Drašnice ist ein kleines Fischerdorf an der Makarska Riviera, etwa 10km von Makarska Richtung Dubrovnik entfernt, das allerdings auf eine lange Geschichte zurückblicken kann.
Der Name (ausgesprochen draschnice) stammt von einer dornigen Grasart namens „draca zestica“, die hier weitflächig wächst.
Der Ort selbst wird bereits Ende des 15. Jahrhunderts in einigen türkischen Dokumenten erwähnt, aber es gibt Hinweise, dass die Gegend bereits seit 8000 Jahre in der Jungsteinzeit bewohnt war. So fand man einige Höhenburgen und Hügelgräber der Illyrer, die meisten hinter dem Berg Biokovo, einige aber auch an der Küste.
Drašnice ist eigentlich zweigeteilt – eine typische Form der Orte hier in der Makarska. Auch das Leben spielte sich in zwei Zonen ab: im Sommer lebte und arbeitete man am Berg und im Winter an der Küste. Bis ins 19. Jahrhundert waren hier an der Makarska viele Städte zweigeteilt: ein Ortsteil lag am Meer und der andere in den Hängen des Biokovo-Gebirges.
Es war damals eine unruhige Zeit an der Küste – oft machten Piraten den Menschen ihr Leben schwer, sodass man in die Berge flüchtete, aber auch tiefere Temperaturen am Berg können dazu geführt haben.
Unweit von Drašnice in Richtung Dubrovnik kann man aber auch noch Beweise für die Herrschaft der Römer, die die Griechen ablösten, sehen. Wo heute Olivenbäume stehen, blühte früher eine römische Siedlung und wer durch die Gegend streift, kann auch heute noch Keramikscherben und anderes finden. Die Legende erzählt, dass diese Siedlung von unbekannten Barbaren, die durch dieses Gebiet zogen, vernichtet wurde.
Von der Zeit des frühen Mittelalters ist kaum etwas bekannt, gegen Ende des 15. Jahrhunderts eroberten allerdings die Türken Bosnien und viele Menschen flüchteten vor ihnen in die Küstenregionen. Unter ihnen waren auch Franziskaner, die hier ankamen.
Da in Drašnice allerdings zeitweise die Bora sehr heftig bläst, bauten sie ihr Kloster lieber ein paar Kilometer weiter südlich in Živogošće. Trotzdem weist der kleine Ort unglaublich viele Kirchen auf: die kleine St. Stephanskirche, die St. Georgskirche in der Mitte des Dorfes, er ist auch der Schutzpatron des Ortes, die St. Roko-Kirche und die kleine Kapelle St. Nikolaus.
Während die Bewohner früher fast ausschließlich Fischer waren, kam nach dem großen Erdbeben von 1962 und dem Bau der Küstenstraße, der Jadranska Magistrale, der Tourismus als Geldeinnahmequelle auf und blieb es bis heute. Trotzdem hat sich viel Traditionelles aus der Vergangenheit erhalten. So gibt es noch immer die alten Steinhäuser, die mit alten Olivenmühlen ausgestattet sind und der früheren authentische Einrichtung im Inneren. Das Leben spielt sich dadurch allerdings mehr an der Küste und weniger in den Bergen ab.
Bemerkenswert ist auch in der Nähe des langen Strandes die Wasserquelle Izbitac, in deren Nähe die Kirche des Heiligen Roko gebaut wurde.
In der Ortsmitte befindet sich das Denkmal der gefallenen Soldaten des 2. Weltkriegs, daneben wurde 1981 ein Mosaik des Malers Joko Knezevic angelegt, das den Frauen von Biokovo und ihrem Kampf während des 2.Weltkriegs gewidmet ist.