Omiš, die frühere Hochburg der Piraten an der Adria empfängt heute die Touristen mit vielen Sehenswürdigkeiten und Natur. Aber auch sportliche Besucher werden beim Klettern oder Rafting auf dem Fluss Cetina auf Ihre Rechnung kommen und die Kleinen begeistert sicher der Dinopark.
Geschichte
Die Gegend um Omiš war schon frühzeitig besiedelt, so gab es bereits in der Römerzeit mehrere kleinere Siedlungen. Nach dem Zerfall des weströmischen Reiches übernahmen die Byzantinier kurz die Herrschaft über das Gebiet, anschließend gelangte es in die Hände der slawischen Narentaner und der Aufstieg als Piratenhochburg begann. Die günstige Lage der Stadt an der Mündung der Cetina und die leichten, schnellen Schiffe der Seeräuber ermöglichten schnelle Ausfälle, aber auch schnelle Rückkehr in den Schutz der Mündung und des Canyon der Cetina.
Die Piraten von Omiš beherrschten lange Zeit im Mittelalter die Adria, bedrohten den Handel des nahen Splits, aber auch von Dubrovnik und Venedig. Zeitweise mussten sich die Serenissima sogar mit hohen Preisgeldern die freie Passage erkaufen und Papst Honorije III. rief im Jahre 1221 zu einem Kreuzzug gegen die Piraten auf, da sie zuvor Kreuzritter auf deren Weg nach Palestina angegriffen hatten. Doch erst der zweite Kreuzzug, den die Venezianer 1286 und 1287 führten wurde von den Piraten verloren und damit das Ende der Macht der Fürsten Kačići besiegelt.
Nun wechselten die Herrscher ständig, aber die Seeräubereien nahmen immer mehr ab. 1409 wurde ganz Dalmatien von Ladislav Napuljski an die Republik Venedig verkauft, Omiš war plötzlich rundherum von Feinden umgeben. Es gelang Venedig aber erst 14440 die Stadt zu erobern, die danach bis zum Ende der venezianischen Republik 1797 in ihrem Besitz blieb, und der Stadt den noch heute sichtbaren dalmatinisch-venezianischen Stempel aufdrückte. Interessant ist auch, dass die Türken zwar das ganze Hinterland einnehmen konnten, Omiš aber nie erobern konnten.
Von dieser wilden Zeit zeugen heute noch die Reste der Festungen und wer in den Canyon der Cetina ein Stück hineinfährt, kann nicht nur die Natur genießen, sondern sich auch gut vorstellen, wie schnell man sich hier nach der nächsten Flussbiegung verstecken oder von dort aus angreifen konnte.
Die Poljička republika
Vor den Toren Omiš lag die Poljička republika, das vom späten Mittelalter bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts existierte und eine kleine, vom örtlichen Adel geführte Republik war, in der aber auch die freien Bauern ihre politische Rechte hatten und die zuerst unter dem Schutz der ungarischen Könige stand. Während dieser Zeit – bis Mitte des 15. Jahrhunderts – pflegte die Poljička auch gute nachbarschaftliche Beziehungen zu den Piraten von Omiš, die mit Gemüse und anderen Lebensmittel versorgt wurden. Dies änderte sich, als die Republik Venedig die Oberherrschaft über das Gebiet erlangte.
Über den Namen gibt es die unterschiedlichen Interpretationen: er könnte sich vom slawischen Wort polje (Feld) ableiten, eine andere Erklärung meint allerdings dass sich Poljica vom lateinischen politia ableitet, das Gemeinwesen bedeutet. Der italienische Gelehrte Alberto Fortis bezeichnete 1774 die Poljica als Republik. Die eigene Bezeichnung war Poljička knežija (Fürstentum Poljica). Die Poljica war ungefähr 250 Quadratkilometer groß, im Zentrum der Gebirgszug Mosor mit dem Gipfel Veliki Kabal (1339m) als höchsten Berg.
Jede Dorfschaft wurde von einem, der zahlreichen Adeligen geführt. Die zwölf Dorfältesten und drei von allen freien Männern gewählte Richter bildeten die Regierung der Republik, die vom Veliki Knez (Fürst, Oberstlandrichter) geführt wurde und der dem „ungarischen“ Adel entstammte. Der Adel der Republik war in zwei Teile geteilt: jenen, der seine Abstammung von Ungarn herleitete, während sich die andere Hälfte als Teil der Aristokratie des alten Bosnien sah. Ob diese Abstammungslegenden allerdings der Wahrheit entsprachen, lässt sich nicht mehr nachweisen.
Ein Statut regelte das politische Leben der Republik. 1440, mit der venezianischen Machtübernahme wurde dieses erstmals schriftlich aufgezeichnet. Seine letzte Form aus dem 17. Jahrhundert besteht aus 116 Artikeln. Dieses Statut gilt als eine der ältesten geschriebenen Verfassungen in Europa und gibt Auskunft über das allgemeine Recht der Republik sowie die Auflistung der Ämter und die Zuständigkeiten. 1485, 1515 und 1665 wurden Statuten geändert.
Auch die Republik Poljica war in einen andauernden Abwehrkampf mit den Türken verwickelt, da vom 16. Bis zum 18. Jahrhundert die Grenze zum Osmanischen Reich direkt an der Grenze der Cetina verlief. 1530 und 1686 konnte die Republik zusammen mit venezianischen Truppen die Türken in einer offenen Feldschlacht besiegen.
Mit dem Ende der Republik Venedig 1797 wurde mit der ersten österreichischen Herrschaft in Dalmatien (1797 – 1807) auch das Ende der Republik Poljica eingeleitet. Im Krieg mit Napoleon verwüsteten dessen Truppen 1807 die Republik und gliederten das Gebiet in die neu gebildeten Illyrischen Provinzen ein.
Sehenswürdigkeiten
Die Festung Starigrad (Fortica)
An der Spitze des Dinara Berges gelegen war die Festung nicht nur zur Piratenzeit ein wichtiger strategischer Punkt, um die Stadt, den Fluss aber auch das Meer bis hin zu den Inseln Brac, Hvar und Solta zu überblicken. Auch heute noch kann man hier die wunderbare Aussicht genießen. Zur Festung kommt man mit dem Auto bis Baucic, dann muss man mit einem 20 minütigen Fußmarsch entlang eines markierten Weges rechnen.
Eine Legende erzählt die traurige Geschichte von Frano, einem Wächter der Burg. Die Bora wehte stark vom Berg Mosor herunter. „Nicht einmal der Teufel würde in einem solchen Sturm jemanden angreifen“, meinten die Wächter, die rund ums Feuer saßen.
„Ich gehe trotzdem meine Runde“, sagte Frano, stand auf, öffnete mühsam die Tür und ging hinaus. Aufmerksam blickte er nach Prirovo und endlich sah er das Kerzenlicht, auf das er gewartet hatte und das Michaela entzündet und ins Fenster gestellt hatte. Sie konnten sich nicht in der Öffentlichkeit treffen, Michaela war ein Mädchen aus reichem, prominentem Hause und er nur ein kleiner Soldat. Frano eilte hinunter zum Fluss, fand das Boot, sprang hinein und begann zu rudern. Doch eine heftige Windbö erfasste das Boot, stieß es um und der Fluss verschluckte den jungen Mann.
Am nächsten Tag vermuteten die Bürger in Starigrad, das Frano zu den Türken übergelaufen war. Nur Michaela erkannte das Boot, dennoch schwieg sie und behielt das Geheimnis bei sich. Die Reue jedoch verließ sie in ihrem Leben nicht mehr und oft konnte man sie bei ihren Wanderungen entlang des Flusses nahe der Prika Bank beobachten.
Festung Mirabella (Peovica)
Direkt am Fluss, auf einem steil abfallenden Felsen, steht diese Festung mit der man von alters her, das Meer überwachen und so rechtzeitig feindliche Schiffe entdecken konnte. Die romanische Festung wurde im 13. Jahrhundert gebaut und war das zuverlässige Schutz für den Rückzug der Piraten in die Cetina Schlucht.
Eine Legende erzählt, dass 1537 während eines Angriffs der Türken, die Verteidiger der Stadt zu einer List griffen. Wählt man eine bestimmte Position im Turm gibt es ein Echo, dass der Fluss noch weiter verstärkt und es unmöglich macht, festzustellen von wo das Geräusch kommt und wer oder wie viele dafür verantwortlich sind. Das Geschrei und die Schüsse der Verteidiger verwirrte die angreifenden Türken so sehr, dass sie glaubten einer großen Übermacht gegenüber zu stehen und flohen.
Mirabella kann in einem 15 minütigen Spaziergang direkt von der Subic Straße über die Stiegen vorbei an der kleinen Kirche des Heiligen Geistes erreicht werden.
In der Nähe der Stadt entlang der Cetina gibt es noch zwei weitere Festungen, an die vor allem Legenden erinnern:
Visuc
Die Reste der Visuc-Festung findet man auf einer Klippe 270 Meter über Radmanove Mlinice. Wenn man auf der Straße nach Sviniste 2 km weit fährt und dann ca. 15 Minuten hoch wandert kommt man zur Ruine. Eine Geschichte erzählt folgendes:
Der Chronist beschreibt die Jahre des Hungers in der Region um Zabiokovlje. Zu dieser Zeit trieb der Hunger eine Witwe namens Andjelija aus den Bergen nach Podvisuc (dem heutigen Radmanove Mlinice) auf der Suche nach etwas Essbaren. Sie wusste, dass ihre vier Kinder sterben würden, wenn sie nicht Mehl bekommen würde. Sie klopfte an der Tür der Festung Visuc, wo die Herren der Mühle wohnten und bat um Gnade, doch der Müller meinte nur: „Die Cetina ist gleich hier, warum fütterst du deine Kinder nicht mit Fisch und Krabben?“
„Dann soll es so sein, wie Du sagst und das gleiche Schicksal meiner Kinder soll auch deine und deine Herren heimsuchen“, sagte Andja und sprang in die Fluten des Flusses mit ihrem leeren Rucksack.
Nun bekam der Müller Angst und als die Mühlenräder die Knochen der Frau brachen, riss er sich seine Haare aus. Sommer und Winter vergingen ohne besondere Ereignisse, doch mit dem Frühling kam ein furchtbarer Sturm auf mit dunklen Wolken. Ein Blitz entlud sich vom Himmel und zerstörte das Schloss. Die Cetina schwoll mehr und mehr an, brach alle Dämme und riss den Müller mit sich.
Einst ein stolzer Bau, steht Visuc nun wie der Zahn einer alten Frau in der Gegend um vor Arroganz und Sattheit zu warnen.
Zadvarje
Zadvarje ist das Tor bei Primorje und dem Fluss Cetina. Während der Türkenzeit erweiterten die Türken die bestehende Festung aus dem 16. Jahrhundert. Aus Angst um Ihre Sicherheit bestachen die Bürger von Omiš den Bey von Zadvarje, Murat, mit Gold. Auf seinem Rückweg entführte dieser ein Mädchen aus dem Kucici Dorf. Katica, noch ein Kind, flehte um Gnade, doch das spornte den Mann noch stärker in seinem Wüten an. Es war Vollmond als er das Mädchen in seine Burg brachte, ihr die Kleider vom Leibe riss und sie vergewaltigte. Katica wehrte sich und zerkratzte Murat das Gesicht sosehr mit ihren Fingernägel, das das Blut nur so floss. Da erwürgte der Bey das Mädchen mit bloßen Händen.
Diese Gewalttat passierte zwar schon vor mehr als 450 Jahren, aber in Vollmondnächten, stolpert das Gespenst von Murat noch immer mit Blut bedeckt durch die Zimmer des Schlosses und heult.
Fahrt vom Zentrum von Zadvarje in Richtung Wasserstation, holt euch die Besichtigungserlaubnis, geht um das Verwaltungsgebäude herum und in 10 Minuten seid ihr beim Murat Turm.
Die Altstadt von Omiš
Wandern Sie durch die Altstadt, die im Mittelalter erbaut wurde, genießen Sie einen Kaffee oder ein Mittag- oder Abendessen in einem der vielen Lokale oder schauen Sie am Markt vorbei. Sehenswert sind die Überreste der historischen Stadtmauern, die alten Steinhäuser und vieles mehr.
Die Kirchen von Omiš
Die St. Michaels Kirche
Die Kirche zum Heiligen Michael ersetzte die zu klein gewordene mittelalterliche Kirche. 1604 beschlossen sie daher das alte Gebäude zu erneuern und eine größere geräumige Kirche mit Pfarrhaus zu bauen. Mit dem Bau des Glockenturms wurde 1720 begonnen und dauerte vier Jahre. Die Kirche ist eines der wichtigsten architektonischen Bauwerke von Omiš, eine Kombination aus Gotik, Renaissance und Barock, und das Portal gilt als eines der interessantesten Kunstwerke in Dalmatien des volkstümlichen Manierismus.
Das Kruzifix auf dem Altar des Heiligen Kreuzes vom Bildhauer Juraj Petrovic und der Altar Unserer Lieben Frau und des Heiligen Michael, beides vom Bildhauer Ivan Rendic, gehören zu den wertvollsten Artefakten der Kirche.
Die Kirche des Heiligen Geistes
Am Ende der Hauptstraße steht die kleine Kirche des Heiligen Geistes aus dem 16. Jahrhundert. Der Renaissance-Holz-Altar zeigt das Bild „Das Herabkunft des Heiligen Geistes“ des venezianischen Malers J. Palma des Jüngeren. Das Gebäude wurde 1585 auf den Überresten einer älteren gotischen Kirche gebaut.
Die Kirche des Heiligen Peter
Die Kirche St.Peter aus Priko – eine der wenigen vorromanischen Bauten in Kroatien – wurde im 10. Jahrhundert erbaut und ist bis in die heutigen Tage gut erhalten. Die bedeutsame altkroatische Kirche am rechten Ufer des Flusses Cetina, wird erstmals im Jahr 1074 während der Herrschaft des Königs Slavac schriftlich erwähnt. Das einschiffige Kuppelgebäude zählt zu den wertvollsten Baudenkmälern Dalmatiens aus dieser Zeit.
Das Stadtmuseum von Omiš
Das Stadtmuseum ist im historischen Stadtzentrum untergebracht und beherbergt eine Sammlung von Artefakten aus der Stadtgeschichte, eine archäologische Sammlung und die Konstitution der Poljička republika.
Stadtmuseum Omiš (Gradski muzej Omiš)
21310 Omiš, Ante Starčevića
Tel: +385 21 861 847
Email:
Der Dinopark
Diese Neuerung wird besonders die jüngsten Gäste erfreuen. Der Dinopark in Omiš bietet auf einer Fläche von 7000m2 lebensgroße und animierte Dinosaurierfiguren, Rutschen, eine Hüpfburg und vieles mehr.
Weitere Informationen unter www.dinopark-croatia.com
Der Fluss Cetina
Der Fluss bildete eine eindrucksvolle Schlucht zwischen dem Omiser Dinara und dem Gebirge Mosor. Der Fluss mündet nach fast hundert Kilometer in das adriatische Meer und ist einer der längsten Flüsse Dalmatiens. Zahlreiche Wassermühlen stehen zwischen den Stromschnellen und dem stillen Strom, wobei die Mühle der Familie Radman die bekannteste ist. Heute kann man die Stromschnellen wunderbar beim Rafting genießen, die steilen Felswände zum Klettern benutzen und die Natur genießen.
Sehenswert sind auch die Wasserfälle: Der kleine Cetina-Fall (Mala Gubavica) der eine Länge von sieben Meter aufweist und der große Wasserfall (Velika Gubavica), der sich auf einer Länge von 48 Meter in die Tiefe stürzt.
Die Berge von Omiš
Mosor
Obwohl sich der Mosor weder durch eine besondere Höhe oder besonderen Naturschönheiten auszeichnet, ist er mit seinen erstaunlichen Karstformen der beliebteste Berg in Dalmatien. Dieses Karstmassiv erstreckt sich vom Kliski prijevoj (Klis Pass) in südöstlicher Richtung etwa 25 km bis zum Fluss Cetina, dessen Schlucht einen Halbkreis um den Berg herum bildet.
In seinen Ausläufern liegt die Zagorska Piljica mit ihren Weilern, der Südhang steigt in Terrassen, die viele schöne Plateaus bilden an. Der Berg ist vom Meer durch einen steilen Bergsporn getrennt: 30 km lang, 400-800m hoch und nur 2 km breit. In der Mitte wird dieses Bollwerk durch den Fluss getrennt, der sich ihren Weg durch die Schlucht zum Meer schneidet und damit zwei Berge geschaffen hat: Poljicka Planina und Omiska Dinara.
Omiska Dinara
Das wichtigste Merkmal dieser Berge ist, dass sich seine höchsten Regionen durch ein Hochplateau bis etwa 1700 Meter auszeichnen, die mit einem komplizierten Relief aus vielen Schluchten und Gipfeln, Höhen und Tiefen ausgestattet sind. Die Ränder der Plateaus werden von senkrechten Felsen begrenzt, die scharf in die Tiefe zu den flachen Karstfeldern abfallen. Die brachiale Unfruchtbarkeit der endlosen Steinwüsten der Hochebenen zeichnet den dalmatinischen Karst aus, einzigartig in Europa, vielleicht sogar in der ganzen Welt.
Genießt die wunderbaren Strände von Omiš und Umgebung, die vielen Restaurants, Tavernen und Cafés. Freut euch auf die mediterrane Küche – auf Olivenöl, Fisch und Meeresfrüchte, einheimisches Gemüse und Wein.
Weitere interessante Links:
www.omisinfo.com/de (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Kroatisch, Polnisch, Tschechisch)
de.wikipedia.org/wiki/Omiš (Deutsch)
http://tz-omis.hr/index.php?lang=de (Deutsch, Englisch, Kroatisch)
https://www.kroati.de/kroatien-dalmatien/omis.html (Deutsch)