Wer nach Leipzig kommt, wird ganz sicher ihre Bekanntschaft machen – allerdings nicht im Zoo und auch nicht im Tierhandel oder singend auf den Bäumen …
Wobei der Singvogel für die Leipziger Lerche sozusagen das große Vorbild war/ist. Denn dieser wurde früher in Leipzig als kulinarische Delikatesse vor allem zu Festtagen verzehrt. Allerdings nicht nur in Leipzig, sondern in ganz Europa. Vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert hinein kam der Vogel auf den Festtagstisch, und Leipzig war lange Zeit ein Hauptfanggebiet. So wurden hier in manchem Jahr an die 400.000 Lerchen verkauft und verzehrt. Die Rezepte dafür fanden sich in vielen Kochbüchern. Man briet sie, dressierte sie mit einem Faden und backte sie mit Kräutern und Eiern oder bereitete sie als Pastete zu.
Als im 19. Jahrhundert die Tierschutz-Bewegung entstand wurde diese Tradition mehr und mehr kritisiert. Schließlich kam es 1876 zu einem Verbot des Vogelfangs im Stadtgebiet von Leipzig.
Der Legende nach (die durchaus stimmen könnte) suchten nun die Bäcker, die vorher bereits im großen Maße die Lerchen zubereitet hatten, nach einer Alternative und so entstand eine Variante des Makronentörtchens aus Mürbeteig und mit einer Masse aus Marzipan und Marmelade gefüllt.
Das Törtchen ist mit zwei überkreuzten Teigstreifen verziert, die an die Bänder erinnern sollen, mit denen die gefüllten Vögel einst zugebunden waren.
Kleine Lerchen sind heute auch typischer Bestandteil der Leipziger Kaffeeschüssel, einer Zusammenstellung von verschiedenen Konditoreiwaren auf einer Platte.
Inzwischen gibt es die Leipziger Lerche auch glutenfrei, weizenfrei, vegan, in BIO-Qualität und dazu noch zuckerreduziert.
Wer allerdings gerne richtig süß ist, sollte sich die Leipziger Lerche nicht entgehen lassen. Auch als Proviant bei längeren Spaziergängen und Ausflügen scheint sie mir nach wie vor ideal zu sein. Der Zuckergehalt sorgt sofort für neue Energie und das Zusammenspiel von Teig, Marzipan und Marmelade stillt jeden Hunger sofort.
Mir war die Lerche fast ein bisschen zu süß und zu groß, aber mit einem „Kännchen Kaffee“ dazu, ist sie wirklich ein ausgezeichnetes Gebäck, das man auf jeden Fall probieren sollte.
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