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Als Smaragdstrasse wird das Tal in Slowenien bezeichnet und smaragdgrün bis türkis ist auch das Wasser des Flusses – der Isonzo, der hier in Slowenien Soča genannt wird.

Seine Quelle entspringt im Nationalpark Triglav, dem einzigen Nationalpark in Slowenien. Dann windet er sich durch zahlreiche Schluchten und Klammen bis er schließlich die Grenze zu Italien überschreitet, in Isonzo umbenannt wird und dann im Golf von Triest seine Reise in die Adria beendet.

Ich bin noch nie einem Fluss von dieser Farbe begegnet. Bei den kleinen und größeren Wasserfällen, den Stromschnellen und den engen Felsschluchten mischt sich dann die weiße Gischt mit der smaragdgrün-türkisen Farbe. Man steht eigentlich nur mehr staunend oder fotografierend am Ufer und kann sich gar nicht satt sehen. Die drei Hauptorte des 942m2 großen Gebiets sind Bovec, Kobarid und Tolmin.

Blick auf die Soča
Blick auf die Soča

Wer den Fluss auf seinen Weg von den Julischen Alpen bis zum Meer begleitet, findet an der Soča und ihren Nebenflüssen nicht nur zahlreiche sportliche Möglichkeiten wie Wildwasser Kajaking, Rafting, Canyoning, Paragliding, Radfahren, Wandern, sondern kann sich auch an den Naturschönheiten erfreuen.

Fliegen fischen im Soča-Tal
Fliegen fischen im Soča-Tal

Angler können sich hier fürs Fliegen fischen begeistern und mit etwas Glück hat man eine berühmte Bewohnerin der Soča am Hacken: Die Marmorata Forelle.

Was gibt es alles zu entdecken?

Die Isonzo-Schlachten

Der Fluss ist aber nicht nur aufgrund seiner Naturschönheiten bekannt: hier – in der gebirgigen Landschaft über der Soča fanden im Ersten Weltkrieg die größten Bergschlachten in der Geschichte der Menschheit statt. 2018 wird wieder nach 100 Jahren der schrecklichen Erlebnissen gedacht werden. Und es ist wichtig, sich daran zu erinnern: Besucht daher das sehenswerte Museum in Kobarid (siehe dort) und geht zumindest ein Stück den Weg des Friedens entlang, der nun von den Alpen bis zur Adria führt und den vielen Opfern des Ersten Weltkrieges gewidmet ist.

Im Soča-Tal
Im Soča-Tal

Von 1915 bis 1917 war das Gebiet des oberen Sočatals ein Teil der Isonzofront. Noch heute findet man Jahr für Jahr Munition, Granaten und Kriegsgerät. Hier wurde gekämpft, gelitten und gestorben.

Der Weg des Friedens

Zahlreiche Hinterlassenschaften wie Schützengräben, Festungen, Kavernen, Gedenktafeln, Soldatenfriedhöfe, Kapellen erinnern auch heute noch an die furchtbaren Auseinandersetzungen. Seit dem 30.6.2007 wurden auch die Freilichtmuseen im Weg des Friedens vereint, der in Log pod Mangart beim Eingang in den Bergwerkstollen (Štoln) beginnt und am Freilichtmuseum Mengore in der Nähe von Most na Soči endet.

Die Heiligen Geist-Gedenkkirche Javorca bei Tolmin
Die Heiligen Geistkirche Javorca bei Tolmin

Der Weg des Friedens führt auch an der Festung Kluže vorbei, an den Klammen der Koritnica, Soča und Tolminka, dem Kozjak-Wasserfall, den Beinhäusern in Kobarid und Tolmin und der Gedenkkirche des Heiligen Geistes auf Javorca, sowie durch verlassene und noch bewirtschaftete Almen.

EDEN (European Destination of Excellence)

Das Soča –Tal gewann 2008 als erste Destination in Slowenien mit seiner nachhaltig ausgerichtet Entwicklung im Tourismus den Titel eines „Herausradenden europäischen Reiseziel“. Besonders das Projekt „Geschichten der Soča“ überzeugte die Jury. An zwei Tagen Ende April oder Anfang Mai gedenkt man an die Geschehnisse während des Ersten Weltkrieges und seine Auswirkungen auf das Tal und seine Einwohner.

Im Soča-Tal
Im Soča-Tal

Eine Million Soldaten verloren während der Kämpfe zwischen 1915 bis 1917 an der Soča-Front ihr Leben. Durch diese Veranstaltung, die in der Festung Kluže stattfindet, zeigt man alljährlich das damalige Leben der Bevölkerung und der Soldaten, die aus vielen unterschiedlichen Ländern rekrutiert waren, während des 1. Weltkrieges und versucht damit den Besuchern die Geschichte der Soča-Front zu erklären. Am ersten Abend werden Erinnerungen der Soldaten vorgelesen, die hier stationiert waren, am zweiten Tag findet ein gemeinsamer Friedensmarsch der Besucher statt, die von Guides in Uniformen des 1.Weltkriegs begleitet werden.

Kulinarik

Natürlich soll auch hier nicht auf die Kulinarik vergessen werden. Gerade im Soča-Tal finden sich hervorragende Restaurants und Gasthäuser, die ihre Gäste mit lokalen Spezialitäten verwöhnen.

Gostisce Jazbec Idrsko, Soča-Tal
Gostisce Jazbec Idrsko, Soča-Tal

Ein ganz besonderes Lokal ist die Oštarija Žogica, die sich nicht nur dem Thema des 1. Weltkriegs annimmt, sondern hervorragendes Essen und Wein ganz in der Nähe der Soča und der Solkan Brücke serviert. Mehr über das Restaurant findet ihr hier.

Die Eisenbahnbrücke bei Solkan

Die Solkan Brücke ist eine der einzigartigsten Eisenbahnbrücken Europas. Die Steinbrücke gilt als ein Konstruktionswunder, da sie den größten Steinbogen der Welt aufweist. Gebaut wurde sie 1905, um der Bohinj- oder Wocheiner-Bahn als wichtigstes Element die Strecke Wien und Mitteleuropa und dem Hafen von Triest zu dienen. Der Bau der Solkan Brücke, wie man sie heute nennt, bedeutete aber auch das Ende der Bauweise der Steinbrücken – inzwischen baute man mit Beton und Brücken aus diesem Material erreichten bereits 1910 eine Spannweite von 100 Meter. Die Brücke von Solkan mit ihrer Spannweite von 85 Meter war dennoch ein letzter Höhepunkt der österreichischen Eisenbahnbrückenbaukunst.

Die Solkan Brücke
Die Solkan Brücke

So erklärte man die großen Steinbrücken, die zu Beginn des 20. Jahrhundert gebaut wurden, oft gleich zu Denkmälern. Insgesamt wurden nur vier Brücken mit einer Spannweite von über 80 Metern gebaut, aber nur die Brücke von Solkan ist eine Eisenbahnbrücke. Auch sie sollte nach den ersten Plänen von Rudolf Jaussner nur 80 Meter Bogenspannweite aufweisen, doch beim Beginn der Bauarbeiten Mitte 1904 stellte man fest, dass die linke Uferseite geologische Probleme aufwies und man daher die Fundamente 14 Meter flussaufwärts versetzen und daher den Brückenbogen vergrößern musste.

Die Eisenbahnbrücke bei Solkan
Die Eisenbahnbrücke bei Solkan

Die schwierigste Aufgabe war die Errichtung des Stützgerüstes, das zum Bau des Bogens notwendig war. 1160m3 Holz waren dafür notwendig. Die Brücke wurde vom Wiener Bauunternehmen Redlich & Berger errichtet, Leopold Örley beaufsichtigte den Bau des Bogens aus den besten Steinquadern des Steinbruchs Cava Romana in Aurisina. Nach nur 18 Werktagen war der Bogen fertig und fünf Wochen danach – als das Holzgerüst abgebaut wurde, sank der Brückenbogen nur um 6 mm herab. Am 19.7.1906 wurde die Strecke zwischen Jesenice und der Stadt Triest feierlich eröffnet.

Die Eisenbahnbrücke von Solkan
Die Eisenbahnbrücke von Solkan

Doch bereits im August 1916 wurde die Brücke von österreichischen Soldaten nach dem Rückzug von der Schlacht bei Görz mit einem Sprengsatz von 930 kg gesprengt. 1918 – als Görz wieder in österreichische Hand kommt – wird die Brücke vorübergehend durch eineRoth-Waagner-Stahlkonstruktion ersetzt. Im Dezember 1918 übernahm die italienische Staatsbahn die Strecke und 1925 erschloss man sich zum Wiederaufbau der Brücke, 1927 wurde sie wieder neu eröffnet.

Blick auf die Soča beim Radfahren
Blick auf die Soča beim Radfahren

Doch auch im 2. Weltkrieg wurde die Brücke mehrmals angegriffen und am 15.3.1945 schließlich auch getroffen. Glücklicherweise explodierte die Bombe nicht, hinterließ aber ein Loch im Bogen. Nach dem Krieg wurde sie mehrere Male saniert, um 1970 drohte die linke Uferseite gefährlich abzurutschen – eine weitreichende Sanierung rettete jedoch die Brücke abermals. 1985 wurde die Brücke von Solkan zum Technischen Denkmal erklärt und steht seitdem unter Denkmalschutz.

Die Heiliggeist-Gedenkkirche

Bei einem Abstecher ins Tolminkatal, doch noch immer entlang des Wegs des Friedens kommt man zur Heiliggeist-Gendenkkirche, einer Holzkirche, die ebenfalls bald ihren 100. Geburtstag feiert. Hier auf den Almen des südlichen Triglav-Gebietes kann man auch den bekannten Tomin-Käse verkosten, hier entspringt auch die Tolminka-Quelle, einige Kilometer oberhalb der Alm.

Die Heiligen Geist Gedenkkirche
Die Heiligen Geist Gedenkkirche

Während des Ersten Weltkrieges waren im Tal zahlreiche Baracken, Werkstätten und Lager, es galt als Rückhalt der Österreich-Ungarischen Truppen. Zwischen den beiden Weltkriegen verlief entlang des Gebirgskammes die Grenze zwischen Italien und Jugoslawien, in den 1930ern errichtete die italienische Armee drei große Betonbunker unweit der heutigen Alm und 1944 fand auf den Almen Sleme und Mali Stador die Schlacht zwischen der Partisanenbrigade des slowenischen Dichters Simon Gregorčič und der deutschen Armee statt. Doch zurück zur Holzkirche: Sie steht in Javorca und ist den gefallenen österreich-ungarischen Verteidigern der Isonzofront bei Tolmin (1915-1917) gewidmet. Am Eingangsportal befindet sich folgende Inschrift: „Dieses Denkmal wurde während des Krieges von den Anhängern der 3.Bergbrigade, der Kampfeinheit des 15. Korpus, zu Ehre und im Gedenken an ihre gefallenen Kameraden erbaut. Entstanden im Zeitraum vom 1. März bis zum 1. November 1916.“

Kayak fahren auf der Soča
Kayak fahren auf der Soča

Der Wiener Maler und Bühnenbildner Remigius Geyling, ein Oberleutnant, zeichnete für die Pläne verantwortlich, Géza Jablonszky, Leutnant, übernahm die Organisation und Bauleitung. Zahlreiche Soldaten der österreich-ungarischen Armee – Meister in den verschiedenen Handwerken - bauten die Kirche, die in ihrem unteren Teil aus Stein, im oberen aber aus Lärchenholz gefertigt wurde. Über dem Eingang befindet sich ein Glockenturm mit Sonnenuhr, das Wappen der Monarchie und die Inschrift Pax (Frieden).

Blick zum Altar der Heiligengeist-Kirche
Blick zum Altar der Heiligengeist-Kirche

An der Außenseite der Kirche kann man Wappen der zwanzig zu Österreich-Ungarn gehörenden Länder sehen. Im Inneren finden sich auf Eichentafeln 2564 Namen der auf den umliegenden Schlachtfeldern gefallenen Soldaen eingebrannt. Der Innenraum ist mit wunderbaren Fresken und Ornamenten im Jugendstil geschmückt, blau und schwarz sind die Hauptfarben, goldene und weiße Ornamente sind zu sehen. Ein großer Engel als Symbol des Friedens umrahmt auf jeder Seite den Altar. Der hölzerne Teil des Tabernakels stammt vom Brigadetischler Anton Perathoner und zeigt den gekreuzigten Jesus mit zwei knienden Engeln.

Blick in der Heiligengeist-Kirche
Im Inneren der Heiligengeist-Kirche

1934 wurde die Holzkirche zum ersten Mal renoviert. Aus dieser Zeit stammt eine Platte mit der lateinischen Inschrift Ultra cineres hostium ira non superest (Vor Gräbern verstummt der Feindeshass). 2005 wurde sie zum letzten Mal renoviert.

Für Abenteuer: Der größte Zipline-Park Europas

Zipline ist etwas für Abenteurer und Adrenalin-Fans: Via Stahlkabel geht es rasant ins Tal und die Aussicht kann man wahrscheinlich nur mit guten Nerven genießen. Im Šoca-Tal finden Freunde dieser Freizeitbeschäftigung jetzt ein tolles Angebot.

Der Zipline-Park bei Bovec
Der Zipline-Park bei Bovec

In der Nähe von Bovec, im Westen Sloweniens, im malerischen und unberührten Tal des Flusses Učja liegt der große Zipline Park im Tal der smaragdgrünen Soča. Zehn Stahlkabel mit einer Länge von 250 bis 600 Meter – 200 Meter über dem Fluss – eröffnen eine einzigartige Aussicht über die Schlucht, das Bovec-Becken und zum höchsten Berg Sloweniens, dem Triglav. Bis zu 2 ½ Stunden ist man bei diesem Abenteuer unterwegs, bewältigt dabei 8 – 10 Ziplines und erreicht bei manchen eine Geschwindigkeit bis zu 60 km/h. 

Eine besondere Ausbildung ist dabei nicht nötig, ein bisschen Mut sollte man aber schon mitbringen. Ansonsten gilt: entspannen (so möglich) und die Aussicht genießen.

Bovec zipline
5230 Bovec, Trg golobarskih žrtev 14
Tel: +386 5 38 96 200
Mobil: +386 41 724 472
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
www.socarafting.si

Plan

Plan des Soča-Tals
Plan des Soča-Tals

Hier gibt es weitere Informationen über das Soča-Tal, die Broschüren könnt ihr hier herunter laden:

Informationen über das Soča-Tal findet ihr hier im Internet: www.dolina-soce.com

Der Besuch erfolgte im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von MGM Best Press Story

Was es noch alles zu besuchen gilt:

Bovec

Kobarid 

Tolmin

Tolmin Schlucht

Weg des Friedens 

 


Essen, Trinken, Übernachten in Slowenien