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Malerisch liegt das Städtchen an der istrischen Küste, die Häuser am Felsen bis zum Meer gebaut und über allem ragt – von weitem sichtbar- der Kirchturm mit der Hl. Euphemia, der Beschützerin der Stadt.

Geschichte

Der genaue Zeitpunkt der ersten Besiedelung von Rovinj ist unbekannt. Es scheint, dass bereits im Altertum eine Siedlung indogermanischer Volksstämme auf der Insel existierte. Rovinj war ursprünglich eine Insel vor der Küste, die erst später durch Aufschüttungen zu der Halbinsel wurde, wie wir sie heute kennen.

Blick auf Rovinj
Blick auf Rovinj

In unmittelbarer Nähe von Rovinj gab es Funde, die beweisen dass sich hier eine Villa Rustica, ein Landhaus bzw. ein Landgut des Römischen Reiches befand, die aus dem 1. und 2. Jh. nach Chr. stammte. Die Römer nannten den Ort Mons Rubineus und Castrum Rubini. Die Anfänge des heutigen Rovinj fallen allerdings in das 7.Jh. Damals suchten die Romanen aus dem umliegenden Gebiet Zuflucht auf der kleinen Insel vor den slawischen Kroaten, die über den Berg Učka in das Innere der Halbinsel Istrien vorgedrungen waren. Im 7.Jh. nennt ein anonymer Autor aus Ravenna den Ort in seinen Schriften Ruvigno, Ruigno, Ruginio.

Der Kern des heutigen Rovinj ist auch als Mons Rubeus (Roter Berg) bekannt und war immer wieder Zufluchtsort der Bevölkerung bei Angriffen vom Meer oder vom Festland aus. An der Ostseite wurde später eine Wehrmauer errichtet, während die Insel an der Westseite durch ihre hohen Felsenklippen relativ gut geschützt war. Im Verlauf des 7.Jh. nahmen die Überfälle immer mehr zu und die Bewohner errichteten an der nordöstlichen Seite eine neue Mauer, damals entstanden auch drei Türme. Der Mittlere war mit einer Hängebrücke mit dem Festland verbunden.

Blick aufs Meer von der Kirche der Heiligen Euphemia
Blick aufs Meer von der Kirche der Heiligen Euphemia

Erst 1763 schüttete man den schmalen Kanal, der die Insel vom Festland trennte, zu und schuf so die Halbinsel. Die Herrscher von Rovinj wechselten ständig: waren es nach den Römern die Langobarden, gehörte Rovinj ab 788 zum fränkischen Reich unter Karl dem Großen, danach gehörte die Stadt zum Einflussgebietes des Patriarchen von Aquileja. Vom 10. bis zum 12. Jahrhundert wurde die Stadtverwaltung organisiert: eine Versammlung von Bürgern wurde gegründet, alle wichtigen Entscheidungen im Großen Rat beschloss. Nach der Eroberung durch Venedig wurde diese Selbstverwaltung aber wieder stark eingeschränkt: ein sogenannter venezianischer „Podestá“ wurde an die Spitze der Verwaltung gestellt und nur mehr wenige Familien durften an der Ratsversammlung teilnehmen.

Trotzdem gewann die Stadt Anfang des 15.Jhs. immer mehr an Bedeutung: Bausteine, Holz, Vieh und Fische wurden nach Venedig geliefert, die Seefahrt entwickelte sich rasant und Rovinj wetteiferte hier um die Vormachtstellung mit Piran. 1379 wurde Rovinj in den Krieg zwischen Genua und Venedig mit hineingezogen, von den Genuesern erobert und verwüstet. Diese nahmen sogar die Überreste der Hl. Euphemia aus ihrem Sarkophag und hielten sie einige Jahre in Genua fest. 1579 und 1599 drangen die Uskoken in die Stadt ein und verwüsteten sie schwer.

Zwischen dem 12. und 17.Jh. hatte die Bevölkerung in ganz Istrien immer wieder mit Seuchen, vor allem der Pest, zu kämpfen. Viele Menschen suchten Zuflucht innerhalb der Stadtmauern, sodass die Zahl der Einwohner stark zunahm. Viele Häuser mussten zusätzlich gebaut werden, um den Zuflucht suchenden Unterkunft gewähren zu können und aus Platznot wurde diese an die Stadtmauer angelehnt.

In der Kirche der Heiligen Euphemia
In der Kirche der Heiligen Euphemia

Im Mittelalter war Rovinj ein wichtiger Hafen für die venezianischen Schiffe die mit der Levante, dem Nahen Osten, Handel trieben. 1797, nach dem Fall Venedigs, wählten die Einwohner in ihrer Versammlung 18 Vertreter der Familienältesten, die wieder die Stadtverwaltung übernahmen. Diese bestand auch in der Zeit der österreichischen Herrschaft bis 1805 und zur Zeit der napoleonischen Illyrischen Provinzen bis 1813. Danach fiel Istrien wieder an Österreich und die Stadtverwaltung wurde eingeschränkt und der österreichischen Verwaltung angeglichen. Bis zur 2.Hälfte des 19.Jh. war Rovinj die größte Stadt und der größte Hafen Istriens. Neben Landwirtschaft und Fischerei entwickelte sich immer stärker Industrie und Handel.

In der Stadt wurde die öffentliche Beleuchtung eingeführt und 1849 wurde auf der Insel Sveti Ivan ein Leuchtturm errichtet. 1852 bekam die Stadt ihr erstes Theater „Gandusio“ und 1888 ein großes Krankenhaus mit einer schönen Kirche und es ersetzt das erste offizielle Kurbad auf einer zu Rovinj gehörenden Insel. Ungefähr zur gleichen Zeit wurde das „Institut für Meeresbiologie“ gegründet, das auch heute noch tätig ist.

Der Brunnen am Hauptplatz von Rovinj
Der Brunnen am Hauptplatz von Rovinj

In der zweiten Hälfte des 19.Jhs. verlassen viele Einwohner Rovinj und ziehen nach Pula, dem damals größten Kriegshafen der Österreich-Ungarischen Monarchie. Unweit von Rovinj befindet sich auch das Wrack der „Baron Gautsch“. Das Schiff war ein Passagierschiff der Österreich-Ungarischen Reederei Österreichischer Loyd. Sie brachte von 1908 bis 1914 Passagiere auf der dalmatinischen Eillinie von Triest zu den verschiedenen Häfen an der nördlichen Adria Küste. Die Baron Gautsch lief am 13. August 1914 auf ihrem Rückweg von Veli Lošinj nach Triest vor der Insel Brijuni in ein, von der Österreich-Ungarischen Kriegsmarine gelegtes Minenfeld und sank innerhalb weniger Minuten. 147 Menschen starben. Heute ist das Wrack ein beliebtes Ziel für Wracktaucher und wurde 1995 zum nationalen Kulturdenkmal erhoben.

Am Ende des Ersten Weltkrieges fällt Rovinj unter die Herrschaft des faschistischen Italiens bis 1943 und gerät danach unter deutsche Okkupation.

In der zweiten Hälfte des 20.Jh. ist Rovinj, wie das ganze Kroatien, ein Teil Jugoslawiens bis 1991. Danach strebt Kroatien die Selbständigkeit an, die auch 1992 anerkannt wird.

Die größte Sehenswürdigkeit, die das Stadtbild bereits von weitem sichtbar prägt und fast auf jeder Ansichtskarte abgebildet wird, ist die Kirche der Hl. Euphemia. Bereits im 8.Jh. befand sich an ihrer Stelle eine kleine Kirche, die dem Hl. Georg geweiht war, dieser ist auch heute noch Nebenpatron der Pfarre und seine Statue befindet sich auf dem Hauptaltar der Pfarrkirche.

Die Legende der Hl. Euphemia und ihre Kirche

Euphemia (ihr Name bedeutet auf Griechisch „die, die gut spricht“) wurde um das Jahr 290 n. Chr. in der Stadt Chalcedon in der Nähe von Konstantinopel geboren. Sie stammte aus einer angesehenen Patrizierfamilie, erhielt eine christliche Erziehung und wird als sehr schön und tugendhaft beschrieben.

Die Kathedrale der Heiligen Euphemia in Rovinj
Die Kathedrale der Heiligen Euphemia in Rovinj

Als Tochter eines Senators ging sie auch zur Schule, deshalb findet man auch Darstellungen, die sie mit einem Studentenumhang zeigen. Zu dieser Zeit war das Christentum im ganzen Römischen Reich verboten und Angehörige der Religion wurden verfolgt. Unter der Regentschaft des Kaisers Diokletian, der Christen besonders heftig verfolgte, wurde Euphemia angeklagt, da sie sich weigerte dem städtischen heidnischen Idol Opfer zu bringen. Dieses Ereignis beschrieb Franjo Glavinić anschaulich in seinem Buch „Cvit svetih“ 1628.

Euphemia wurde verhaftet, ausgepeitscht, in den Kerker geworfen und mit einem Rad mit spitzen, scharfen Messern gemartert. Dieses Rad und die Märtyrerpalme sind daher auf allen Darstellungen immer wieder zu finden. Euphemia blieb dennoch unter all den Qualen Christus treu, sodass sie schließlich Löwen im Amphitheater vorgeworfen wurde. Diese zerfleischten sie jedoch nicht, sondern wendeten sich von ihr ab, auch die Zurufe und Anfeuerungen der Zuschauer halfen nichts. Laut der Legende starb Euphemia entweder durch einen leichten Biss eines Löwen oder durch das Schwert des Henkers in der Arena. Sie starb am 16. September 304 n. Chr. im Alter von 15 Jahren.

Der Sarkophag der Heiligen Euphemia in Rovinj
Der Sarkophag der Heiligen Euphemia in Rovinj

Christen versteckten ihren Körper in Chalcedon und nachdem das Christentum 313 anerkannt wurde, entstand über ihrem Grab eine große Kirche in der die Überreste der Heiligen ruhten. 620 wurde Chalcedon von den Persern erobert und der Sarkophag der Heiligen wurde nach Konstantinopel in die, von Kaiser Konstantin ihr zu Ehren errichtet Kirche gebracht. Im Jahr 800 jedoch herrschte dort Kaiser Nikephoros, der ein Gegner der Verehrung aller Bilder und Reliquien von Heiligen war und da die Gläubiger fürchteten, er könnte die Reliquie entweihen, wurde sie heimlich aus der Kirche geholt und an einem geheimen Platz gebracht. Möglicherweise wurde er auch von Fischern auf eines ihrer Boote gebracht. Eine alte Überlieferung berichtet nun, dass in einer stürmischen Nacht der Marmorsarkophag auf Konstantinopel verschwand.

Die Einwohner von Rovinj sahen am frühen Morgen des 13.Juli 800 den Sarkophag, der sich wie ein weißes Schiff, von Donner und Blitz begleitet, der Küste näherte. Die Glocken im Turm der Pfarrkirche läuteten stürmisch, die Bewohner rannten zum Strand und versuchten den Sarkophag mit Ochsen und Pferden in die Stadt zu ziehen, jedoch vergeblich.

Das Bild der Heiligen Euphemia in der Kathedrale
Das Bild der Heiligen Euphemia in der Kathedrale

Bis ein Knabe mit einem Paar schwacher und bis dahin noch nie eingespannter junger Kühe zum Strand kam und berichtete, dass ihm ein wunderschönes Mädchen erschienen sei und ihm folgenden Auftrag gegeben hätte: „Ich bin Euphemia aus Chalcedon die sich mit ihrem Blute Christus geweiht hat. Du wirst mit deinen Kühen den Sarkophag mit meinen Überresten wegziehen, denn der Herr will, dass das nur mit reinen Geschöpfen geschieht.*“ Und wirklich: Der Sarg bewegte sich und wurde auf den Hügel bis zur Kirche gebracht. Als man den Sarg dort öffnete, erblickte man den Körper eines schönen Mädchens in teurem Gewand und eine Pergamentrolle, wie sie in dieser Zeit den Reliquien von Märtyrern beigelegt wurde: „ Hoc est corpus Eufemiae sancte“ (Das ist der Leib der Heiligen Euphemia). Seit diesem Tag ruht der Sarkophag in der Kirche und ist Symbol und Stolz von Rovinj.

Die Heilige Euphemia
Die Heilige Euphemia

Sein erster Platz war an der Außenseite der Kirche des Hl. Georgs, jedoch nahmen die Wallfahrten zum Grab der Heiligen immer mehr zu und die Kirche wurde zu klein. Daher wurde Anfang des 10.Jh, der Bau einer neuen Kirche begonnen. die dreischiffige Basilika mit drei halbkreisförmigen Apsiden wurde um 950 vollendet. In ihrer Mitte stand der Sarkophag der Hl. Euphemia, die jetzt zusammen mit dem Hl. Georg Schutzpatronin der Pfarrkirche war. 1178 wurde sie durch die Bulle des Papstes Alexander III. zur Kapitelkirche erhoben und bald darauf wurde auch das Domherrenkapitel gegründet, der Pfarrer von Rovinj ist seit damals Probst. Nach 1600 wurde der ursprüngliche Altar durch einen neuen, mit einer steinernen und vergoldeten Statue der Heiligen abgelöst, die noch heute auf dem Altar der Hl. Euphemia steht.

Ab 1560 mussten immer wieder Renovierungsarbeiten an der Kirche durchgeführt werden, die Stadt und damit die Einwohnerzahl von Rovinj wuchs und so wurde 1720 beschlossen eine neue große Kirche zu errichten. Um Platz zu schaffen, mussten zuvor drei kleinere Kirchen, die der Heiligen Georg, Ursula und Michael abgerissen werden. 1725 wurde der Grundstein zur neuen Kirche gelegt.

Die drei Hauptaltäre sind 1741 nach einem Plan von Girolamo Laureato aus Venedig entstanden, die drei großen Statuen des Hauptaltars zeigen die Heiligen Georg, Rochus und Markus. Die neue Orgel spielte am 15. September 1754, am Festtag der H. Euphemia, zum ersten Mal. Sie ist bis heute erhalten und ein bedeutendes kulturgeschichtliches Denkmal. Die feierliche Einweihung der Kirche fand am 26.September 1756 statt, die Gedenktafel zu dieser Feier befindet sich an der Wand links im Chor. Lange Jahre gab es regelmäßige Wallfahrten aus verschiedenen istrischen Pfarren, die allerdings nach der Okkupation durch die Franzosen 1810 ziemlich zurückgingen und dann gänzlich aufhörten.

Beachtenswert ist auch das Weihbecken aus Marmor in der Nähe des Kircheneinganges, mit den Statuen der Heiligen Georg und Euphemia, das die Bruderschaft „Madonna della Torre“ stiftete. Die Verkleidung der Fassade zog sich über Jahre hin, Geld wurde gesammelt, Vorschläge und Pläne verworfen, sodass erst 1861 nach Plänen des Ing. Depozzo damit begonnen wurde. 1883 bestellte der Domherr Antun Onofrio die Dekorationen der Kapellen des Allerheiligsten Sakramentes und der Hl. Euphemia, sowie eines Teils der Decke – sie stammen von Leonardo Rigo aus Udine.

Der Altar der Heiligen Euphemia
Der Altar der Heiligen Euphemia

Hauptaltar und zwei Nebenaltäre stammen von Gerolamo Laureato, der aus Carraramarmor die Statuen der Heiligen Georg, Rochus und Markus meißelte, wobei die Markusstatue als die Schönste gilt. Der Altar der H. Euphemia mit der steinernen Statue der Heiligen stammt aus dem 15.Jh.. Zwischen den Säulen stehen zwei Engelsstatuen, im oberen Teil befinden sich drei weitere. Hinter dem Altar steht der Sarkophag mit den Reliquien der Heiligen aus griechischem Marmor. An den Wänden hinter dem Hauptaltar befinden sich drei große Bilder im goldenen Rahmen: Das Mittelbild zeigt das Letzte Abendmahl von Giovanni Contarini (1574), die beiden anderen sind von unbekannten Meistern und zeigen Jesus in Gethsemane und Die schlafenden Aposteln. Neben dem Altar der Euphemia sehen Sie im rechten Kirchenschiff den Altar der Maria mit dem Rosenkranz, das Altarbild malte A. Valerio aus Venedig 1864. Den Altar des Hl. Franz von Assisi, der 1770 erneuert wurde, schuf Giovanni Mattuzzi aus Udine, das Altarblatt der Maler Giovanni Battista Mangardi aus Pula. Das Altarbild des Altars des Hl. Petrus ist ein Werk von Francesco Gradi aus Rom: oben sieht man Maria Trost mit dem Kind, darunter die Apostel Petrus und Paulus, der Hl. Karl Borromaus und der Hl. Aloisius von Gonzaga.

Im Hafen von Rovinj
Im Hafen von Rovinj

Der Glockenturm ist siebzig Jahre älter als die Kirche: 1650 wurde der Beschluss gefasst einen neuen Turm nach dem Vorbild des Turms der Markuskirche in Venedig zu bauen.1651 wurde der Grundstein nach Plänen von Alessandro Monopola gelegt. Am 11. Juni 1756 wurde die Statue der Hl. Euphemia auf die Turmspitze gestellt, dass die ältere Statue vorher durch einen Blitzschlag vernichtet wurde. Sie steht auf Trägern und dreht sich in der Richtung des Windes. Der Glockenturm mit Statue ist 61 m und 35 cm hoch. Die Kirche selbst ist 30 Meter breit und 51 Meter lang und der Ausblick auf das Meer und die Umgebung ist wunderschön. Im Sommer ist sie täglich von 10 bis 17.00 Uhr geöffnet, die Besucher werden gebeten, sie nicht unangemessen (in Badeanzügen, etc.) zu betreten.

Sehenswürdigkeiten

Die Festungsmauern und die Stadttore

Ursprünglich hatte die Stadt sieben Eingangstore, von denen drei erhalten geblieben sind: das Tor des Heiligen Benedikt, Portica und das Hl. Kreuz Tor. Der Eingang zur malerischen Altstadt, die alleine mit ihren engen Gässchen, schmalen Häusern und kleinen Plätzen eine Sehenswürdigkeit an sich ist, erfolgt heute durch den barocken Balbi-Bogen, der im 17. Jahrhundert errichtet wurde.

Die Stadttore - der Balbi-Bogen
Die Stadttore - der Balbi-Bogen

Die Taufkirche der Hl. Dreifaltigkeit

Die Kirche auf dem Platz „Trg na lokvi“ wurde im 13.Jh. erbaut und ist das bedeutendste romanische Bauwerk Rovinjs. Eine Rarität der siebeneckigen Kirche ist die gut erhaltene Transenne – eine durchbrochene Steinplatte zum Verschließen von Fensteröffnungen - mit der Darstellung Golgathas.

Das Franziskanerkloster (Ulica de Amicis)

Am Anfang des 18.Jahrhunderts entstanden die Kirche und das Kloster. In dem barocken Bauwerk befinden sich eine Klosterbibliothek mit zahlreichen wertvollen Buchraritäten und ein Museum mit sakralen Kunstgegenständen. Anfang 1702 begann der Bau des Klosters in unmittelbare Nähe der Kirche des Hl. Abtes Antonius, 1710 wurde sie vollendet, aber erst im April 1750 geweiht. Das Kloster war noch nicht vollendet und diente anfangs nur als „Hospizium“, erst 1746 wurde es Kloster.

Das Franziskanerkloster in Rovinj
Das Franziskanerkloster in Rovinj

Hinter dem Hauptaltar der Kirche befindet sich ein halbkreisförmiger Chor für die Mönche. Die Orgel schuf der Orgelbauer Eduard Kunad aus Ljubljana 1882. Links vom Hauptaltar befindet sich der Eingang zum Kloster und in die Sakristei, rechts ist der Eingang zur Kapelle der Unbefleckten Empfängnis. Zwei Altäre befinden sich im Kirchenschiff, einer dem Hl. Petrus von Alcantara geweiht, der andere dem Hl. Kreuz. Ein großes Steinkreuz vor dem Kircheneingang wurde 1801 zum Andenken an die Mission aufgestellt. 1878 wurde das Kloster erweitert.

In der Klosterbibliothek gibt es wertvolle alte Ausgaben, darunter einige Raritäten. Erwähnenswert ist auch die Ikone der Muttergottes im byzantinischen Stil aus dem 12.Jh. von einem unbekannten Maler. Weitere Kunstwerke sind ein Altarbild „Muttergottes mit Heiligen“ aus dem Anfang des 16.Jh., eine Darstellung der Unbefleckten Empfängnis mit den Heiligen Petrus von Alcantara und Antonius von Padua, das von Giuseppe Ventura stammt, sowie das Gemälde „Gekreuzigter Christus mit Heiligen“ auf dem gleichnamigen rechten Seitenaltar, gemalt im Stile des Malers Palma di Giovane. Sehenswert auch die Marmorstatue des „Heiligen Hieronymus“, eine barocke Arbeit aus dem 17.Jh., die sich in der Sakristei befindet.

Die Kirche ist täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, am Sonntag für Besucher nach dem Gottesdienst um 11.30 Uhr. Das Franziskanerkloster ist von Montag bis Samstag von 10.00 bis 12.00 Uhr geöffnet. Sonntags geschlossen.

Die Grisia Gasse

Kunstateliers finden Sie in der ganzen Altstadt verstreut in dem kleinen Gässchen finden Sie jedoch eines an das andere gereiht. Die Künstler freuen sich über Ihren Besuch und Sie können wunderbare Bilder, Schmuck oder Töpfereien bewundern und natürlich auch gleich erwerben.

Galerien in der Grisia Gasse
Galerien in der Grisia Gasse

Und es ist schwierig, die Gasse ohne Einkauf zu verlassen, allein die Qual der Wahl hilft ein bisschen, denn die Entscheidung zu treffen ist sehr schwierig.

Das Stadtmuseum von Rovinj

In einem venezianischen Barockbau – vier Etagen hoch –ist das Stadtmuseum von Rovinj untergebracht. Sie finden hier archäologische Funde aus der Gegend ausgestellt, sowie eine sehenswerte Sammlung von Bildern italienischer, deutscher und kroatischer Maler und eine historische Bibliothek. Ebenfalls einen Besuch wert ist das Meeresmuseum, das dem meeresbiologischem Forschungszentrum von Rovinj angeschlossen ist.

Das Kirchlein des Heiligen Kreuzes

Die kleine Kirche aus dem 14.Jh. befindet sich in unmittelbarer Nähe des Stadttores „Hl. Kreuz“ in der Straße des Hl. Kreuzes. Die offene Vorhalle und die Fassade wurde 1592 vollendet wie am Türsturz des Eingangs zu sehen ist. An dieser Stelle soll – der Legende nach – der Sarkophag der Hl. Euphemia gestrandet sein, wie eine Inschrift auf einer Säule, die in einem Felsen am Meer steht, dokumentiert.

Das Kirchlein des Heiligen Kreuzes in Rovinj
Das Kirchlein des Heiligen Kreuzes in Rovinj

Zweimal jährlich finden in der Kirche Gottesdienste statt: am 3. Mai zum Gedenken an die Auffindung des Heiligen Kreuzes und am 13. Juli, da an diesem Tag der Sarkophag der Heiligen Euphemia in Rovinj strandete.

Die Kirche des Hl. Thomas

Die Kirche steht in der Bregovita Straße, umgeben von alten Häusern und bis vor kurzem trug auch die Straße ihren Namen. Noch heute nennen die Einwohner diesen Teil der Stadt „San Toma“. Es war die Kirche der Bruderschaft des Hl. Thomas, die 1723/24 erweitert wurde, wobei die Straße überwölbt wurde.

Die Kirche des Heiligen Thomas
Die Kirche des Heiligen Thomas

Im Jahr 1770 wurde sie nochmals erneuert, als sich die Bruderschaften des Hl. Thomas und des Hl. Franz von Assisi zusammen schlossen. In dieser Kirche wird die alte Statue des Hl. Antonius Abbas aus der ehemaligen Kirche des Heiligen aufbewahrt. Wenn man durch die Straße schlendert muss man aufpassen, um die kleine Kirche nicht zu übersehen.

Kirche Maria von der Gesundheit (Kirche der Heilmuttergottes)

Bereits 1779 wurde diese kleine Kirche errichtet. In ihrem Inneren sind einige wertvolle Gemälde zu bewundern, darunter eine Kopie eines Gemäldes der Santa Maria della Salute in Venedig. Zweimal im Jahr versammeln sich die Gläubigen in dieser Kirche: am 21. November, dem Feiertag der Maria von der Gesundheit (Maria Tempelgang) und am Montag nach dem ersten Sonntag nach der Auferstehung.

Blick auf die Kirche der Heilmuttergottes
Blick auf die Kirche der Heilmuttergottes

An diesem Sonntag findet seit 1818 eine große Prozession zu Ehren der Maria von der Gesundheit statt, als Dank, dass Rovinj von der Pest verschont wurde. Heute findet diese Prozession bei der Kirche der Hl. Euphemia statt und am nächsten Tag wird in der Kirche der Maria von der Gesundheit eine Messe gelesen.

Der Markt

Ganz in der Nähe des Hafens – und damit des Parkplatzes – gelegen, findet in Rovinj eigentlich täglich ein kleiner Markt statt, der wie in Kroatien üblich, Gemüse, Gewürze, Käse, Knoblauch, Gemüsepflanzen, Blumen, Olivenöl, Wein, Schnaps, Honig, einfach all die mediterranen Genüsse bietet.

Am Markt von Rovinj
Am Markt von Rovinj

Lasst euch den Markt keinesfalls entgehen! Einfach vorbeischlendern, einen Blick auf die Waren werfen und die Gerüche erschnuppern  – ein Muss!

Was ich noch empfehlen kann:

Den Hafen entlang schlendern, sich über die Frische beim Altstadtbrunnen freuen, eine Pause in einem der zahlreichen Cafés machen, wo der Kaffee italienisches Niveau hat oder ein Eis genießen - auch das ist vorzüglich. Oder genießt den Sonnenuntergang und ein Abendessen mit hervorragenden Fischgerichten und scheut euch nicht den kroatischen Wein zu verkosten! Ebenfalls sehr empfehlenswert.

Altstadtbrunnen in Rovinj
Altstadtbrunnen in Rovinj

Interessante Links
www.istra.hr
https://www.rovinj.com/de/rovinj
https://www.rovinj-tourism.com/de