Rauschendes Wasser ohne Ende! Wasserfälle von unglaublicher Schönheit: Der Krka Nationalpark ist einer der schönsten und beeindruckendsten Nationalparks in Kroatien.
Auf einer Fläche von 109km2 umfasst er den ca. 45km langen Flussabschnitt der Krka zwischen Knin und Skradin sowie den Unterlauf des Flusses Cikola. Er ist Schutzgebiet für viele Tier- und Pflanzenarten, die vom Aussterben bedroht sind oder nur in diesem Gebiet ihre Heimat haben.
Es ist nahezu unmöglich jeden der beeindruckenden Wasserfälle in nur einem Tag zu besichtigen, aber auch wenn Sie nur einen Tag Zeit übrig haben - der Ausflug lohnt bestimmt!
Geschichte des Nationalparks Krka:
Das Gebiet wurde 1985 zum Nationalpark erklärt und liegt auf dem Gebiet der Gespanschaft Sibenik-Knin. Die ältesten Spuren von Besiedelung stammen aus dem Paläolithikum, wie vorgeschichtliche Funde von Holzstücken zeigen, aber auch neolithische Keramik, Steinmesser und Reste von Feuerstätten und Knochen wurden gefunden. Aus der Römerzeit finden sich noch Teile der antiken Wasserleitung des römischen Scardona. Trosenj-grad, Necven-grad, Bogocin-grad und Kjucica stellen die Reste der mittelalterlichen Befestigungen dar. Die Franziskanerkirche und das Kloster auf der Insel Visovac, sowie das Kloster des Heiligen Erzengels "Krka" zählen zu den kulturellen Schätzen des Parks. Zuerst siedelten auf der Insel unter dem Schutz kroatischer Adeliger Eremiten des heiligen Augustin, die auf dem kargen Felsen ein kleines Kloster und ein kleine Kirche bauten, die dem heiligen Paulus gewidmet war.
Die Franziskaner, die 1445 auf die Insel kamen, erweiterten das Augustiner Kloster und gestalteten es nach ihren Bedürfnissen. Auf der Nordseite des Klosters bauten sie eine neue Kirche und die Augustinerkirche formten sie in eine Sakristei um, die Kirche wurde Ende 15./Anfang 16.Jhts. ausgebaut. 1522 kam Visovac unter türkische Herrschaft. Im Jahre 1672 kamen die Franziskaner auf die Insel zurück und erneuerten die schwer beschädigte Kirche, das Kloster war in der Zwischenzeit abgerissen worden.
Der Fluss
Die Krka hat ihren Ursprung am Fuß des Dinaridengebirges, 3,5 km nordöstlich von Knin, am Fuße des 22m hohen, im Winter tosenden, im Sommer aber trockenen Topoljwasserfalls (Veliki buk oder Krcic-Wasserfall). Sie ist mit Ihrer Länge von ca 72,5km (zusammen mit dem überschwemmten Teil der Mündung) der 22.längste Fluss Kroatiens.
Die Länge des Süßwasser-Wasserlaufes beträgt 49km und die des Brackwassers 23,5km. Mit ihren sieben Traventinwasserfällen und der gesamten Falllänge von 242m bietet der Fluss ein großartiges Karstphänomen seinen Besuchern.
Der Park besitzt drei Eingänge:
Lozovac ist der Haupteingang des Parks, hier können Sie kostenlos parken.
Während der Hauptsaison bringt Sie ein Busshuttle zum Skardinski buk oder Sie entscheiden sich für einen Fußmarsch (der allerdings ungefähr 800m lang ist..)
Ein weiterer Eingang befindet sich bei Skardin. Hier können Sie auch die Ausflüge zur Insel Visovac und zum Roski Slap buchen.
Der letzte und dritte Eingang befindet sich beim Roski slap - von hier können Sie auch nach Visovac und zum Skardinski buk per Schiff gelangen.
Die Wasserfälle
Skardinksi buk
Der Skardinski buk ist der bekannteste aller Krka Wasserfälle und auch der längste. Er setzt sich aus Travertinkaskaden, Inseln und Seen zusammen. Über 17 Stufen, auf 800m Länge, fallen die Wasser der Flüsse Krka und Cikola gemeinsam zu Tale. Die Breite der Wasserfälle beträgt 200 - 400m, der Gesamthöhenunterschied ist 45,7m. Unterhalb des Skardinski buk beginnt der überflutete Teil der Mündung des Krka-Flusses. Der Shuttlebus vom Haupteingang bringt sie direkt zum Rundgang, der gesichert durch Holzpfade und Brücken wunderschöne Eindrücke bietet. Aussichtspunkte an den attraktivsten Plätzen sorgen dafür dass man eines der ungewöhnlichsten Naturschauspiele in Ruhe und von allen Seiten betrachten kann. Am rechten Flussufer können Sie noch Teile des ersten Wasserkraftwerks Kroatiens (später Jaruga I genannt) sehen. Dieses Wasserkraftwerk nahm am 28.8.1895 seinen Betrieb auf (nur 2 Tage später als das Kraftwerk bei den Niagara Fällen) und war bis zum 1.Weltkrieg in Betrieb.
Der Weg führt auch an einem Selbstbedienungsrestaurant (Kalikui: eher typische Touristenkost: Cevapcici und Pommes!) und an einem zweiten Lokal (Stari mlin: gehobenere Küche, schöner Platz zum Sitzen - bei der Mühle) vorbei, bei dem Sie Ihren Hunger oder/und Durst stillen können. Am Ende des Rundgangs wartet - neben einem Souvenirshop - auch eine der Wassermühlen des Nationalparks aus dem 19.Jht. auf sie. Diese Wassermühlen sind ein Zeichen der kulturellen und historischen Vergangenheit der Region. Hier können Sie auch verschiedenen, alten handwerklichen Vorführungen, wie z.B. Weben, Weizen mahlen oder Hufeisen schmieden, beiwohnen.
Der Rundgang dauert ungefähr eine Stunde. Von hier aus können Sie auch die Ausflüge nach Visovac (ungefähr zwei Stunden, mit Besuch des Franziskanerkosters, Besichtigung der Kirche und des Museum), oder nach Roski slap (ungefähr 4 Stunden: Besuch von Visovac, danach Schifffahrt entlang des Canyons des Krka Flusses zu den Wasserfällen - Ausstieg beim Wasserfall und Besuchsmöglichkeit der Wassermühlen) buchen.
Roski slap
Roski slap können Sie auch mit dem Auto erreichen. Er ist wahrscheinlich nach dem Skardinski buk der am meisten besuchte Wasserfall. Auch hier gibt es einen Spazierweg entlang der Krka. Das trichterförmige Ende des 13,5km langen Canyons ist der Anfang des Wasserfalls. Der Fluss verläuft hier eingeengt durch eine tiefe, felsige Schlucht, jedoch mit ruhigem Verlauf.
Den Beginn bilden eine Reihe von kleineren Wasserfällen, die von den Kroaten "Halskette" genannt werden. Roski slap setzt sich aus 22,5m hohen Hauptwasserfällen und einer Vielzahl von Seitenarmen, Kaskaden und Rauwackeninseln zusammen. Die Gesamthöhe der Barriere beträgt 25,5m, hat eine Breite von 450m und eine Länge von 650m. Der Hauptwasserfall befindet sich am Ende dieser Barriere, wo der Fluss Krka in den See Visovacko jezero hinabstürzt. Entlang des linken Wasserfallufers befindet sich eine Reihe von Wassermühlen, die auch heute noch zeitweise aktiv und in Betrieb sind. Dieser Wassermühlenkomplex gehört zu den besonders interessanten und wertvollen ethnographischen Denkmälern Dalmatiens und Kroatiens - sie sind buchstäblich lebende Geschichte.
Miljacka slap
Miljacka slap setzt sich aus drei größeren und zahlreichen kleinen Stufen zu einer Höhe von insgesamt 23.8m zusammen. Den oberen Teil zeichnen Bärte und Halbhöhlen aus, während der untere Teil für niedrige Barrieren charakteristisch ist. Die Quellwasser stammen aus dem Zmanja-Fluß und stellen ein einzigartiges hydrogeologisches Phänomen dar.
In der Nähe des Wasserfalles befindet sich die Grotte Milacka II, in der zahlreiche einheimische und geschützte Unterwassertiere leben. Auf der rechten Seite des Flusses befindet sich das Miljacka Wasserkraftwerk. Das 1904 in Betrieb genommene Kraftwerk war bis 1910 das größte Wasserkraftwerk in Europa. Da der Zugang zum Wasserfall über das Gelände des Kraftwerks führt, ist eine Besichtigung des Wasserfalls leider nicht gestattet.
Rosnjak
Rosnjak ist der kleinste Wasserfall des Flusses Krka. Einen Kilometer flussabwärts der Manojlovacer Wasserfälle, wo der Canyon immer tiefer und enger wird, befindet er sich eingezwängt von fast 200m hohen Felsen und in unberührter Natur versteckt. Lediglich 40m breit und 8,4m hoch ist die Stufe über die er fällt.
Durch die Unzugänglichkeit des Geländes ist Rosnjak der einzige Wasserfall, der nie von Wassermühlen genützt werden konnte. Zum Wasserfall gelangt man auf der Straße Oklaj-Drnis, wenn man in Richtung Wasserkraftwerk Miljacka abbiegt. Der Wasserfall ist vom Canyonrand, ungefähr 500m nach dem Abbiegen zu sehen.
Manojlovac slap
Einen halben Kilometer flussabwärts von Brijan, wo die Krka eine scharfe Kurve macht, befindet sich der Manojlovac slap, einer der schönsten Wasserfälle der Krka mit einer Länge von ca. 500m und einer Breite von 80m. Die Canyonränder und die Wasserfälle sind von zahlreichen submediterranen Gewächsen umgeben. Am Fuße des Wasserfalls kann man noch die Reste einiger Wassermühlen aus früherer Zeit sehen. Leider hat der Manojlovac slap das gleiche Schicksal wie der Brijan-Fall.
Durch den Wasserentzug des Kraftwerks trocknet er im Sommer aus, sodass er nur zu Zeiten des Hochwassers seine ganze Schönheit entfalten kann. Es gibt keine Wanderpfade rund um den Wasserfall, den besten Blick haben Sie von der Straße Knin-Kistanje, beim Canyonrand, nur wenige hundert Meter von dem archäologischen Fundort Burnum entfernt.
Brljan Wasserfall
Der Brljan Wasserfall ist ca 19km von der Quelle entfernt. Über ihn ergießen sich die Wasser des malerischen Bjelobera oder Coricasees. Flussaufwärts finden sich kleinere Seen, Sturzbäche und Schwellen. Die Wasserfälle sind von üppigen submediterranen Gewächsen umgeben. Leider erleidet auch er das Schicksal des Wasserentzugs durch das Kraftwerk.
Auch seine Schönheit ist nur bei Hochwasser zu sehen. In der warmen Jahreszeit sind die Wasserfälle über ein halbes Jahr lang trocken - sogar das Flussbett trocknet zwischen Brljan und Manojlovacki slapovi aus. Den schönsten Ausblick auf den Wasserfall gibt es von der Strasse Drnis-Oklaj, - von hier gibt es natürliche Aussichtpunkte, die einen wunderschönen Ausblick auf den Wasserfall und den See Brljansko jezero bieten.
Bilusica buk
Bilusica buk ist der erste Wasserfall flussabwärts der Quelle der Krka. Das heutige Aussehen dieses Wasserfalls wurde durch Sprengung künstlich verändert, um die Überschwemmungen vom Kniner Feld abzuhalten. Dadurch wurde das Wasserniveau gesenkt und im Canyon entstanden neue Wiesen, durch den Eingriff ist aber auch der Bobodolsee verschwunden.
Obwohl der Wasserfall verringert wurde, ist er trotzdem noch tosend und schön anzusehen - er ist auch der einzige Wasserfall, der nicht durch das Kraftwerk genutzt wird.
Tipp:
Während der Sommermonate bzw. bei großem Besucherandrang am Haupteingang in Lozovac empfiehlt es sich auf Roški slap auszuweichen oder zumindest vorbei zu schauen – die Eintrittskarten gelten einen Tag lang für jeden Eingang. Auch hier führt ein Rundgang entlang der Krka und wenn Sie erschöpft sind, genießen Sie die Bootsfahrt zum Kloster Krka und zu den Festungen Trošenj und Nečven. Sie erreichen den Eingang über die Straßen von Drniš, Knin oder Skradin aus. Der Wassermühlenkomplex gehört zu den ethnografisch wertvollen Denkmälern Dalmatiens und Kroatiens – sie können zwischen April und Oktober besichtigt werden.
Die Festungen Trošenj und Nečven
Die Festungen Trošenj und auch der gegenüberliegenden Seite Nečven sind vom Schiff aus gut sichtbar. Sie gehörten ursprünglich der kroatischen Familie Subić und wurden errichtet um eine strategisch wichtige Brücke über den Fluss zu kontrollieren.
1522 wurde jedoch Trošenj von den Türken eingenommen, die auch den runden Turm errichteten. 1686 wurde die Festung von den Venezianern erobert und fast gänzlich zerstört.
Das Kloster Krka
Wunderschön anzusehen (vor allem die Malerei im Inneren der Kirche) und gut erhalten ist das Kloster Krka, zu dessen Besuch ein kurzer Stopp von einer halben Stunde bei der Schifffahrt eingelegt wird. Es befindet sich in Carigradska draga, in der Mitte des Canyons der Krka. Im 14. Jahrhundert gegründet wurde es dem heiligen Erzengel Michael geweiht. 1345 wird es als Stiftung der Prinzessin Jelena Šubić erwähnt, der Schwester des serbischen Kaisers Dušan, die mit dem Herrscher von Skradin und Bribir verheiratet war. Die alten römischen Katakomben, die auch besichtigt werden können, gelten als Nachweis eines Besuches und der Predigt des heiligen Apostels Paulus.
Die Kirche selbst wurde in verschiedenen Abschnitten gebaut, von denen der Eingangsbereich den ältesten Teil darstellt. Während der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Türken und Venedig wurde das Kloster verlassen und vollkommen durch Brand zerstört.
Danach wurde es neu errichtet und der Altar in seiner heutigen Form stammt aus den achtziger Jahren des 18.Jahrhunderts. Die Kirche, die während des Ausflugs besichtigt werden kann, weist wunderschöne Malereien auf. Die Ikonostase (eine Bilderwand/Trennwand, die den Altarraum, der nur für Priester und Diakone zugänglich ist, vom Kirchenraum der Gläubigen in orthodoxen Kirchen trennt) wurde aus uneinheitlichen Teilen zusammengestellt. die Hauptikonen sind die Arbeit eines unbekannten venezianisch-kretischen Künstlers. Im oberen Teil befinden sich Ikonen, die im 17. Jahrhundert aus Russland mitgebracht wurden.
Das Kloster Krka ist eines der wichtigsten geistigen Zentren der orthodoxen dalmatinischen Eparchie (Bistum/Diozöse) und brachte im Laufe seiner langen Geschichte viele Erzbischöfe und Hirten der serbisch-orthodoxen Kirche hervor.
Abgesehen von der Hauptkirche gibt es eine kleine Kapelle des Heiligen Sava, die vom dalmatinischen Bischof Stefan Knežević errichtet worden war. Er starb 1890 und wurde in der Kapelle begraben.
Das Kloster besitzt eine große und reiche Bibliothek mit vielen historischen Handschriften, Inkunabeln und seltenen Büchern sowie eine ebenfalls reiche Schatzkammer, die jedoch derzeit auf Grund der Auseinandersetzungen an einen sicheren Ort gebracht wurde.
2001 wurde auch wieder das Priesterseminar „Der heiligen drei Hierarchen“, das bis 1995 hier untergebracht war, wieder eröffnet.
Weitere Informationen:
www.npkrka.hr
www.kroati.de/kroatien-infos/nationalpark-krka.html