Die Stadt gilt als eine Perle am Meer, und sie ist es auch. Geschichte, Kulinarik und Wellness vereinen sich hier auf wunderbare Weise.
Die ersten Bewohner der Umgebung von Piran waren die Histrier, die in Istrien ihre ersten Siedlungen um die 2000 Jahre vor Christus bauten, 178 vor Christus kamen dann die Römer ins Land und übernahmen die istrische Halbinsel.
Auch im Hinterland von Piran gab es mehrere Villa Rustica, allerdings kam es nie zu einer besonders dichten Besiedelung. Nach dem Untergang des römischen Reiches wechselten die Herren des Gebietes ständig: awarische und slawische Stämme kamen ins Land, byzantinische Herrschaft führte zu einer stark befestigten Siedlung, mit den Franken kam Istrien zur Mark von Friaul und schließlich 952 zum Deutschen Kaiserreich bzw. zum Herzogtum Bayern. 976 verleibte sich das Herzogtum Kärnten die Halbinsel ein und schließlich annektierte sie der Patriarch von Aquileia.
Entscheidend und bestimmend für Piran war aber die 500 Jahre dauernde Herrschaft der Venezianer, deren Einfluss auch heute noch in der Stadt sichtbar ist. Die Serenissima hat der Stadt ihren Stempel aufgedrückt, wie man heute noch an den vielen gotischen und venezianischen Palästen erkennen kann. Sie erkannten den Wert des Salzes von Piran und schlossen bereits 933 einen Handelsvertrag mit der Stadt.
Piran erkannte, dass durch den Aufstieg von Venedig auch ihre Selbständigkeit in Bedrohung geriet, schloss sich mit benachbarten Städten zusammen und konnte sich am Ende des 12. Jahrhunderts seine Selbständigkeit erkämpfen.
1192 gehörte die Stadt zu den freien Gemeinden mit einer gewählten Herrschaftsstruktur. Doch schon in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts war es damit vorbei, Venedig begann mit der Eroberung der istrischen Halbinsel, besetzte 1279 Koper und 1283 Piran. Dennoch florierte die Stadt unter der venezianischen Herrschaft.
In den 1630er Jahren wurde auch hier der Protestantismus populär, später stand die bürgerliche Gesellschaft unter dem kulturellen Einfluss der humanistischen Ideen und der Renaissance. 1692 wurde einer der berühmtesten Männer in Piran geboren: Giuseppe Tartini, Geiger, Komponist und Musikpädagoge – von ihm wird später noch zu hören sein.
1797 kam die Stadt – unterbrochen durch eine kurze französische Herrschaft unter Napoleon – zum Habsburgerreich und damit wurde wieder ein neuer Aufschwung eingeleitet. Die Monarchie sorgte für die Wiederbelebung der Salzproduktion der Salinen von Sečovlje, die auf 40.000 Tonnen jährlich gesteigert wurde und mit dem Ausbau der Bahnlinien kam auch der Tourismus ins Land.
1900-1902 wurde die Eisenbahnlinie Triest-Poreč gebaut, die auch eine Haltestelle in Portorož hatte und nach langem Hin und Her nahm eine Straßenbahn den Betrieb zwischen Portorož und Piran auf. Doch der Erste Weltkrieg unterbrach die aufstrebende Entwicklung. Die Straßenbahn wurde eingestellt, die Anzahl der Kurgäste wurde weniger.
Erst mit der Unabhängigkeitserklärung von Slowenien nach dem „Jugoslawien-Krieg“ kommt langsam wieder Bewegung und Aufschwung in den Fremdenverkehr, der heute wieder eine wichtige Stellung in der Entwicklung der Stadt einnimmt.
Ich kann diesmal nur einen kleinen Überblick über die Stadt geben – leider war die Zeit viel zu knapp gewesen, um Piran ausführlich zu besuchen – auf der anderen Seite ist es eine gute Gelegenheit und Begründung, bald wieder zu kommen.
Die autofreie Stadt
Wir sind vom Hotel Bernardin gestartet, allein der Spaziergang entlang des Meeres ist einfach wundervoll. Dabei kommt man auch bei einem großen Parkplatz vorbei, an dem die Autos – sowohl von Besuchern wie auch von den Bewohnern der Stadt abgestellt werden müssen.
Der Parkplatz ist gebührenpflichtig, von dort kann man entweder zu Fuß oder mit einem kostenfreien Shuttlebus, der am Hauptplatz der Stadt Halt macht, nach Piran gelangen.
Der Tartini-Platz
Am besten ihr beginnt euren Rundgang am Hauptplatz der Stadt – am Tartini-Platz. Hier gibt es den ersten Überblick über die wunderschönen Bauten im italienisch-venezianischen Stil und über den gesamten Platz herrscht die brozene Statue eines der berühmtesten Männer der Stadt: Guiseppe Tartini.
Guiseppe Tartini - der berühmte Geiger und Komponist
Guiseppe Tartini wurde am 8. 4. 1692 in Piran geboren, sein Vater war Florentiner, seine Mutter stammte aus einem der ältesten Adelsgeschlechter Pirans. Ursprünglich sollte Tartini die Priesterlaufbahn einschlagen, so war es zumindest von seinem Vater gewünscht, und daher sollte er auch bei den Franziskanern seine Ausbildung erhalten. Doch bald merkte man seine große musikalische Begabung und auch er schien kein großes Interesse an einer theologischen Laufbahn zu haben.
Tartini besuchte das Kollegium in Koper und setzte seine Studien vorerst am Juridikum in Padua fort. Obwohl er ein großer Liebhaber hübscher Mädchen und Frauen war, heiratete er die Nichte des Bischofs von Padua, doch da er nicht treu sein konnte, kam er in große Schwierigkeiten mit dem Bischof und musste Padua verlassen.
Er fand Zuflucht im Kloster von Assisi und begann dort intensiv Geige und Grundlagen der Komposition zu studieren, außerdem befasste er sich mit der Erforschung akustischer Gesetzmäßigkeiten. Tartini wirkte in verschiedenen Theaterorchestern mit, trat als Solist auf und vervollkommnete sein Geigenspiel durch ein Studium in Ancona.
1721 kehrte er nach Padua zurück und erhielt eine Berufung als Konzertmeister und erste Geige in der St. Antons-Domkirche. Nach einem kurzen Ausflug nach Prag übernahm er nach seiner Rückkehr nach Padua noch einmal die Leitung der Domkapelle und gründete 1728 die berühmte Geigenschule „La scuola della nazioni“, in die bald Schüler aus ganz Europa pilgern. Angeblich unterrichtete er einige seiner Schüler auch brieflich. Tartini erhielt den Beinahmen „il maestro della nozioni“ – Musikmeister der Völker.
Guiseppe Tartini hinterließ ein umfangreiches Werk mit an die 300 Musikstücke: darunter 130 Konzerte, 170 Sonaten. Am bekanntesten ist die Sonate „Teufelstriller“, die ihm nach einer Legende der Teufel selbst vorgespielt hat. Tartini träumte, dass er dem Teufel seine Seele vermacht hätte und dieser ihm daher alle Wünsche erfüllte. Irgendwann reichte er ihm die Geige und der Beelzebub begann unglaublich schön darauf zu spielen. Sofort nach dem Aufwachen versuchte er die Melodie niederzuschreiben, doch er meinte: „ Der Teufelstriller ist vielleicht das beste Werk, das ich je geschrieben habe, aber von jener Melodie, die der Teufel spielte ist es dennoch weit entfernt.“
Heute wacht Guiseppe Tartini über den Platz, an dem früher ein kleiner Fischerhafen war. Es heißt, er hat die Kontrolle über den Platz übernommen. Es sieht so aus, als würde er gerade eine wunderschöne Melodie spielen, aber die Bewohner von Piran meinen, er wartet auf eine Jungfrau, um sie zu heiraten.
Auf jeden Fall soll ein Kuss unter der Statue Glück bringen, was vor allem am Valentinstag jedes Jahr wahrgenommen wird und man an diesem Tag sogar auf einem roten Teppich zur Statue schreiten kann.
Zu seinem 200. Geburtstag wollten ihm die Bürger von Piran ein Denkmal errichten lassen, doch die Arbeiten verzögerten sich, erst 1896 wurde die überlebensgroße Statue aufgestellt, die der venezianische Bilderhauer Antonio dal Zotto gestaltet hat.
Zu seinem 300. Geburtstag wurde der Platz vom Architekten Boris Podrecca entworfen und umgebaut. Bereits 1894 war der Fischerhafen zugeschüttet worden, Geruchsbelästigung, Schmutz und auch hygienisch-gesundheitliche Gründe waren dafür verantwortlich. Die ellipsenförmige Gestalt kommt daher, dass hier der Wendeplatz für die elektrische Straßenbahn war, die in den Jahren 1909 bis 1953 Piran mit Lucija verband.
Die Pfosten, die heute den Eingang zum Tartiniplatz schmücken, waren ursprünglich vor dem alten Stadthaus aufgestellt. Auf einem ist der Löwe von Venedig abgebildet und die lateinische Inschrift sagt: „Siehe den geflügelten Löwen, wie er nach Land, Meer und Sternen greift.“
Auf der rechten Seite kann man das Wappen des damaligen Podestaten sehen und der Text lautet: „Dir, Segredo Ludovico, gerechter Beschützer zu Ehren“. Auf der anderen Seite ist das Gemeindewappen angebracht und unter ihm die Maßeinheiten.
Der andere Pfosten zeigt in der Mitte den Heiligen Georg auf dem Pferd, den Schutzpatron der Stadt und den Text: “ Piraner Erde, durch unsere Gebete bist du sicher“. Auf der anderen Seite kann man einen Hahnenfuß, das Wappen der Familie Malipiero, sehen.
Zu besonderen Anlässen wurden hier die Flagge von Venedig und die Stadtfahne mit weißen Feld und rotem Kreuz, das Zeichen des Heiligen Georgs – gehisst.
Das Tartini-Haus
In diesem Haus, das eines der ältesten am Platz ist, wurde Guiseppe Tartini geboren. Laut der Stadturkunde aus dem Jahr 1384 war es ein gotisches Gebäude mit dem Namen „Casa Pizagrua“, später wurde es im neoklassizistischen Stil umgebaut. Bei einer Renovierung in den 1980er Jahren entdeckte man interessante Wandmalereien.
Im ersten Stock befindet sich ein kleines Tartini-Museum, in dem Gegenstände des Künstlers ausgestellt sind, darunter seine Totenmaske, seine Geige, ein Linienzieher und ein Ölporträt des Meisters.
Die Kirche des Heiligen Petrus
Die Kirche, die bereits 1272 errichtet wurde, war das einzige Gebäude, das ursprünglich außerhalb der Stadtmauern errichtet worden war. 1818 wurde sie vom Architekten Pietro Nobile, einem Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien und Antonio Boso, einem bedeutenden klassizistischen Bildhauer aus Triest renoviert. Es ist das älteste Gebäude am Platz. Auf dem Relief kann man den Heiligen Petrus erkennen, der die Schlüssel für die Kirche erhält.
Der Gemeindepalast
Das Gebäude im Neorenaissance-Stil wurde von 1877-1879 vom Triester Architekten Giovanni Righetti geplant und errichtet.
Der Gerichtspalast
Am westlichen Rand des Platzes befindet sich der neue Gerichtspalast, der von Guiseppe Moso und Enrico Nordio von 1885 bis 1891 gebaut wurde. Einen Teil des Palastes stellt das Barocktor, das in das Gebäude integriert wurde.
Die Stadtmauer
Piran wurde bereits früh von einer Stadtmauer umgeben, da die Stadt aber immer weiter wuchs, waren es am Ende drei Stadtmauern (Anfang des 16. Jahrhunderts), die die Stadt sicherten. Wahrscheinlich wurde der älteste Stadtkern bereits im 7. Jahrhundert zum ersten Mal umgebaut.
Seine Viertel waren nach den Stadttoren benannt, die in die Stadt hineinführten: das Mugla Tor, Domtor, Mitteltor und das Feldtor, später kam auch das Viertel Marciana dazu, in das das erhaltene erste Raspo Tor führte. Der größte Teil der Stadtmauer, der bis heute erhalten geblieben ist, wurde Anfang des 15. bis Mitte des 16. Jahrhunderts gebaut. Jener Teil am Hügel Mogoron ist jener mit dem größten geschichtlichen Wert, er grenzt den historischen Stadtkern ein.
Die Stadtmauer, die in den Jahren 1470 bis 1534 gebaut wurde, hatte acht Verteidigungstürme und ist für die damalige Zeit ungewöhnlich hoch gebaut. Sie entstand stufenweise und passte sich immer dem jeweiligen Kriegsentwicklungen, wie etwa dem Gebrauch des Schießpulvers, an, die ja eine andere Verteidigungsstrategie erforderten.
Heute kann man noch sieben Stadttore besichtigen:
Durch die Rozmanova ulica erreicht man das erste Raspo Tor im gotischen Stil das gleichzeitig mit der Stadtmauer gebaut wurde, in der selben Gasse findet sich auch das zweite Raspo Tor, das 1470 gebaut wurde. Hier schließt jener Teil der Stadtmauer mit sieben Türmen ab, der durch typische Spitzbogenformen und noch sichtbare Steintürangeln gekennzeichnet ist. Aus dem Jahre 1534 stammt das Marciana-Stadttor, das im Renaissance-Stil gebaut wurde, Teil der dritten Stadtmauer ist und man über die Ulica svobode erreicht.
Das Mugla-Tor stammt aus dem 13. Jahrhundert und gehört zu den ältesten erhaltenen Toren der Stadt. In der Savudrijska ulica liegt das Dolfin-Tor, das als das schönste erhaltene gotische Tor der Stadt gilt und vom Bürgermeister Dolfin 1483 erbaut wurde. Es ist das einzige Tor im originalen Stil des gotischen Spitzbogens und zeigt ein Wappen mit drei Delfinen. Wahrscheinlich ist das Feldtor ins 15. Jahrhundert zu datieren. Das Barocktor des Heiligen Georgs ist Teil des Gerichtspalastes.
Das Benečanka (Das Venezianerhaus)
Das gotische Haus, das ursprünglich rot angestrichen war, wurde vor kurzem renoviert und zum Ärger der Einheimischen nicht mehr in seiner ursprünglichen Farbe gestrichen. Im ersten Stock findet sich ein wunderschöner Eckbalkon, auch die Fenster sind sehr beachtenswert und in der Mitte findet sich eine Inschrift, die übersetzt „Lasst sie reden“ bedeutet.
Das kam so:
Ein reicher, aber alter venezianischer Händler verliebte sich in eine junge und schöne Piranerin – in manchen Überlieferungen heißt es auch, dass er noch dazu verheiratet war, andere berichten, dass die Piraner über den großen Altersunterschied entsetzt waren. Auf jeden Fall wurde geredet und das Paar geschnitten, vielleicht neidete man auch der jungen Frau die großzügigen Gaben. Denn der Venezianer kam immer wieder nach Piran und brachte seiner Geliebten von seinen Reisen immer großzügige Geschenke mit.
Schließlich entschloss er sich, seiner Angebeteten ein Haus zu bauen, ihr Bild ist auch auf der Hausecke zu sehen, und um den tratschfreudigen Piranern zu zeigen, was sie von ihnen hielten, wurde die Inschrift „Lassa pur dir“ – Lasst sie reden – angebracht.
Im Erdgeschoss des Venezianerhaus ist heute ein Geschäft untergebracht, dass Salz aus Piran und damit verbundene Produkte verkauft, im ersten Stock gibt es Sekt, Champagner und Kristall zu sehen und zu kaufen und im 2. Stock kann man eine Wohnung für seine Flitterwochen mieten.
Minoritenkloster des Heiligen Franz von Assisi
Die Piraner waren immer schon sehr gläubig, 85% sind katholisch und so gab es in der Vergangenheit 20 Kirchen in Piran, von denen heute noch 11 erhalten geblieben sind und die man auch besuchen kann. Die Heilige Messe wird allerdings nur mehr in zweien gefeiert. Meistens sind die Kirchen jedoch aus Angst vor Diebstählen geschlossen, sodass man sie nur während des Gottesdienstes besuchen kann.
Etwa 100 Meter östlich vom Tartiniplatz entfernt, gelangt man zum Minoritenkloster. Die Minoriten waren für die Stadt immer sehr bedeutend, da sie hier zwölf verschiedene Schulen errichteten, unter anderem ein Priesterseminar und eine Musikschule. Einige Bischöfe der Gegend wurden hier in Piran ausgebildet. Aber auch an die einfachen Menschen wurde gedacht: wer kein Geld hatte, um eine Ausbildung zu finanzieren zu können, konnte bei den Franziskanern ein Jahr gratis die Schule besuchen, um Schreiben und Lesen zu lernen.
Wahrscheinlich wurde das Kloster bereits vor dem Jahr 1301 gegründet. Beim Kirchenbau in diesem Jahr (die Kirche der Heiligen Katharina war zu klein geworden) wurde auch das Kloster vergrößert. Teile des ursprünglichen Klosters sind heute noch in der Pinakothek und im Refektorium zu sehen. Bei den Umbauarbeiten wurde der Kreuzgang gewölbt, im oberen Teil entstanden neue Räume und auch der Kirchturm wurde renoviert. Die Bauarbeiten wurden zu Beginn des 18. Jahrhunderts beendet.
Bis 1954 lebten die Brüder im Kloster, dann wurden sie vertrieben und das Gebäude wurde verstaatlicht. Mit der Unabhängigkeit Sloweniens wurde das Kloster den Brüdern 1997 wieder zurückerstattet, die sofort mit den Erneuerungsarbeiten begannen, um das Kloster wieder als solches nutzen zu können.
Der Kreuzgang
Hier findet auch in der Gegenwart die Begegnung zwischen geistigem und kulturellem Leben in Piran statt. Vom ursprünglich bescheidenen Kreuzgang mit Holzdecke sind nur noch zwei gotische Biforen erhalten. 1676 wurden erstmals Bauarbeiten im Kreuzgang erwähnt, die die Familie Pitacco bezahlte und dafür in der Kirche eine Gruft erhielt. 1694 wurde der monumentale Eingang zum Kreuzgang und zum Kloster gebaut, 1698 wurden die Arbeiten fortgesetzt und das Kloster um einen Stock erhöht. Die Stadtgemeinde beteiligte sich damals an den Umbauarbeiten.
1747 -1756 wurde eine Wasserzisterne gebaut, die 1903 erneuert wurde. Vom Kreuzgang kommt man in die Kirche, die Sakristei, die Pinakothek, ins Refektorium und ins Kloster. Die Pinakothek beherbergt kostbare Bilder von Lazzarini und anderer venezianischer Meister, im alten Klosterrefektorium kann man mehr über die Geschichte des Klosters und die Sehenswürdigkeiten von Piran erfahren.
Die Kirche des Heiligen Franziskus von Assisi
Auch heute ist die Franziskanerkirche, die zwischen 1301 und 1318 gebaut wurde, noch das Zentrum des pastoralen Lebens in Piran.
Sechs Brüder sorgen auch heute noch für ihre Gemeinde. Der Architekt der Kirche soll Jakob von Pula gewesen sein. Ursprünglich im gotischen Stil gebaut, zeigt sich die Kirche heute in barocker Gestalt, die sie vor allem im 18. und 19. Jahrhundert erhalten hat. Neben dem Hauptaltar, der aus dem Jahr 1787 stammt, gibt es noch fünf weitere Seitenaltäre, auf der rechten Seite der Altar des Heiligen Antonius von Padua und gegenüber findet sich der Altar des Heiligen Joseph von Kupertino.
Hinter dem Hauptaltar befindet sich ein Bild des Heiligen Franz von Assisi vom Anfang des 17.Jahrhunderts.
Die Kirche besitzt einen schönen gotischen Chor aus 1742, der eine ausgezeichnete Akustik bietet. Im Sommer werden daher sowohl in der Kirche wie auch im Kloster verschiedene Konzerte und auch andere Veranstaltungen abgehalten. Im Untergeschoss des Klosters ist eine Gemäldesammlung venezianischer Maler zu sehen.
Unter dem Kirchenboden existieren 32 Grüfte, darunter auch die Begräbnisstätte der Familie Tartini.
Die Kirche des Heiligen Georg
Der Heilige Georg (der Drachentöter) ist der Schutzpatron der Stadt. An der nördlichen Klippe der Halbinsel liegt die Kathedrale Sveti Jurij, die ihr heutiges Aussehen nach einer Renovierung im Barockstil 1637 erhalten hat. Wahrscheinlich gab es an dieser Stelle jedoch schon eine Kirche im 12. Jahrhundert, die im 14. Jahrhundert ausgebaut wurde und 1344 am Georgstag von neun Bischöfen in der Umgebung geweiht wurde.
1737 bekam die Kirche sieben Marmoraltäre, im Inneren sind vor allem die zwei Plastiken von St. Georg sehenswert. Die größere stammt aus dem 17. Jahrhundert, die kleinere ist versilbert und wurde in der Piraner Goldschmiede hergestellt. Zwei große Gemälde – die Messe in Bolsena und das Wunder des Heiligen Georg – sind Werke von Angelo De Coster aus dem 17. Jahrhundert.
Der Kirchturm der Kathedrale, der mit seinen 46,45 Metern weithin sichtbar ist, stellt eine Kopie des Markusturm in Venedig dar. Eine bessere – wie die Piraner anmerken – da ihr Turm noch nie renoviert werden musste, obwohl er bereits 1608 aufgestellt wurde. Neben neueren Glocken hängt im Turm noch immer eine Glocke aus dem 15. Jahrhundert.
Auf dem Campanile steht der Heilige Georg mit dem Schwert und zeigt heute wie damals den Piranern das Wetter an: blickt er in Richtung Triest bedeutet dies schönes Wetter, dreht er sich aber mit dem Wind in Richtung Tartini-Platz kommt schlechtes Wetter.
Der Turm ist in den Sommermonaten für Touristen geöffnet und bietet einen wunderschönen Ausblick über die Gegend: an klaren Tagen, wenn die Bora weht, sollen selbst die schneebedeckten Gipfel der Julischen Alpen zu sehen sein.
Bemerkenswert ist auch die achteckige Taufkapelle aus 1650 mit einer mittelalterlichen gotischen Plastik, eine Skulptur des gekreuzigten Jesus, die um 1370 datiert wird. Interessant zu sehen ist der römische Sarkophag aus der ersten Hälfte des 2.Jahrhunderts n.Chr., der später zum Taufstein umgearbeitet wurde.
Die Salinen bei Piran
Wer Piran besucht, sollte unbedingt den Naturpark Salinen von Sečovlje an der kroatischen Grenze aufsuchen. Hier gibt es auch ein Salinenmuseum zu besichtigen.
„Piran entstand aus Salz – Piran xe fato de sal“ – ist ein alter Piraner Spruch, den man manchmal auch heute noch hören kann. Wann genau mit der Salzgewinnung begonnen wurde, kann heute nicht mehr festgestellt werden, dass die Piraner aber tüchtige und fleißige Salzarbeiter waren und die Stadt dem Salz ihren Aufschwung in der Vergangenheit verdankte, das ist bewiesen. Im Museum in einem renovierten Salinenhaus bekommt man einen Einblick in das Leben der Salzarbeiter und in die traditionellen Methoden der Salzgewinnung.
Am Eingang in den Landschaftspark im Gebiet Fontanigge stehen 25 Fahrräder den Besuchern kostenlos zur Verfügung. Mit dem Rad kann man in 10 Minuten das Salzmuseum erreichen.
Tipp: Unbedingt die Salz und Kräutermischung von Piranske Soline mitnehmen. Ich habe leider nur zwei Varianten mitgenommen, doch davon mehr bei den Spezialiäten….
Mediadom Pyrhani
Mediadom Pyrhani ist ein Multimedia Museum, in dem man sich mit neuester Technologie auf eine Zeitreise durch die Geschichte und Kultur von Piran begeben kann.
Es ist im Godbeni dom untergebracht, einem Gebäude, das für Generationen von StudentInnen der Piraner Musikschule Schauplatz ihrer Konzertdebüts und der Proben dazu war. Nun können die Besucher in diesen Räumen mit einer Zeitmaschine durch 20 Jahrhunderte reisen, von der Antike bis ins Piran von Heute.
Präsentiert werden dabei die Veranstaltungsorte verschiedener Musik- und Tanzfestivals, aber auch das kulturelle und sakrale Erbe der Stadt. Außerdem kann man einen virtuellen Spaziergang durch die Salinen von Sečovlje machen. Das Museum ist täglich - außer Montag geöffnet.
Mediadom Pyrhani
6330 Piran, Kumarjeva ulica 3
Tel: +386 820 55 273
Email:
www.mediadom-piran.si (Englisch, Italienisch, Slowenisch)
Tipp: Piran Walking Tours
Wenn Sie mehr über die schillernde Geschichte von Piran hören möchten, aber auch lokale Weine und regionale Produkte verkosten möchten, sollten Sie an einer dieser Walking Touren teilnehmen, die im Juli, August und September jeweils um 10:30 und um 18:00 Uhr durchgeführt werden. Im Mai und Juni finden die Touren nur am Wochenende statt. Die Führung dauert ungefähr 90 Minuten und wird in englischer Sprache gehalten.
Weitere Informationen unter www.piranwalkingtour.com
Tourist-Info-Center,
6330 Piran, Tartinijev trg 2
Tel: +386 5 673 02 20
Email:
Wichtige Links:
http://www.portoroz.si/de/portoroz-und-piran/piran
https://de.wikipedia.org/wiki/Piran
https://www.slovenia.info/de/ausflugsziele/sehenswurdigkeiten/piran-und-seine-salinen
https://www.bernardingroup.si/de/unterkunfte/st-bernardin-resort/grand-hotel-bernardin
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Der Besuch erfolgte im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von Best Press Story