Es ist ein kleiner Ort auf Lošinj, früher hatte er fast 2.000 Einwohner, jetzt ist die Bewohnerzahl auf 400 geschrumpft. Ein schöner Marktplatz, das Franziskanerkloster und der Stadthafen ziehen dennoch viele Besucher in die Stadt.
Viele Bewohner wanderten während des Jugoslawienkrieges in die USA oder nach Italien aus – obwohl der Ort nicht von kriegerischen Auseinandersetzungen betroffen war – viele kommen jedoch wieder in den Sommermonaten nach Nerezine zurück.
Auch Wanderer sind in dem kleinen Hafenort gerne gesehen. Angefangen hat diese Entwicklung bereits im 19. Jahrhundert durch den österreich-ungarischen Thronfolger Rudolf von Habsburg, der 1887 den Gipfel des Berges Osoršćica erklomm. Noch heute kann man zum Gipfel von Nerezine und dann bis in das Nachbarstädtchen Osor wandern.
Urlauber finden hier alles: einen Supermarkt, Bank, Postamt, Ambulanz, Apotheke (während der Sommersaison) Restaurants, ein Touristikbüro und Campingplätze. An der Tankstelle am Hafen kann man nicht nur sein Auto, sondern auch sein Boot mit Sprit versorgen.
Im 14. Jahrhundert siedelten sich kroatische Siedler hier an, die in erster Linie vom Fischfang lebten. Der historische Ortskern liegt wenige Schritte vom jetzigen, kleinen Jachthafen entfernt und zieht sich dann landeinwärts. Eine weitere, ebenfalls gut geschützte Bucht wurde zu einer Marina ausgebaut. Entlang der Hafenpromenade befindet sich auch das Einkaufszentrum mit Supermarkt, Restaurants und Cafés.
Der alte Dorfkern erinnert an eine italienische Piazza, umgeben von alten Bäumen, die den Besuchern der Cafés Schatten spenden.
Sehenswürdigkeiten
Das Franziskaner Kloster
Am Beginn des Ortes befindet sich das aus dem 16. Jahrhundert stammende Franziskanerkloster mit Kirche und Kreuzgang. Kloster du Kirche wurden von 1505 bis 1513 erbaut, der Renaissance-Glockenturm stammt aus den Jahren 1590 bis 1604. In der Klosterkirche findet sich ein kunstvolles Altargemälde aus dem Cinquecento, das den heiligen Franziskus im Gebet darstellt und eine venezianische Ikone, die die Muttergottes mit dem Kind zeigt. Während der Sommermonate ist die Klosteranlage täglich von 19:00 bis 22:00 Uhr geöffnet, im Juni von 18:00 bis 21:00 Uhr.
Etwas außerhalb steht ein Wehrturm aus dem 16. Jahrhundert, der an nicht ganz so friedliche Zeiten erinnert. Rund um Nerezine gibt es zahlreiche Überreste antiker Villen, die Zeugnis über die römische Herrschaft ablegen.
Die Kirche der Heiligen Maria Magdalena
Die erste Kirche des Dorfes stammt aus dem 12. Jahrhundert, die neue Kirche zu Ehren der Heiligen Maria Magdalena wurde im Jahre 1534 gebaut.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kommen viele Einwanderer in den Ort und bringen ihre Bräuche und Feiern mit. So feiert man die Gedenktage für Unserer Lieben Frau der Gesundheit im November und die Heilige Maria Magdalena jedes Jahr am 22. Juni nur in Nerezine.
Besonders letzteres ist ein großes Fest mit traditionellem Lagerfeuer, man dankt für die reiche Ernte, überspringt das Feuer, singt und tanzt. Eine Dauerausstellung in der Kirch zeigt das traditionelle Leben in 11 Modellen, die von einem Einwanderer seinem Geburtsort gespendet wurde.
Die Ausstellung zeigt die Ernte und die Bearbeitung der Oliven und Olivenöl, eine Schmiede, die Werft, die Verarbeitung von Schafwolle, ein typisches Haus aus dem 19. Jahrhundert mit verschiedenen wirtschaftlichen Einrichtungen, die Ernte der Feigen und deren Verarbeitung, Ziegenkäseproduktion und noch viel mehr.
Die Kirche zu Unserer Lieben Frau der Gesundheit
Zwischen 1875 und 1877 wurde die neue Kirche zu Unserer Lieben Frau der Gesundheit gebaut und die Kirche der Heiligen Maria Magdalena begann an Bedeutung und Popularität zu verlieren. Sie steht auf einem erhöhten Rand des Platzes Studenac und trug dem Bevölkerungswachstum von Nerezine Rechnung.
Die Gemälde des Hauptaltars (die Jungfrau, St. Nikolaus und St. Gaudenicius) werden Palma Junior zugeschrieben.
Egal, ob ihr im Urlaub gerne wandert, mit einem Boot fahren oder einfach die Seele baumeln lassen wollt, hier könnt ihr euren Urlaub genießen. Allein in der Nachsaison wirkt der Ort fast verlassen: fast alle Restaurants, Cafés und der Supermarkt haben geschlossen.
Aber auch das kann seinen Reiz haben, es ist schön in fast absoluter Stille durch den Ort zu spazieren …