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„Ein Schmetterling, der auf den Wellen träumte“, so wird die Insel vom Poeten Ante Tresić-Pavičić beschrieben.

Wer mit der Fähre von Drvenik nach Sućuraj kommt, denkt vielleicht nicht an einen Schmetterling, aber das richtige Urlaubsfeeling kommt sofort auf.

An die 70 km misst die Insel in der Länge, sie ist die viertgrößte der Adriainseln, manchmal ist sie nur 4 – 11 km breit. Wenn Sie in Sućuraj ankommen, müssen Sie das Eiland durchqueren, um ihre Hauptstadt kennen lernen zu können.

Warten auf die Fähre
Warten auf die Fähre

Aber es lohnt sich. Verpassen Sie keinesfalls die Hauptstadt der Insel, das gleichnamige Hvar kennen zu lernen, aber machen Sie auch einen Abstecher nach Stari Grad. Beide Orte liegen an der Seeseite und wer mediterranes Feeling liebt, wird sich in beiden Städten sofort wohlfühlen.

Boote kommen uns bei der Überfahrt entgegen
Boote kommen uns bei der Überfahrt entgegen

Ein bösartiger, alter Fluch der Einwohner lautet: „Sollst du doch auf den Straßen von Hvar umkommen!“ und wenn auch einige Straßen bereits ausgebaut sind, einige Tunnel erneuert, so ist es doch hin und wieder eine Aufgabe für den Fahrer sich auf den engen Landstraßen zu Recht zu finden. Aber es lohnt sich.

Geschichte

Hvar wurde bereits in der Prähistorie besiedelt, wie Funde bemalter Keramik der Danilo-Hvar-Kultur, die in den Höhlen Grapčeva spilja und Pokrivenik gefunden wurden, beweisen.

Auf der Fahrt von Sucuraj in die Hauptstadt
Auf der Fahrt von Sucuraj in die Hauptstadt

Im Jahr 385 v.Chr. besiedelten Griechen, die von der Insel Paros hierher kamen, Hvar. Es gab Auseinandersetzungen mit den illyrischen Bewohnern, die zu Gunsten der Griechen endeten, da sie mit Kriegsschiffen aus Lissos (dem heutigen Lezha in Albanien) unterstützt wurden. Lissos war damals der Sitz der Statthalterschaft des Dionysios I. von Syrakus. Dieser Kampf gilt als erste bekannte Seeschlacht in der Adria. Die griechischen Sieger gründeten nun auf der Insel einen selbständigen Stadtstaat, den sie Pharos nannten.

Die Fähre kommt
Die Fähre kommt

235 v.Chr. übernahmen die Illyrer, die damals als Seeräuber berüchtigt waren, wieder kurzzeitig die Herrschaft über die Insel, allerdings fiel sie 229 v.Chr. als Folge des ersten Illyrischen Krieges unter römische Herrschaft, die allerdings die Verwaltung dem ehemaligen illyrischen Herrscher Demetrios von Pharos überließen. Das Bündnis hielt nicht lange: 219 v.Chr. flüchtete Demetrios nach der Niederlage im Zweiten Illyrischen Krieg nach Makedonien und wurde enger Vertrauter des Königs Philipp V. Später wurde die Insel wieder ein Teil der römischen Provinz Illyricum.

Vollgepackt auch im Herbst
Vollgepackt auch im Herbst

Im Mittelalter wechselten die Machthaber von Hvar wie in ganz Dalmatien immer wieder. Im 10. Jahrhundert wird sie von Konstantin VII. als Teil des Fürstentums Paganien erwähnt. 

und los geht's ...
und los geht's ...

Um 1180 anerkannte der Fürst von Hvar und Brač die Oberherrschaft des Ungarischen Reiches, das sich allerdings kaum um die Küstengebiete kümmerte. So suchten die Bewohner an der Küste bald den Schutz von Venedig um Hilfe gegen die Piraten von Omiš zu erhalten. 1278 schlossen sich daher die Bewohner von Hvar der Republik Venedig an. Diese Entscheidung wirkte sich auf die wirtschaftliche Lage der Insel sehr positiv aus, es folgte eine Blütezeit für die ganze Insel.

Wunderbare Landschaft auf der Fahrt in die Stadt Hvar
Wunderbare Landschaft auf der Fahrt in die Stadt Hvar

Mitte des 14. Jahrhunderts wechselte die Herrschaft wieder einmal auf die ungarische Seite. Nach dem Tod Ludwigs I. kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Sigismund von Luxemburg, Tvrtko I. und Ladislaus von Neapel, der 1403 in Zadar zum kroatischen König gekrönt wurde, um die ungarische Thronfolge.

Hvar
Hvar

Ladislaus konnte sich allerdings nicht gegen Sigismund durchsetzen und so verkaufte er 1409 seine Rechtsansprüche auf Dalmatien (und dazu gehörte die Insel Hvar, ebenso auch das heutige Dubrovnik) für 100.000 Dukaten an die Republik Venedig.

In Sućuraj angekommen
In Sućuraj angekommen

1510 brach ein Volksaufstand unter der Führung des Matija Ivanić aus, der zu einem Bürgerkrieg über vier Jahren der Plebejer gegen den Adel führte. Es störte die Plebejer, dass nur der Adel für die Verwaltungsaufgaben eingesetzt wurde, und die Adeligen sie und insbesondere ihre Frauen und Mädchen als Menschen zweiter Klasse behandelten. Sie gründeten ein Abgeordnetenhaus und verlangten die offizielle Berücksichtigung ihrer Entscheidungen und das Recht auf Einsicht und Kontrolle der Entscheidungen der Adelsräte. Schließlich wurden die Plebejer vom Adel besiegt. In den folgenden 71 Jahren prosperierte die Insel und erlebte wieder einen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung. Bis ins 16. Jahrhundert wurde die Insel eine der am dichtest besiedeltsten Region und ein wichtiger Stützpunkt und Handelszentrum.

Den Plattenladen in Stari Grad müssen Analog-Fans einfach besuchen
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Von 1520 bis 1617 überfielen die Osmanen immer wieder die Insel. Während des Krieges um Zypern standen die Osmanen am 15. August 1517 mit 73 Kriegsschiffen vor der Insel, überfielen sie, raubten die Bewohner aus, verhafteten sie und zündeten ihre Häuser, darunter auch das Schloss des Fürsten, ebenso wie das Archiv, alle Kirchen und Klöster an. Doch das Leid hielt an: ein paar Monate später brauch auf der Insel die Pest aus und zwei Drittel der Bevölkerung starb.

Bei Sonnenuntergang geht's wieder zurück
Bei Sonnenuntergang geht's wieder zurück

Anfang des 17. Jahrhunderts veränderte sich die demografische Struktur der Einwohner, da die Einfälle der Türken die Küstenbewohner vom Festland zwangen auf die sichereren Inseln auszuweichen. Die Republik Venedig bot allen Bewohnern Privilegien an, wenn sie aus den gefährdeten Regionen übersiedeln, so gab es für die „Aussiedler“ Steuerbefreiung, um eine Art Selbstverwaltung, sowie andere Vorteile. So änderte sich auch die Sprache auf der Insel: wurde bis dahin auf Hvar Čakavisch gesprochen, brachten die neuen Einwanderer ihre Sprache mit und verbreiteten Štokavisch.

Der Bischof winkt zum Abschied
Der Bischof winkt zum Abschied

Im 18. Jahrhundert begann der Niedergang von Venedig und auch in Dalmatien und somit auch auf der Insel Hvar breitete sich der Verfall mehr und mehr aus. Auch die Regierenden trugen dazu bei: so wollten die Fürsten in ihren zweijährigen Regierungsperiode so viel Geld scheffeln wie nur möglich, Machtmissbrauch und Veruntreuungen waren die Folge, alle Überschüsse wurden nach Venedig weitergeleitet. Schließlich wurde die venezianische Flotte von der Insel in die Stadt Kotor verlegt und Hvar verlor dadurch weiter an Bedeutung.

Den Sonnenuntergang genießen
Den Sonnenuntergang genießen

Nach der Niederlage gegen Napoleon und dem Frieden von Campo Formio 1797 wurde die Republik Venedig offiziell aufgelöst, die Insel Hvar gelangte zuerst unter die Herrschaft der Habsburger, nach dem Frieden von Preßburg 1805 kam die Insel – wie das restliche Dalmatien – ein Jahr später wieder an Frankreich. 1813 war wieder ein Wechsel von den Franzosen zu den Österreichern angesagt, was allerdings zu einer Stagnation in der Entwicklung der Insel führte. 1858 wurde die erste meteorologische Station in Kroatien im Kloster der Heiligen Venerande eingerichtet, die es bis heute noch gibt. Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges ging auch die Herrschaft Österreich-Ungarns auf der Insel zu Ende.

Sonnenuntergang
Sonnenuntergang


1919 besetzte Italien die Insel, 1921 kam sie mit dem Grenzvertrag von Rapallo zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Im Zweiten Weltkrieg Teil des Unabhängigen Staates Kroatien befanden sich italienische und deutsche Soldaten bis zur Kapitulation des Deutschen Reiches 1945 auf der Insel, danach gehörte Hvar zum kommunistischen Jugoslawien.

Kapellen am Weg nach Hvar
Kapellen am Weg nach Hvar

Während der Auseinandersetzungen im ehemaligen Jugoslawien wurden viele Gebäude von Granaten beschädigt, die Insel nahm auch viele Flüchtlinge aus anderen Regionen Kroatiens auf.

Am Weg nach Hvar
Am Weg nach Hvar

Neben den Hauptorten Hvar, Stari Grad sollten Sie die Fischerorte Jelsa und Vrboska besuchen. Aber auch die Natur gibt es einige Höhlen wie die „Grapčeva pećina“, „Sveta Nedjelja“ oder „Markova Spilja“, die sehenswert sind. Auch die roten Felsen, unweit der Stadt Hvar, sind ein ungewöhnliches Naturschauspiel.