Metković ist ein größerer Ort an der Neretva, der zur zur Gespannschaft Dubrovnik-Neretva gehört und nun ein Grenzort zu Bosnien-Herzegowina ist, wobei die Stadt mit ihrer Nachbargemeinde Gabela eigentlich zu einem Ort zusammengewachsen ist.
Allerdings führt seit dem EU-Beitritt Kroatiens nun eine EU-Außengrenze mitten durch beide Teile.
Nach Metković verzweigt sich die Neretva dann zu ihrem Delta, bevor der Hauptzweig dann in die Adria mündet. Ab Metković ist der Fluss seit 1895 reguliert und daher auch für kleine Schiffe befahrbar.
In der Nähe der Stadt liegt eine alte römische Siedlung. Narona (heute Vid) wurde als römischer Handelsposten gegründet und wuchs dann erfolgreich bis zum 3. Jahrhundert nach Christus. Danach verlor die Stadt an Bedeutung. Zum Verfall der Stadt trug auch ein Erdbeben im 4. Jahrhundert weiter bei. Mitte des 6. Jahrhunderts nach Christus, nach Ankunft der slawischen Stämme, wurde die Stadt Narona verlassen, die meisten ihrer Teile wurden vom Schlamm der Neretva bedeckt und blieben bis auf ein paar kleinere Ausgrabungen, die inzwischen durchgeführt wurden, bis heute verborgen.
1422 wurde die Stadt erstmals als ein kleines Bauerndorf erwähnt. Daran änderte sich nicht viel bis zum 19. Jahrhundert. Allerdings kam es unter der Herrschaft von Venedig im 17. Jahrhundert einen Aufschwung. Die Venezianer drängten die Türken aus dem Deltagebiet zurück, Metković wurde zur Grenzstadt zum Osmanischen Reich.
Während dieser Zeit begann die Österreich-Ungarische Monarchie Investitionen in die Stadt zu tätigen. Ein Postamt wurde eröffnet, eine Schule gebaut und der Handel mit dem Osmanischen Reich wurde weiterentwickelt. Die Stadt wurde zur Hafenstadt ausgebaut, die Bahnstrecke Ploče – Sarajevo gebaut und auch Metković bekam einen Bahnhof. Die Stadt begann zu gedeihen und wurde zum politischen Zentrum des Deltagebiets.
Im Jahre 1875 besuchte sogar Kaiser Franz Joseph I. die Stadt. Auch der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand war in der Stadt. Auf seiner Reise nach Bosnien, kam Franz Ferdinand am 25. Juni 1914 mit der königlichen Yacht Dalmat von der Neretvamündung im Hafen von Metković an, nachdem er zur Neretvamündung mit dem Flaggschiff der k.u.k. Marine Viribus Unitis gekommen war. Nach einem kurzen Aufenthalt in der Stadt, setzte Franz Ferdinand seine Fahrt nach Sarajevo mit dem königlichen Zug fort, seine Gemahlin Sophie wartete im Hotel Bosna in Ilidža.
Die nächsten zwei Tage inspizierte der Erzherzog die Truppenübungen der österreichischen-ungarischen Armee in Pazarić. Als Franz Ferdinand und seine Frau in einer Wagenkolonne am 28. Juni 1914 durch Sarajevo fahren, werden beide von Gavrilo Princip erschossen.
Die Leichen des Erzherzogs und seiner Gattin wurden dann mit der Eisenbahn wieder nach Metković gebracht, und dann mit der Dalmat auf der Neretva wieder zum Schlachtschiff Viribus Unitis befördert. Dieses brachte die Särge nach Triest, von wo sie wieder mit der Bahn nach Wien überstellt und für kurze Zeit in der Kapelle der Wiener Hofburg aufgebahrt wurden. Nach dem Gedenkgottesdienst wurde die Leichname von Franz Ferdinand und Sophie zum Schloss Artstetten überführt und am 4. Juli 1914 in der Familiengruft beigesetzt. Die Vorbereitungen für den Ersten Weltkrieg begannen zu laufen …
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Metković zu einem der wichtigsten Einfuhrhäfen Jugoslawiens, nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Stadt auch zu einer bedeutenden Industriestadt heran. Nach dem Zerfall Jugoslawiens und der Gründung des unabhängigen Kroatiens nahm Metković seine Rolle als Grenzstadt wieder ein.
Die Stadt ist nicht gerade mit Sehenswürdigkeiten verwöhnt: aber es ist trotzdem schön, an der Neretva spazieren zu gehen und den kleinen, aber feinen Park zu besuchen. Oder man macht sich vom Hauptplatz, der mit einem großen modernen Brunnen geschmückt ist, auf zur ehemaligen Pfarrkirche, die hoch oben über der Stadt thront. Wenn es auch ein wenig anstrengend ist, die schmalen Gässchen nach oben zu gehen (man könnte natürlich auch mit dem Auto hochfahren, verpasst dann aber die verschiedenen Blicke auf alte Häuser und Innenhöfe und die kleinen gepflegten Vorgärten), machen Sie sich auf. Von oben, am Platz vor der Kirche, genießen Sie einen wunderschönen Ausblick über die Stadt und die Umgebung.
Bereits um 1700 soll an dieser Stelle eine Kirche gestanden haben. Als diese zu klein wurde, riss man sie ab und begann 1867 mit dem Bau der neuen, neuromanischen Kirche, die 1903 fertiggestellt und dem Heiligen Elias geweiht wurde.
Außerdem gibt es in Metković ein Ornithologisches Museum, das die 240 Vogelarten, die zu einem großen Teil des Jahres im Deltagebiet leben, zeigt.
Kulinarische Spezialitäten, die man hier probieren sollte, sind Aale und Frösche.