Das Seebad an der Kvarner-Bucht gilt als einer der ältesten Fremdenverkehrsorte Kroatiens.
Die üppige subtropische Vegetation, mondäne Hotels und die gute Seeluft lockte Prominenz in Massen während der Zeit der Österreich-Ungarischen Monarchie nach St. Jakob (wie der Ort früher auf Deutsch hieß): Hier urlaubten nicht nur der Österreichische Thronfolger Rudolf mit seiner Gattin Stephanie, auch Puccini, Gustav Mahler und James Joyce waren gerne als Gast zu gegen.
Aber auch heute ist Opatija eine Reise wert...
Geschichte
Die Geschichte von Opatija (Abtei in Kroatisch) ist eng mit der Kirch St. Jakob und dem angeschlossenen Kloster verbunden. Der Hl. Jakob gilt als Schutzpatron der Pilger, Reisenden und von Opatija. Der Ursprung des Klosters liegt wahrscheinlich im 12.Jh., wobei man annimmt, dass das Kloster auf dem Heiligtum einer früheren Gottheit errichtet wurde. Vielleicht war es Apollo oder die Liburnische Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit, Ansotica – allerdings sind dies Spekulationen, ein Beweis konnte dafür nicht erbracht werden. Als sicher gilt, dass die Gegend von den Liburnern besiedelt war: exzellente Seefahrer und Schiffbauer, die mit ihren Schiffen bis nach Nordafrika, Asien, Griechenland und Sizilien reisten und handelten.
804 übernahm der kroatische Herzog Burna die Macht in Liburnien, das zum kroatischen Macht und Einflussgebiet bis 1063 gehörte, dann übernahmen deutsche Adelsfamilien wie Andechs-Meran oder die Grafen von Devin und anschließend die Walseer die Macht.
1449 werden die Kirche und das Kloster erstmals urkundlich im „Liber civilium“ erwähnt. Die Bulle von Papst Nikolaus V. 1453 nennt ebenfalls die Abtei. Zwei Inschriften an der Fassade zeugen von Arbeiten an den Gebäuden: am Türsturz findet sich der Hinweis auf einen Mönch namens Simon aus dem Jahre 1506, am Querbalken findet sich eine Inschrift aus dem Jahre 1793 – die letzten Erweiterungen wurden 1937 durchgeführt. Das Kloster und die Abtei waren in den unterschiedlichsten Händen: Benediktiner, Augustiner, Jesuiten, - die auch heute dem Kloster vorstehen. Durch das Fehlen eines männlichen Erben in der Familie Walsee fällt das Besitztum schließlich am 1.September in die Hände des Habsburgers Friedrich III.
1838 wird die Küstenstraße Rijeka-Opatija-Volosko vollendet. Ivan Tomasic eröffnet das erste Restaurant in Opatija. Der Sachsenkönig August Friedrich II., ein begeisterter Botaniker, reist an die adriatische Küste und bezieht in Lovran Quartier.
1844 wird der Grundstein für die spätere Entwicklung des Tourismus von Opatija gelegt: der Geschäftsmann Iginijo Scarpa aus Rijeka baut eine Villa und einen botanischen Garten für seine Ehefrau.
1873 wird eine Eisenbahnstrecke nach Matulji eröffnet. Die Wiener Gesellschaft entdeckt Abbazia: anfangs kommt man mit dem Wagen, später nimmt man die Straßenbahn von der Matujski Station nach Lovran. Die Station weist von Anfang an eine Besonderheit auf: eine spezielle königliche Lounge, in der sich die Reisenden, allen voran die kaiserliche Familie und ihre Gäste ausruhen konnten.
1882 beginnt Friedrich Julius Schüler, der Direktor der k.k. Südbahngesellschaft mit dem Bau von Hotels und Villen in Opatija und Lovran, sowie mit der Anlage von Parks und der Promenade, unter anderem kauft er auch die Villa Angiolina.
1883 wird in Wien der erste Führer über Opatija veröffentlicht: Abbazia, Idylle von der Adria.
1884 wird das erste Hotel „Quarnero“ (heute Grand Hotel Kvarner) nach Plänen des Wiener Architekten Franz Wilhelm eröffnet.
1885 erfolgt die Eröffnung des Hotels Kronprinzessin Stephanie – Stephanie und ihr Gatte Kronprinz Rudolf von Habsburg sind anwesend.
Architekt Franz Wilhelm stattet das Hotel mit allem Luxus und neuer Technik der damaligen Zeit aus: Zentralheizung, Schwimmbad und später auch ein Kino erfreuen die Gäste. Prominente Gäste stellen sich ein: James Joyce, Kaiser Franz Joseph I. und in späteren Jahren Josip Broz Tito.
An den wechselnden Namen des Hotels kann man die jeweilige politische Situation der Gegend ausmachen: während der italienischen Zeit wurde das Hotel in Regina Elena, zu Ehren der Gattin von König Victor Emanuel III. umbenannt, zwischen1945 und 1948 hieß es Moskau, danach Central. Nach der Entlassung des Innenministers Ranković aus allen politischen Ämtern erhielt es seinen heutigen Namen – Imperial.
Der Österreichische Touristenclub gründete seine Sektion Abbazia und der Abbazianer Verschönerungsverein nahm seine Tätigkeit auf.
1887 gründete Heinrich von Littrow den Union Yacht Club Quarnero in Opatija – es war der erste an der adriatischen Küste. Bereits im ersten Jahr konnte er sich über 70 Mitglieder freuen.
1889 wurde Opatija von der Österreichischen Regierung offiziell als erstes klimatisches Seebad der Adria anerkannt. Der Bildhauer Hans Rathausky aus Graz schuf den „Helios und Selene“-Brunnen in der Nähe der St. Jakobs-Kirche. Der acht Kilometer lange Teil der Küstenpromenade (Lungomare) von Volosko nach Opatija wurde vollendet. 1890 wurden die ersten Villen errichtet, die die Wünsche der anspruchsvollsten Gäste erfüllen sollten – die erste „Amalia“ entstand als Nebengebäude des Hotels „Quarnero“.
1891 ist das Who is Who der feinen Gesellschaft anwesend: Stephanie, die Witwe von Kronprinz Rudolf von Habsburg, Graf Otto, der Neffe Franz Joseph I., Dr. Julius Glaxo – Wissenschaftler und Arzt aus Wien, Dr. Theodor Billroth, ein weltbekannter Chirurg, Dr. Leopold Schrötter von Kristelli, Dr, Rudolf Vrichow, Gyula Széchenyi, Baroness Emmy Reinleiny, Gräfin Margarethe von Harrach, Fürstin Eleonore Auersperg und viele andere…
1894 trifft Kaiser Franz Joseph in Opatija den deutschen Kaiser Wilhelm II. und seine Gattin Augusta Victoria, die in der Villa Amalia wohnten. Selbst die New York Times berichtet über das Treffen. Um seine angeschlagene Gesundheit zu stärken besucht auch Antonin Tschechow in diesem Jahr Abbazia.
1901 treffen sich der Rumänische König Karl und der Griechische Monarch Georg in der Villa Angiolina. Gustav Mahler verbringt einige Wochen in der Villa Jeanette und arbeitet an seiner IV. Symphonie.
1902 ist Bertha von Suttner (Nobelpreisgewinnerin) zu Gast, 1903 Vladimir Illitsch Lenin, der unter dem Namen Dr. Jerzenkijevitz eincheckt.
1904 besucht Kaiser Franz Joseph I. Opatija ein zweites Mal: die Außenminister Goluchowsky (Österreich-Ungarn) und Tittoni (Italien) halten hier eine Konferenz ab. Die evangelische Kirche nach den Plänen von Carl Seidl wird eröffnet und zur Eröffnungsfeier reist der Norwegisch-Schwedische König Oscar II. an um an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Während der Osterfeiertage 1905 schreibt Gustav Mahler große Teile seiner 6.Symphonie.
1907 beginnt der Bau einer neuen, repräsentativen Kirche „Maria Verkündigung“ nach den Plänen von Carl Seidl auf Initiative des Barons Franz von Reyer, der mit seiner Frau von Wien nach Opatija in die Villa Irene übersiedelt. Die „Kur- und Badezeitung der Österreichischen Riviera“ erscheint.
1908 wird die elektrische Straßenbahnlinie Matulji-Lovran-Opatija eröffnet. Leo Henryk Sternbach, der Erfinder des Valiums wird in Abbazia geboren.
1911 wird die Küstenpromenade vollendet – sie ist 12 Kilometer lang und führt von Volosko nach Lovran. Der Tschechische Philosoph und Staatsmann Tomáš Masaryk ist mit seiner Gattin zu Besuch in Lovran – er wird 1918 der erste Präsident der unabhängigen Tschechoslowakei.
Ein multi-funktionaler Kurpalast mit Tanz- und Konzerthallen, einem Schwimmbad mit künstlichen Wellen, Geschäften und Cafes wird geplant, kann aber durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges nicht realisiert werden und wird später zu einem Open Air Theater.
1930 erhält die Villa Amalia einen ersten Stock, wird renoviert und zur Sommerresidenz der königlichen Italienischen Familie Savoia.
1931 wird die Sommerbühne mit der Oper Aida von Giuseppe Verdi eröffnet: sie fasst 6000 Besucher, die Bühne hat ein Ausmaß von 1000 m2.
1933 wird die Straßenbahn von Opatija nach Lovran wieder abgeschafft.
1935 findet das erste internationale Opernfestival, das Werken von Franz Lehar gewidmet ist, statt. Im nächsten Jahr steht Emmerich Kalman im Mittelpunkt.
1946 kommt Josip Broz Tito, das erste Mal nach Opatija und hält eine Rede vom Balkon des Hotels Moskau (heute Imperial). Weitere Hotels werden errichtet und der Tourismus wird weiter ausgebaut.
1981 wird der Straßentunnel durch den Berg Ucka eröffnet (5070 Meter) und 1999 gründet man den Nationalpark Ucka mit einer Größe von 146 km2.
2004 wird schließlich das 160jährige Tourismusjubiläum von Opatija gefeiert.
2005 entsteht der Walk of Fame: Die ersten acht Sterne erhalten Nikola Tesla, Miroslav Radman, Dragutin Tadijanovic Krieza, Drazen Petrovic, Janica Kostelic, Kresimir Cosic und Oliver Dragojevic.
Sehenswürdigkeiten
Die Villa und der Park Angiolina
Mit dem Bau der Villa und der Anlage des Parks setzte der Geschäftsmann Scarpa aus Rijeka den Grundstein für die spätere glorreiche Entwicklung von Opatija als Seebad. Iginio Scarpa war ein großer Freund der Natur und er beauftragte die Anlage des Parks um 1845. Viele Pflanzen, die nicht in Kroatien beheimatet sind, wurden aus dem Fernen Osten, aus Südamerika oder Australien hergebracht und eingepflanzt.
Bemerkenswert aus den vielen unterschiedlichen Gewächsen – es gibt im Park an die 150 verschiedene Arten, ist die Japanische Kamelie (Camelia japonica), die lange Zeit ein unverwechselbares Symbol für Abbazia darstellte. Der Park hat eine Größe von 3,64 Hektar. Er bildet auch den Rahmen für das älteste Gebäude in Opatija, die St. Jakobs-Kirche, die erstmals 1449 urkundlich erwähnt wurde. Heute ist der Park zweigeteilt: eine Teil liegt bei der eben erwähnten Kirche, der andere umschließt die „Villa Angiolina“. Diese Villa wurde von Scarpa als Sommerhaus für seine Frau in Auftrag gegeben und nach ihr benannt. Leider konnte sie sich nicht lange des Domizils erfreuen, da sie bald darauf verstarb.
Der Raum vor der Villa war früher, ebenso wie heute, im Biedermeier-Stil gestaltet, mit verschiedenartigen Blumenbeeten auf relativ kleinen Platz; der Großteil des Parks entspricht jedoch dem romantischen Konzept eines landschaftlichen Parkes, mit Staffageobjekten wie dem Schweizer Haus oder dem Musikpavillon. Die unbehauenen Kalkgesteine unter den Bäumen stammen aus den Bergen Kaukasiens, kaukasische Tannen sind im Park ebenso wie die immergrüne kalifornische Sequoia gigantea, Magnolien, Walddattel- und Bananenpalmen zu sehen.
Die Villa wurde im Stil eines Neurenaissance-Residenzgebäudes erbaut. Das Gebäude hat einen symetrischen Grundriss, mit flachen Risaliten an der Süd- und Nordstirnseite. Die Innentreppe befindet sich mit Mittelteil der Villa und nimmt einen großen Teil des Raumes ein. Das Interieur des erhöhten Erdgeschosses öffnet sich durch drei bogenförmig ausgeführte Türen zur breiten Steintreppe, was sich auch im zweiten Stock wiederholt, wo sich früher der Salon der Wohnung der Eigentümer (heute der Ausstellungsraum) mit dem Balkon und seinem zierlichen Geländer aus Schmiedeeisen befindet.
Die prachtvolle Halle im Erdgeschoss diente zum Empfang der Gäste. Sie ist durch massive korinthische Säulen gegliedert, die ein Quadrat im rechtwinkligen Gesamtraum bilden. Die Wände sind mit Stukkatur und illusionistischer Malerei reich dekoriert. Bei der Rekonstruktion und Restaurierung 2001 wurde der Saal in den Zustand von vor 1886 zurückgebracht.
Die Villa hatte viele Besitzer: Scarpas Sohn, Paolo, hatte bereits 1869 die Idee ein Sanatorium zu gründen, danach erwarb sie ein mährischer Adeliger namens Chorinsky, schließlich ging sie in den Besitz der Südbahngesellschaft über. Während dieser Zeit beherbergte sie das Thronfolgerpaar Stephanie und Rudolf mit deren Gast, dem Schriftsteller Peter Rosegger. Auch die Wagonlit Gesellschaft und die Gesundheitsresort-Kommission, wie einige andere waren Besitzer der Villa. Der Preis der Villa stieg und stieg: während Scarpa noch 700 Gulden für Grund und Boden investieren musste, schnellte der Preis 1910 auf 2.5 Millionen Kronen. Während zu Scarpas Zeit vor allem die High Society auf Rijeka zu Besuch kam, wurde die Villa am Ende der Österreichischen Periode der Sitz der Leitung des Gesundheitsresorts.
Das Kroatische Museum für Tourismus
Das kroatische Museum für Tourismus ist an drei verschiedenen Stellen im Park Angiolina untergebracht, das Hauptgebäude ist die Villa Angiolina, und erzählt die Geschichte des kroatischen Tourismus, aber auch wie der Tourismus die Stadt bis heute beeinflusst.
Das Museum wurde 2007 gegründet und sammelt, bewahrt und erforscht das materielle und immaterielle Erbe touristischen Inhalts. Tourismus ist das Treffen verschiedener Kulturen, in Ausstellungen, Workshops, etc soll das Zusammentreffen und die Veränderungen dieses Aufeinandertreffens aufgezeigt und erlebbar gemacht werden.
So zeigte man in der Ausstellung 2014 in der Villa Angiolina die Entwicklung der Bademode über die Jahrzehnte und damit auch das Leben am Strand, Ansichten aus der k.u.k.-Blütezeit der Stadt und alte Werbeplakate. Köstlich, sich diese Entwicklung anzusehen. „Burkinis“ waren am Beginn des Strandlebens bei der High Society um die Jahrhundertwende anscheinend sehr "in"….
Das Schweizerhaus
Das Haus wird zum ersten Mal im Jahre 1875 erwähnt. 1884 gelangt das Gebäude, wie viele andere in Opatija in den Besitz der Südbahn Gesellschaft, wird zu einer Pension adaptiert, erweitert und erhält den Namen Schweizerhaus oder Schwizerhütte. Wahrscheinlich ist das charakteristische Dach, die hölzerne Fassade, die Fenster aus Holz mit ihren Blumenkästen, das alles ein bisschen das Flair der Alpen nach Opatija bringt, Schuld an der Namensnennung.
Später wird hier ein Musikraum untergebracht und 1913 legt die Aktiengesellschaft des Instituts für Gasthöfe und Heilstätten Opatija in Wien im Erdgeschoss öffentliche Toiletten an. Während der italienischen Leitung wird es zu einem Gärtnerhaus und seit dem Zweiten Weltkrieg befinden sich die Büros der zuständigen Parkabteilungen in dem Gebäude.
Heute zeigt das Kroatischen Museums für Tourismus im Schweizerhaus eine Ausstellung über die Geschichte der Stadt.
Kunstpavillon "Juraj Šporer"
1899, in den Zeiten der Monarchie, war hier einer der schönsten Plätze von Opatija. Der „Konditorei-Pavillon“ war ein Projekt der Firma Bauqué & Pio, Wien – hinter der die Architekten Alberta Piu aus Wien (geboren in Mailand) und Armando Bauqué aus Paris steckte. Beide bauten unter anderem für den berühmten Wiener Banker Baron Rothschild. Sandor Neuhausler in 1908 und Richard Tomasic 1925 gaben dem Pavillon sein heutiges Aussehen, das stark vom Geist der Belle Epoque beeinflusst ist. Die großen Türen sind komplett verglast. Ursprünglich befand sich hier die Konditorei Gerbaud und danach der Pavillon Glacier mit Café und Konditorei.
Aber schon nach 1930 wurde das Haus als Ausstellungspavillon genutzt, später zum Kunstpavillon Juraj Šporer umbenannt. Der Namensgeber war Arzt und großer Förderer der Stadt, der die Idee von Opatija als Seebad und Kurort in die Tat umzusetzen versuchte.
Nach seiner Pensionierung entwickelte er den Plan in Opatija ein Kurhaus für arme kranke Patienten zu errichten und gründete daraufhin 1872 mit einer Gruppe prominenter, wohlhabender Personen aus Rijeka die Balnear und Inhalations-Heilanstalt in Abbazia, die teils als Aktiengesellschaft und teils als gemeinnützige Wohlfahrtseinrichtung agieren sollte.
Schlussendlich scheiterte diese Initiative, trotzdem spielte sie aber eine wichtige Rolle in der Entwicklung der Stadt und Šporer gilt heute als einer der Pioniere, die sich für die Idee von Opatija als Kurort eingesetzt haben.
Heute gilt das Gebäude als eines der schönsten Ausstellungsräume in Kroatien, in dem regelmäßig Ausstellungen des Kroatischen Museums für Tourismus und andere Kunstausstellungen und Konzerte stattfinden.
Das Mädchen und die Möwe
Auf einer kleinen Halbinsel vor dem ehemaligen Friedhof befindet sich die Statue des Mädchens auf dessen ausgestrecktem Arm die Möwe sitzt. Die Statue ist ein Werk des Bildhauers Car und wurde erst 1956 aufgestellt, zählte aber bald zu den Symbolen von Opatija.
An ihrer Stelle stand früher, bevor sie durch einen Sturm beschädigt wurde, die „Madonna del Mare“ des Grazer Bildhauers Rathausky.
Sie sollte über die Seele des Grafen Arthur Kesselstadt wachen, der unweit von dieser Stelle mit seiner Gattin 1891 ertrank, nur sein Sohn Georg wurde gerettet. Eine vergoldete Variante der Madonna sieht man heute vor der St. Jakobs-Kirche.
Der Brunnen Helios und Selene
Dieser Brunnen ist auch ein Werk des Grazers Hans Ratkausky. Er befindet sich gegenüber dem Hotel Imperial, im Park in der Nähe der St. Jakobs-Kirche. Die Fontäne wurde auf einem achteckigen Plateau errichtet, in dessen Mitte sich ein kreisförmiges Marmorbecken und ein Postament mit der Brunnengruppe des Sonnengottes und der Mondgöttin befinden. Helios und Selene - aus der griechischen Mythologie - wurden als Allegorie für den Tag und die Nacht gesehen. Der Brunnen ist ein beliebtes Fotomotiv und eines der Wahrzeichen von Opatija.
Im umgebenden Park kommen interessante Pflanzenarten vor: neben dem heimischen Lorbeer und Klebsamen, Palmen und hohen Pinien bei der Kirche St. Jakob, eine imposante Atlaszeder, die neben dem Brunnen wächst und deren großen Zweige fast bis auf den Spazierweg herunter reichen, der vom Hotel Imperial zum Meer führt.
Die St. Jakobs Kirche
Höchstwahrscheinlich wurde die Kirche 1420 von Benediktinern errichtet – die ursprünglich vom Kloster Sankt Peter in Friaul stammten (San Pietro di Rosazzo). Ihr heutiges Aussehen hat mit dieser „Urkirche“ allerdings wenig gemeinsam: bereits 1506 wurde sie durch Abt Šimun renoviert bzw. neu gebaut, wie eine Inschrift ober dem Portal erzählt. Ende des 18. Jh. wurde sie nochmals renoviert und 1930 beträchtlich erweitert. Eine ihrer schönsten Attraktionen ist die Kopie eines Reliefs von Meštrović, einem berühmten jugoslawischen Bildhauer und Architekten.
Seit frühester Zeit, in der die Kirche noch nicht von Häusern umringt war, fanden hier Gerichtsverhandlungen statt, Jahrmärkte wurden abgehalten, es wurde getanzt und gekauft und in der näheren Umgebung war der Friedhof von Opatija angelegt, aber auch die erste Schule. Die Besitzer der Kirche wechselten häufig: von den Benediktinern zu den Augustinern, zu den Paulisten und Jesuiten. Heute werden hier neben Gebeten und Messen auch Kammerkonzerte abgehalten.
Madonna del Mare
Das Original der Statue „Madonna del Mare“ stand ursprünglich auf den Platz, wo heute das „Mädchen mit der Möwe“ steht. Sie sollte über die Seelen des Grafen Kesselstatt und seiner Gattin wachen, die 1891 unweit dieser Stelle im Meer ihren Tod fanden.
Der Bildhauer Hans Rathausky aus Graz, der auch die Büste von Theodor Billroth im Park Angiolina schuf, ist auch Schöpfer dieser Statue, die in den 1950er Jahren stark durch Meer und Wind in Mitleidenschaft gezogen wurde. So wurde die Madonna in die Villa Angiolina gebracht und eine vergoldete Kopie vor der St. Jakobs Kirche aufgestellt
Das Denkmal von Friedrich Julius Schüler
Friedrich Julius Schüler war zuerst Generalinspektor und dann ab 1878 der Direktor der k.k. Südbahngesellschaft. Seine Entscheidung für die Gesellschaft die „Villa Agniolina“ zu kaufen und den Tourismus in Opatija zu entwickeln, erwies sich als Richtungsweisend, zudem er zusätzlich seine Ankäufe mit erheblichen Werbemaßnahmen unterstützte.
Bald konnte die Villa Agniolina nicht mehr alle Gäste aufnehmen, daher entschloss sich Schüler zum Bau des Hotels Quarnero (heute Hotel Kvarner). Da Opatija nur durch die Südbahngesellschaft sinnvoll erreichbar war, brachte der „boomende“ Fremdenverkehr auch für die Bahngesellschaft eine Ausweitung des Geschäftes. Die von Rathausky hergestellte Büste Schülers stand früher vor dem Hotel Kvarner, ist aber heute im Park Angiolina zu sehen und ist der Dank an Schüler, der als Initiator des Tourismuses in Opatija gilt.
Das Hotel Kvarner
Dieses Gebäude war das erste Hotel in Opatija, vielleicht das Este an der ganzen Ostküste der Adria. Gebaut in 1884, neben den Weingärten der Familie Tomašić, wurde es in nur zehn Monaten erbaut. Handwerker und Materialien für das Hotel kamen aus allen Teilen der Monarchie. Zuerst war es als Sanatorium für Patienten mit Lungenkrankheiten geplant.
Im Auftrag der k.k. Südbahngesellschaft unter Direktor Schüler wurde der Architekt und Ingenieur Wilhelm Meese mit dem Bau beauftragt. Der südliche, klassische Teil des Hotels ist am Ältesten, während im nördlichen Teil ursprünglich die Warmbäder untergebracht waren. Vor dem Hotel, überall mit Ausblick auf die Küste war die Terrasse des „Elegantesten Café der Welt“, das später durch die Seepromenade zurückgedrängt wurde. 1913 wurde anstelle der abgebrannten Warmwasserbäder die Kristallhalle gebaut, die bald den optimalen Rahmen für festliche Events und Bälle in Opatija lieferte.
Das Hotel Imperial
Nachdem die Urlauberzahlen weiter anstiegen, wurde nach dem Kvarner Hotel das Imperial gebaut, um alle Urlauber standesgemäß unterbringen zu können. Das Hotel wurde 1885 in Anwesenheit des Thronfolgerpaars der Monarchie, Stephanie und Rudolf, eröffnet und nach der Thronprinzessin benannt. Der Architekt, Wilhelm, hatte alle technischen Errungenschaften seiner Zeit zur Freude und zum Luxus der Gäste beim Bau berücksichtigt: von der Zentralheizung über ein Schwimmbad, bis zu einem Kino, das über Verbindungsgänge mit dem Haupttrakt des Hotels verbunden war.
Es war daher kein Wunder, das hier nur prominenteste Gäste wohnten: von James Joyce über Kaiser Franz Joseph I. bis zum späteren Staatspräsidenten von Jugoslawien Josip Broz Tito in 1946. Die Namens des Hotels passten sich immer der jeweiligen politischen Lage an: zuerst zu Ehren der Thronprinzessin Stephanie benannt, änderten die Italiener während ihrer Herrschaft über Istrien den Namen zu Regina Elena, der Gattin König Victor Emmanuels III., von 1945 bis 1948 wurde es in Moskau umbenannt, um danach in Central umgetauft zu werden. Seit dem Aus von Innenminister Ranković und des Zentralismus in 1966 heißt das Hotel bis heute „Imperial“.
Das Open Air Sommer Theater
Die Freilichtbühne von Opatija befindet sich auf einer kleinen grünen Halbinsel im Stadtpark Angiolina direkt am Meer. Das Theater war ursprünglich als Kurpalast mit Tanz- und Konzerthallen, einen Schwimmbad mit künstlichen Wellen, Geschäften und Cafés geplant. Durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges konnte das Projekt jedoch nicht fertig gestellt werden.
Die Italiener wandelten es danach in einen Lido um und nutzten den mittleren Teil für Tennisplätze. Danach wurde es zu einem Open Air Theater umfunktioniert, in dem die ersten Europäischen Operettenfestivals 1930 und 1931 unter der Beteiligung von Lehár und Kálmán aufgeführt wurden. Die heutige Form des Bauwerks stammt aus 1957 und basiert auf den Plänen des berühmten kroatischen Architekten Neven Šegvić. Seither finden hier Opern- und Ballettvorstellungen, klassische und moderne Konzerte sowie Folklore- und Bühnenauftritte verschiedenster Art statt. Die "Große Bühne" bietet 2500 Sitz- bzw. 5000 Stehplätze, während die "Kleine Bühne" mit ihren 600 Sitzplätzen ein intimeres Konzerterlebnis bietet.
Die Kirche Maria Verkündigung
Bereits 1906 folgte die Grundsteinlegung durch den Bischof von Triest – Franjo Nagl – aber durch den Krieg und den Abzug der Österreicher wurde die Fertigstellung verzögert. Karl Seidl entwarf die Pläne für die Kirche, die durch ihre auffällige grüne Kuppel bereits von weitem sichtbar ist. Während des Krieges bot die halbfertige Kirche Maultieren Schutz, außerdem stürzte die komplette Dachkonstruktion ein. Die Italiener bauten die Kirche schließlich fertig, das Innere schmücken Bleiglasfenster und Bilder vom Slowenischen Künstler Kralj.
Villa Amalia
Die Villa erweiterte 1809 das Hotel Kvarner um besonders speziellen Gästen, die Distanz zu „normalen“ Hotelgästen halten wollten, einen Freiraum zu geben. Die Gäste waren auch sehr speziell: So wohnten hier das Rumänische Königspaar, Karl und Elisabeth (alias Carmen Sylva), die die Waldpromenade von Opatija spendeten, Kaiser Franz Joseph I. und Wilhelm II. trafen sich hier und der Großherzog von Luxemburg, Alfred von Nassau feierte hier seine Silberhochzeit.
Er spazierte, einen halben Meter lange Zigarette rauchend, durch Opatija, da ihm der Arzt nur eine Zigarette pro Tag erlaubt hatte. Während der Zwischenkriegszeit war die Villa die Residenz der Italienischen Königs-Dynastie.
Die Markthalle
In der Blütezeit des Seebades Ende des 19. Jahrhunderts wuchs auch die Nachfrage nach frischen Lebensmitteln immer mehr und es war abzusehen, dass der alte Markt nicht mehr reichte, um alle Bedürfnisse abzudecken. Außerdem wurde im Jahr 1895 die Tradition des Straßen- und Hausverkaufs von Lebensmittel offiziell verboten.
So wurde 1898 die neue Markthalle vom Bauunternehmer Francesco Matiassi erbaut und seitdem dient das Gebäude auch diesem Zweck. 1907 wurde der Fischmarkt angebaut. Wenige Städte können so ein mondänes Bauwerk, dessen Architektur sich so schön an seine Nachbarschaft anpasst als Markthalle vorweisen.
Bis heute verkaufen hier die Bewohner der Umgebung von Opatija ihre eigenen Produkte: frisches Obst und Gemüse aus den Gärten des Hinterland, aber auch Honig, Käse und andere typische Produkte. Nicht zu vergessen die reiche Auswahl an frischen Fisch aus der Adria.
Dreht unbedingt eine Runde am Markt, freut euch an der großen Auswahl und nehmt einen Kaffee im ersten Stock der Halle. Das Café hier scheint immer gut besucht zu sein. Hier wird getratscht und Neuigkeiten ausgetauscht. Der Markt scheint nicht nur der beliebteste Treffpunkt der Einwohner zu sein, sondern die Markthalle wurde auch ein Wahrzeichen der modernen Stadt.
Der kleine Hafen von Opatija
Gleich am Eingang zum kleinen Hafen, der von den Bewohnern Portić genannt wird, sitzt der Barkajoli, der Bootsführer der Ausflugsboote und wartet auf Kundschaft. Der kleine Hafen war schon früh der traditionelle Abfahrtspunkt, von dem die kleinen Holzboote starteten, um den Besuchern von Opatija die Riviera zu zeigen oder sie zu den benachbarten Inseln zu bringen. Die Barkajoli waren immer für ihre Fahrgäste da, sprachen mehrere Fremdsprachen, ihre Boote waren immer sauber und gepflegt und oft mit Sitzkissen oder kleinen Holzlehnen ausgestattet. Ihr legendärer Ausruf „Barke fahren“ ist in den Sprachgebrauch der Region eingegangen und wurde sogar Titel eines Gedichtes des großen Dichters Drago Gervais aus Opatija.
Auch heute finden sich noch zahlreiche Ausflugsboote, allerdings sind sie alle motorisiert, der Bootsführer muss nicht mehr rudern wie in früheren Zeiten. Sowohl im Portić wie auch entlang der Küstenpromenade findet man immer wieder Anlegestellen der Ausflugsboote, die mit dem Schild „Taxi Boot“ gekennzeichnet sind.
Die Strandpromenade (Lungomare)
Die zwölf Kilometer lange Promenade reicht von Preluka bis Lovran und wurde in Abschnitten auf Initiative des Abbazianer Verschönerungsvereins von Heinrich Ginti, Alfred Manussi und Konrad Rubbia gebaut. Es waren unzählige Diskussionen notwendig, um die verschiedensten Einwände und Probleme aus dem Weg zu schaffen. 1889 wurde der erste Teil von Volosko nach Slatina fertig gestellt, der letzte südlichste Teil, der sie mit der Promenade von Lovran verbindet, wurde erst 1911 beendet.
Für den Gesundheits-Tourismus war der Lungomare zusammen mit der Waldpromenade ein entscheidender Pluspunkt. Zusätzlich verbindet die Promenade viele interessante Gebäude und Sehenswürdigkeiten wie das Alte Sanatorium am Nordstrand, den Hafen, den Lido, die Villen Angiolina und Amalia, das Hotel Kvarner, die Kirche St. Jakob und schließlich die Villen und Hotels am Südstrand.
Auf ihrer höchsten Erhebung liegt mit der Grotta del Diavolo (Teufelsbrunnen) eine weitere Sehenswürdigkeit. Vieles gibt es für Besucher zusehen, daher sollte man sich den Spaziergang nicht entgehen lassen.
Hier eine kurze Aufzählung: Die Bucht von Preluk, Volosko, Villa Minach, Haus Nr. 69 (früher Diät Sanatorium Gámán), Littrow Denkmal, Villa Ransonnet alias Kremesek, Hotel Belvedere, Villa Rosalia, Hotel Miramare (Villa Neptun), Villa Ambasador, das Denkmal von Henryk Sienkiewicz; im Zentrum findet ihr: die Schüler-Büste, Opatijas Lido, die Ronjgov Büste, Villa Angiolina, Angiolina Park, Villa Amalia, Angiolonabad, Hotel Kvarner (Hotel Quarnero), das Billroth Reflief, die Kirche St. Jakob, Madonna Del Mare, Juraj Šporer Kunst-Pavillon, Hotel Milenij, die Statue „Das Mädchen und die Möwe“, Hotel Imperial, Hotel Mozart, Hotel Palace, Villa Madonna (Villa Schalek), Villa Glax, Villa Ariston (Villa Haas), den Teufelsbrunnen, Villa Münz, Ičići, Ika, Villqa Frappart, Villa Astra (Villa Guerra), Lovran.
Der Kroatische „Walk Of Fame“
In Slatina wurde 2005 der „Walk of Fame“ angelegt, der jedes Jahr acht neue Sterne in den Kategorien Sport, Kunst und Kultur sowie Wissenschaft erhalten soll. Unter anderem finden sich bereits Sterne für Goran Ivanišević und Janica Kostelic, Nikola Tesla oder Oliver Dragojević und viele mehr.
Interessante Links
www.wikipedia.de/opatija
http://www.visitopatija.com/de