, Reis, etc. Der Friedhof wurde zum Umschlagplatz für vieles, was damals in Jugoslawien nicht erhältlich war.
Frauen, die auch nach der Grenzziehung noch immer in Italien arbeiteten, waren sehr kreativ was das Schmuggeln betraf. So fand sich in ihren Rädern und in ihrer Kleidung immer wieder Platz um verschiedene Güter über die Grenze bringen zu können. Allerdings war dies ein sehr riskantes Unternehmen: wer erwischt wurde musste mit einer harten Strafe rechnen.
Das kleine Museum beim Eingang zum Friedhof beschäftigt sich mit den Flüchtlingen, die jeder Krieg hervorbringt. Auch diese Grenze und damit der Friedhof wurden benutzt um in den Westen zu flüchten in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Das Museum soll an die unverständliche Grenzziehung erinnern und ist auch allen Soldaten und Zivilisten gewidmet, die von 1947 bis 2004 an der Grenze zwischen Slowenien und Italien ums Leben kamen und es zeigt auf, dass die Flüchtlingsthematik kein neues Problem der Gegenwart ist. Wo Krieg und totalitäre Regime herrschen, gibt es und wird es immer Menschen geben, die sich auf den Weg in andere Länder machen (müssen).
Die Heiligen-Geist-Gedenkkirche von Javorca
Es ist nicht ganz einfach zu ihr hinauf zu kommen, obwohl man die weiteste Strecke als geübter Autofahrer hinter sich bringen kann. Ein schmales Gässchen führt in die Höhe zur Alm, auf der die Kirche steht. Das letzte Stück zur Kirche ist zwar auch noch befahrbar, dennoch empfehle ich dringend hier von einer Autofahrt abzusehen. Besser ist es zumindest das letzte Stück zu Fuß zu gehen – bei langsamer Gehweise gelangt man in 15-20 Minuten zur Kirche.
Wer möchte, kann den Besuch der Kirche allerdings auch mit einer kleinen Wandertour verbinden. Am besten ihr beratet euch in diesem Fall mit der Touristikinformation in Tolmin, die euch dann alle weiteren Informationen geben kann.
Turizem Dolina Soče, 5220 Tolmin, Petra Skalarja 4, Tel: +386 5 38 00 480, Email:
Der Standplatz der Kirche wurde von den Soldaten wohl gewählt. Das Tal der Tolminka und die Alm Polog waren zur Zeit des Ersten Weltkriegs ein Rückzugsort für die Soldaten der Österreich-Ungarischen Armee. Man konnte die Kirche zwar nicht direkt von den Schützengräben einsehen, musste aber nur ein paar Schritte zurückgehen um einen Blick auf sie werfen zu können.
Die Soldaten des Ersten Weltkrieges hatten gerade hier an der Isonzo(Soča)-Front viel zu leiden. Ein Vordringen um wenige Meter wurde oft mit dem Leben vieler Menschen erkämpft, meistens blieb die Frontlinie aber ziemlich unveränderbar. Viele Soldaten wurden hier auch durch Splitter der Granaten oder durch Steine, die herumflogen verletzt und getötet, nicht nur in den Kämpfen. Im Winter lag manchmal bis zu fünf Meter hoch der Schnee, der von ihnen mit schweren Rucksäcken überwunden werden musste. Es gab Winter, von denen man sagt, dass in dieser Zeit mehr Soldaten erfroren oder durch Lawinen ums Leben kamen, als durch Kampfhandlungen. Im Sommer wiederum war Durst der größte Feind, da das Wasser im Karst nur allzu schnell versickert. Es musste, so wie alles andere, auf den Berg zu den Soldaten gebracht werden.
In dieser Situation beschlossen die Soldaten der 3.Bergbrigade, der Kampfeinheit des 15. Korpus, eine Kirche zu Ehren und im Gedanken an ihre gefallenen Kameraden zu erbauen. Es war allein ihre Idee und ihre Ausführung, auch die Finanzierung wurde ganz allein von den Soldaten getragen. Acht Monate wurde hier auf der Alm an der Kirche gebaut – allein drei Monate davon dauerte es die Namen der 2564 Gefallenen in die Seitenwände, die einem Gebetsbuch ähnlich sind einzubrennen.
Die Pläne für die Kirche stammen vom Wiener Maler und Bühnenbildner Remigius Geyling, einem Schüler von Otto Wagner, der hier als Oberleutnant diente. Die Organisation und Bauleitung hatte Géza Jablonszky, ein Leutnant ungarischer Abstammung übernommen. Sämtliche Materialien, sei es Holz, Stein, Eisen oder auch das Glas der Fenster musste von den Soldaten hochgetragen werden und alle Arbeiten geschahen in ihrer Freizeit. Sie kamen von ihren Einsätzen müde und ausgepumpt zurück, doch anstatt zu rasten arbeiteten sie an ihrer Kirche. Nur 30 Männer hatten hier Platz, doch es standen immer mehr Freiwillige zur Verfügung, fast jeder wollte mitarbeiten und so konnte man die Meister eines jeden Faches auswählen.
Tischler, Steinmetze und viele Helfer wurden gebraucht und für viele war es ein Ausgleich zu der täglichen Hölle im Schützengraben. Es war die Möglichkeit wieder einen Sinn in einer Tätigkeit zu sehen, viele die anfänglich keiner Religion angehörten, fanden hier ihren Glauben. Man war froh, sich mit etwas beschäftigen zu können, etwas Konstruktives, Gutes zu tun, sonst sah man jeden Tag nur Blut.
Die Kirche ist im Jugendstil erbaut. Wenn man aber ins Innere blickt, merkt man, dass es keine typische katholische Kirche ist. Sie sollte ein Platz für alle Regionen und alle Nationen der österreich-ungarischen Monarchie sein. Hierher kamen später auch Moslems und Juden, genauso wie die evangelischen oder orthodoxen Christen, um zu beten. An der Außenseite kann man auch heute noch die Wappen der 20 Länder sehen, die zu Österreich-Ungarn gehörten.
Das Mosaik am Boden vor dem Altar ist Kaiser Franz Joseph gewidmet, der im November 1916, im Monat der Fertigstellung der Kirche , starb. Links und rechts wachen zwei wunderschöne große Jugendstilengel, die Geyling gemalt hat und deren Gesichter angeblich dem seiner Frau ähneln. Eine Taube, Symbol des Heiligen Geistes, zeigt worum die Kirche bittet: Frieden. Auch auf der Sonnenuhr am Turm der Kirche, die mit dem Österreich-Ungarischen Wappen geschmückt ist, wurde das Wort geschrieben, um das hier alle beteten: Pax – Friede.
Der hölzerne Teil des Tabernakels mit dem geschnitzten Gekreuzigten und zwei knienden Engel stammt vom Brigadetischler Anton Perathoner.
Die Wände der Kirche und der untere Teil sind zwar aus Stein, der obere Teil besteht jedoch aus Lärchenholz, das einer laufenden Instandhaltung bedarf. An die erste Renovierung der Kirche durch die italienische Armee 1934 erinnert heute noch eine Inschrift „Ultra cineres hostium ira non superest“ – Vor Gräbern verstummt der Feindeshass.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verfiel die Kirche jedoch immer mehr und konnte zu Beginn der 1980er Jahre gerade noch vor dem Abbruch gerettet werden. 2005 wurde sie abermals renoviert, nachdem ein Erdbeben zu Ostern 1998 im ganzen Tal Schäden angerichtet hatte.
Kolovrat
Der Kolovrat und damit die dritte italienische Verteidigungslinie ist eines der am leichtesten erreichbaren Ziele am Weg des Friedens. Auf der Straße zwischen Kobarid und Tolmin, im Dorf Idrsko biegt man in Richtung Livek (5km) ab und hält sich dort links Richtung Livške Ravne (4km).
Dann geht es noch ca. 3 km weiter auf den Kamm des Kolovrat bis zu einem kleinen Parkplatz und einer Hütte. Diese fungiert als Informationsstelle, man kann Erfrischungen kaufen und hier trifft man auch seinen Führer, so man eine Führung gebucht hat. Auf der anderen Seite der Straße kann man dann schon die Informationstafeln sehen und hier befindet sich der „Eingang“ ins Freilichtmuseum. Hier zur Sicherheit auch die GPS-Koordinaten: 46.185862, 13.660276.
Auf den Gebirgskämmen zwischen Kobarid und Tolmin am rechten Sočaufer waren zahlreiche Truppen der italienischen Artillerie aufgestellt. Vom Trinški vrh (1138m) und vom Gipfel Na Gradu (1114m) konnte man mit mittleren und schweren Geschützen die Stellungen der Österreich-Ungarischen Armee auf dem Mrzli vrh und am Tolminer Brückenkopf beschießen. Am Kolovrat errichteten die Italiener ein weitverzweigtes System von Verteidigungsstellungen, Beobachtungsposten, Artilleriestellungen, Kavernen, Befehlshaberstellungen und ein Netz von Schützengräben.
Dieses System der dritten Verteidigungslinie, auch „linea d’armata“ genannt ist durch ihre Vielfältigkeit, aber auch durch den wunderschönen Ausblick auf das Tal und die umliegenden Berge besuchenswert.
2002 wurde ein Teil der Stellungen am Nordhang des Gipfels Na Gardu erneuert, wobei man dafür auch originales Baumaterial der italienischen Armee verwendete. Der Besucher läuft durch die Enge der Schützengräben, blickt auf die türkisblaue Soča, sieht wie sich die Versorgungswege an den Berg hochschmiegen, muss sich aber auch durch die einzelnen Abschnitte hindurchwursteln, die früher getrennt waren, damit ein Treffer nicht die gesamte Linie zum Einsturz bringen konnte.
Man kommt an Höhlen vorbei, die damals wie heute noch Unterschlupf bieten, aber auch an solchen, die eingestürzt sind, ob aus natürlichen Gründen oder durch den damaligen Beschuss kann man nicht mehr so genau feststellen. Man sieht eine Wendeltreppe in einer der Kavernen und viele ursprüngliche Materialien, die während des Krieges zum Einsatz kamen, ehe man dann am Na Gradu an der Grenze zu Italien angelangt ist. Wer mag, kann auf der italienischen Seite wieder ins Tal steigen – das Freilichtmuseum Kolovrat ist ein grenzüberschreitendes Museum, das auf der italienischen Seite weiter geht.
Lasst euch Zeit, wenn ihr durch die Schützengräben geht. Auf der einen Seite ergibt sich heute immer wieder ein schöner Ausblick bei dem einen oder anderen Beobachtungsposten, aber die Vorstellung wie es hier im Krieg gewesen sein muss ist trotzdem nahe. Die Stellungen am Kolovrat waren in der 12. Isonzoschlacht von besonderer Bedeutung.
Der Na Gradu wurde am Abend des ersten Tages der Offensive, am 24. Oktober 1917 von Oberleutnant Schörner und seiner Einheit, dem deutschen Alpenkorps, eingenommen. Die italienischen Truppen verteidigten sich vom Trinški vrh aus weiter und führten am folgenden Tag an den Südhängen Gegenangriffe mit hohen Verlusten durch. Aber auch das Leid der einheimischen Bevölkerung sollte man nicht vergessen: viele wurden damals zu Flüchtlingen, die ihre Heimat, ihren Hof, ihr Land, ihr Hab und Gut auf Grund der Kriegshandlungen aufgeben mussten. Als sie zurückkehrten waren ein Großteil der Häuser und Höfe zerstört und die Landschaft vernichtet.
All das sollte man – neben der Schönheit der Landschaft, wie man sie heute erblicken kann - im Hinterkopf bei seinem Besuch haben und nicht vergessen. Das Freilichtmuseum Kolovrat ist landschaftlich eines der Schönsten und durch die weitverzweigten Anlagen auch eines der beeindruckendsten, das wir auf unserer Tour besucht haben.
Das Museum des 1. Weltkriegs in Kobarid
Aus der Geschichte sollten wir für die Zukunft lernen. Leider machen wir das nicht immer, dennoch sollte man diesem Museum unbedingt einen Besuch abstatten. Nicht nur, dass es mehrfach für seine Ausstellung prämiert wurde und als eines der besten in Slowenien gilt, nicht nur, weil es viele interaktive Stationen in der Ausstellung gibt und auch nicht nur, weil sehenswerte Filme einen Einblick in das Kriegsgeschehen geben. Hier kann man viel lernen.
Die meisten von uns haben – Gott sei Dank – noch nie einen Krieg erlebt. Wir kennen dies nur aus anderen Ländern, den Nachrichten, dem Geschichtsunterricht - und all die Quellen lassen das Leid und den Schrecken meist weit weg von uns. Im Museum von Kobarid wird der Krieg „persönlich“. Es waren unsere Vorfahren, plötzlich erinnert man sich, dass der eigene Großvater oder Urgroßvater hier gekämpft haben könnte, kann plötzlich sein Schicksal mit dem Schicksal der Bewohner und der Kämpfenden verbinden.
In diesem Museum geht es nicht um die Aufarbeitung von Schuld oder Verbrechen – es steht der Mensch und das Leid im Mittelpunkt: der Soldaten und der Einheimischen und irgendwie ist man als Besucher plötzlich mittendrin.
Und wenn man das Museum verlässt, hat man nicht nur eine Menge über die Geschichte, die Isonzoschlachten, die Österreich-Ungarische Monarchie und den Ersten Weltkrieg gelernt, sondern weiß auch, warum es wichtig ist in Frieden zu leben und den Frieden zu erhalten.
Mehr über das Museum und den Ort von Kobarid findet ihr hier auf askEnrico.
Der Heilige Berg und die Wallfahrtskirche
Unser letzter Besuchspunkt war der Heilige Berg und die Kirche Sveta Gora. Zuvor wurde allerdings noch bei einer Höhle, fast ein Tunnel Halt gemacht, der direkt auf den Hügel unter der Kirche hinaufführt. Wer diesen Weg nehmen will, sollte allerdings einen Führer, einen Helm und eine Stirnlampe mitführen, bei guter Kondition sein und keine Platzangst fürchten müssen. Obwohl die Höhle beim Einstieg ziemlich breit scheint, ist für ca. 30 Meter ihre Höhe recht gering: man muss zwar nicht unbedingt auf allen Vieren kriechen, aber doch sehr gebückt gehen.
Da ich im Dunklen Platzangst und alle möglichen Zustände bekomme, weder Helm noch Stirnlampe mithatte und auch meine Kondition nicht mehr die beste ist, habe ich dieses Abenteuer ausgelassen und mich gleich zur Kirche auf den Berg – per Auto – hinaufbegeben. Meine Kollegen aus Ungarn und Kroatien waren tapferer, aber auch ein kleines bisschen erschöpft, als sie dann ankamen.
Hier auf dem Kamm von Sveta Gora haben die Österreich-Ungarischen Soldaten von 1915-1917 viele Kavernen erbaut, nachdem Italien am 23.5.1915 auf gegnerischer Seite in den Krieg eingetreten ist. Diese Höhlen gaben nicht nur den Soldaten etwas Schutz, sondern auch den Kanonen. Im Hinterland an der nördlichen Seite entstanden eine Barackensiedlung und viele kleine Kavernen, die als Befehlshaber- und Sanitätsstationen eingerichtet wurden. 1917 baute man eine Seilbahnstation, um die Versorgung der Front zu erleichtern. Dafür wurde ein längerer unterirdischer Gang gebaut und die ersten Schützengräben mit dem Hinterland verbunden.
Italienische Einheiten konnten während der 10. Isonzooffensive die Anhöhe Zagora und den Kamm des Kule einnehmen, die Kämpfe verlegten sich auf den Abschnitt Vodica – Sveta Gora, der jedoch von den Österreichern gehalten werden konnte. Am 18.5. war es dann doch so weit – die Anhöhe wurde erobert und die Österreichisch-Ungarische Armee musste zurückweichen. Die schweren Kämpfe endeten hier erst im August, während die 11. Isonzoschlacht tobte. Während dieser Kampfhandlungen wurden auch die Basilika und die benachbarten Gebäude vollkommen zerstört.
Der Berg Sveta Gora, galt bereits im Mittelalter als ein heiliger Ort, später führten Marienerscheinungen dazu, dass er zu einem bedeutenden Wallfahrtsort wurde. Die ursprüngliche Kirche wurde 1514 bis 1544 durch eine neue, dreischiffige Kirche ersetzt. 1906 wurde diese als erstes Gotteshaus auf dem Gebiet des heutigen Sloweniens von Papst Pius X. in den Rang einer Basilika minor erhoben.
Die Franziskaner, die die Basilika betreuten brachten bereits zwei Tage nach der italienischen Kriegserklärung am 23.5.1915 die Statue der Gnädigen Mutter Gottes, der Königin von Sveta Gora nach Ljubljana, wo auch die meisten Brüder blieben. Allein Pater Frančišek Ambrož blieb noch eine Zeitlang am Heiligen Berg, zog sich dann nach Görz zurück, aber kehrte immer wieder nach Sveta Gora und Grgar zurück. So kam es wie es kommen musste: Ambrož wurde tödlich verletzt und starb am 13.4.1916 – nach seinem Wunsch wurde er in Sveta Gora begraben.
Nach dem Krieg wurde ab 1928 die heutige Kirche nach den Plänen von Silvan Baresi als dreischiffiges Bauwerk errichtet. Die Wallfahrtskirche ist 72 Meter lang und 22 Meter breit. Das Bild der Muttergottes über dem Altar wird dem venezianischen Künstler Palmo dem Älteren zugeschrieben und soll 1544 von Patriarch Marino Grimani der Kirche als Geschenk gemacht worden sein. Hinter dem Hochalter liegen die Gräber zweier Erzbischöfe von Goriza. Beachtenswert sind auch die Glasmalereien und die Orgel aus dem Jahr 1939. Die barocken Kreuzwegstationen stammen bereits aus 1765, wurden aber erst 1977 in die Kirche gebracht. Die geschnitzte, spätgotische Muttergottes mit Kind in der Winterkapelle wird auf das zweite Viertel des 16. Jahrhunderts datiert.
Neben der Kirche gibt es auch noch ein Marienmuseum, das allerdings bei unserem Besuch geschlossen war.
Park des Friedens in Sabotin
Das Freilichtmuseum in Sabotin verbindet wie einige andere Punkte am Weg des Freidens die wunderschöne Landschaft mit dem Grauen des Ersten Weltkrieges.
Der Sabotin war ein Schlüsselpunkt in der Verteidigungslinie der Österreich-Ungarischen Armee der Stadt Görz. Bis zur 6. Isonzoschlacht im August 1916 könnten die Verteidiger den Angriff der Italiener trotzen, mit der Eroberung und Besetzung durch die Italiener des Sabotin, Kalvarija und Görz brach der sogenannte Görzer Brückenkopf auf der rechten Seite der Soča (Isonzo) zusammen.
Dieser Kriegsabschnitt wurde in der Gegenwart zu einem Park des Friedens umgestaltet, der aber an die Geschichte und den Schrecken des Ersten Weltkrieges bei jedem Schritt erinnert. Der Berg ist von unzähligen Schützengräben und unterirdischen Gängen durchzogen, die man nun besichtigen kann.
Am Kamm finden sich auch noch die Kavernensysteme3, die nach der entscheidenden Schlacht von den Italienern zu Kanonengalerien umgewandelt wurden und die die österreichisch-ungarischen Stellungen auf Sveta Gora, Vodice, Kuk, Prižnica und Škabrijel ins Visier nehmen konnten.
Es muss eine schreckliche Arbeit gewesen sein, diese tiefen Gräben in den Stein zu hauen und es muss schrecklich gewesen sein, in den Höhlen, die teilweise natürlich vorhanden waren oder auch künstlich errichtet oder ausgebaut wurden, bei Beschuss auszuharren.
Allein die Stockbetten - mit nichts anderem als Stroh und Heu ausgestattet – zeigen die kargen Unterkunftsmöglichkeiten. An das Ungeziefer, das darin wahrscheinlich auch gehaust hat, mag ich gar nicht denken.
Allein die Offiziersunterkünfte waren natürlich besser ausgestattet, sogar ein „Steinbad“ ist erhalten. Und immer wieder findet man Andenken, Bilder an den Kaiser bei den Unterkünften, obwohl es doch er war, der diese Männer in den Krieg geschickt hatte.
Es ist auch hier bedrückend sich dies alles anzuschauen und dem Führer bei seinen Geschichten zuzuhören und dennoch finde ich es immens wichtig, diese Auswirkungen von Feindschaft und verfehlter Politik zu sehen.
Wenn ihr euch dann durch die Höhlen und engen Gänge gezwängt habt und wieder zum Aussichtspunkt zurückgekehrt seid, solltet ihr noch einen kurzen Blick ins Museum werfen, das im ehemaligen Wachpunkt eingerichtet wurde.
Zum Ausgleich wartet dann auf euch eine kleine Erfrischung und ein kleiner Snack (ja es gibt auch eine „Verpflegungsstation“ und auf den Bänken davor kann man die wunderschöne und friedliche Landschaft mit ihren sanften grünen Hügeln und der blaugrünen Soča genießen.
Und wer dann nicht sich selber und anderen „Nie wieder Krieg“ schwört, dem ist wahrscheinlich auch nicht zu helfen.
Sabotin Park des Friedens
5250 Solkan, Šmaver 2
Tel: 386 51 202 777
Email:
www.sabotin-parkmiru.si
Hier noch sicherheitshalber auch die GPS-Daten: 45.991265, 13.631576
Weitere Infos vom Weg des Friedens gibt es hier in einigen Broschüren, die ihr downloaden könnt:
Geführte Ausflüge im Soča-Tal auf dem Weg des Friedens
Weg des Friedens Broschüre 1
Weg des Friedens Broschüre 2
Wander- und Radtouren entlang des Weg des Friedens
Weitere Informationen gibt es auch im Besucherzentrum der Stiftung Weg des Friedens in Kobarid. Das Besucherzentrum liegt schräg vis à vis vom Museum Kobarid.
Ustanova »Fundacija Poti miru v Posočju«
5222 Kobarid, Gregorčičeva ulica 8
Tel: +386 5 38 901 66 oder +386 5 38 901 67
Email:
www.potmiru.si (Die Website ist in Deutsch, Englisch, Italienisch, Slowenisch und Ungarisch)
Der Besuch erfolgte im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von MGM Best Press Story
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