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Krk wurde mit den verschiedensten Namen bezeichnet, angeblich tauchen die Bewohner bereits bei Homer in der Ilias auf.

Außerdem gilt sie noch als „Wiege“ der Kroaten und hat eine besondere Affinität zur Zahl 7.

Urlaub – welch ein wunderschönes Wort – auch wenn es diesmal nur 5 Tage sein konnten. Es ist Ende Oktober und für alle Campingplätze in Istrien ist in Ende Oktober (in diesem Fall am 27.) Schluss. Da wir aber bei einer Urlaubsdauer von nicht einmal einer Woche aber keine lange Anreise unternehmen möchten, fügen wir uns dem Schicksal. Außerdem wer weiß wie das Wetter wird und wie kalt das Meer schon sein wird.

Der Wettergott war uns gnädig - fast durchgehen sonnig und 25° 
Der Wettergott war uns gnädig - fast durchgehen sonnig und 25° 

Um es gleich vorweg zu nehmen: in der letzten Oktoberhälfte hatten wir auf Krk jeden Tag Sonnenschein (kein Wunder, wenn Engel reisen), die Außentemperatur lag zu Mittag um die 25° und das Meer war kühl, aber herrlich. Ich denke einige Campingplätze und Hotels werden die Saison zukünftig verlängern.

In der Hängematte am Strand 
In der Hängematte am Strand 

Wenn es nur so kurz in die Ferne geht, bin ich meistens zu faul, große Vorbereitungen zu treffen. Faul am Strand in der Sonne liegen, mit einem Buch in der Hand lautet da meine Devise. Was gibt es Schöneres, als dem Rauschen der Wellen zuzuhören und sich die Meeresbrise um die Nase wehen zu lassen.

Das Meer am Hafen der Stadt Krk 
Das Meer am Hafen der Stadt Krk 

Also egal wie lang es dauert, die Kvarner Bucht ist nicht so weit von Wien entfernt und Krk damit auch nicht. Cres und Losinj kannten wir schon ein wenig, dieses Jahr sollte Krk an die Reihe kommen.

Blick durch die Stadtmauern 
Blick durch die Stadtmauern 

Bei der Anreise auf die Insel kommt man gleich über die erste Sehenswürdigkeit: eine Brücke verbindet seit 1980 die Insel mit dem Festland. 1430 Meter ist sie lang und der Betonbogen vom Festland auf das Inselchen Sveti Marko mit einer Länge von 390 Metern war zur Zeit ihrer Eröffnung die größte Brücke in ihrer Art auf der ganzen Welt. Die Maut beträgt um die 6 Euro, bezahlt wird allerdings nur bei der Hinfahrt auf die Insel, die Rückfahrt aufs Festland ist frei.

Da ich es nicht geschafft habe, die Brücke zu fotografieren, hier nochmal ein Blick aufs Meer bei der Frankopan-Festung in Krk 
Da ich es nicht geschafft habe, die Brücke zu fotografieren, hier nochmal ein Blick aufs Meer bei der Frankopan-Festung in Krk 

Ich kann mich gar nicht satt sehen am Meer und an den Hügeln. Da ich aber am Steuer sitze, muss ich mich leider beherrschen.
Unser Campingplatz (Valamar Premium Krk) liegt nicht weit von der Hauptstadt Krk entfernt, die Zufahrt ist gut beschriftet, allein bei der letzten Abzweigung Richtung Meer muss man Acht geben (bei der Tankstelle links ab). Doch darüber in einem eigenen Bericht.

Blick auf den Strand am Campingplatz 
Blick auf den Strand am Campingplatz 

Gut angekommen beziehen wir wie immer unser Mobilheim und fühlen uns gleich wie zu Hause. Nach einem Rundgang durch den Platz und einem langen Blick aufs Meer kaufen wir noch ein paar Kleinigkeiten zur Erstversorung im Camping-Supermarkt. Morgen soll es dann gleich in die Stadt auf den Markt gehen. Doch hier werden wir ein wenig enttäuscht.

Unser Reich für eine Woche: ein Mobilheim 
Unser Reich für eine Woche: ein Mobilheim 

Wir – meine bessere Hälfte und ich – lieben Märkte wie in Split und Trogir. Wenn auch immer auch touristische Stände mit dabei sind (und wir meistens zumindest auf eines reinfallen), kaufen dort auch die Einheimischen ein, bieten Bauern ihr Obst und Gemüse an, gibt es noch den Fleischer oder einen kleinen (oder großen) Fischmarkt ums Eck. Supermärkte, so schön und verführerisch Plodine und Konzum auch sind, versuchen wir zu meiden. Außer wir scheitern derart mit unseren Sprachkenntnissen (bei Fleisch manchmal der Fall), dass wir dann doch lieber einmal etwas Abgepacktes versuchen. Allerdings stellt sich bei unserer Frage in der Rezeption heraus, dass es zwar sehr wohl die verschiedenen Supermärkte gibt, der Bauernmarkt allerdings äußerst klein und wenn überhaupt nun stattfindet. So ist es auch. In direkter Nachbarschaft des Supermarkts in der Stadt in der Nähe des Hafens finden wir zwar ein Gemüsegeschäft und einen Gemüsestand. Doch die Auswahl ist wirklich äußerst bescheiden. Also bleiben Plodine und Konzum.

In Krk wachen die Katzen über die Besitztümer 
In Krk wachen die Katzen über die Besitztümer 

Einen Tag haben wir uns für Cres reserviert – schließlich wollen wir auch wieder das ausgezeichnete Olivenöl der Landwirtschaftlichen Genossenschaft Cres mitbringen.

Unser Olivenöl kam aus Cres 
Unser Olivenöl kam aus Cres 

Der erste Tag in der Stadt Krk bringt uns zum Hafen und bei der Anreise erblicke ich eine Stadtmauer und ein Schloss oder Kloster – klar dort muss ich in den nächsten Tagen irgendwann mal hin, aber sonst scheint die Stadt nichts außergewöhnliches zu besitzen. Zumindest führt uns die Straße nicht daran vorbei. Bald sollte ich merken, wie sehr ich mich geirrt hatte.

Ein kurzer Ausflug in die Geschichte

Mehr als 3000 Jahren – so rühmt sich die Insel und die gleichnamige Stadt – sei sie ununterbrochen besiedelt. Erste Erwähnungen betreffen die Illyrer (Japoda und Liburna), dann kamen die Griechen und schließlich die Römer, deren Spuren noch heute in der Nähe von Njivice auf der Insel zu finden sind (Ruinen der Römischen Siedlung Fulfinium) Antike Schriftsteller erzählen bereits von der Insel und der Stadt Krk, wenn auch mit unterschiedlichen Namen. Ihre Bezeichnung „goldene Insel“ (Insula aurea) verdankt sie den Römern, die sie wegen ihres Naturreichtums so bezeichneten. Die Stadt Krk selbst bezeichnete sich stolz als „Splendidissima civitas Curictarum“ – als „Strahlendste Stadt der Krker“.

Die Goldenen Pfade führen auf den Weg zum Olivenöl 
Die Goldenen Pfade führen auf den Weg zum Olivenöl 

Bereits Ende des 6. Jahrhunderts beginnt dann die Besiedelung durch die Kroaten, die sich in Stämmen in den Festungen niederlassen. Die Bevölkerung tritt sehr früh zum Christentum über und bereits im 5. Jahrhundert wird von einer Diözese mit Zentrum in der Stadt Krk und dem ersten bekannten Bischof Andrija (680) berichtet.

Der erste Blick auf die Stadtmauern 
Der erste Blick auf die Stadtmauern 

Ende des 12.Jahrhunderts wächst ein Geschlecht aus den kroatischen Stämmen in Vrbnik hervor, dass nun die Herrschaft über die Insel und Schritt für Schritt auch über Teile des Festlandes (Trsat, Bakar, Kraljevica, Crikvenica, Novi Vinodolski, Otočac) übernimmt: die Frankopaner. Aus ihrer Familie gehen kroatische Vizekönige hervor, sie besitzen am Höhepunkt ihrer Macht ein Territorium das die Hälfte des heutigen Kroatiens umschließt. Die Frankopanen waren auf wirtschaftlichen wie auch auf politischer Ebene zu ihrer Zeit wichtige Größen, die sich ständig um die Selbständigkeit von Kroatien – auch im Kampf, bemühten. Krk war eine ihrer strategischen Städte, wie man heute noch an der gut erhaltenen Frankopanerfestung erkennen kann.

Blick aufs Meer bei der Frankopan-Festung in Krk
Blick aufs Meer bei der Frankopan-Festung in Krk

Allerdings beteiligt sich Fran Krsto Frankopan, der damals Markgraf von Istrien und Graf von Tersat war, an der sogenannten Magnatenverschwörung gegen den Kaiser und König Leopold von Habsburg. Fran Krsto wird gefangenen genommen und nach Wiener Neustadt gebracht, wo er am 30.4.1671 hingerichtet wird. Sein Grab befindet sich ebenfalls in Wiener Neustadt, die sterblichen Überreste wurden allerdings 1919 in die Grabkammer hinter dem Hauptaltar der Kathedrale von Zagreb überführt. Fran Krsto und Petar Zrinski (ein weiterer Beteiligter der Verschwörung, der ebenfalls hingerichtet wurde) gelten bis heute in Kroatien, aber auch in einigen Teilen Ungarns als Nationalhelden, da sie einerseits gegen die Osmanen, aber auch gegen die Herrschaft der Habsburgermonarchie gekämpft haben.

Schmale Gässchen führen durch das alte Krk 
Schmale Gässchen führen durch das alte Krk 

Die Insel gerät nun unter unterschiedliche Herrschaft: bereits 1480 war sie Venedig als letzte Insel in der Adria in die Hände gefallen, wobei der damalige Fürst Ivan Frankopan nur durch Betrug in die venezianische Gefangenschaft gebracht werden konnte.

Der Leiterwagen hängt hier ganz schön hoch 
Der Leiterwagen hängt hier ganz schön hoch 

Schließlich folgen die Franzosen, Österreich-Ungarn, Italien und Deutschland. Nach dem Ersten Weltkrieg gehört Krk wie ganz Kroatien zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, später dann zu Jugoslawien, um letztendlich nach dem Zerfall des Staates Kroatien anzugehören.

Krk war auch eine der ersten „Urlaubsdestinationen“: Immerhin gab es bereits im Jahr 1866 die ersten Ansichtskarten der Stadt.

Krk – Die Wiege der kroatischen Kultur

Auf Krk, in der romanischen St. Lucija-Kapelle, fand man die Tafel von Baška aus dem Jahr 1100. Die Steinplatte trägt eine Inschrift in glagolitischer Schrift, die die Souveränität des kroatischen Königs Zvonimir I. als Stifter der Kapelle erwähnt. Man bezeichnet diese Steintafel (Bašcanska ploca) auch als die Taufurkunde der Kroaten.

Die Zahl 7 und Krk

Es scheint als wäre die Insel geheimnisvoll mit der Zahl 7 verbunden. Diese wiederum weist eine besondere Symbolik auf: die Summe von drei und vier, von Geist und Seele einerseits sowie dem Köper andererseits steht für das Menschliche. Oft wird die 7 als Glückszahl angesehen, es gibt die sieben Zwerge, die sieben Weltwunder, die Woche hat sieben Tage, um nur einige Beispiele zu nennen.

Wappen an den alten Häusern 
Wappen an den alten Häusern 

In Krk erzählt man sich ebenfalls Schicksalhaftes in Verbindung mit der Zahl 7: die Insel wurde im 7. Jahrhundert von den Kroaten besiedelt, 7x konnte sie sich erfolgreich gegen Piraten verteidigen, der siebte Fürst der Frankopanen war auch der letzte Fürst von Krk. heute hat die Insel 7 Hauptgemeinden.

Nach diesen geschichtlichen und mythischen Ausflügen kehren wir nun wieder zu den in Stein gehauenen Tatsachen zurück und widmen uns der Sehenswürdigkeiten von Krk Stadt.

Die Stadt Krk

Fährt man vom Premium Camping Krk Richtung Stadt fällt dem Besucher gleich eine Kirche und eine Stadtmauer auf. Ich habe daher hier eigentlich das Stadtzentrum erwartet, doch weit gefehlt.

Kirche der Heiligen Mutter der Gesundheit und Stadtmauer 
Kirche der Heiligen Mutter der Gesundheit und Stadtmauer 

Auf gleicher Höhe mit dem Zugang zum Platz bei der Kirche befindet sich auf der rechten Seite ein großer Parkplatz, den ich gleich für unsere Besichtigung angesteuert hatte. Wir waren eher spät aufgestanden und es war um die Mittagszeit als wir uns hier eingeparkt haben. Auffällig waren die vielen Kinder, die mit ihren Eltern vom Kirchenplatz zum Parkplatz kamen. Fast so als ob die Schule oder eine Messe zu Ende wären und genauso war es.

Platz der Glagolitischen Mönche 
Platz der Glagolitischen Mönche 

Wir überquerten die Straße, riskierten einen Blick von den Stadtmauern aus zum mehr, gingen weiter und standen auf dem Platz der Glagolitischen Mönche, der nicht nur vom der Kirche der Heiligen Mutter der Gesundheit, sondern auch vom Franziskanerkloster und einem tollen, supermodernen Bau -einer Turnhalle für eine Schule begrenzt wird.

Alt und neu passt gut zusammen 
Alt und neu passt gut zusammen 

Sagenhaft, wie es der Architekt verstanden hat, alt und neu zu verbinden. Ebenso sagenhaft ist das lustige Treiben der Schüler zwischen den alten Wänden der Stadtmauer und der Kirchen.

Wer hier an Schule und Turnhalle die engen Gässchen vorbei geht, gelangt in das alte Krk mit vielen schönen Ausblicken und erkennt, dass diese Stadt schon früher ziemlich reich gewesen sein muss. Aber alles schön der Reihe nach…

Die Stadtmauern

Mächtig liegen sie da und man kann sich vorstellen, warum es auch Piraten nicht gelang in die Stadt einzudringen. Dicke Mauern und eine riesige Festung beschützten sie. Allerdings dauerte auch ihre Bauzeit eine ganze Weile: Es sind verschiedene Schichten in den Bollwerken, die die Stadt in ihrem gesamt Umfang umschlossen haben und die bis heute erhalten sind.

Blick auf die Stadtmauer 
Blick auf die Stadtmauer 

Ihr Bau wurde bereits von den Illyrern begonnen und bis zum Fall Venedigs wurde weitergebaut. Das erste Denkmal der heutigen Mauern stammt aus dem 1. Jahrhundert vor Christus und seinen letzten Umbau erlebte das Bollwerk zum Ende des 15. Jahrhunderts.

Die Kirche der Heiligen Mutter Gottes der Gesundheit 

Die romanische Kirche besteht aus drei Schiffen und gehörte ursprünglich zum ehemaligen Benediktinerkloster aus dem 11. Jahrhundert. Zu dieser Zeit war sie auch noch dem heiligen Mihovil geweiht.

Die Kirche der Heiligen Mutter Gottes der Gesundheit
Die Kirche der Heiligen Mutter Gottes der Gesundheit

Während eines Choleraausbruchs in der Stadt im 19. Jahrhundert dankten die Bewohner der Stadt der Heiligen Maria für das Ende der Epidemie in dem sie ihr die Kirche weihten.

Die Kirche des Heiligen Franjo

Der Glockenturm an der westlichen Frontseite stammt aus der gleichen Zeit wie die Kirche der Heiligen Mutter Gottes der Gesundheit. Den Bau der gotischen Kirche des Heiligen Franjo datiert man auf das 13. Jahrhundert. Damals wurde die heutige Sakristei als Kirchenraum genutzt.

Die Kirche der Heiligen Mutter Gottes der Gesundheit und die Kirche des Heiligen Franjo 
Die Kirche der Heiligen Mutter Gottes der Gesundheit und die Kirche des Heiligen Franjo 

Das Franziskanerkloster

Ebenfalls gleich „ums Eck“ befindet sich das Franziskanerkloster, deren Erbauer in Krk das erste Mal bereits 1277 erwähnt werden. Zuerst war das Kloster ein Teil des nördlichen Stadtbollwerks. 1910 errichtete man den östlichen Flügel als Priesterseminar. Sehenswert ist das Bild der Muttergottes mit Kind des Renaissancemalers Vittorio Carpaccio.

Beim Franziskanerkloster 
Beim Franziskanerkloster 

Wenn man natürlich so weit außerhalb der Saison reist, muss man damit rechnen, dass einiges geschlossen oder gerade Renovierungsarbeiten unterzogen wird. Und so war es auch bei unserem Besuch. Das Franziskanerkloster, die Kathedrale und auch die Frankopan-Festung wurden gerade im Inneren saniert. Schade, aber wir wollen sowieso noch einmal wieder kommen.

Die supermoderne Turnhalle der Schule am Ende des Platzes der Glagolitischen Mönche 
Die supermoderne Turnhalle der Schule am Ende des Platzes der Glagolitischen Mönche 

Wir wandern über den Platz der Glagolitischen Mönche, vorbei an der modernen Turnhalle und Schule und tauchen ein in die Altstadt von Krk. Enge Gässchen, Leiterwagen aus Holz, die in sonniger Höhe hängen, Katzen, die auf „ihren“ Besitz aufpassen und dem „Eindringling“ keck entgegen blicken.

Der alte Mühlstein im Park vor der Festung der Frankopaner 
Der alte Mühlstein im Park vor der Festung der Frankopaner 

Bald sind wir fast am Meer angekommen und gehen durch einen schönen Park der Festung der Frankopaner entgegen. Ein Blick auf die Bucht und das Meer. Dann sehe ich einen alten Mühlstein, der hier aufgestellt ist. Er soll wahrscheinlich auf das Gold der Insel erinnern – das Olivenöl.

Die Festung der Frankopaner

Die Größe der Festung ist beeindruckend. Hohe Mauern bis 9 Meter zeigen, dass dieses Bollwerk die Stadt gegen alle Feinde, die sich von der Meeresseite nähern, zu schützen gedenkt. Kein Wunder, dass auch sie eine lange Bauzeit aufweist: venezianische Administratoren berichten von ihrem Bau vom 12. bis in das 14. Jahrhundert.

Beeindruckend: Die mächtige Festung der Frankopaner 
Beeindruckend: Die mächtige Festung der Frankopaner 

Heute ist sie ein viereckiges Gebäude, das Innen 27 Meter lang und 17 Meter breit ist. Im Norden in Richtung Kamplin steht der runde Turm, am westlichen Ende befindet sich der viereckige Frankopaner Gerichtssaal, an der östlichen ein viereckiger Turm und an der westlichen auf der anderen Seite ein Wachthäuschen. Geht man das Bauwerk entlang, kommt man sich schon sehr klein vor.

Das Gittertor. Achtung: Es kann von außen geschlossen werden! 
Das Gittertor. Achtung: Es kann von außen geschlossen werden! 

Durch ein Gittertor kann man bis zum Meer hinunter spazieren, das alte Eintrittstor führt in den Hof der Festung, in dem gerade Renovierungsarbeiten stattfinden und daher ist der Eintritt für dieses Mal leider verboten. Also schnell wieder das Tor geschlossen und weiter gegangen.

Der Hof der Festung wird renoviert. Daher: Eintritt verboten! 
Der Hof der Festung wird renoviert. Daher: Eintritt verboten! 

Ein paar Schritte weiter sind wir schon bei der Kathedrale und beim Bischofssitz.

Die Bischofsresidenz

Die Krker Diözese wird bereits im 7. Jahrhundert zum ersten Mal schriftlich erwähnt.

Die Bischofsresidenz von Krk 
Die Bischofsresidenz von Krk 

Historiker nehmen an, dass der östliche Teil des Gebäudes zur gleichen Zeit errichtet wurde wie die Kathedrale. Als erster Bischof der Insel gilt Andrija.

Die Kathedrale von Krk

Die dreischiffige altchristliche Basilika aus dem 5. Jahrhundert wurde ursprünglich auf den Überresten einer römischen Therme gebaut. In der Kathedrale befand sich auf der nördlichen Seite eine Taufkirche, im Laufe der Zeit wurde ehemalige romanische Kathedrale mehrfach um und ausgebaut.

Der Gebäudeplan der Kathedrale von Krk 
Der Gebäudeplan der Kathedrale von Krk 

14 Säulen tragen das Innere, das wir leider bei unserem Besuch nicht sehen konnten, da die Kirche geschlossen war. Die erste Säule neben dem Altar auf der nördlichen Reihe zeigt als einzige sehr seltene Symbole der Eucharistie, auf jeder Seite sind jeweils zwei Vögel zu sehen, die Fisch essen.

Der Glockenturm der Kathedrale

Im 16. Jahrhundert wurde der Glockenturm der Kathedrale im gotischen Stil gebaut.

Hier sieht man den Glockenturm zwischen den Häusern hervorblitzen 
Hier sieht man den Glockenturm zwischen den Häusern hervorblitzen 

Bis 1767 schmückte ihn eine spitze Kirchturmspitze, die dann durch eine barocke Glockenkuppel ersetzt wurde, auf der ein hölzerner Engel über die Stadt wachte. Dieser wurde 1973 durch einen Engel aus Kunststoff ersetzt.

Der Engel am Glockenturm 
Der Engel am Glockenturm 

Die Kirche des Heiligen Quirin

Im 12. Jahrhundert wurde die dreischiffige Kirche aus heimischem weißem Stein erbaut, die mit der Kathedrale als deren Matroneum (ein Raum, in dem die Frauen früher die Messe verfolgen konnten) verbunden. Sie gilt als ein kostbares Beispiel romanischer Architektur und ist die einzige Kirche auf Krk, die über ein Stockwerk verfügt. Sie ist dem Heiligen Quirin gewidmet, dem Schutzpatron der Stadt Krk.

Der Eingang zu der sakralen Sammlung 
Der Eingang zu der sakralen Sammlung 

Heute befindet sich in der Kirche die wertvolle Sammlung des Heiligen Quirin, eine wertvolle Sammlung sakraler Kunstwerke. In der Ausstellung werden unter anderem „pluteji“ (Altarschränke) mit Kreuz- und Zypressenmotiven, eine hölzerne Statue des Patrons aus der Gotik, sowie eine Altartafel aus dem 15. Jahrhundert, deren Motiv die Krönung Marias gezeigt. Letztere ist das wertvollste Stück der Ausstellung.

Vela Placa

Wir schlendern weiter Richtung Hafen und Meer und kommen auf den Vela Placa, den einzigen Platz der Stadt, der immer die Eigenschaften eines Platzes bewahrte: Zum ersten Mal findet er 1263 eine schriftliche Erwähnung.

Der Brunnen am Vela Placa zeigt den venezianischen Löwen 
Der Brunnen am Vela Placa zeigt den venezianischen Löwen 

Der Brunnen in der Mitte des Platzes stammt aus dem 16. Jahrhundert. Unter dem Platz wurden archäologische Funde aus vorchristlicher Zeit entdeckt.

Das Rathaus

Am Ende des Platzes steht ein Turm bzw. ein Gebäude aus dem 15. Jahrhundert, in dessen Erdgeschoss früher eines der Stadttore untergebracht war. Die Inselbewohner hatten diesen Turm ohne bezahlten Tageslohn erbaut.

Blick auf das Rathaus und die Uhr mit 24 Abschnitten 
Blick auf das Rathaus und die Uhr mit 24 Abschnitten 

Auf seiner östlichen Wand findet man die Wappen des Dogen Augustin Barbariga. Darunter findet sich eine ganz spezielle Uhr, die aus 24 Feldern besteht und die bereits 1538 zum ersten Mal erwähnt wurde.

Volsonis

Die Geschichte dieses Ortes begann 1999, als Maria Elena und Goran Stanic das Haus am Stadtplatz (Vela Placa) kauften. Sie wussten nichts über die alten Ruinen unter dem Haus, ihnen war nur ein kleiner Keller im Hinterhof bekannt. Als sie begannen Haus und Hof herzurichten, empfahlen ihnen Archäologen sieben Löcher in den Grund zu graben, um eventuelle Funde im Boden sicher zu stellen.

Der kleine Eingang unten im Haus mit dem alles begann 
Der kleine Eingang unten im Haus mit dem alles begann 

Da sie diese aber an den falschen Stellen aushuben, fanden sie nichts und so beschlossen sie die Löcher wieder zu füllen. Doch dabei entdeckte ein Arbeiter zufällig eine Mauer aus dem 4. Jahrhundert aus dem zerstörten Tempel der Venus von Krk.

Der Eingang von der Riva aus in den Secret Garden 
Der Eingang von der Riva aus in den Secret Garden 

Ein äußert seltener Fund, da es nur sehr wenige Venustempel im gesamten römischen Reich gab. So ist dieser der einzige bisher gefundene Tempel der Göttin und datiert aus dem 1. Jahrhundert vor Christus. Bei den weiteren Ausgrabungen fanden sich dann viele Grabsteine, Altäre und andere Fundstücke – der Altar der Venus ist allerdings das interessanteste und wertvollste Objekt.

Der Durchgang zum Secret Garden 
Der Durchgang zum Secret Garden 

Acht Personen arbeiteten vier Jahre sehr hart und füllten 850 Lastwagen mit Erde und Steinen. 2003 war es dann soweit – Volsonis eröffnete.

Im Garten 
Im Garten 

Heute kann man entweder den Eingang am Vela Placa benutzen, um in das Lokal zu gelangen oder vom Hafen neben dem Turm den Durchgang zum „Secret Garden“ vordringen. Nach dem Eintritt durch dieses Steintor tut sich für den Besucher wirklich eine ganz andere Welt auf. Wir haben zwar im Volsonis nichts gegessen und/oder getrunken, aber allein die Atmosphäre in den unterschiedlichen Räumen des Lokals ist einen Besuch wert.

Im Inneren 
Im Inneren 

Übrigens: Auf einem der vielen gefundenen Grabsteinen wurde der Name Volson gefunden, einem der römischen Herrscher der Stadt Krk, der dann dem Lokal seinen Namen gab.
Auf jeden Fall vorbeischauen …

Der Turm im Hafen

Fürst Nikola Frankopan ließ diesen sechsseitigen, abgerundeten Turm am westlichen und südlichen Teil der Mauern erbauen. Darauf weist eine Inschrift und das Wappen der Familie hin, das auf der römischen Stele aus diesem Jahrhundert mit der Abbildung des Ehepaars eingemeißelt ist.

Der Turm im Hafen 
Der Turm im Hafen 

Damit war unser Rundgang auch schon zu Ende. Vieles von Stadt und Land haben wir daher leider nicht geschafft, aber man braucht schließlich auch seine Erholung am Strand.

Daher gibt es eine ganze Liste, die wir – zumindest teilweise – bei einem unserer nächsten Besuche abarbeiten könnten:

  • Das Inselchen Košljun mit der letzten Ruhestätte von Katarina Frankopan, einer der bekanntesten Angehörigen der Fürsten Frankopan von Krk.
  • Die sakrale Sammlung in der Kirche des heiligen Quirin
  • Der Besuch der Kathedrale und der Festung
  • Baška: Wo man nicht nur die einzigartige Pflanze Asperula Borbasiana (Waldmeister) finden kann, die nur hier wächst, sondern auch einen der schönsten Strände der Insel vorfindet und den Glagolitischen Pfad nachwandern kann
  • Die Tropfsteinhöhle Biserujka in der Gemeinde Dobrinj bei Rudine
  • Die Kirche St. Donat nahe Kornic
  • Einmal den Heilschlamm auf der westlichen Seite der Buno ausprobieren
  • Das ornithologische Reservat mit den weißköpfigen Adlern besuchen

Hier haben wir noch zwei Broschüren für den Download über Krk für Sie vorbereitet:
Download 1
Download 2

Weitere Infos finden Sie auch hier: http://www.krk.hr/de/insel_Krk/Ort/krk

Und hier noch ein paar Impressionen von unseren Rundgängen durch die Stadt Krk: