Das Hügelland der Brda wird oft mit der Toskana verglichen und doch ist der Collio (wie die italienische Bezeichnung und Seite noch heute heisst) anders.
Früher waren beide Gebiete miteinander verbunden, bevor eine Grenze sie trennte. Heute wächst wieder langsam zusammen, was zusammen gehört und man kann ohne größere Probleme hin und her wechseln, aber wir bleiben hier in Slowenien.
Die Brda ist eine Hügellandschaft, in der sich – fast wie hineingestreut – viele kleine Dörfer und Ortschaften finden, alle irgendwie gleich und doch verschieden. Wenn Sie durch diese Gegend reisen, sollten Sie eines haben: Zeit. Schließlich erwartet Sie fast auf jedem Hügel eine Kirche oder ein Schloss, viele kleine Orte und viele Weingüter und Keller, die auch die alten Sorten wie Rebula, die Sie unbedingt versuchen sollten, Kirschen, Feigen, Olivenöl und viele Restaurants, die Ihnen gar köstliches kredenzen werden.
Es ist ein Streitpunkt, wann die beste Zeit ist, die Brda zu besuchen: im Frühling, wenn die Kirschbäume blühen? Im Herbst, zur Weinernte, wenn sich die Blätter an den Bäumen verfärben und leichte Nebel über die Hügel ziehen? Schwierig zu sagen. Am besten Sie kommen mehrere Male und bilden sich ihr eigenes Urteil.
Als Brda wird in Slowenien das Gebiet im äußersten Westen zwischen dem Fluss Soča und dem Idrija bezeichnet. 45 Ortschaften zählen dazu. Der Name bedeutet, - glaubt man Google - Hügel, was für mich aber richtiger klingt, als die Übersetzung „in den Ecken“, die ich auch gefunden habe.
In der Brda kommen nicht nur Liebhaber des edlen Tropfens auf ihre Rechnung. Es gibt auch andere Spezialitäten, die man unbedingt im Auge behalten sollte …
Rebula
Es ist eine alte landestypische Rebe, jahrzehntelang vergessen, die heute wieder mehr und mehr den Stolz der Winzer der Brda ausmacht und von ihnen gepflegt wird.
Zum ersten Mal wurde die Rebe 1336 in Višnjevik erwähnt, wo nun jedes Jahr ein Rebula Fest am 1. Samstag nach dem 1. Mai gefeiert wird.
Kirschen
Kirschen aus Brda wurden nicht nur im kaiserlichen Wien, sondern auch in St. Petersburg, Prag und anderen europäischen Metropolen geschätzt. Früh gab es schon einen Sonderpostdienst, um frische Lieferungen zu den finanzkräftigen Abnehmern in die Städte zu bringen.
Für die Bewohner der Brda war das oft der erste Verdienst nach dem Winter. Noch werden hier viele alte Sorten wie schwarze und weiße Kirschen geerntet, verkauft und auch köstliche Speisen daraus zubereitet.
Feigen
Auch diese Früchte liegen wieder mehr und mehr im Trend, sowohl die frühen Sorten, die frisch verkauft und gegessen werden, als auch die herbstlichen, die vor allem getrocknet und dann im Winter verkauft werden.
Madrjalca
Das Mutterkraut – so die deutsche Übersetzung – ist ein wesentlicher Bestandteil der Frtalja, der Eieromelette mit Kräutern, einer Spezialität aus der Gegend, die damit gewürzt wird.
Frische Blätter davon werden mit anderen Kräutern wie Fenchel, Melisse, Schnittlauch (je nach Geschmack und Jahreszeit) zerhackt und in einer flachen Pfanne mit den Eiern kurz angebraten. Nebenbei hat das Madrjalca noch einige gute Eigenschaften mehr: entzündungshemmend, lindert Migräne und die Beschwerden der Monatsblutung und regt die Verdauung an.
Honig
Honig hat in Slowenien eine lange Tradition, schließlich war es ein slowenischer Imker der am Hofe Maria Theresias eine Imkerschule gründete und neue Ideen für eine schonendere Imkerei einbrachte. In der Brda gibt es für Bienen und Imker viel zu tun: Robinien (Akazie oder Rakacu) im Frühjahr, die blühenden Obstbäume, viele Wiesen, Linden und Kastanien. Mit dem Honig hat man natürlich auch Gelée royale, Propolis, Bienenwachs und weitere Produkte im Angebot.
Olivenöl
Kaum mehr als 20.000 Olivenbäume werden in der Brda bewirtschaftet, dabei sind auch alte Sorten wie „drobnica“ und „črnica“, dennoch ist Olivenöl hier ein Nischenprodukt, was der Qualität aber keinen Abbruch tut. Wer mehr über Olivenöl wissen möchte, sollte sich in Šmartno nach einer Olivenöl-Verkostung erkundigen. Ein Kollege von mir hat sich die wichtigsten Eckpunkte erklären lassen…
Wir möchten Ihnen nun hier einige der schönsten Ecken, die wir besucht haben, vorstellen.
Dobrovo
Dobrovo ist der Mittelpunkt der Brda, in der Stadt befindet sich auch die Verwaltung des Gebiets. Der Ort wurde nach „dob“ – der Eiche – benannt. Hier wohnen etwas mehr als 400 Einwohner.
„Wahrzeichen“ der Stadt ist ein Renaissance Schloss mit barocken Elementen, gebaut Ende des 16./Anfang des 17. Jahrhunderts, wobei dieser „Neubau“ ein altes Schloss aus dem Mittelalter ablöste. Mit seinem quadratischen Grundriss, der an jeder Ecke einen Turm besitzt, ist es schon von weitem sichtbar. Man nimmt an, dass die Ummauerung aus der Zeit des Venezianerkrieges (1615-1617) stammt, in dem das Schloss eine wichtige strategische Bedeutung innehatte und dann später in einen Bogengang umgestaltet wurde. In einem der Türme befindet sich eine Kapelle, die dem Heiligen Anton von Padua geweiht ist und die eine Ausstellung an gotischen Fresken beheimatet.
Die Grafen von Colloredo gelten als die ersten Besitzer des Schlosses, danach folgte die Familie Catterini-Erzberg aus Görz. Der letzte und bekannteste Besitzer des Schlosses war Graf Silverio de Baguer, ein spanischer Diplomat und Sekretär der spanischen Botschaft für Österreich, Bayern, Württemberg und Hessen in Wien, der 1872 Cecillia de Catterini-Erzberg heiratete. Den Namen Baguer sollten Sie sich auf jeden Fall merken, auf ihn kommen wir beim Wein verkosten im Weingut Vinska Klet noch einmal zurück.
Nach dem 2. Weltkrieg war dann die Militärverwaltung der Alliierten im Schloss untergebracht, 1947 wurde es zum sogenannten allgemeinen Volkseigentum erklärt, in den 1970er Jahren wurde es dann vom Museum Gorica übernommen. 1979 begann man mit dem Wiederaufbau und der Renovierung, 1991 wurde es wieder für Besucher geöffnet. Heute finden in den Räumen des Schlosses auch verschiedene Veranstaltungen und Konzerte statt, außerdem ist es eine gefragte Hochzeitsdestination.
Sehenswert ist der Rittersaal mit den Wappen der Adelsfamilien und einem Wandgemälde aus dem 17. Jahrhundert, das einen Seeangriff darstellt. Im Jagdzimmer sind die Wandgemälde von Clemente Del Neri interessant, die die Besitzungen des Grafen Bagueri zeigen, auch im Treppenhaus finden sich Werke des Malers.
Im ersten Stock ist außerdem eine Dauerausstellung über den letzten Besitzer des Schlosses Silverion de Bagueri zu sehen.
Im 2.Stock ist eine Ausstellung von Zoran Mušičs zu sehen, der durch seine Grafiken auch über Slowenien hinaus bekannt wurde.
Vinothek im Schloss
Wer sich mehr für kulinarische Genüsse interessiert, sollte sich erkundigen, ob das Schlossrestaurant geöffnet ist – wir haben eine leichte Gemüsesuppe probiert –oder die Vinothek besuchen. Hier kann man Weine von über 50 lokalen Winzern verkosten. Ein Sommelier hilft den Besuchern dabei, die richtige Auswahl zu treffen.
Kirschen
Im Erdgeschoss gibt es auch noch eine kleine Ausstellung, die sich mit den Bräuchen rund um die Kirschenernte befasst. Kirschen waren und sind ja eines der „Wahrzeichen“ der Brda. Man glaubt gar nicht, wie viele unterschiedliche Sorten (auch weiße Kirschen) hier geerntet werden.
Diese Spezialitäten waren aber auch schon in früheren Zeiten äußerst beliebt und wurden von hier aus nicht nur in die umliegenden Ortschaften gebracht, sondern sogar bis zu den Herrscherhäusern nach Wien und Petersburg gesendet.
Fremdenverkehrsbüro
Auch ein Touristen-Informationsbüro ist im Schloss untergebracht. Hier kann man für seine Touren auch Elektro-Fahrräder und Elektro-Scooter mieten.
Das Schloss ist Montag geschlossen, Dienstag bis Freitag von 10:00 bis 12:00 und von 13:00 bis 15:00 Uhr, an Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 13:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Erkundigen Sie sich dennoch vor einem Besuch sicherheitshalber nach den Öffnungszeiten, um nicht vor verschlossenen Türen zu stehen.
Weitere Informationen unter www.brda.si/attraktionen/kulturerbe/
Restaurant
Im Schloss gibt es auch ein Restaurant, in dem man nicht nur ausgezeichnet essen kann, sondern das auch mit seinem Catering Feste und Veranstaltungen beliefert. Außerdem kann man im Schloss ausgezeichnet Hochzeit feiern und natürlich auch die Hochzeitstafel dort ausrichten.
Wir haben dort bei unserer Pressereise eine ausgezeichnete leichte Gemüsesuppe zwischendurch probiert. Ist jederzeit zu empfehlen, wenn auch das Foto leider nicht besonders gut geworden ist. Wenn ihr das Schloss besucht, gönnt euch auf jeden Fall einen guten Kaffee und vielleicht auch ein Stück Torte.
Restaurant Gožstinstvo Dean Ambrožič
5212 Dobrovo, Grajska cesta 10
Tel: +386 5 395 95 06
Email:
www.brda.si/hotels_und_restaurants/
Schloss Dobrovo
5212 Dobrovo, Grajska cesta 10
Tel: Sandi Mukulin: +386 51 816 470 (Montag bis Freitag 8:00 bis 15:00 Uhr, Wochenende 13:00 bis 17:00Uhr)
www.brda.si/attraktionen/kulturerbe/
Šmartno
Es ist vielleicht das Schönste unter allen Dörfern in der Brda – wobei das Urteil ein bisschen unfair ist, da ich ja noch lange nicht alle gesehen habe. Aber Šmartno (Sankt Martin- Sveti Martin) begeistert wahrscheinlich jeden Besucher, weil es wie aus einem Guss hinter seinen alten Mauern liegt.
Geschichte
Das Dorf hat eine lange Geschichte: wahrscheinlich waren hier schon die Römer aktiv. Immerhin kann man von hier aus die Hügellandschaft der Brda gut überblicken, ein strategisch wichtiger Aspekt zu allen Zeiten. 1317 wird das Dorf auf dem Hügel erstmals erwähnt. Über die Entstehung der Ummauerung kann man nur vermuten, wahrscheinlich stammt diese aus dem 16. und 17. Jahrhundert als die Venezianer das Territorium gerne erobern wollten, die Habsburger aber einiges dagegen setzten.
Ursprünglich war die Siedlung mit Mauern und sieben Wehrtürmen geschützt, von denen fünf noch erhalten sind. Zwei der Türme beweisen die Anwesenheit der Römer. Wahrscheinlich entstand auf dem ehemals römischen Stützpunkt zuerst der Wehrturm (heute der Kirchturm) umringt von ein paar kleinen Häusern, später kam dann die Kirche, die heute die größte in der Brda ist, dazu. Mit den Mauern und den Türmen wurde Šmartno eine Art mittelalterliche Festung, die die Bewohner und das Hinterland vor den Venezianern und vor Türkeneinfällen schützen sollte. Beides gelang: den Venezianern gelang es nie die Siedlung zu erobern und die Türken kamen in der Brda nicht vorbei.
Ursprünglich gehörte Šmartno zum Besitz der Görzer Grafen, doch nach dem Aussterben der männlichen Linie erbte der Habsburger Kaiser Maximilian I. das Gebiet von Goriška.
Das Gebiet wurde in erster Linie von Söldnern verteidigt, die aus aller Herren Länder hierher kamen. In der Gegend von Šmartno sollen vor allem Kämpfer uskokischer Abstammung verteidigt haben.
Für die militärische Ausrichtung des Ortes sprechen auch die Anlage des oberen und des unteren Platzes, die als Sammelorte für Soldaten im Falle eines feindlichen Einbruchs durch das Haupttor gedient haben. Man nimmt auch an, dass die Siedlung vor dem Eingangstor eine Fallbrücke hatte und durch einen tiefen Graben um den Ort geschützt war.
Heute hat sich das Dorf in einen romantischen Ort verwandelt, durch den man staunenden Blicks wandert. Das Erdbeben 1976 beschädigte auch viele Gebäude in Šmartno und es dauerte einige Zeit bis man den Adlerhorst, wie der Dichter Gradnik das Dorf beschrieb, wieder aufgebaut hatte. Nun sind bereits viele Häuser mit Hilfe von EU und staatlichen Geldern renoviert, und es ist ein richtiges Schmuckkästchen geworden, das als Kulturdenkmal Sloweniens gilt und unter Denkmalschutz gestellt wurde.
Architekturjuwel
Interessant ist die mediterrane Bauweise der Häuser mit ihren überdachten Holzbalkon (gank oder pajú genannt) und einer Holztreppe, die in den ersten Stock führt. Wie noch an einigen Häusern zu sehen sind, waren die Küchen hier früher an das Haus angebaut und mit langen Schornsteinen und kleinen Fenstern (mit geschmiedeten Fenstergittern – gartarada) versehen.
Auch die Planeten, dünne bemalte Ziegeldachschalungen auf die noch Dachziegel gelegt wurden, mit deren verschiedenartigen Mustern kann man hier sehen, man muss nur hoch zu den Dächern schauen. Wer durch die Gasa (schmale Gässchen) geht, glaubt sich fast in einem Labyrinth.
Die Kirche des Heiligen Martin
Die Kirche, die in früheren Zeiten auch von einem Friedhof umgeben war, gab dem Ort ihren Namen. Die größte Pfarrkirche der Brda ist mit interessanten Freskogemälden von Tone Kralj geschmückt.
Der Künstler begann mit seinen Kirchenmalereien in den 1920ern. In der Zeit um 1930 – die Brda war damals unter italienischer Herrschaft – tauchen in seinen Bildern immer wieder Musolini und Hitler auf, gleichzeitig wird das leidende slowenische Volk symbolisch dargestellt. Die Glocke stammt aus dem Jahre 1857 und ist mit Motiven der Heiligen drei Könige geschmückt.
Der Hauptaltar und zwei weitere Altäre der Barockkirche sind mit Marmor besonders reich ausgestattet, wie die weiße Marmorkanzel auf der rechten Seite des Kirchenschiffes.
Das Gotische Haus (Briška hiša)
Das Gebäude erhielt seinen Namen nach dem gotischen Steinportal, das heute in die Kellerräume des Hauses führt. In der spätgotischen Architektur Anfang des 16. Jahrhunderts - also zur Zeit in der auch die Wehrmauer gebaut wurde, kann man diese Bögen auch bei Bauernhäuser wiederfinden. Das Haus wurde im 18. bzw. am Anfang des 19. Jahrhunderts renoviert und teilweise umgebaut.
Hier sind besonders schön der bereits erwähnte Holzbalkon sowie die Planeten zu sehen. Die Einrichtung des „Gotischen Hauses“ verbindet Elemente der Häuser und der Volkskultur von Brda.
Im Erdgeschoss arbeitet und verkauft gerade (2017) eine Keramikkünstlerin ihre Werke, während man im ersten Stock einen Film über frühere Zeiten in Šmartno (auch mit deutschen Untertiteln) sehen kann.
Klagenfurterhaus
Gegenüber vom Gotischen Haus befindet sich das sogenannte Klagenfurter Haus, das Künstler – eingeladen vom Ort Šmartno – als Werkstätte verwenden. Das günstige Klima, die traumhafte Umgebung und die freundlichen Bewohner tragen dazu bei, dass hier schon viele schöne Kunstwerke entstanden sind.
Kulturhaus –Hiša kulture
Hier finden nicht nur zahlreiche Veranstaltungen für die Bewohner von Šmartno statt, hier wird auch Olivenöl und die berühmte Schoko-Nuss-Torte mit Olivenöl und Orangensaft verkostet.
In der Galerie im ersten Stock finden wechselnde Ausstellungen statt und wer sein Lektüre zu Hause vergessen hat, kann sich hier auch ein Buch ausleihen – ja, auch eines in deutscher Sprache!
Veranstaltungen
Eigentlich ist Šmartno ein ruhiger Ort, obwohl er zu den meistbesuchtesten touristischen Stellen der Brda zählt. Dies verdankt er wahrscheinlich den zahlreichen Kultur- und Unterhaltungsveranstaltungen, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Dazu zählen „Brda und Wein“ im April/Mai, das Kirschenfest im Mai/Juni, das Märchenfest „Šmartno, Märchendorf“ im August und natürlich das Martinsfest im November.
Kojsko
1594 wurde auf dem Hügel, wo nun die Kirche des Heiligen Kreuz steht, eine Festung gebaut, die die Gegend vor den Türkeneinfällen schützen sollte. Dem Schloss von Kojsko wurde auch die Gerichtsbarkeit der niedrigen Ordnung zugestanden. Während der französischen Besatzung wurden drei der vier Türme zerstört und brannten ab. Der vierte Turm ist heute der Kirchturm.
Das Schloss stand zu Beginn im Besitz der Familie Coronini, die dann von der Familie Attems abgelöst wurde. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde es Eigentum der einheimischen Familien Kumar und Pittamic. Die Corininis prägten das Schloss und die Gegend, wie auch zahlreiche Tafeln und Wappen aus Stein beweisen. Eine dieser Tafeln bezeugt sogar, dass sich Papst Pius VI. auf dem Weg nach Wien hier aufhielt.
In der Nähe der Kirche befindet sich auch jener Platz, von dem der italienische König während des Ersten Weltkriegs die Isonzofront beobachtete. Die Gedenktafel befindet sich allerdings heute im Museum „Goriški muzej“.
Die Kirche zum Heiligen Kreuz
Auch der Glockenturm der gotischen Kirche erinnert mit seinem Zinnenkranz an seine frühere Bedeutung als Teil der Festung und ist typisch für das Gebiet der Goriška Brda. Auf dem Weg zur Kirche stehen die Stationen des Kreuzweges in Form von Bildstöcken. Bedeutend ist vor allem der Hauptaltar aus dem Jahre 1515. Er ist der einzige in Slowenien noch erhaltene, gotische Flügelaltar und stammt aller Wahrscheinlichkeit aus der Villacher Schnitzereiwerkstatt. Die gotische Schnitzerei zeigt im Relief die Kreuzigung und Motive aus dem Leidensweg Christi. Während des Ersten Weltkrieges wurde der Altar aus Sicherheitsgründen nach Florenz gebracht, leider ging dabei das Original des Kruzifixes und mehrere gotische Statuen verloren.
Kojsko war früher ein berühmter Wallfahrtsort für Pilger aus Kärnten, Friaul, Görz oder Vipava.
Die gotische Pfarrkirche der Mariä Himmelfahrt wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts geschickt im barocken Stil umgebaut. Spätgotisch blieb nur das Presbyterium.
Ein Ziborium im venezianischen Stil verbirgt sich hinter dem Altar und stammt aus dem Jahr 1492. Wobei diese Jahreszahl doch einige Fragen aufwirft, da der Barockanbau ja erst im 18. Jahrhundert erfolgte. In der Kirche kann man vier wertvolle Gemälde sehen, die Graf Coronini der Kirche schenkte und die Werke des Kunstmalers De Vito sein könnten
Die Fassade des Pfarrhauses schmückt eine Sonnenuhr, die der ehemalige Pfarrer von Kojsko, Edko Ferjančič, gefertigt hat.
Im Dorfzentrum befindet sich auch noch das Denkmal des Chordirigenten Srečko Kumar.
Der Weg des Friedens
Dieser Weg führt von den Alpen an die Adria, entlang der ehemaligen Isonzofront, wo in 12 Schlachten ein blutiger Stellungskrieg im Ersten Weltkrieg tobte und unzählige Menschenleben kostete. Noch heute gibt es viele Stellen, die an die Grausamkeiten des Krieges erinnern: Soldatenfriedhöfe, Kavernen, Schützengräben, Beinhäuser, Kapellen, Denkmäler, Freilichtmuseen. Sie alle sind Zeugnisse am Weg des Friedens und weisen darauf hin, dass es nie wieder Krieg geben sollte. Der Weg ist einheitlich markiert und für Wanderer und Radfahrer geeignet. Die größeren Sehenswürdigkeiten kann man auch mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln besuchen. Geführte Besichtigungen mit lokalen Führern werden empfohlen.
Weitere Informationen erhalten Sie bei der
Touristikinformation ITB Brda
5212 Dobrovo, Grajska cesta 10
Tel: +386 5 395 95 94
Email:
Aber auch in Kobarid im Soča-Tal, wo man unbedingt das Museum Kobarid besuchen sollte, dass sich ebenfalls mit dem Ersten Weltkrieg und den Isonzoschlachten, dem Leben und dem Sterben der Soldaten, aber auch dem Leid der einheimischen Bevölkerung beschäftigt.
Informationszentrum „Pot miru“
5222 Kobarid, Gregorčičeva ulica 8
Tel: +386 5 389 01 67
Email:
www.potmiru.si
Weitere Infos unter: https://www.brda.si
Der Besuch erfolgte im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von MGM Best Press Story