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Die Stadt war mir zuerst als Garten- und Messestadt bekannt. Dann als Geburtsstadt Egon Schieles und nun hat sich auch die Römerstadt Tulln bei mir vorgestellt. (Foto © Daniela Holzer)

Tulln ist wirklich vielfältig – es gibt da einiges zu entdecken. Am besten ihr folgt mir … 

Wo fangen wir am besten mit unserer Sightseeingtour an? Bei den Sehenswürdigkeiten, den Römern und den Nibelungen oder entspannen wir uns zuerst in der Garten Tulln oder widmen wir uns Egon Schiele? Vielleicht fangen wir mit einem kurzen geschichtlichen Überblick an.

Die Geschichte der Stadt

Tulln zählt zu den ältesten Städten Österreichs. Bereits im 1. Jahrhundert nach Christus waren hier römische Truppen stationiert und errichteten das Kastell Comagena. Die Lage Tulln an der Donau spielte bei der Standortwahl sicher eine entscheidende Rolle. Schließlich war die nahe Furt ein bedeutsamer Übergang über den Fluss und damit auch militärisch wichtig. Bis ins 4. Jahrhundert blieben die Römer im Land.

Die Römer waren hier 
Die Römer waren hier 

Anders als ich dachte, gibt es in Tulln auch eine Beziehung zu den Nibelungen: so erzählt das Nibelungenlied, dass der Hunnenkönig Etzel die Witwe Siegrieds, Kriemhilde, hier in Tulln empfing und dann weiter zur Hochzeit nach Wien reiste.

Das Nibelungendenkmal an der Donaulände 
Das Nibelungendenkmal an der Donaulände 

791 wird Tulln als städtische Siedlung urkundlich erwähnt. 803 erobert Karl der Große das Awarenreich und das ehemalige römische Reiterkastell wird gesichert und wieder besiedelt. 859 findet man in Urkunden erstmals den Namen Tullina.  In der Karolingerzeit wird Tulln Gerichtsstätte und in der Zeit der Babenberger Markgrafen wird die Stadt deren Residenz und gewinnt als Handelsplatz an der Donau so große Bedeutung, dass man die Stadt sogar als die Hauptstadt des Landes bezeichnet. Rudolf I. von Habsburg stiftet Tulln 1280 das heute nicht mehr erhaltene Dominikanerinnenkloster als Dank für den Sieg über den böhmischen König Ottokar.

Komplett von Schiele gemalt? Die Antwort kennt man im Schiele Museum
Komplett von Schiele gemalt? Die Antwort kennt man im Schiele Museum

Wie viele andere Städte leidet auch Tulln durch Brände, Türkeneinfälle, den Dreißigjährigen Krieg, die Invasion des französischen Heeres und durch den Aufschwung Wiens geht auch seine Vorrangstellung mehr und mehr verloren. 1683 dient Tulln als Sammelplatz des Entsatzheeres des Heiligen Römischen Reiches vor der Schlacht am Kahlenberg bei der Zweiten Wiener Türkenbelagerung.

Die Lage an der Donau und die Brücken - wichtig für Tulln 
Die Lage an der Donau und die Brücken - wichtig für Tulln 

1861 werden die Stadtmauern geschleift, 1892 wird Tulln Sitz der Bezirkshauptmannschaft.
Der Bau der Franz-Josefs-Bahn und die Donaubrücken sorgen im 19. Jahrhundert wieder für eine neue Blüte der Stadt.

Schiele waits for you ... 
Schiele waits for you ... 

1986 verliert Tulln den Kampf um die Landeshauptstadt von Niederösterreich an St. Pölten.
In der Gegenwart ist Tulln als Messe-, Gartenstadt und als Geburtsstadt von Egon Schiele bekannt.

Sehenswürdigkeiten

Tulln hat viel zu bieten, wo wollen wir anfangen? Kunstinteressierte sollten vielleicht an der Donaulände mit dem Egon Schiele Museum beginnen.

Egon Schiele Museum

In diesem Museum kann man Egon Schiele und seine Familie ganz privat kennen lernen, denn das Museum widmet sich in erster Linie seinem Leben, seinen Freunden und seiner Zeit. Wenn auch Schiele nicht mehr persönlich zu Wort kommen konnte, kann man doch Erzählungen seiner Schwester im Originalton lauschen. Die Schiele Forscherin Alessandra Comini reiste von Dallas, Texas nach Österreich um sich auf die Spuren Schieles zu begeben. Ihr ist es zu verdanken, dass wir auch heute noch viel Interessantes über Egon Schiele als Person und nicht nur als Künstler kennen lernen können.

Blick in die Schatzkammer des Egon Schiele Museums 
Blick in die Schatzkammer des Egon Schiele Museums 

Wer mehr an seinen Werken interessiert ist, sollte auf jeden Fall die sogenannte Schatzkammer des Museums besuchen: hier kann man in jährlich wechselnden Ausstellungen, bekannte und auch nicht so bekannte Werke Schieles kennen lernen. Dennoch am besten beides verbinden.

Im Egon Schiele Museum 
Im Egon Schiele Museum 

Mehr über die neuen Ausstellungen könnt ihr immer wieder auch auf ask-enrico erfahren.

Egon Schiele Weg

Schiele Freunde sollten ihren Ausflug nach Tulln nicht nur für einen Besuch des Museums nützen, sondern sich auch gleich auf den Schiele Weg begeben. Er führt zu verschiedenen Plätzen in der Stadt, die alle einen mehr oder weniger engen Bezug zum berühmten Künstler darstellen. Unbedingt besuchen sollte man dabei das schon erwähnte Museum und auch den Geburtsort von Egon Schiele.

Der Bahnhof

Das Tullner Bahnhofsgebäude, Geburtsort von Egon Schiele 
Das Tullner Bahnhofsgebäude, Geburtsort von Egon Schiele 

Da sein Vater der Bahnhofsvorsteher von Tulln war, also eine damals sehr respektierte und anerkannte Persönlichkeit, kam der Künstler in der Dienstwohnung im Bahnhof zur Welt und verbrachte auch dort seine Kinderjahre. Heute ist dort ein kleines Museum untergebracht, das sich den ersten Jahren von Egon Schieles in Tulln widmet.

Egon Schiele lädt in die Wohnung seiner Kindheit ein 
Egon Schiele lädt in die Wohnung seiner Kindheit ein 

Wer den Weg entlang wandert, kommt auch bei einigen Sehenswürdigkeiten von Tulln vorbei, die wir noch später besprechen werden, wie den Karner oder die Stadtpfarrkirche. Hier könnt ihr meinen Spaziergang am Egon Schiele Weg nachlesen: http://www.reisenotizen.ask-enrico.com/index.php/blog-kategorien/oesterreich/519-am-egon-schiele-weg-in-tulln

Wahrscheinlich saß der kleine Egon hier am Vordach und zeichnete die Züge 
Wahrscheinlich saß der kleine Egon hier am Vordach und zeichnete die Züge 

Nach dem Bahnhof geht es beim Heisselgarten vorbei, zur Alten Volksschule, die Schiele zwar besuchte, die aber heute nicht mehr steht und schon ist man bei der Stadtpfarrkirche und dem Karner. Entlang der Wiener Straße geht es dann auf den Hauptplatz und schließlich zu Minoritenkirche (darüber dann unter Sehenswürdigkeiten mehr). Wer nun Richtung Donaulände spaziert, kann das Egon Schiele Museum besuchen und danach einen Blick auf das Wasserkreuz werfen. Vorbei am Römerturm und am Römermuseum habe ich dann auch noch dem Familiengrab der Schieles einen Besuch abgestattet.

Das Schiele Familiengrab

Es ist ein kleiner, schön angelegter Stadtfriedhof. Allein, wenn ich das „Schiele-Logo“ nicht am Boden gesehen hätte, wäre ich wahrscheinlich vorbei gelaufen. Es ist ein schlichtes Grab, ungefähr in der Mitte des Friedhofs. Eigentlich hätte ich mir ein Ehrengrab oder etwas Ausgefallenes erwartet, wo die Stadt doch einiges unternimmt, um ihre Verbundenheit mit dem Künstler sichtbar zu machen. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass hier „nur“ die Familie des Künstlers begraben liegt.

Das Familiengrab der Schieles 
Das Familiengrab der Schieles 

Egon Schiele selbst fand seine letzte Ruhestätte neben seiner Frau in Wien, auf dem Ober St.Veiter Friedhof. Mehr über den Egon Schiele weg findet ihr auch hier

Einige der vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt haben wir ja bereits ganz kurz am Egon Schiele Weg gestreift. Auf diese, aber auch auf vieles andere Interessante wollen wie nun eingehen.

Die Stadtpfarrkirche

Auch an der Pfarrkirche St. Stephan kann man sehen, dass Tulln bereits früh eine bedeutende Stadt war: groß ragt sie mit ihren zwei Türmen mitten in der Stadt den Besuchern entgegen. Rund 1000 Jahre hat die Kirche bereits „auf dem Buckel“ und gehört damit zu den frühen Pfarrgründungen der Babenberger – der Stiftungsbrief von Heinrich II. stammt aus dem Jahre 1014.

Die Stadtpfarrkirche St. Stephan 
Die Stadtpfarrkirche St. Stephan 

Die verschiedenen Baustile ihrer langen Vergangenheit lassen sich am Gebäude daher ganz gut ablesen. Der Kern ist ottonisch-romanisch, der Chor gotisch und die Türme, sowie die Innenausstattung glänzen im Barock. 1280/90 wurde das Langhaus neu errichtet, in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstand der gotische Hochchor mit dem vierjochigen Kreuzrippengewölbe. Nach dem Erdbeben im Jahr 1590 musste die nördliche Mauer, die sich nach außen neigte, mit Stützmauern versehen werden, die den romanischen Ursprung weitgehend verbergen.

Im Inneren der Stadtpfarrkirche 
Im Inneren der Stadtpfarrkirche 

1752 wütet ein großer Stadtbrand in Tulln der auch die Kirche nicht verschonte und die Inneneinrichtung zerstörte. Der Hochaltar aus Marmor stammt vom Kloster der Karmelitinnen in St. Pölten, das unter Kaiser Joseph II. aufgehoben wurde. 1717 war er dort errichtet worden, 1786 wurde er nach Tulln in die Stadtpfarrkirche gebracht. Auch das Rokoko-Chorgestühl wurde ursprünglich nicht für die Tullner Kirche geschaffen, sondern für das Kartäuser-Kloster Gaming. Da auch dieses Kloster aufgehoben würde, kam das Chorgestühl 1790 nach Tulln.

Interessante Darstellung von Maria und dem Fegefeuer, darunter noch einmal genauer
Interessante Darstellung von Maria und dem Fegefeuer, darunter noch einmal genauer
Die SünderInnen im Fegefeuer
Die SünderInnen im Fegefeuer

Interessant fand ich auch den Marienaltar im hinteren Bereich der Kirche. Vor allem die Darstellung des Fegefeuers unter der Marienstatue finde ich bemerkenswert. Leider ist es mir noch nicht gelungen herauszufinden, von wem diese Darstellung stammt. Hinweise werden gerne entgegen genommen.

Das wunderschöne Portal 
Das wunderschöne Portal 

Sehenswert in mehrfacher Hinsicht ist auch das Westportal. Wenn ihr den Doppeladler, der über dem Portal angebracht ist, genauer betrachtet, werdet ihr bemerken, dass er zwei abgeschlagene Türkenköpfe in den Fängen hält. Die Darstellung erinnert daran, dass sich in Tulln das christliche Entsatzheer sammelte, um Wien 1683 von der Türkenbelagerung zu befreien.

Der Doppeladler mit den Türkenköpfen 
Der Doppeladler mit den Türkenköpfen 

Links vom Portal kann man den Heiligen Johannes Nepomuk und rechts Karl Borromäus sehen, die einst bei der Wasserkapelle an der Donaulände aufgestellt waren.
Das Hauptportal der St. Stephans Kirche ist aber auch aus einem anderen Grund bemerkenswert und einzigartig. Um 1200 wurden in den romanischen Bogen die beiden Figurenpfeiler eingesetzt, die zwölf Büsten von zwölf Passauer Bischöfe darstellen und an römische Grabsteine erinnern. Man nimmt an, dass der damalige Bischof von Passau diese Pfeiler aufstellen ließ um sein Eigentumsrecht an der Kirche auch bildlich zu beweisen, da die Büsten alle Passauer Bischöfe von 1014 bis um 1200 zeigen. Zufällig sind es genau zwölf an der Zahl, weshalb man aber später glaubte, dass hier die zwölf Apostel dargestellt sind. Daher wurde das Westportal von den Tullnern auch als das Aposteltor bezeichnet.

Blick auf das Aposteltor 
Blick auf das Aposteltor 

Auch zu den Türmen der Kirche gibt es eine interessante Information: denn diese haben zwei verschiedene Besitzer. Mir war bisher gar nicht bekannt, dass so etwas überhaupt möglich ist. Doch auch diese Kuriosität erklärt sich durch die Vergangenheit: während der eine Turm, der Südturm zur Pfarre gehört, ist der Nordturm im Besitz der Stadtgemeinde. In diesem Turm hatte in früheren Zeiten der städtische Türmer seine Wohnung und auch seinen Ausguck. Seine Aufgabe war in früheren Zeiten besonders wichtig, denn er warnte die Bevölkerung mittels Glockengeläut wenn im Stadtgebiet ein Feuer ausgebrochen war.

Detail der Kanzel 
Detail der Kanzel 

Die Stadtpfarrkirche St. Stephan findet ihr in der Wiener Straße 20.

Der Tullner Karner

Gleich neben der Stadtpfarrkirche findet sich eine weitere Sehenswürdigkeit der Stadt, die man unbedingt auch von innen sehen sollte. Da mir dies bei meinem letzten Besuch noch nicht gelungen ist, muss ich einfach bald wieder in die Stadt.

Der Karner von Tulln 
Der Karner von Tulln 

Der Tullner Karner gilt als einzigartiges Exempel der spätromanischen Baukunst. Das Gebäude stammt aus der Zeit um 1240/50 und wurde wahrscheinlich im Auftrag des letzten Babenbergerherzogs Friedrich II. von einer normannischen Bauhütte errichtet.

Die Freitreppe zum Karnereingang 
Die Freitreppe zum Karnereingang 

Das Untergeschoss diente bis 1785 als Beinhaus für die exhumierten Gebeine des Stadtfriedhofs, der die Stadtpfarrkirche früher umgab. Das Obergeschoss ist eigentlich eine Friedhofskapelle. Die Fresken im Inneren, die Christus als Weltherrscher, den Erzengel Michael als Drachentöter und weitere Heiligenfiguren zeigen sollen einmalig schön sein.

Doch auch von außen ist das prachtvolle romanische Trichterportal sehenswert und auch der Grundriss verdient Beachtung: er ist nämlich 11-eckig. Angeblich geht diese Form auf einen Sakralbau in Jerusalem zurück.

Im Gegensatz zur Stadtpfarrkirche, die tagsüber geöffnet ist, kann der Tullner Karner nur bei rechtzeitiger Voranmeldung besichtigt werden. Entweder im Rahmen von Stadtführungen (Terminauskunft und Anmeldung bei der Tourismusinfo Tulln unter +43 2272 67566 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) oder individuell mit einer befugten Begleitperson. Hier laufen die Anmeldungen über die Pfarre Tulln – St. Stephan unter +43 2272 62338-0 (Mo-Do 9:00-12 Uhr und 15:00-17:00 Uhr) oder über den Verein „Rettet den Karner“, DI Manfred Neubauer: +43 676 30 61 904

Der Rathausplatz

Bei meinem ersten Rundgang durch die Stadt glaubte ich schon am Hauptplatz angelangt zu sein. Welche ein Irrtum, wie sich herausstellte, hatte ich doch erst den Rathausplatz betreten.

Blick zur Mariensäule am Rathausplatz 
Blick zur Mariensäule am Rathausplatz 

Er ist eigentlich der geografische Mittelpunkt der Altstadt. Hier kreuzt sich die Ost-Westachse mit Hauptplatz/Wiener Straße mit der Nord-Südachse Rudolfstraße/Bahnhofstraße. Im Mittelalter wurde der Platz als „Alter Fleischmarkt“ bezeichnet und seine Nordseite „Tuchlauben“. Dort wo sich heute die Sparkasse befindet war einst das alte Tullner Gerichtgebäude, die Schranne, die 1850 bis 1891 als Rathaus fungierte und auch für die Umbenennung des Platzes in Rathausplatz verantwortlich zeichnet. In der Mitte des Platzes steht die spätbarocke Mariensäule von 1745 vom Tullner Bildhauer Sebastian Gurner.

Die Mariensäule 
Die Mariensäule 

Auch der Gasthof Zum Schwarzen Adler (heute Braugasthof Adlerbräu) mit seinem großen Innenhof lehrt mich wieder Neues: er besaß das kaiserliche Recht, keine Einquartierungen aufnehmen zu müssen, die „salva guardia“ und war daher auch mit dem kaiserlichen Wappen ausgezeichnet. Hier logierten auch die Nobelgäste der Stadt.

Der Hauptplatz

Die Größe des Hauptplatzes zeigt die Bedeutung der Stadt in der Vergangenheit. Aber auch in der Gegenwart ist hier jede Menge los: hier wird flaniert, geshoppt, gechillt, man trifft sich zu Kaffee und Kuchen oder zum Essen oder jeden Freitag zum Markt, bei dem regionale Bauern und Händler kulinarische Spezialitäten, die besten Tropfen aus ihren Weingärten oder der Schnapsbrennerei, aber auch Blumen und Saison-Artikel präsentieren. Im Sommer wird kann man auch am ersten Freitag des Monats ausgewähltes Kunsthandwerk erstehen.

Aber blicken wir uns einmal um und betrachten wir die schönsten Gebäude des Platzes. Ich weiß schon, meine Auswahl ist natürlich nicht objektiv, aber vielleicht könnt ihr mir ja zustimmen.

Das Gebäude der Bezirkshauptmannschaft

Zuerst dachte ich, dass ich vor dem Rathaus stehe, so „herrschaftlich“ sieht das Gebäude aus, dass 1891 errichtet wurde, als Tulln die Hauptstadt des Verwaltungsbezirks Tulln wurde.

Das Gebäude der Bezirkshauptmannschaft 
Das Gebäude der Bezirkshauptmannschaft 

Im Aussehen erinnert es an das Palais Erzherzog Eugen Viktors am Wiener Schwarzenbergplatz und brachte daher den sogenannten Wiener Ringstraßenstil nach Tulln. Auf seinem Platz standen schon im Mittelalter bedeutende Großbauten, zuletzt das „Salzamt“.

Das Renaissancehaus

Auffällig und sehenswert ist auf jeden Fall das Renaissancehaus Ecke Hauptplatz/Jasomirgottgasse, das 1570 erbaut wurde. Ein bisschen wirkt es wie eine Burg durch seinen vorspringenden runden Eckturm, und die Zinnen der Türme erinnerten mich mehr an Korcula als an Venedig. Gebaut wurde es auf jeden Fall von einem bedeutenden Mann, nämlich vom Tullner Stadtrichter Florian Träppel.

Das Renaissancehaus am Hauptplatz 
Das Renaissancehaus am Hauptplatz 

Ein Blick auf die gegenüberliegende Seite zeigt uns ein gotisches Haus aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, das durch seinen Torbogen und den Erker mit der kleinen eingelassenen Nische für das Hauswappen und den gotischen Sitznischen in der Einfahrtshalle glänzt. Auch dieses Haus scheint das Domizil eines Stdtrichters – Georg Täbrer – gewesen zu sein.

Auch dieses Gebäude gefällt mir ausgezeichnet 
Auch dieses Gebäude gefällt mir ausgezeichnet 

Ungefähr in der Mitte des Hauptplatzes findet sich, wie in vielen Städten, eine Dreifaltigkeitssäule. Auch Tulln wurde von der Pestepidemie 1679 bis 1682 heimgesucht und auch hier gelobte der Stadtrat die Errichtung einer Säule, um sich der Unterstützung des Himmels bei der Beendigung der Seuche zu versichern. 1693 wurde das Gelübde eingelöst. Die Säule trägt das Bild der Heiligen Dreifaltigkeit, vier Engel zieren die Ecken und vier Reliefs schmücken den quadratischen Unterbau: an der Südseite Maria mit Kind, wobei die Inschrift an das Gelübde des Stadtrats erinnert, im Osten sieht man den Heiligen Peregrin, im Westen den Heiligen Sebastian und im Norden ist die büßenden Heilige Magdalena dargestellt.

Bei meinem Besuch fehlte allerdings die Säule 
Bei meinem Besuch fehlte allerdings die Säule 

Am Westende des Platzes wurde 1991 anlässlich des 1200ten Geburtstages der Stadt der Tullner Bezirksbrunnen von Hans Muhr erschaffen, an dessen äußerer Rundung als Symbol der Einheit und der Zusammenarbeit die Wappen aller Gemeinden des Bezirks Tulln zu sehen sind.

Im Sommer gibt es für die Kids dann noch eine weitere Attraktion. Vor der Bezirkshauptmannschaft springen Fontänen aus dem Boden: an vier Seiten und in verschiedenen Höhen. So wird der Platz nicht nur zusätzlich gekühlt, sondern auch die Kleinen haben ihren Spaß.

Die Minoritenkirche

Wenn wir nun entlang des Egon Schiele Weges zur nächsten Station wandern, gelangen wir zu einem weiteren spätbarocken Juwel der Stadt: zur Minoritenkirche. Sie wurde 1739 fertiggestellt und ist der unbefleckten Jungfrau Maria und dem heiligen Johannes Nepomuk geweiht. Glücklicherweise sind die Loretto-Kapelle, die Sakristei, die Krypta und die Eremitage bis heute unverändert geblieben.

Wunderschön im Inneren 
Wunderschön im Inneren 

Bei einer Stadtführung kann man die vielen geschichtsumwobenen Ecken des alten Gemäuers kennen lernen und für sich entdecken, wie die Eremitage, die aus vier unterirdischen Räumen besteht über deren genaue Verwendung eigentlich nichts gesichert bekannt ist. Warum also sind die Wände der beiden größeren Zellen mit Schlacke verputzt und mit Muscheln und großen, weiß gefärbten Putzkreuzen verziert. Da ich es auch noch nicht weiß, ist wohl ein weiterer Besuch mit einer historischen Stadtführung bitter notwendig.

Die Minoritenkirche
Die Minoritenkirche

Wer die Minoritenkirche alleine besichtigen will, kann dies täglich von 8:00 bis 17:00 Uhr tun, Führungen gibt es nach Vereinbarung und im Rahmen der historischen Stadtführungen.

Das Nibelungendenkmal

Wir wenden uns jetzt weiter Richtung Donaulände und stoßen auf ein großes Denkmal direkt am Fluss. Geschichts- oder Deutschunterricht ist für mich angesagt. Das Nibelungendenkmal mit dem Nibelungenbrunnen weist auf eine Szene im Nibelungenlied hin: Die Begegnung von Kriemhild, der Burgunderkönigin mit dem Hunnenkönig Etzel in Tulln.

Das Nibelungendenkmal an der Donaulände 
Das Nibelungendenkmal an der Donaulände 

Es soll ein friedvolles Fest hier in Tulln gewesen sein, das heute als Symbol für eine kulturelle Begegnung zwischen Ost und West, zwischen Abend- und Morgenland gesehen wird. Geschaffen wurden die weithin sichtbaren Bronzeskulpturen vom Bildhauer Michail Nogin.

Das Buch des Nibelungenliedes ist aufgeschlagen 
Das Buch des Nibelungenliedes ist aufgeschlagen 

Auf der Stadtseite der Donaulände, unterhalb des Nibelungendenkmals, bietet der Nibelungenbrunnen von Hans Muhr besonders in den Sommernächten ein wunderschönes Licht-Wasser-Stein Schauspiel. Aus dem aufgeschlagenen Buch – dem Nibelungenlied – entspringen Wasserfontänen, die abwechselnd auf beiden Seiten stärker werden, bis sich ihre Wasser verbinden und vermischen – auch hier die Symbolhaftigkeit der Verbindung zwischen Ost und West in Tulln.

Der Donaubrunnen

Ein paar Schritte weiter Richtung Donaubühne und Egon Schiele Museum kann man gleich die nächste Abkühlung genießen: Die Mugln, wie die Steine des Donaubrunnen genannt werden, wurden bei Baggerarbeiten in der Donau gefunden, rahmen die Wasserläufe zwischen ihnen ein und bieten auch hier Spiel und Spaß für Kinder und Besucher.

Die Mugln des Donaubrunnens 
Die Mugln des Donaubrunnens 

Übrigens: Mugln werden im Osten Österreichs kleine Hügeln genannt, mit Harry Potter hat dies ganz sicher nichts zu tun.

Die Donaubühne

Hier habe ich schon einmal ein einzigartiges Konzert von Austria 3 erlebt und muss zugeben, dass mich damals die Architektur ziemlich wenig interessiert hat. Aber nun beim Vorbeischlendern kann man ja doch einen Blick auch auf die Architektur der Freiluftbühne riskieren, die in gemeinsamer Arbeit ein Theaterarchitekt und ein Schiffsbauer entwickelt haben.

Die Donaubühne Tulln 
Die Donaubühne Tulln 

Dann fällt auf, dass die Freiluftbühne einen Schiffskorpus mit einem aufwendigen Netzgewölbe, das als Dach dient, besitzt. Nicht schlecht diese Stahlseilkonstruktion – vielleicht riskiert ihr beim nächsten Konzertbesuch auch einmal einen Blick darauf.

Das Wasserkreuz

Wir lassen nun das Egon Schiele Museum rechts liegen (das haben wir ja bereits besucht) und gehen an der Donaulände weiter entlang. Übrigens: Die Strecke eignet sich auch ausgezeichnet für einen Radausflug – und wir sehen wenige Schritte nach dem Museum, ein bisschen nach hinten gerückt, das Wasserkreuz und die Wasserkapelle.

Ein bisschen versteckt: Die Kapelle mit dem Wasserkreuz 
Ein bisschen versteckt: Die Kapelle mit dem Wasserkreuz 

Tulln verdankte seinen Reichtum seiner Lage an der Donau. Die nahe Furt war hier bereits in der Römerzeit eine beliebte Stelle, um den Fluss überqueren zu können. Für den Handel, aber auch zur Kontrolle des Landes war dieser Ort daher von großer Bedeutung. Die Nähe der ungezähmten Donau brachte aber auch immer wieder Verwüstung durch Hochwasser und viel Leid über die Bewohner am  Fluss.

Das Wasserkreuz 
Das Wasserkreuz 

Das Holzkreuz der Wasserkapelle wurde im 18. Jahrhundert durch ein Hochwasser angeschwemmt. Später errichtete man zu Verehrung eine barocke überdachte Kapelle an dieser Stelle. Das Gebäude hinter der Kapelle ist ein Teil des ehemaligen Strudelhofes, im Erdgeschoss sind noch Reste der ehemaligen Stadtmauer erkennbar.

Das Marc Aurel Denkmal

Jetzt tauchen wir in die römische Zeit der Stadt ein. Wie zur Begrüßung steht das Denkmal Marc Aurels in unserem Weg. Das Reiterstandbild ist eine 1:1 Kopie der berühmten Reiterstatue des römischen Kaisers, die auf dem Kapitol in Rom steht.

Marc Aurel wacht noch heute über die Donau 
Marc Aurel wacht noch heute über die Donau 

Die Tullner Variante wurde von Michail Nogin geschaffen und 2001 aufgestellt, um daran zu erinnern, dass die Römer hier 400 Jahre lang ihre Zelte aufgeschlagen hatten.

Der Römerturm

Wir wenden uns nun von der Donau ab und einem weiteren interessantem Bauwerk zu: dem Römerturm. Das früher Salzturm genannte Gebäude ist der Flankenturm der ehemaligen Tullner Römerlagers Comagena und stammt aus der Zeit um 300 n.Chr. Von den Römern zur Sicherung der westlichen Lagermauer gebaut, diente er später im Mittelalter zur Sicherung des Landeplatzes an der Donau. Doch das waren nicht seine einzigen Funktionen über seine lange Lebenszeit: er wurde als Zeughaus der Stadt genutzt, als Salzlager, als Gottesdienstraum für die evangelische Pfarrgemeinde und ist heute Vereinslokal einer Studentenverbindung.

Der Römerturm ist eines der ältesten Bauwerke Österreichs 
Der Römerturm ist eines der ältesten Bauwerke Österreichs 

Bei seiner Renovierung 1984 stellte sich heraus, dass die römischen Mauern bis zum Dachansatz original erhalten geblieben sind. Damit zählt der Turm nicht nur zu den ältesten Gebäuden Österreichs, sondern er ist auch einer der wenigen voll erhaltenen antiken Gebäude nördlich der Alpen.

Ich suche nun das Römermuseum und gehe in den Marc-Aurel Park, der eigentlich eine Straße bzw. eine Wohnhausanlage darstellt.

Das römische Lagertor

Fast hätte ich aufgegeben. Vor einem großen alten Gebäude führen Stiegen auf eine tieferliegende Terrasse. Ich laufe hinunter und erwarte eigentlich eine Shoppingzeile – aber hinter der Fensterfront verstecken sich Ausgrabungen. Zu sehen sind die Fundamente des östlichen Doppeltores. Der porta principalis dextra des Kastells. Zwei Tore und zwei Türme sollten das Kastell schützen, erhalten ist auch ein Keilstein vom Bogen und der mittlere Auflagestein für beide Bögen.

Alles römisch 
Alles römisch 

Zum Bau wurde Wienerwald-Sandstein verwendet. Die geglätteten Steine wurden mit römischen Mörtel (Sand, Wasser, Kalk) aufgemauert und dann verputzt.

Die Römer waren hier 
Die Römer waren hier 

Wenn hier also die Ausgrabungen sind, dann sollte doch auch das Römermuseum irgendwo in der Nähe sein. Auch wenn es bei meinem Besuch leider pandemiebedingt geschlossen ist, finden möchte ich es. Also gehe ich die Stiegen noch einmal zurück und merke, dass ich eigentlich davor stehe.

Das Frauenstift: Römermuseum - Virtulleum

Das Museum befindet sich im ehemaligen Prioratsgebäude des Dominikanerinnenklosters, das auch Kaiserliches Frauenstift genannt wird und auf eine Stiftung König Rudolf I. aus dem Jahre 1280 zurückgeht. Dieser gelobte nach seinem Sieg über König Ottokar von Böhmen ein Stift zu errichten.

Bis 1782 bestand der große Gebäudekomplex mit seiner Kirche, bis heute sind nur noch der nördliche und östliche Gebäudeflügel erhalten, das alte Priorat.

Das blieb vom Frauenstift 
Das blieb vom Frauenstift 

Die Bewohnerinnen des Stiftes stammten aus dem Landadel und dem gehobenen Bürgertum. Sie hatten keine seelsorgliche Funktion für die Stadt, sondern lebten in Klausur und widmeten sich ausschließlich dem Gebet und dem Gottesdienst. Die Insassen hatten bis ins 16. Jahrhundert ausgezeichnete Beziehungen zum kaiserlichen Hof und aufgrund zahlreicher Schenkungen und der Mitgift der Nonnen auch keine wirtschaftlichen Sorgen. Diese Situation änderte sich jedoch während des 30jährigen Krieges. Das Kloster überlebte zwar diese schwere Zeit, doch die Beziehungen zum Hof und viele Besitzungen gingen verloren. Als dann noch 1752 ein Brand das Kloster und die Kirche vernichtete, wurden zwar beide wieder aufgebaut, aber das Stift war schwer verschuldet und wurde 1782 aufgehoben.

Das Gebäude diente dann anschließenden den unterschiedlichsten Zwecken: es entstanden Manufakturen, 1882 wurde aus dem Komplex ein Sanatorium. Von 1945 bis 1989 war hier das Landeskrankenhaus untergebracht. Heute befindet sich im Priorat eine Jugendherberge, das Römermuseum und eine Dokumentation über das Frauenstift.

Im Römermuseum wird heute der inhaltliche Bogen von den RömerInnen bis ins Tulln von heute gespannt. 10 Animationen im Comic-Stil sowie Zinnfiguren-Dioramen erzählen die Militärgeschichte Tullns. Lebensgroße Figurinen in römischer Zivil- und Militärkleidung entführen die Besucher in eine Zeitreise ins historische Tulln vor 2.000 Jahren in der Provinz Noricum. Schon damals beschäftigte Handel, Religion, Brauchtum, Wasserversorgung und Hygiene die Menschen.

Virtulleum

Freunde einer digitalen Stadtführung sollten sich mit der App Virtulleum auf eine spannende Expedition auf den Spuren der Tullner Stadtgeschichte einlassen.  Sie führt zu ausgewählten Orten der Stadt und zeigt interessante Details: Rekonstruktionen aus dem Tulln der Römerzeit, sind ebenso mit dabei wie Panoramaaufnahmen von Tulln aus früheren Zeiten, Menschen, die über ein ganz anderes Tulln erzählen oder Objekte, die ihre ganz besondere Geschichte erzählen. Aber auch ein Blick in die Zukunft wird geboten. Vielleicht ein Idee für eine ganz andere Stadtführung, die ich bei meinem nächsten Besuch ausprobieren muss.

Die App ist im Apple Store oder bei Google Play kostenlos erhältlich. Links zum jeweiligen Download findet ihr hier: https://www.virtulleum.at/

Stadtmuseum Tulln – Römermuseum
3430 Marc Aurel-Park 1b
Tel: +43 2272 690 189
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
https://roemermuseum-tulln.at
https://www.virtulleum.at

Das Minoritenkloster

Die Minoriten kamen bereits im 13. Jahrhundert in die Stadt. Von ihrem frühen Klosterbau ist allerdings nur mehr die gotische Kapelle erhalten, die in der Dokumentation „Tulln unter der Erde zu sehen“. Während der Reformation mussten sie das Klostergebäude verlassen, erst 1635 wurde es wieder neu besiedelt. Später, von 1713 bis 1756 wurde das Klostergebäude im spätgotischen Stil neu errichtet. 1807 wurde der Konvent geschlossen und später das Gebäude als Schule des kaiserlichen Pioniercorps genutzt. 1858 wurde das Gebäude umgebaut und in eine Kaserne umgewandelt. Im 20. Jahrhundert wurde das ehemalige Kloster für Sozialwohnungen genutzt. In den 1990er Jahren wurde das Gebäude großzügig saniert und heute ist hier das Tullner Rathaus und das Zuckermuseum darin untergebracht.

Der Stadtturm

Im 13. Jahrhundert war Tulln durch eine Stadtbefestigung geschützt. Der gut erhaltene Stadtturm im Südwesten der Stadt war ein Eckturm der Stadtummauerung: 1560 errichtet, aber 1590 durch ein Erdbeben schwer beschädigt. Früher hieß er wegen seiner runden Form „G’scheibter Turm“ und hatte ein Kegeldach.
1860 die Stadtmauer zum größten Teil abgerissen, die Stadt wuchs und man brauchte Platz. Der Turm blieb allerdings bestehen und wurde 1983 statisch gesichert und renoviert.

Das grüne Tulln

Die Garten Tulln

Tulln ist auch als Messestadt weit über ihre Grenzen hinaus bekannt, unter anderem für die Austrian Boat Show und für die Internationale Gartenbaumesse. Liebhaber der letztgenannten Show kenne sicher auch die Garten Tulln, die unweit des Messegeländes Gartenliebhaber und Erholungssuchende mit einer Prachtanlage zum Kennen lernen und Entspannen einlädt. 70 Schaugärten, darunter auch ein Egon Schiele Garten warten auf die Besucher, ebenso wie ein Kinderparadies und der Baumwipfelweg.

Die Garten Tulln 
Die Garten Tulln 

Wer möchte, kann sich auch eine App zur Garten Tulln für seinen Besuch downloaden. Den Link, dazu, sowie alle Neuheiten, die es Jahr für Jahr gibt, findet ihr auf der Website: https://diegartentulln.at/de/home.

Blick zum Baumwipfelweg 
Blick zum Baumwipfelweg 

Ich habe die Garten Tulln schon vor einiger Zeit besucht und meine Eindrücke findet ihr hier zusammengefasst: https://ask-enrico.com/naturgaerten-in-oesterreich. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es mich bald wieder hinzieht.
Das ist aber noch lange nicht alles, was das grüne Tulln zu bieten hat.

Wasserpark in der Tullner Au

Der Tullner Tut gut!-Schritteweg führt rund um die Garten Tulln und da Bewegung ja Körper und Geist gut tut, ist es die Möglichkeit seine Schrittebilanz in die Höhe zu treiben. Immerhin sollten sich auf der nicht anspruchsvollen Strecke rund 5000 Schritte ausgehen. Der Rundweg startet bei der Seerosenbrücke an der Tullner Donaulände und ist durch Richtungspfeile gekennzeichnet. Er liegt größtenteils im Schatten und ist sowohl für untrainierte Menschen wie auch für Familien mit Kinderwagen leicht bewältigbar.

Wer ein bisschen mehr gehen, trainieren oder einfach mehr Natur genießen möchte kann das im idyllischen Wasserpark auf einem 12 km langen Weg machen und dabei auch Gartenkunstwerke in der Natur genießen. Oder man nutzt die Wasserwege und mietet sich ein Tretboot oder Kanu.

Das Hundertwasserschiff Regentag

Auch das war mir neu und ist ein weiterer Grund für mich, wieder einmal nach Tulln zurückzukehren. Im Gästehafen an der Donaulände liegt das Schiff von Friedensreich Hundertwasser, Regentag, das nicht nur ein einfaches Schiff, sondern auch sein zu Hause und sein Hauptquartier lange Zeit war. 10 Jahre lang hat er auf der Regentag gelebt und gemalt. 
Das Schiff, ein ehemaliges sizilianisches Transportschiff hatte der Künstler 1968 gekauft. Sieben Jahre lang wurde sie in verschiedenen Werken umgebaut, verlängert und mit asymmetrischen Aufbauten versehen, bevor sie mit ihrem Künstler – nach einigen Probefahrten im Mittelmeer – auf die große Reise ging: von Venedig über Panama nach Neuseeland. 2004 wurde das Schiff zur Hundertwasser-Ausstellung nach Tulln überstellt. Im Moment (Frühjahr 2021) sind Besichtigungen auf Grund von Renovierungsarbeiten nicht möglich.

Auf der Donaulände geht es danach sportlich weiter.

DonauSplash und Freizeitpark

Direkt an der Donau gelegen findet sich das DonauSplash, die Kunsteisbahn und der Freizeitpark.

DonauSplash

Hier fühlen sich junge und alte Wasserratten wohl – egal, ob es stürmt oder schneit, im Sommer oder im Winter. Sportliche ziehen ihre Längen im Sportbecken, Groß und Klein tummelt sich im Erlebnisbecken, manche entspannen sich bei einem Saunagang im neuen Wellnessbereich und die Kleinsten freuen sich im Kleinkinderbecken über die Elefantenrutsche, während sich die Größeren mutig an die große Rutsche wagen. Es ist also für jeden etwas dabei. Und wenn man müde wird, genießt man den verglasten Liegebereich und den Panoramablick über die Donau in die urwüchsige Uferlandschaft.

Das DonauSplash findet ihr in der Karl-Metz-Gasse 1a, Tel: +43 2272 690-480, Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Aktuelle Öffnungszeiten und Eintrittspreise bitte auf der Website nachschauen: https://www.donausplash.at 

Kunsteisbahn

Gleich nebenan kann man im Winter behände umherflitzen: Die Kunsteisbahn ist geöffnet. Was gibt es schöneres bei knackigeisigen Temperaturen und Sonnenschein auf den schmalen Kufen seine Runden zu ziehen. Bewegung an frischer Luft tut gut.
Aktuelle Öffnungszeiten und Eintrittspreise findet ihr hier. 

Freizeitpark

Der Freizeitpark lockt mit Skaterplatz, BMX-Bahn, Verkehrskindergarten, Kinderspielplatz, Basketballplatz, Minigolf und Trampolin und die großen Wiesen können ebenfalls für viele Freizeitaktivitäten wie Slackline, Frisbee oder ein Federballspiel genutzt werden.
Übrigens: am nahegelegenen Areal des Campingplatzes kann man auch Tennis spielen und Bogen schießen. Weitere Informationen findet ihr hier: https://erleben.tulln.at/donau/sport/freizeitpark/

Das Aubad

Unser letztes Highlight darf einfach nicht unerwähnt bleiben: das 300.000m2 große Naturbad bietet mit weiten Wiesen, Spazierwegen und Sportmöglichkeiten tolle Angebote für Sportliche, aber auch für jene, die einmal abschalten und sich erholen möchten. Weitere Infos findet ihr hier: https://erleben.tulln.at/donau/entdecken/aubad-und-erholungspark/

Weitere Informationen zur Stadt Tulln und ihren Sehenswürdigkeiten und Freizeitmöglichkeiten findet ihr unter https://erleben.tulln.at/