Eine Stadt mit Jahrtausend alter Geschichte, die Altstadt überlebte fast unverändert Jahrhunderte, bedeutende Bauten, eine lebendige Gegenwart und seit 1997 durch die UNESCO als Weltkulturerbe aufgenommen.
Probiert das (hervorragendes!) Eis in der nächsten Gelateria und begleitet uns auf unseren Rundgang durch Geschichte und Sehenswürdigkeiten der Stadt, die zu den ältesten des gesamten Mittelmeerraum gehört.
Geschichte
Im weiterem Umfeld von Trogir wurde durch archäologische Funde menschliche Anwesenheit bereits um 50.000 vor Chr. – im mittleren Paläolithikum – nachgewiesen. In der Kupferzeit entstanden die ersten Siedlungen auf den Anhöhen und in der Bronze- und Eisenzeit bewohnte der illyrische Stamm der Delmaten diese Region. Befestigte illyrische Burgen gab es auf den Höhen des Kozjak, die größeren Siedlungen entwickelten sich allerdings im Küstenstreifen.
Im 4. Jh. v. Chr. gründeten die Griechen ihre erste Kolonie auf der Insel Vis und mit der Ausdehnung ihres Einflusses auf das Festland wurde auch die Stadt Tragurion gegründet. Für den Namen gibt es zwei unterschiedliche Deutungsversuche, wobei allerdings bei beiden die Ziege eine wichtige Rolle spielt: Tragurion könnte vom griechischen Wort tragos für Ziege stammen, aber auch im Kroatischen spielt die Ziege eine Rolle: Koza heißt die Ziege auf Kroatisch und daher könnte der Name der Stadt auch mit dem benachbarten Berg Kozjak in Verbindung stehen.
Das griechische Trogir war von einem Schutzwall umgeben und durch ein regelmäßiges Raster in rechteckige Wohnblöcke geteilt. Anscheinend wurde in dieser Zeit die Göttin Hera verehrt, wie ein freigelegter Opferstein der Göttin beweist.
Das römische Tragurion des 1. Jahrhundert vor Chr. stand wahrscheinlich unter dem Einfluss der salonitanischen Kolonie. Schon damals wurde der hochwertige goldig schimmernde Marmor in den benachbarten Steinbrüchen abgebaut, der auch für einige repräsentative Teile des Diokletianpalastes verwendet wurde.
Nach der Zerstörung Salonas durch die Awaren und Slawen im Jahr 640 begann der Aufstieg Trogirs, unterstützt durch die Nähe des Sitzes der kroatischen Herrscher in Bijaći. Während der ungarisch-kroatischen Herrschaft erhielt Trogir erhebliche Privilegien, die ihren Aufstieg weiter begünstigten. 1107 erkennt der ungarische König Koloman der Stadt die Autonomierechte zu. 1123 wird Trogir von den Sarazenen eingenommen und fast bis auf die Grundmauern zerstört. Die Stadt erholt sich aber schnell und wird wieder neu aufgebaut. Die Zeit des Wiederaufbaus nutzte jedoch Split um seine Position im Handel zu stärken. 1243 kommt es zu einer Seeschlacht gegen die Schwesterstadt.
Der Einfluss Venedigs auf Trogir wächst. Großen Einfluss auf die Entwicklung der Stadt hatte auch die Zerstörung Zadars durch Venedig im 13. Jh.
Dadurch Trogir eine wichtige Position im Rahmen der Handelswege einnehmen konnte. Anlässlich seiner Flucht vor dem Eindringen der Tartaren gewährte Trogir auch dem ungarisch-kroatischen König Bela IV. im 14. Jh. Zuflucht – sein Neffe Wilhelm wurde sogar 1242 in der Kathedrale zu Trogir begraben.
Erst 1420, als eine der letzten Städte in Dalmatien, gelang es der Serenissima Trogir zu erobern. Obwohl während der Herrschaft von Venedig die kroatische Sprache verboten war, entstand in Trogir der Renaissance eine beachtliche kroatischsprachige Literatur. Im 15. und 16. Jh. galt Trogir als eines der wichtigsten humanistischen Zentren der östlichen Adriaküste.
1797 geht die Herrschaft über die Stadt nach dem Zusammenbruch Venedigs für kurze Zeit an die österreichische Monarchie, um bald darauf an Napoleon I. verloren zu gehen. Die Franzosen trocknen die Sümpfe des Umlands aus, bauen Straßen und gründen in Trogir das Kolleg des Hl. Lazarus, die erste Hochschuleinrichtung der Stadt. 1808 errichten die dankbaren Bürger zu Ehren der Franzosen, (besonders des Marschalls Marmont) eine schöne klassizistische Gloriette.
1814 wird die französische Herrschaft wieder von der österreichischen kaiserlichen Verwaltung abgelöst. Der rasante Aufstieg der Stadt Split stört die Entwicklung Trogirs empfindlich: in den 30er Jahren des 19. Jhts. geht sogar der Rang des Bistums, den die Stadt seit dem 11. Jh. innehatte, verloren. Am Ende jenes Jahrhunderts wird die Stadt noch einmal verstärkt ausgebaut: es entstehen öffentliche Gebäude in historizistischen Stilarten, vor allem neugotische Bauwerke.
Alliierten-Angriffe im Zweiten Weltkrieg zerstören die westliche Vorstadt von Trogir, Pasike, fast zur Gänze – danach entstehen im Geiste des sozialistischen Industrialisierungskonzept einige nicht ganz passende Bauten in unmittelbarer Nähe der mittelalterlichen Stadt: wie z.B. die Werft oder der Flughafen von Split oder Wohnblöcke.
Die Bemühungen um die Erhaltung der einzigartigen Altstadt zeigten aber 1997 Erfolg: Trogir wird in das Register des Weltkulturerbes eingetragen.
Sehenswürdigkeiten
Trogir stellt nicht nur an der Adria den am besten erhaltenen romanisch-gotischen Komplex dar: im mittelalterlichen, von Stadtmauern umgebenen historischen Stadtkern befinden sich ein erhaltenes Schloss, ein Turm, eine Reihe von Kirchen, Wohnhäusern und Palästen aus den Perioden der Romanik, Gotik, Renaissance und des Barocks.
Die Stadtfestungen und die Stadtmauer
Die Stadttore, der Vitturi Turm und die Kleine Loggia
Die Stadtfestungen (gebaut im 13.Jht. und im 15. Jh. von den Venezianern verstärkt) sind nur teilweise erhalten: im 19.Jahrundert wurde ein Großteil zerstört und – wie damals üblich – an deren Stelle Parks angelegt. Von den Stadttoren ist das Mitte des 17. Jahrhunderts errichtete nördliche Festlandtor (porta terrae fermae) erhalten. Im 18. Jh. wurde es von Baumeister Ignacije Macanocić erneuert. Auf einem viereckigen Steinsockel steht die gotische Statue des Schutzheiligen der Stadt, des Seligen Ivan Trogirski, die aus dem ersten Drittel des 15. Jh. stammt und wahrscheinlich eine Arbeit des Bildhauers Bonino aus Mailand ist.
Das Seetor im Süden der Stadt ist das jüngste Tor Trogirs: es wurde erst im Jahre 1593 errichtet. Sein heutiges manieristisches Aussehen ist der Steinmetzwerkstatt der Familie Bokanić zu verdanken. Erhalten sind auch die hölzernen Türflügel mit Beschlägen. Neben dem Tor befindet sich eine Loggia, die früher tagsüber als Fischmarkt diente und des Nachts jenen eine Bleibe bot, die nach dem Schließen der Stadttore nicht mehr in die Stadt gelangen konnten.
Der Vitturi-Turm befindet sich östlich dieser Loggia, der einst der gleichnamigen Adelsfamilie gehörte und später in das Bauensemble des Benediktinerklosters des Hl. Nikolaus angegliedert wurde.
Die Festung Kamerlengo und der Markusturm
An der südwestlichen Spitze der Stadtinsel befindet sich die Festung Kamerlengo, die von 1420 bis 1437 erbaut wurde. Ihr Name stammt von dem venezianischen Amtsträger, einer Art Schatzmeister, der die Einnahmen und Ausgaben der Stadt kontrollierte (camerlengo). Die Festung war Stützpunkt der venezianischen Armee und sollte der Stadt, aber auch den Venezianern Schutz vor etwaigen Aufständen der Bevölkerung bieten. Ein Teil der ehemaligen Mauer und der viereckige Turm sind in den heutigen Bau integriert. Von diesem Turm wurden damals abends Ketten zur anderen Seite gespannt, um den Hafen zu schützen. Der Baumeister des Hafen von Trogir, Marin Radoj, errichtete die Festung auf einem trapezförmigen Grundriss. Die Festung war mit allen erforderlichen Räumlichkeiten, Lagerräumen und einem Brunnen versehen. Heute bieten diese Räume die Kulisse für Kino-, Theater- und Konzertabende.
An der nordwestlichen Seite wurde um 1480 der Bau des Markus-Rundturms abgeschlossen, der einst mit der Festung Kamerlengo durch eine Stadtmauer verbunden war und als Wachturm diente. Der Turm, der auch die „Festung des heiligen Markus“ genannt wird, ist noch sehr gut erhalten und bietet einen wunderschönen Blick über die Bucht.
Zwischen der Festung und dem Markusturm steht ein graziler Rundpavillion, eine kreisförmige Kolonnade, die Gloriette, die im Jahr 1809 zu Ehren des französischen Generals Marmont gebaut wurde.
Der zentrale Stadtplatz oder der Johannes Paul II Platz (Trg Ivana Pavla II)
Der Stadtplatz entstand um die 1200 im östlichen Stadtteil an Stelle des ehemaligen römischren Forums. Er ist – für Trogirer Verhältnisse der engen Gassen, bei denen jeder Platz ausgenutzt wurde – ein geräumiger zentraler Platz, der bald alle wichtigen Sakral- und Verwaltungsgebäude, sowie die repräsentativsten Paläste der Patrizierfamilien vereinte.
Die Kathedrale des Hl. Laurentius (sv. Lovro)
Die Kathedrale ist das beherrschende Bauwerk des ganzen Platzes. Die Trogirer nennen sie oft auch Sveti Ivan (Hl. Johannes), nach dem seligen Bischof Ivan, dessen sterbliche Reste in einer, an die Kathedrale angebauten Kapelle ruhen. Der Bau der Kathedrale begann nach 1200, an der Stelle einer älteren, Ende des 12. Jahrhunderts von den Venezianern zerstörten Kirche. Der Platz ist eine alte Kultstätte, fand man doch hier Reste eines Opfersteines der Göttin Hera und bereits in frühchristlicher Zeit stand hier eine Basilika.
Die Kathedrale ist ein romanischer Bau, eine dreischiffige Basilika mit drei halbkreisförmigen Apsiden. Abweichend zu anderen Bauten dieser Periode weist sie eine Vorhalle auf, die bereits bei Baubeginn projektiert war. An ihren Seiten sollten ursprünglich noch zwei Glockentürme errichtet werden, doch dieser Pläne konnten nicht verwirklicht werden.
Der Bau dauerte Jahre: 1213 war das östliche Portal fertig gestellt, 1240 hinterließ Meister Radovan seine Unterschrift im westlichen Portal, Mitte des 13. Jahrhunderts wurden die Außenwände fertig gestellt. Von 1468 bis 1497 wurde im Nordteil der Kathedrale die kleine Kapelle des Hl. Ivan angebaut, 1603 wurde der Glockenturm fertig.
Der Glockenturm
Mit dem Bau des 47m hohen Glockenturms wurde bereits Ende des 14. Jahrhunderts begonnen, während der Eroberung der Venezianer 1420 aber stark beschädigt. 1422 wurde im Rahmen der Wiederherstellung die erste Etage beendet. Die Turmarchitektur zeichnet sich durch schlicht gotische Formen aus – auf der ersten Etage finden sich die Unterschriften der Meister Matej und Stjepan vor. Die zweite Etage wurde in den 40er Jahren des 15. Jhts. im Stil der venezianischen Blumengotik ausgeführt, wahrscheinlich vom Meister Lorenzo Pincino. Sie vermittelt elegante Leichtigkeit und ist eines der schönsten Beispiele der venezianischen Blumengotik.
Die dritte Etage und die schon früher fertig gestellte beschädigte Abschlusspyramide wurden erst 1605 von Meister Tripun Bokanić im Stil der Spätrenaissance erneuert. Auf die vier Seiten des Pyramidensockels stellte Bokanić vier Statuen des venezianischen manieristischen Bildhauers Alessandro Vittorio auf. Interessant ist auch noch, dass in der Glockenspitze Heiligenreliquien untergebracht wurden, damit sie die Kirche und die Stadt vor starken Stürmen schützen.
Besucher können heute auf den Glockenturm steigen und eine wunderbare Aussicht über Trogir genießen.
Die Taufkapelle der Kathedrale
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstand der Plan an der Nordseite der Kathedrale eine neue Taufkapelle zu bauen, mit deren Ausführung der albanische Meister Andrja Aleši betraut wurde, der vor Baubeginn den nördlichen Bogen der Vorhalle verschloss. Über dem fast quadratischen Portal der Taufkapelle führte Aleši in einer Lunette ein großes Relief mit der Darstellung der Taufe Christi im Jordan aus. Im Innenraum gelang die einzigartige Verknüpfung aus Gotik und Renaissance. Das Kassettengewölbe der Taufkapelle steht zweifellos unter dem Einfluss des Baptisteriums im Jupitertempel in Split. Allerdings ist das Gewölbe nicht halbtonnenförmig wie bei seinem römischen Vorbild, sondern in der Längsachse gebrochen. Bemerkenswert ist auch das „Fertigbauprinzip“: bei dem die Steinplatten mit der ganzen architektonischen Plastik schon vor Baubeginn bearbeitet werden und dann nach einem Nutsystem zu einer Einheit verbunden werden.
Am Giebel der südlichen Frontwand befindet sich Alešis Großrelief mit der Darstellung des Hl. Hieronymus in der Höhle, gestützt auf ein offenes Buch, zusammen mit einem Löwen, der ihn anblickt. Auf der Innenseite befindet sich über dem Portal eine lateinische Inschrift, die besagt, dass das Bauwerk von Andrija Aleši geschaffen und 1467 beendet wurde.
Das Hauptportal der Kathedrale (Radovan Portal)
Das Portal des Meisters Radovan, 1240 fertig gestellt, ist eines der schönsten Arbeiten und ein Unikat der mittelalterlichen Bildhauerkunst in Dalmatien. Der Meister selbst bestätigte mit seiner Inschrift seine Urheberschaft und bezeichnete sich selbst „über alles berühmt in dieser Kunst“. Jene Teile, die er persönlich ausgeführt hat, sind in ihrer Plastizität, Lebensnähe und kompositorischer Kühnheit nur mit den bedeutendsten Schöpfungen der reifen Romanik in Norditalien vergleichbar.
Besonders interessant ist das Mittelrelief der Portallunette, auf der simultan drei Szenen dargestellt sind: Christi Geburt, die Wanderung der Heiligen Drei Könige und die Verbeugung der Hirten. Die Geschmeidigkeit der Figuren, die Leichtigkeit der Modellierung, die rhythmische Kraft und die Mannigfaltigkeit der Szenen und der Detailreichtum sind bewundernswert. Aufmerksame Beobachter sehen die dünnen Zirkellinien, die bei der Komposition halfen. Über der Lunette ist ein halbkreisförmiger Gürtel auf dem Szenen der Verkündigung, die Verbeugung der Hl. Drei Könige, des Traums von Josef und einer Engelgruppe dargestellt sind.
Radovan und Schüler seiner Werkstatt haben auch die Seitenkonsolen, auf denen sich die Skulpturen eines Löwen und einer Löwin befinden geschaffen. Auf einem Pilaster sehen Sie die unvollständige Darstellung der Monate eines Jahres mit den Tierkreiszeichen. Einige wurden vom Meister selbst ausgeführt, andere sind ein Werk seiner Mitarbeiter. Unmittelbar am ersten Pilasterpaar, direkt an den Türflügeln, befinden sich zwei schmale Säulen, die reich mit stilisierten Laub verziert sind, das durch Jagd- und Kampfszenen, aber auch mit einem Zentaur sowie der Darstellung vom Raub Europas durch Zeus geschmückt sind.
In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde das Portal im Sinne der auftretenden Frühgotik ausgebaut. Über den Figuren des Löwen und der Löwin sind die Statuen von Adam und Eva postiert, während die Außenpilaster Reliefs mit sechs Aposteln aufweisen. Das Portal endet mit einem dreieckigen Giebel. Trotz zweier Stilarten und der Arbeit von mehreren, zwei Generationen angehörenden, Bildhauer und trotz der Umbauten während der Arbeit überwiegt das Konzept von Radovan und macht dieses Werk zu einer außergewöhnlichen Sehenswürdigkeit.
Der Innenraum der Kathedrale
Der Innenraum wird von monumentalen Pilonen und hohen, das Mittelschiff von den Seitenschiffen trennenden Bögen beherrscht. Das Mittelschiff wurde im 15. Jahrhundert von einem Kreuzrippengewölbe überdeckt. Das schöne Ziborium über dem Hochaltar und die achtseitige Kanzellinks vom Altarraum werden den Nachfolgern von Meister Radovan zugeschrieben. Das Ziborium wirkt wie ein zweietagiges, von vier Säulen gestütztes Steinzelt. Auf der Vorderseite über dem Steinbalken bilden die Statue der Muttergottes und des Engels Gabriel die Verkündigungsszene. Sie wurden Anfang des 14. Jhts. vom Meister Mavar gemeißelt.
Im Altarraum befindet sich auch das reich geschnitzte, polychromierte und teilweise vergoldete Chorgestühl, ein Werk von Ivan Budislavić aus dem Jahr 1439, es ist eines der schönsten Exemplare der kroatischen Adriaküste. Über jeder Chorbank ist ein Relief mit der vergoldeten Büste eines alttestamentarischen Propheten zu sehen. Unter dem Gewölbe des Mittelschiffs hängt das große gotisch gemalte Kruzifix, eine Arbeit des bedeutenden kroatischen Malers der Gotik, Blaž Jurjev.
Gemälde bekannter Maler des Manierismus und des Barock, wie Jacopo Palma der Jüngere. Agostino Ridolfi, Domenico Battista Pitteri schmücken die Kathedrale.
Die Sakristei wurde Mitte des 15.Jhrts im gotischen Stil erbaut. Meister Grgur Vidov fertige zusammen mit venezianischen Holzschnitzern 1458 einen reich intarsierten Holzschrank an, in dem die Schatzsammlung der Kathedrale aufbewahrt wurde. Darüber befinden sich die gemalten Wappen aller Bischöfe von Trogir. Die Schatzkammer ist reich an wertvollen Kunstgegenständen, insbesondere der Goldschmiedekunst und der Goldstickerei aus dem 14. und 15. Jht. Zu sehen sind auch die Handreliquien des seligen Ivan von Trogir aus dem 14.Jahrhundert.
Die Kapelle des Seligen Ivan Trogirski
Die Kapelle stellt eine der bedeutendsten Bauwerke der Frührenaissance in Kroatien dar. Die ganzheitliche Gestaltung mit reicher architektonischer Plastik, Reliefs und frei stehenden Skulpturen ist dem Trogirer Seligen gewidmet und war eigentlich als Ruhestätte des Auftraggebers – des Bischofs Jakov Turlon – gedacht. Die Bauarbeiten zogen sich fast ganze drei Jahrzehnte hin, einige der Statuen wurden erst im 16. Jahrhundert aufgestellt.
Der ursprüngliche Entwurf wurde unter ausgiebiger Anwendung farbiger Marmorsorten geändert. verlor aber nie seinen ursprünglichen Renaissance-Charakter. Die Kapelle selbst, die an den Jupitertempel in Split erinnert, wirkt wie ein antikes Mausoleum, in dem ein christlich ikonographisches Programm angewandt wurde. Längs der Kapellenwände verlaufen Postamente, die Nischen mit Heiligenskulpturen tragen. Auf den Postamenten finden sich im Flachrelief Fackeln tragende Engel, die das Jenseits symbolisieren und durch halboffene Türen hervor schauen. Darüber finden sich Nischen mit Heiligen- und Apostelskulpturen.
An der engeren Frontalwand gibt es drei Nischen, in denen die Figuren der Muttergottes, Christi und Johannes des Täufers stehen. In der Mitte des Gewölbes befindet sich die Büste Gottvaters mit der Sphäre in der Hand. In der auf der Frontseite von einem halbkreisförmigen Bogen geformten Lunette ist ein Relief zu sehen, auf dem der von Engeln umgebene Christus, die Mutter Gottes krönt. Nicolò von Florenz schuf einige der Statuen, als die Beste gilt die des Hl. Pauls, der Hl. Hieronymus stammt von Andrija Aleši, nachträglich wurden auch einige Statuen von anderen Standorten hierher gebracht, wie die zwei Skulpturen von Ivan Duknović. einem aus Trogir stammenden Renaissance-Bildhauer, der in Rom und Ungarn am Hof des Königs Matthias Korvin tätig war; - als besonders wertvoll gilt sein Johannes der Evangelist.
Erst 1671 wurde der mehrfarbige gotische Sarkophag des Seligen, der ein Werk venezianischer Werkstätten des 14. Jhts it auf den Altar gestellt. Er zeigt zahlreiche Details gotischen Naturalismus: die Mitra des liegenden Seligen ist mit bunten Steinen verziert, der Bischofsstab mit Silber beschlagen. Die zwei großen Marmorstatuen des venezianischen Bildhauers Guiseppe Toretti wurden 1738 angeschafft: sie stellen die Erzengel dar, die auf beiden Seiten des Sarkophags aufgestellt wurden. Die Tafel mit der Figur des Bischofs Turlon wurde vom Kapellenboden entfernt und durch eine neue ersetzt, da sich in der Kapelle die gemeinsame Grabstelle der Trogirer Bischöfe befindet.
Das Rathaus (der Fürstenpalast)
Am östlichen Teil des Hauptplatzes befindet sich das Gebäude der Stadtloggia, dessen Bau Ende des 13./Anfang der 14. Jhts. begann. Die dem Hauptplatz zugewandte Fassade hatte im Erdgeschoss reich verzierte Fenster, die beim Wiederaufbau des Gebäudes nach der venezianischen Zerstörung wahrscheinlich von Nicoló aus Florenz geschaffen wurde.
Die zweite und dritte Etage wurde von Tripun Bokanić im manieristischen Stil geschaffen, wie eine dort angebrachte Inschrift aus 1608 erzählt. Im Hof ist eine monumentale gotische Treppe erhalten, die Matija Gojković ausgeführt hat, außerdem findet sich dort auch noch die ursprüngliche Brunnenkrone.
1890 wurde das Gebäude nach Plänen von Josip Slade und Ante Bezić erneuert, dabei blieben einige der ursprünglichen Fenster erhalten. Im Palast befindet sich ein Zuschauerraum mit Logen, in dem Theatervorstellungen abgehalten wurden.
Die Kirche des Hl. Sebastian und der Uhrturm
Aquarelle aus dem Ende des 18. Jahrhunderts zeigen noch den alten Kirchenbau mit zentralem Grundriss und einer Kuppel, die Kirche der Heiligen Maria vom Platz, die auf das 9. Jh. datiert wird. Neben den Resten der Kirche, die heute noch konserviert sind, befand sich eine Vorhalle, an deren Stelle Nicoló aus Florenz 1477 zum Schutz vor einer Pestepidemie die Votivkirche des Hl. Sebastian gebaut hat.
Er schaffte es, auf engsten Raum sowohl die Kirche als auch den Uhrturm unterzubringen. Auf der Frontseite steht über der Eingangstür steht die Statue des Hl. Sebastian und darüber eine segnende Christusfigur. Am Glockenturm befindet sich die Stadtuhr und an der Spitze der Turmkuppel eine Glocke, die die Stunde schlägt.
Die Stadtloggia
Neben dem Uhrturm findet sich die Stadtloggia. Der erste Bau stammt von Anfang des 14. Jhts, der 1471 nach einem Projekt Florentiner Meister erneuert wird. Er erhöhte das Steinpflaster um dem Objekt ein noch würdigeres Aussehen zu verleihen. Die Säulen stammen aus den Ruinen antiker Bauwerke – mit der Ausnahme eines antiken Kapitells datiert man alle anderen aus dem Mittelalter. Das Relief an der östlichen Wand stammt vom Florentiner: es hat die Form eines rechteckigen Rahmens, die in mehrere Segmente unterteilt sind. Im zentralen Rechteck oben dominiert die Figur der Justitia mit der Waage, daneben sind rechts und links Engel dargestellt, die Inschriften über die Gerechtigkeit präsentieren.
Prominent in der Mitte war bis 1932 ein meisterhaft gefertigter venezianischer Löwe dargestellt, flankiert vom Trogirs Schutzheiligen Ivan Trogorski, der ein Modell der Stand in der Hand hielt und dem Hl. Laurentius mit einem Grill, dem Symbol seines Martyriums. Links und rechts finden sich zwei hohe Renaissancekandelaber, die Markenzeichen des Florentiners. Im unteren Teil wechseln sich Verzierungen, Wappen und Inschriften ab. Der Richtertisch wie auch der Balusterzaun schuf Anfang des 17. Jahrhunderts Tripun Bokanić. An der Südwand befindet sich das Relief des kroatischen Bildhauers Ivan Meštrović aus 1938, das die Reiterfigur des aus Trogir stammenden Bischofs und kroatischen Banus Petar Berislavić darstellt, ein erklärter Feind Venedigs, der 1520 im Kampf gegen die Türken sein Leben verlor. Er hatte zuvor sein ganzes Vermögen versetzt, um für die Bevölkerung von Trogir bessere Verteidigungsmöglichkeiten zu schaffen.
Die St. Barbara Kirche (Sveti Barbara)
Die kleine Kirche, die sich in der Gradska Ulica befindet, wurde durch die Dominanz der neuen und größeren Gebäude in den Hintergrund gedrängt. sie ist vermutlich die älteste der Stadt: man vermutet ihre Bauzeit im 10. Jahrhundert. Einige Teile stammen vermutlich noch aus der Antike, da an ihrer Stelle zuvor ein römischer Tempel bestand und man die vorhandenen Säulen nutzte und sie in die Kirche eingliederte.
Ursprünglich war die Kirche, die mit Kreuzbögen überwölbt ist, dem Hl. Martin gewidmet. Über der viereckigen Apsis erhebt sich eine über Trompen konstruierte Kalotte. Die Schwelle der Eingangstür ist mit Vogelornamenten verziert. Die Reste der erhaltenen Altarschränke zeigen die Namen der Verantwortlichen für ihren Wiederaufbau: Petar und dessen Frau Dobrica.
Der Ćipiko Palast (Palaca Ćipiko)
Die Paläste einer der prominentesten Familien von Trogir (Ćipiko) die nehmen die ganze Westseite des Hauptplatzes ein. Gegenüber der Seitenwand der Loggia steht der Kleine Ćipiko-Palast, den auch Nicoló von Florenz mitgestaltet hat. Der Große Ćipiko-Palast nimmt den Westteil des Platzes gegenüber der Kathedrale ein.
Besonders auffällig ist hier der doppelte Piano nobile mit spätgotischen Triforen, der 1470 von Andrija Aleši geschaffen wurde. In der Barockzeit erfolgte die Umgestaltung der Trifore der ersten Etage zu einem Balkon mit Balustern. Zu dieser Zeit wurde auch unter dem Balkon das nördliche Palastportal verlegt, das um 1480 von Ivan Duknović im Renaissance Stil gebaut worden war. Das Südportal mit Engelmedaillons wurde von Nicoló aus Florenz 1470 ausgeführt und zeigt Inschriften mit Koriolan Ćipikos Motto „Lerne Dich selbst kennen“. In der Mitte halten zwei Löwen die Kartusche mit dem Wappen der Ćipikos. Sehenswert ist auch der Innenhof des Palastes mit einer reich verzierten Brunnenkrone.
Die Klosterkirche des Hl. Petrus (Sveti Petar)
Die Kirche des Hl. Petrus gehörte einst zum Benediktinerinnenkloster, in das nur Töchter adeliger Familien aufgenommen wurden. Nach der Überlieferung wurde es von Margarita, der Frau von Bela IV. gegründet. Vom einstigen Klosterhof blieb nur der überkrönte Brunnen mit dem Wappen der Familie Markovic erhalten. Über dem Haupteingang der heutigen barockisierten Kirche befindet sich eine Skulptur des Apostels Peters, ein Werk des Nicoló aus Florenz. Im Innenraum der einschiffigen Kirche befinden sich eine Reihe von Marmoraltären: auf dem Altar des Hl. Ignatius Loyola befindet sich ein barockes Gemälde des Gregorio Lazzarini, das die Heilige Dreifaltigkeit, Engel und den Hl. Franz Xaver darstellt, sowie Barockskulpturen der Heiligen Petrus und Paulus.
Das Dominikanerkloster
Das Kloster, das bereits 1265 gegründet wurde, befindet sich im südwestlichen Stadtteil. Die Kirche ist ein einschiffiges gotisches Bauwerk. Im 14. Jahrhundert erbaute hier die Familie Sobota ihr Grabmal, eines der wertvollsten Grabdenkmäler der Renaissance in Dalmatien, das höchstwahrscheinlich 1469 im Auftrag von Katarina Sobota von Nicoló aus Florenz geschaffen wurde.
Im zweiten Weltkrieg wurde der Kreuzgang des Klosters durch Bombenangriffe der Alliierten schwer beschädigt. Das Kloster besitzt eine wertvolle Kunstsammlung, zu der auch das berühmte Polyptichon von Blaž Trogiranin gehört.
Das Benediktinerinnenkloster und die Kirche des Hl. Nikolaus (Benediktinski samostan)
Das bereits 1064 gegründete Kloster liegt direkt an der Uferpromenade und wurde im 16. Jahrhundert radikal umgebaut und erweitert. Der Glockenturm mit seinem durchlöcherten Steingitter wurde von Baumeister Tripun Bokanić errichtet. Das Kloster besitzt eine wertvolle Kunstsammlung mit Gemälden aus dem 15. bis zum 19. Jahrhundert. Hohen künstlerischen Wert besitzt ein im Relief gearbeitetes und bemaltes Polyptichon aus dem 15. Jht, dessen zentrale Figur die Madonna mit dem Kind zeigt, an beiden Seiten von Heiligen gerahmt und das dem Holzschnitzer Martin Petković, einem Mitarbeiter von Blaž Jurjev zugeschrieben wird.
Die größte Sehenswürdigkeit der Sammlung ist allerdings das Fragment eines griechischen Reliefs, das die Figur des Kairos, des Gottes des glücklichen Augenblicks, zeigt, das im 3. oder 4. Jahrhundert vor Christi nach einer Vorlage des Lysipp ausgeführt wurde. Das Relief wurde erst 1928 gefunden und es steht nicht fest, ob es aus dem griechischen Tragurion stammt oder ein Sammlungsstück einer der berühmten Trogirer Kunstsammlungen ist. Die Sammlung enthält ebenfalls ein altes Steinrelief des griechischen Helden Achill. Weitere wertvolle Stücke sind das älteste Gemälde Trogirs „Madonna mit Kind“ aus dem späten 13. Jahrhundert oder handgeschnitzte Holztruhen, die für die Aufbewahrung von Wertsachen im gotischen Zeitalter dienten.
Tipp
Wer mediterrane Märkte so liebt wie ich, sollte sich den Markt von Trogir nicht entgehen lassen. Hier bekommt man von früh morgens bis spät abends alles was das Herz begehrt: Brot, Fleisch, Gemüse und Obst, Olivenöl, Lavendel, Souvenirs, T-Shirts, Muscheln und anderen Krims Krams. Allein nur durch die vielen Stände zu gehen und den Duft der angebotenen Ware zu genießen ist ein Traum! Milch, Eier, Bier, Mineral, Shampoo etc. ist in einem Supermarkt (Konzum) vis à vis des Marktes erhältlich.
Für alle, die mit dem Auto unterwegs sind, gibt es bewachte Parkplätze, die allerdings kostenpflichtig sind. Der Preis richtet sich eindeutig nach der Nähe zur Innenstadt: je weiter der Parkplatz vom Landtor entfernt ist, umso billiger wird es…