Wieder zieht es mich zum Meer. Dieses Mal auf einen Campingplatz in der Nähe von Bale. Klar, dass auch diese Stadt besucht werden muss.
Meine Liebe zum Meer ist fast unstillbar. Wenn ich in einem Jahr es nicht schaffe, zumindest eine Woche am Meer zu verbringen, werde ich richtig „unrund“. Keine Ahnung, woher dieses Gefühl kommt. Ohne einen Besuch am Meer fehlt mir einfach etwas. Vielleicht liegt es ja daran, dass Wien in grauer Urzeit auch am Meer lag 😊
Da ich immer gerne neue Plätze entdecke, habe ich mich heuer für Bale entschieden. Istrien ist nicht allzuweit von Wien entfernt und es lohnt sich auch für eine Woche aufgrund der kurzen Anreise hinzufahren. Aber dennoch: eine Woche ist immer zu kurz.
Einerseits will man natürlich das Meer und den Strand genießen, andererseits auch etwas von der Umgebung mitbekommen. Daher auf nach Bale.
Bereits bei meiner Anreise zum Campingplatz Mon Perin (darüber findet ihr mehr hier) bin ich an einer kleinen, mittelalterlich aussehenden Stadt vorbeikommen. Das musste Bale sein und daher war der Entschluss sofort gefasst, mir dieses Städtchen nicht entgehen zu lassen.
Nach einigen Tage Relaxen bin ich dann bereits früh vom Campingplatz nach Bale aufgebrochen und dort so gegen 9 Uhr angekommen. Zu früh – für Touristen, aber auch die Stadt.
Man findet relativ leicht einen Parkplatz (kostenpflichtig) außerhalb der Stadt, in der Nähe der Kirche. Da ich noch nicht abschätzen konnte, wie groß der Ort wirklich war, dachte ich mir, dass so ein markanter Punkt von jedem Winkel auch wieder leicht zu finden ist. Ist er auch. Allerdings ist die Stadt so winzig, dass man immer wieder zum Ausgangspunkt zurückfindet.
Bale ist eine alte Stadt. Es wird erzählt, dass sich an dieser Stelle auf dem Karsthügel sogar schon vor den Römern eine Siedlung befand. Mittelpunkt der Altstadt ist ein Kastell, welches auf dem Hügel Mon Perin liegt. Um dieses Gebäude gruppieren sich die steinernen alten Häuser der Stadt herum, die größtenteils aus dem 17.-19. Jahrhundert stammen.
Im Prinzip geht man von der Kirche aus nicht einmal dreimal ums Eck und steht schon in der Altstadt, in einer ganz anderen Welt. Kleine, winklige Gassen, Kopfsteinpflaster, in einer Cafeteria sitzen bereits ein paar Einheimische bei ihrem Espresso. Ansonsten ist es sehr still und die Stadt wirkt wie ausgestorben. Dieser Eindruck wird sich erst eine Stunde später ändern, dann kommen die ersten Touristen und schlendern durch die Stadt. Die Altstadt ist so winzig, dass man sich auf den Wegen einfach immer wieder begegnet.
Ich will meinen Rundgang gleich mit der Kirche beginnen und auch das Lapidarium besichtigen. So viel weiß ich schon aus Wikipedia. Und werde sofort enttäuscht. Die Kirche geschlossen, der separat stehende Campanile geschlossen, das Lapidarium geschlossen.
Es ist eben Nachsaison. Dennoch bin ich enttäuscht. Nur durch das Schlüsselloch in die – für die Kleinheit der Ortschaft – riesige Kirche zu spienzeln macht echt keinen Spaß. Aber ich habe ja Zeit – vielleicht ist mir das Glück ja später hold.
Ich stehe in wenigen Schritten auf dem Hauptplatz und betrachte die weiteren Sehenswürdigkeiten.
Das Kastell Soardo – Bembo
Dieses Gebäude ist der eigentliche Mittelpunkt der Stadt, alle Gässchen führen im Kreis immer wieder auf den Hauptplatz zurück, der von der Festung dominiert wird (vom Rathaus mal abgesehen). Die Fassade im Stil der Gotik und der Renaissance ist aber wirklich wunderschön.
Die Festung wurde im 16. Jahrhundert zwischen zwei Türmen erbaut und befand sich im Besitz der Familie Sardo, die sie jedoch 1618 an die Familie Bembo abgeben musste. 2012 renoviert erstrahlt sie nun wieder in ihrem ursprünglichen Glanz. Samstag und Sonntag ist das Kastell geschlossen, ansonsten sollte es geöffnet sein, aber ich gebe zu, ich habe nicht versucht ins Innere zu blicken.
Das Stadtpalais – das heutige Rathaus
Es liegt gleich gegenüber des Kastells und sticht durch seine prägnante rote Farbe ins Auge. Im venezianischen Stil erbaut, war bereits im Mittelalter das Gericht hier untergebracht, es wurden Bürgerversammlungen abgehalten und es diente auch als Getreidespeicher. Auffällig ist auch der Balkon, der über dem mittleren der drei Torbögen thront.
Ich wandere einmal rund um das Kastell, komme wieder zum Hauptplatz zurück und nehme einfach eine andere Straße. Sie führt mich an einem Hotel vorbei zum neuen Hauptplatz der Stadt. In der Nähe ein Supermarkt, ein Laden, der Olivenöl verkauft, die Haltestelle des Touristenbusses, der zum Paleo Park fährt und auch den Campingplatz Mon Perin ansteuert.
Museum „Galerie Ulika“
Ich eile allerdings zur Touristeninformation und zum Multimedia-Center „MMC“, wo eine Ausstellung über Dinosauerier zu sehen sein soll. Anscheinend haben die Riesenechsen vor Millionen von Jahren hier gelebt, denn es wurden in der Umgebung nicht nur Teile eines Brachiosauriers gefunden, sondern auch die Überreste des Histriasaurus. Dinoknochen, eine Nachbildung eines Dinos zum Anfassen und einiges mehr soll die Besucher hier auf den Spuren der Dinosaurier wandeln lassen. Inzwischen ist es 10 Uhr geworden. Doch leider, leider – ich stehe wieder einmal vor verschlossenen Türen. Da ich auch nirgends einen Hinweis auf die Öffnungszeiten entdecken kann, mache ich mich auf den Weg zurück zur Kirche.
Die Pfarrkirche der Jungfrau Marias Heimsuchung der Heiligen Elisabeth und das Lapidarium
Der Haupteingang und der Turm sind noch immer verschlossen. Eigentlich habe ich mich schon damit abgefunden nicht ins Innere blicken zu können und mache mich auf zum Parkplatz zurückzugehen, als an mir eine Frau vorbeieilt und – das Lapidarium aufsperrt.
Doch noch Glück gehabt, denn jetzt wartet eine frohe Botschaft auf mich: Die Kirche kann anscheinend nur über das Lapidarium betreten werden, aber auch dem Besuch des Gotteshauses steht jetzt nichts mehr im Wege. Schnell den Obolus bezahlt – Fotografieren ist erlaubt, daher seht ihr hier einen Teil meiner Fotoausbeute.
Das Lapidarium
Die steinernen Überreste der älteren Kirchen wurden beim Bau der heutigen Kirche in der Krypta aufbewahrt, die man nun im Lapidarium sehen kann. Steinerne Skulpturen, Fragmente dekorativer Plastiken und liturgische Möbel aus der Zeit der Antike bis zum späten Mittelalter. Auch ein Sarkophag aus dem Jahre 1595 ist zu sehen, in welchen die Überreste des Seligen Julian, dem Beschützer von Bale, aufbewahrt werden.
In einem kleinen Seitenraum sind Fotos von Renovierungsarbeiten an weiteren Kirchen in Bale zu sehen.
Über Stufen geht es dann hinauf in das Kirchenschiff der Pfarrkirche.
Die Pfarrkirche Jungfrau Marias Heimsuchung der Heiligen Elisabeth
Diese wurde 1882 auf den Grundmauern einer Basilika aus den 9. Jahrhundert erbaut. Angeblich war es Tomaso Bembo, der den Auftrag zum Bau der Kirche gab, als er von 1845-1891 Bürgermeister der Stadt war. Angeblich ist dies bereits die 5. Kirche, die hier an derselben Stelle erbaut wurde. So wurde eine der Kirchen in der Renaissance erweitert und 1588 zu einer dreischiffigen Basilika umgebaut.
Der Innenraum ist mit wunderschönen Fresken ausgestattet, sehenswert ist auch ein Steinsarkophag mit einem gemeißelten Flechtmuster aus dem 9. Jahrhundert, ein wertvolles Holzkruzifix, ein Holzrelief Flügelalter aus der Renaissance und eine hölzerne Statue der Frau Mon Perin aus dem 15.Jahrhundert.
Eine Legende besagt, dass diese Statue ein Wunder während einer großen Trockenheit vollbrachte. Als die Bewohner vor ihr um Regen beteten, um nicht alles durch die Dürre zu verlieren, zogen auf einmal Wolken auf und es begann stark zu regnen. Das rettete den Ort und die Ernte vor den Auswirkungen der Trockenheit. Allerdings hat es damals nur im Ort Bale geregnet, während in allen anderen umliegenden Dörfern kein Regentropfen fiel.
An die Kirche ist der 36 Meter hohe Glockenturm und auf dem Platz vor der Kirche steht eine Statue des Seligen Julian.
Der Selige Giuliano (Julian)
Giuliano Cesarello war ein Mönch, der in Bale in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts in Bale geboren wurde und im Kloster zum Heiligen Michael gelebt hat. In der Öffentlichkeit war er als San Zuian bekannt. 1910 wurde er mittels Sonderdekrets von Papst Pius X. seliggesprochen.
Nach seinem Tod wurde sein Körper bzw. seine sterblichen Überrest insgesamt 6x umgebettet, das letzte Mal im September 1910 von der Krypta zum Altar der Kirche der Unserer Lieben Frau von Mon Perin
Die Kirche der Heiligen Helena
Die Kirche wurde vermutlich in romanischer Zeit gebaut und weist eine betonte Vertikale mit eingebauter Apsis auf. Bemerkenswert ist ein Fenster in der Form eines Davidsterns, obwohl das Gebäude, soweit bekannt, nie eine Synagoge war.
Die Kirche des Heiligen Geistes (Sveti Duh)
Die kleine Kirche wurde im 15. Jahrhundert gebaut. Sehenswert sind im Inneren die Fresken des Meisters Albert von Konstanz aus dem 15. Jahrhundert und die Steinplatten am Boden des Kircheraums.
Die Kirche des Heiligen Elia (Sveti Ilija)
Sie gehört zu den ältesten Kirchen Istriens und wurde ursprünglich im präromanischen Stil im 7. oder 8. Jahrhundert erbaut. Im 14. Jahrhundert erfolgte ein Umbau und die Erweiterung um einen Glückenturm.
Die Kirche des Heiligen Antonius (Sveti Antun Opat)
Direkt am Friedhof von Bale findet ihr die kleine Kapelle aus dem 14. Jahrhundert, die heute kreuzförmig angelegt ist und sehenswerte gotische Fresken, sowie glagolitische Inschriften aus dem 15. und 16. Jahrhundert beheimatet.
Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung
Bale ist auch ein ausgezeichneter Ausgangspunkt für Ausflüge nach Umag, Rovinj, in den Limski Kanal oder nach Pula.
Doch auch in der unmittelbaren Umgebung gibt es noch einiges zu sehen.
Der Paleo-Park
Wenn ihr mit Kindern unterwegs seid, ist dieser Park unbedingt Pflicht. Der Paleo-Park gehört zum Camping Resort Mon Perin ist aber auch für Gäste außerhalb des Resorts zugänglich. Hier tummeln sich die Saurier vergangener Zeiten – es gibt sogar ein Swimmingpool in Saurierform und ich bin mir sicher, dass sich nicht nur die Jüngsten hier bestens vergnügen werden.
Für Sportliche steht ein kleiner Fitnesspark mit Geräten zur Verfügung, es gibt einen Wellnessbereich, den Ruhe suchende Gäste schätzen werden und in dem Wellness- und Beauty-Behandlungen angeboten werden. Für sportlich Aktive gibt es auch noch einen Tennisplatz und einen Mutifunktionsplatz für Ballspiele. Mit einem Wort, es ist für jeden etwas dabei.
Ein Touristenzug bringt nicht nur die Gäste des Camping Resorts zum Paleo-Park, sondern verbindet diesen auch mit der Stadt. Die Haltestelle befindet sich am neuen Hauptplatz.
Mehr über den Campingplatz könnt ihr hier erfahren.
Die k.u.k. Forts
Bei einem meiner Spaziergänge am Strand habe ich dann auch noch Vermächtnisse aus längst vergangenen Zeiten entdeckt. Nein, keine Saurierknochen, aber Erinnerungen, dass dieses Gebiet einmal zur Österreich-Ungarischen Monarchie gehörte.
Zuerst wurde mir der Weg durch einen Zaun verwehrt, in dem ich aber bald eine Türe entdeckte. Unversperrt. Schnell hindurchgeschlüpft stand ich vor einer Tafel, die mir irgendetwas auf Kroatisch erzählte. Oder besser gesagt eben nicht erzählte. Von einem verblichenen Bild, das ich zuerst als Panzer identifizierte und einem im Rot geschriebenen Security ließ ich mich abschrecken und kehrte schnell wieder ins Resort zurück.
Ein Truppenübungsplatz? So nahe bei einem Camping Resort? Noch dazu mit unversperrter Türe? Sehr komisch. Also beschloss ich entlang des Zauns weiterzugehen und landete schließlich vor einem noch größeren und ebenfalls unversperrten Tor, wieder mit einer Tafel dahinter.
Nun war meine Neugier aber doch größer als meine Angst und nun war klar, wo ich mich befand. Auf dem Gebiet der Barbariga Verteidigungsanlage. Also war meine Idee der militärischen Nutzung doch nicht so falsch gewesen, wenn hier auch wahrscheinlich seit mehr als 100 Jahren keine Armee mehr stationiert gewesen ist.
All jene, die gerne Lost Places besichtigen, werden hier jedenfalls ihre helle Freude haben.
Die Verteidigungsanlage Barbariga
Wie ihr wahrscheinlich wisst, war in Pula ein Großteil der österreich-ungarischen Kriegsmarine stationiert. Ein Zufahrtsweg, den es daher vor Feinden zu schützen galt, war der Kanal von Fažana und damit der Grund für den Bau der Festungen.
Die Verteidigungsanlage erstreckt sich auf einer Fläche von 150 Hektar und wurde im Zeitraum von 1898 bis 1914 erbaut. Sie besteht aus sechs befestigten, dauerhaften Festungen und vier Festungen in gemischter Bauart sowie aus mehreren Hintergrundobjekten und Elementen zur Unterstützung des Verteidigungssystems wie Kasernen und Untertritte.
Alle Bauten der dauerhaften Befestigungsanlagen bestehen aus fein bearbeiteten Steinblöcken, die aus Steinbrüchen aus der Nähe stammen, sowie aus Beton, Stahlbeton , Stahl und teilweise auch aus Ziegeln.
Für all jene, die die komplette Anlage besichtigen wollen, empfehle ich sich ein Rad auszuborgen. Die Wege sind breit und geschottert, manchmal begegnen einem Wanderer, Spaziergänger mit Hunden, Radfahrer und hin und da kommt auf den breiten Wegen auch ein Auto angefahren.
Da ich zu Fuß unterwegs war und auch keinen großen Ausflug geplant habe, habe ich mir nur zwei der Forts angesehen, wobei mich beide sehr beeindruckt haben. Ich empfehle euch auch, wenn möglich zu zweit, die Forts zu besuchen. Man kann sehr wohl ins Innere und auch auf die Plattformen hinaufgehen, aber die Türen scheinen mir – wenn auch vom Rost durchsetzt – noch immer gut verriegelbar. Da ich nicht wusste, ob es dann von oben auch noch andere Wege hinunter in die Höfe geben würde, habe ich feig wie ich nun mal bin, lieber nur kurz hineingeblickt. Es hätte ja sein können, dass ein Spaßvogel absichtlich oder unabsichtlich hinter mir die Türe schließt. Aber auch so war es ein tolles Erlebnis.
Das Küsten-Panzerwerk Forno
Der Bau der Festung begann 1902 und dauerte bis 1914. Forno wurde direkt in den Felsen hineingebaut und ist so in die Umgebung integriert, dass sie vom Meer aus kaum zu sehen ist. Zum Zeitpunkt des Kriegsausbruchs war sie die modernste Festung von Pula, obwohl auch ihre Bewaffnung bereits als veraltet galt. Die strategische Lage jedoch war ausgezeichnet. So konnte man von hier mit der Festung Bioni Minor (auf der Insel Mali Brion) ein Kreuzfeuer auf alle Schiffe eröffnen, die in den Kanal von Fažana einfahren wollten.
Vom Land aus war die Festung durch einen in den Felsen gehauenen Verteidigungsgraben geschützt, der rund um die gesamte, fast 14.000 Quadratmeter große Festung läuft.
Links vom Eingang befand sich ein Maschinenraum mit Benzingeneratoren und Batterien., der rätselhafteste Teil der Festung, da er bei einer Explosion, deren Ursache bis heute unbekannt ist, zerstört wurde. Außerdem gehörten zur Ausstattung der Festung auch Geräte, mit denen man das Motorengeräusch von Flugzeugen erfassen konnte.
Die Besatzung bestand aus neun Offizieren und 321 Soldaten.
Wenn man durch die Gegend spaziert, ist man überrascht, dass plötzlich ein Riesen-Betonbunker auftaucht. Wären nicht die Hinweisschilder gewesen, ich bin mir nicht sicher, ob ich die Anlage überhaupt entdeckt hätte. Dabei ist sie wahrlich groß genug.
Anscheinend wir das Fort heutzutage in den Sommermonaten für Veranstaltungen genutzt. Immerhin war in einem Teil noch eine kleine Zuschauertribüne zu sehen. Es muss ein tolles Erlebnis sein, hier in einer warmen Sommernacht ein Konzert mitzuerleben.
Ich habe mich ein bisschen umgesehen und bin dann weitergewandert, da ich ja ursprünglich zumindest vier Festungen sehen wollte, was mir aber dann doch zu viel war.
So habe ich noch die Küstenbatterie San Benedetto besucht und bin dann wieder zu meinem Mobilheim am Campingplatz zurückgewandert.
Die Küstenbatterie San Benedetto
Sie hat mich fast noch mehr beeindruckt. Auch hier ein steinernes Tor, das danach den Blick in die „Kaserne“ freigibt. Die Arbeiten am Bau dieser Festung begannen 1898 und dauerten bis 1903. Ihren Namen hat sie von der gleichnamigen Bucht, über der sie in einer Höhe von 11 Metern drohnt.
Auch diese Festung umgibt ein Verteidigungsgraben, der im Felsen ausgehöhlt wurde. Der Verteidigung standen zwei diametral angeordnete Kanonieren zur Verfügung.
Im Erdgeschoss befinden sich nach einander die Räume für die Besatzung und das Lager, der Verbindungsgang ist aus Sicherheitsgründen im Inneren. In der ersten Etage findet man die Terrassen mit Verteidigungswällen, Beobachtungspunkten und Kasematten.
Kanonenbatterien sollten für die Verteidigung sorgen, wobei sich jene an den Flanken auf drehbaren Plattformen befanden, die über kleine Schienen von einem Ort zum anderen verschoben werden konnten. Niedrige Beton-Hangars an den Flanken sorgten für die Lagerung der Kanonen. Maschinengewehr schützen den hinteren Teil der Festung, außerdem gab es noch zwei Scheinwerfer, zwei Entfernungsmesser auf den Traversen in den Kuppeln und einen Unterstand für den Kommandanten. Vier Offiziere und 218 Soldaten stellten die Besatzung.
Von 1945 bis 1991 diente die Batterie als Lager für Munition, Sprengstoff und Seeminen.
Wenden wir uns aber friedlicheren Dingen zu. In der Nähe der Stadt, ungefähr 8km von Bale Richtung Küste entfernt, liegt ein bekanntes Vogelschutzreservat, dessen Besuch sich für mich dieses Mal leider nicht mehr ausgegangen ist. Dennoch soll es hier zumindest Erwähnung finden.
Vogelschutzgebiet Palud
Wer gerne Birdwatching betreibt, sollte dieses Vogelschutzreservat unbedingt besuchen. In einem Sumpfgebiet, dass je nach Jahreszeit und Wetterbedingungen von 20 Hektar in der Regenzeit auf 2 Hektar bei Dürre schrumpfen kann, tummeln sich eine große Anzahl an Wildtieren, seltene Sumpftiere, sowie über 220 Vogelarten wie Reiher, Spechte, Meisen, Sperlinge, Fasane, Rebhühner, Wachteln, Blässhühner, Samtkopfgrasmücken, Lappen- und Haubentaucher, Schnepfen, Eisvögel, Wasserhühner, Wildenten und viele mehr.
Entlang eines alten Kanals Richtung mehr gibt es interessante Infos über die gefiederten Bewohner der Gegend. Das Gebiet kann das ganze Jahr besucht werden, allerdings ist es nicht leicht zu finden. Wer mit dem Rad unterwegs ist, sollte den Radweg 203 nehmen oder mit dem Auto von der Straße Rovinj Richtung Pula. Am Cisterna Beach führt der Weg links Richtung Landesinnere, nach 700 Meter biegt man nach dem Agotourism Mofardin rechts ab und nach weiteren 800 Metern sollte man den Parkplatz erreicht haben.
Man kann das Vogelschutzgebiet entweder alleine erkunden oder sich unter die professionelle Leitung des Natura Histrica begeben. Der Eintritt ist frei, Führungen (Dauer ca. 2 Stunen) müssen vorher angemeldet werden. Anmeldung bei: Natura Histrica, Riva 8, 52100 Pula, Tel. 00385/52 351 520, Email:
Was es sonst noch gibt:
In Bale und rund um Bale gibt es noch jede Menge lokale Erzeuger von Olivenöl, Wein, Gemüse und wahrscheinlich noch einiges mehr. Allein die Zeit meines Aufenthalts hat diesmal nicht für Besuche nicht mehr ausgereicht. Aber ich bin überzeugt, so ihr die Augen offenhaltet, könnt ihr die verschiedenen Angebote gar nicht verfehlen. Wenn ihr Einkaufstipps habt, bitte einfach unter
In der Umgebung zu entdecken:
Bale-Valle - Campingplatz Mon Perin