In Wien gibt es viele Hotels, aber das Altstadt Vienna ist nicht nur wegen seiner Lage besonders.
Es ist immer schwierig, Hotelempfehlungen aus der Stadt abzugeben, in der man lebt. Schließlich übernachtet man ja nicht in den Hotels – aber man kann sich ja einmal umsehen. Und dann ist es wiederum ganz leicht…
Das Altstadt Vienna befindet sich in einem der angesagtesten Viertel von Wien, nämlich am Spittelberg. Hier gibt es viele Lokale und auch zum Museumsquartier, zum Naturhistorischen und Kunsthistorischen Museum, zum Ring und zum Heldenplatz sind es nur ein paar Gehminuten.
Von dort bringt einem die U-Bahn wohin immer man möchte. Wer nicht soweit marschieren möchte – von der U2/U3 Station Volkstheater sind es nicht einmal 5 Minuten Fußweg zum Hotel – nimmt den Bus (13 A – Kellermanngasse). Es lohnt sich daher öffentlich anzureisen, Parkplätze sind hier rar und Parkgaragen teuer.
Das altehrwürdige Patrizierhaus, in dem sich das Hotel befindet, bietet 62 Zimmer und Suiten und wurde 1902 im Ringstraßenstil erbaut. Ursprünglich diente es einem Industriellen in der österreichisch-ungarischen Monarchie als Stadtpalais. In den 1950er Jahren wurde erstmals eine Pension daraus und 1991 entdeckte Otto E. Wiesenthal schließlich den leerstehenden Betrieb und erfüllte sich damit seinen „Hoteltraum“.
Sein „Hotel“ sollte sich von den vielen gesichtslosen 08/15-Hotels unterscheiden, in denen er im Rahmen seiner früheren Tätigkeiten immer wieder übernachtet hatte. In seinem Hotel sollte man sich „zu Hause“ fühlen.
Nachdem ich das Hotel das letzte Mal bei der Eröffnung einer neuen Suite besucht habe, kann ich nur sagen: „Mission completed“. Hier hat jedes Zimmer, jede Suite einen eigenen Flair.
Schon beim Betreten des Hauses und beim Stiegenaufgang (die Rezeption liegt im Hochpaterre) merkt man, dass hier einiges anders ist. Es ist mehr als ein Hotel. Inzwischen ist es auch ein Treffpunkt von Kunstliebhaber und der Musikszene geworden und es ist das einzige Hotel, das ich kenne, dessen Zimmer und Suiten man bei einem Rundgang besichtigen kann, ohne eingecheckt zu haben.
Schuld daran ist der Inhaber und seine Kunstsammlung und sein Gespür für die Zusammenarbeit mit Künstlern. So wird auch immer wieder die eine oder andere Suite umgestaltet und erstrahlt nicht nur im neuen Glanz, sondern erzählt immer auch eine Geschichte.
Wie die neu eröffnet Suite, bei der Grete Wiesenthal Patin ist. Sie war eine große Tanzrevolutionären und Großcousine des Besitzers. Grete Wiesenthal definierte das klassische Ballett und den Walzer neu, gründete eine eigene Tanzschule und trug maßgeblich zur Entwicklung des Ausdruckstanzes bei.
Es ist wunderbar zu sehen, mit wie viel Liebe und Raffinesse die Räumlichkeiten eingerichtet sind. Hier kann man nicht nur – mit Familie oder Freunden – übernachten, ohne sich gegenseitig auf die Füße zu steigen, auch kleinere Meetings und Besprechungen finden hier genug Platz und Komfort.
Was besonders freuen wird, ist die Freundlichkeit dieses Familienhotels. Es ist immer wieder schön zu sehen, wenn man das Gefühl hat, dass die Menschen an ihrem Beruf Freude haben, ja fast eine Familie sind.
Zu Guter Letzt sei auch noch darauf hingewiesen, dass auch das Frühstück des Hotels einen ausgezeichneten Ruf besitzt. Wurde von mir zwar nicht persönlich ausprobiert, aber allein schon die Namen der Lieferanten der Lebensmittel sprechen eine eindeutige Sprache.
Wer also Kunst liebt, in seiner Suite auch seine Klavierstücke am Silent Piano üben möchte, im Roten Salon des Hotels Kaffee und Torte oder die Terrasse genießen möchte, sollte sich im Altstadt Vienna einquartieren. Alle anderen können ja einmal bei einer Führung die Kunstsammlung kennenlernen oder einmal das Frühstück genießen – beides steht auch für externe Interessenten offen.
Mehr über das Altstadt Vienna findet ihr auf der Website https://www.altstadt.at – hier kann man auch gleich seine Übernachtung buchen. Die Preise richten sich wie überall nach der Saison, haben mich aber für das Angebot nicht abgeschreckt. Vorallem wenn man die Suite auch noch für Meetings oder gemeinsam mit Freunden nutzt.
Hier noch ein kleiner Rundgang durch die Grete Wiesenthal-Suite:
*) Vielen Dank an die Guggi Hofbauer für das Foto, für das sie sich sogar auf den Teppich plazierte, um den Spiegel in seiner ganzen Pracht abbilden zu können. Mehr über die Kabarettistin unter www.guggihofbauer.at
AutorIn des Artikels:
