Es ist ein kleines, verträumtes mittelalterliches Städtchen, das man beim Besuch des Wippachtals keinesfalls auslassen sollte.
Die Geschichte
Auf einem Hügel des Tals in der Nähe der Stadt Ajdovščina liegt die kleine Stadt, die sich mit Kostanjevica na Krki um den Titel der kleinsten, historischen Stadt Sloweniens streitet.
Mit ihrer, auch heute noch zu sehenden Stadtmauer, war sie einst der Mittelpunkt des Wippachtales. Ursprünglich war die Gegend bereits in der vorrömischen Zeit besiedelt, das Dorf wurde aber erst im 13. Jahrhundert erstmals schriftlich erwähnt, seine Blüte erreichte es Ende des 15. Jahrhunderts als der Bischof von Gorizia auf dem Hügel eine Burg mit vier Türmen erbauen ließ, die die Grafen von Gorizia, die Meinhardiner unter tatkräftiger Mithilfe des ganzen Dorfes mit dem Bau einer Stadtmauer schützten.
Die Osmanen waren auch hier eingefallen und hatten die Region in Angst und Schrecken versetzt. Mit dieser Festung, die im Laufe der Zeit immer mehr an Bedeutung gewann, versuchte man das nicht weit entfernte Gorizia zu schützen und die Osmanen bei ihrem Vordringen zu hindern. Aber auch vor Angriffen der Venezianer sicherte die Mauer die Stadt.
Unter diesem Schutz entwickelte sich das Dorf bald zu einem wirtschaftlichen Zentrum, erhielt 1507 das Marktrecht und bekam 1532 von Kaiser Ferdinand das Stadtrecht verliehen.
Zum Wohlstand trug auch ein ganz besonderes Produkt bei: Eis. Kühlschränke waren damals ebenso unbekannt wie die Elektrizität, zur Kühlung wurde Eis aus den vielen Karsthöhlen der Umgebung herangeschleppt und nach Triest, ja sogar bis nach Ägypten verkauft.
Der „Abbau“ war schwierig und gefährlich, der Verdienst hoch. So soll der Wert eines Eisblockes damals den Preis einer Kuh gehabt haben. Ziemlich wertvoll also das schmelzende Gut, das mit Blättern abgedeckt und so vor allzu starkem Schmelzen geschützt wurde.
Anfang des 17. Jahrhunderts ging die Burg in den Besitz der Grafen Attems über, die die Kapuzinermönche in den Ort einluden und für sie sogar ein Kloster 1636 erbauen ließen. Auch heute leben noch vier Mönche im Kloster, das neben einer sehr wertvollen Bibliothek auch noch weitere Kunstwerke besitzt.
Lange Zeit lebte und arbeitete hier auch der berühmte Prediger Janez Svetokriški. Leider konnten wir es dieses Mal nicht besichtigen – eine Anmeldung ist auf jeden Fall vor dem Besuch notwendig, um eingelassen zu werden.
Wie bedeutend die Stadt war zeigt auch eine Erinnerungstafel an den Besuch von Primož Trubar 1563. Der katholische Priester trat schließlich zum protestantischen Glauben über und gilt als Begründer des slowenischen Schrifttums wie auch der evangelischen Kirche in Slowenien. Er übersetzte nicht nur die Bibel in die slowenische Sprache, sondern predigte auch hier in Vipavski Križ.
Die Kirchen
Wenn man nun durch die schmalen Gässchen schlendert – und das sollte man unbedingt – kommt man nicht nur zu den Resten der Burg, sondern erkennt auch, dass gleich zwei Kirchen und deren Türme das Stadtbild prägen.
Neben der Klosterkirche, in der sich mit dem Barockbild „Ruhm der Heiligen Dreigfaltigkeit“ das größte und eines der schönsten Barockwerke Sloweniens befindet, überrascht die Pfarrkirche Heiliges Kreuz mit ihrer schönen barocken Innenausgestaltung.
Besondere Verkaufsstände
In den Gässchen werden immer wieder vor den Haustüren verschiedene selbstgemachte Produkte angeboten. Von der Marmelade über Schnaps und Wein gibt es hier einiges zu kaufen. Die Bewohner von Vipava Križ sind vertrauensvolle Menschen. Kaum eine Seele war bei unserem Besuch zu sehen.
Wer etwas kaufen möchte, sieht einfach nach, was das Produkt kostet und gibt den Betrag in die daneben stehende Box. Toll, dass es sowas noch gibt.
Veranstaltungen
Die kleine Stadt ist aber nicht nur den Stopp bei einer Radtour wert. Sie bietet auch den wunderschönen Rahmen für verschiedene Feste.
Weinliebhaber werden sich besonders über das Festival des Weines Zelen freuen, eine autochthone Sorte, die man auf jeden Fall probieren sollte. Im Juni findet dieses Fest meistens mit den ethnologischen Markttagen statt.
Im Burghof, der sonst der Pausenraum des Gymnasiums zu sein scheint, stehen dann die verschiedenen Stände, bei denen man sich für den Weingenuss stärken und den Zelen natürlich auch probieren kann. Im Rahmen des Festes wird dann jedes Jahr auch der beste Wein gekürt. Viele „Standler“ und die Jury des Wettbewerbs sind mit mittelalterlichen Kostümen verkleidet und es herrscht eine tolle, ausgelassene Atmosphäre. Absolut besuchenswert.
Im August gibt es musikalische Weinabende und gegen Ende des Jahres locken zahlreiche Krippen auf den Straßen, den Fensterbänken und in den Kirchen die Besucher an und verbreiten eine weihnachtliche Stimmung.
Institut Vipavski Križ
5270 Ajdovščina, Plače 70
Tel: +386 41 660 445
Email:
www.vipavskikriz.si
Tipp für Aktivurlauber:
Tipp für Genussmenschen:
Slap – Restaurant-Hotel Majerija
Der Besuch erfolgte im Rahmen mehrerer Pressereisen auf Einladung des Slowenischen Tourismusbüros Wien und MGM Best Press Story