Ans Meer, ans Meer und dann die Freiheit eines Campingplatzes genießen …
Ich war jetzt ja schon ein paar Male in Kroatien – wie ihr unschwer an den Artikeln erkennen könnt. Wenn ich nun alleine unterwegs bin, ist mir die Strecke bis nach Dalmatien für einen Kurzurlaub zu lang, also habe ich mich dieses Jahr (2024) in Istrien wieder einmal umgesehen.
Letztes Jahr stand Umag auf dem Plan, heuer war es Bale. Obwohl ich zuerst ein bisschen skeptisch war, da Bale ja doch ungefähr 7 km vom Meer entfernt im Landesinneren liegt (mehr über das sehenswürdige Städtchen findet ihr hier).
Und es war auch nicht ganz einfach zum Campingplatz zu finden. Wobei, das ist nicht ganz richtig formuliert, man muss einfach nur Geduld haben. Denn nach dem ersten Schild geht es – für all jene mit wenig Geduld – in einer endlos scheinenden langen Strecke durch Felder und Olivenhaine bis man dann endlich am Campingplatz ankommt.
Wenn ihr auf der Strecke immer wieder seltsame Steinformationen sehr, seid ihr auf dem richtigen Weg. Diese sind von verschiedenen Künstlern in Erinnerung an wichtige Persönlichkeiten – darunter Tim Berners Lee oder Walt Disney - gestaltet worden.
Ich war das letzte Jahr ja schon von der Größe des Platzes in Umag überwältigt, aber ich glaube: Mon Perin ist noch größer. Der Platz teilt sich auch in verschiedene Sektoren, von der Ferienhaussiedlung bis zum Zeltplatz ist alles dabei.
Ich hatte mir wieder ein Mobilheim gemietet, diesmal wieder Gebetsroither. Es ist einfach herrlich in so einem Klein-Container für 6 Personen zu zweit oder allein seinen Urlaub zu verbringen. Die Lage meines Homes war zwar am weitesten vom Strand entfernt, aber was solls, man sollte ja auch im Urlaub Bewegung machen.
Der Teil des Campingplatzes hatte in unmittelbarer Nähe zwei Restaurants, einen kleinen Shop und eine hervorragende Bäckerei. In der Hauptsaison kann man anscheinend auch noch direkt am Feld oder Bauernhof frisches Gemüse kaufen, das war in der Nachsaison nicht mehr möglich.
Unbedingt erwähnenswert ist aber, dass zweimal die Woche ein Fischer direkt auf den Campingplatz kommt, um Branzino oder Dorade zu verkaufen. Nicht ganz billig, aber köstlich. Und wenn man nett fragt – auch mit Händen und Füßen deutet – ist der liebe Herr auch bereit, den Fisch auszunehmen. Leider hat er nicht ganz verstanden, dass ich ihn auch geschuppt wollte, aber das kann ich zur Not auch selbst (am besten vor dem Mobilheim zu erledigen!)
Natürlich gibt es auch diverse Kinderspielplätze in der Nähe und als größtes Highlight: den Paleopark. Da in der Nähe Dinosaurierknochen gefunden wurden, steht dieser ganz im Zeichen der großen Echsen. Riesige Dinos kann man auf der Wiese beobachten und auch das große Swimmingpool ist in der Form eines Sauriers zu erkennen. Hier finden Familien mit Kindern alles was den Youngstern Spaß macht und in der Wellness-Abteilung kann man sich auch Massieren oder Beauty-Verwöhnen lassen.
Ich bin allerdings lieber am Strand direkt am Meer. Ich liebe es einfach, wenn das klare Wasser in Kroatien den Blick auf den Untergrund frei lässt, wenn die Wellen rhythmisch auf die Steine klatschen und einem das Salzwasser entgegen spritzt.
Allerdings liebe ich auch das ganze Naturschauspiel auf einer Liege gemütlich zu beobachten. Ich bin zwar auch dagegen, dass man ganze Strände komplett zubetoniert hat, aber so hin und wieder ein kleiner Abschnitt wäre schon nett gewesen. Ein einziger kleiner Strandabschnitt in diesem Bereich war mit Kieselbelag zugänglich, der Rest war Natur.
Und diese zeigt sich in Bale nun mal mit sehr harten Kanten, die auch mit Badeschuhen sehr vorsichtig umschifft werden müssen. Wenn dann auch noch die Wellen nach dem Gewitter mit einiger Kraft an den Strand rollen, sollte man gut bei Kondition und auf der Hut sein. Umfallen könnte gröbere Verletzungen nach sich ziehen. Daher: Ins Meer zum Schwimmen zu gelangen – echt schwierig.
Liegen am Strand – no. Keine einzige. Die Kunststoffliege vom Mobilheim an den Strand mitnehmen – ziemlich weit und zu schwer. Campingbett hatte ich als Optimistin keines mit dabei. Also waren die Tage am Strand eher vom harten Untergrund geprägt und man musste sich ein gerades, nettes Plätzchen suchen, um ein paar Stunden am Strand verbringen zu können.
Ein kleiner Touristenzug verbindet nicht nur die einzelnen Bereiche des Campingplatzes (San Polo und Colona) mit dem Paleo-Park, sondern auch mit der Stadt. So kann man sein Auto unbenutzt den ganzen Aufenthalt stehen lassen und sich trotzdem in der Umgebung bewegen.
Eine weitere Kuriosität möchte ich zu guter Letzt auch noch für all jene erwähnen, die gerne Lost Places besuchen. Am Ende des Campingplatzes, nach der Abteilung der Ferienhäuser um den Porto Bus liegt die ehemalige k.u.k. Verteidigungsanlage Barbariga mit ihren Forts. Wer einen Ausflug mit dem Rad macht, kann sicher alle Forts und Batterien besichtigen, für einen Fußmarsch empfehle ich auch das Fort Forte und Benedetto. (mehr im Artikel über Bale). Sehenswert sind diese alten Gemäuer auf jeden Fall.
Ansonsten bietet der Campingplatz alles was das Herz begehrt, von Hundestränden über Autowaschanlage bis zu Waschmaschinen, Kühlschränken bis zu Grillplätzen, Bars und diverse Sporteinrichtungen. In der Nähe gibt es auch eine Reiterranch, wo man sein Glück auf dem Rücken der Pferde suchen kann. Dort findet man auch ein weiteres Restaurant.
Sogar ein kleines altes Kirchlein findet man bei einem Spaziergang über den Platz.
Meine Empfehlung daher: Wer mit Kindern unterwegs ist und weder am Strand liegen oder im Meer schwimmen möchte, sondern das Swimmingpool bevorzugt, ist hier auf jeden Fall gut aufgehoben.
Für alle anderen gilt: Auf jeden Fall Badeschuhe und eine tragbare Campingliege mitbringen, sonst wird der Strandbesuch doch ein wenig ungemütlich.