Skip to main content

320 Meter über der Donau klebt die Burg Aggstein wie ein Adlerhorst auf dem steilen Felssporn.

In den Jahren 2003/2004 umfassend revitalisiert, ist die einstige Raubritterburg zu einem der beliebtesten Ausflugsziele für Jung und Alt geworden.

Geschichte

Die Anfänge der Burg reichen bis in den Beginn des 12.Jahrhunders zurück, der erste Bauherr dürfte ein Hochfreier namens Manegold III. von Acchispach gewesen sein. Gesichert ist, dass 1181 die, zwischen zwei in Ost-West-Richtung verlaufenden Felsspornen auf einer Länge von 150 Metern verlaufende Burg, als bayrisches Lehen in den Besitz der Kuenringer. 1256 wird die Burg mit Perchtold von Aggstein erstmals urkundlich erwähnt.

Im Burghof von Aggstein
Im Burghof von Aggstein

Sie waren hoch angesehene Ministeriale und wahrscheinlich besser als ihr Ruf, der sie als räuberisches Gesindel abstempelt, das durchreisende Kaufleute auflauert. Wahrscheinlich ist auch die Überlieferung, dass sie sogar eine eiserne Kette über die Donau gespannt haben, um flussabwärts fahrende Schiffe zu kapern, mehr gut erfundene Legende als Wahrheit. Allerdings waren die Kuenringer ein streitbares Geschlecht: als mächtige Herrschaftsinhaber beteiligten sie sich eifrig an Ministerialaufständen gegen die österreichischen Herzöge.

Blick zum Rosengärtlein
Blick zum Rosengärtlein

So erhoben sich z.B. Heinrich und Hadmar III. von Kuenring an der Spitze zahlreicher Adeliger gegen den Handelsherren. Es gelang sogar einmal den Staatsschatz auf der Wiener Hofburg zu entführen. Diese Tat führte zur Belagerung von Aggstein durch Herzog Friedrich II. Ein zweiter Aufstand unter Leutold I. hatte noch einen weitaus schlechteren Ausgang: Herzog Albrecht I. nahm die Burg ein und zerstörte sie fast gänzlich. Da Aggstein aber bayrisches Lehen war, erhielten die Kuenringer ihre Burg wieder zurück.

Blick auf die Donau vom Rosengärtlein
Blick auf die Donau vom Rosengärtlein

Nach dem Aussterben der Kuenringer belehnt Herzog Albrecht V. – der spätere Kaiser Albrecht II. – 1429 seinen Kammermeister, Georg Scheck vom Walde, mit der Burgruine. Der Burggraf zu Steyr und Landrichter unter der Enns nahm den Wiederaufbau energisch in Angriff. Die Mittel dazu kamen aus seinem Recht auf Mauterhebung auf der Donau. Da er davon äußerst exzessiv Gebrauch macht, kam er bald in den Ruf eines Raubritters. Scheck vom Walde war ein äußerst gewalttätiger Mensch, der kaum ein Verbrechen scheute: bald hieß er nur noch „Schreck vom Walde“. Es wird erzählt, dass er Gefangene, bei denen kein Lösegeld zu erpressen war, hoch oben auf einer schmalen Felsnadel – dem Rosengärtlein“ ausgesetzt hat. Ihnen blieb dann nur die Alternative, entweder schnell in den Tod zu springen oder langsam zu verhungern.

Die Burgruine Aggstein
Die Burgruine Aggstein

Scheck vom Walde versuchte alle seine Interessen rücksichtslos durchzusetzen. Im Bruderstreit zwischen Friedrich II. und Albrecht VI. ergriff er die Partei des Kaisers. Mit dieser Haltung zog er allerdings den Kürzeren: Herzog Albrecht ließ seine Burg erstürmen und 1463 verlor er alle seine Besitzungen und Güter. Seine Nachfolger auf Aggstein, Georg von Stain und Ulrich von Grafenegg ereilte das gleiche Schicksal, da auch sie sich mit den Feinden des Kaisers verbündeten.

Blick in die Kapelle der Burg
Blick in die Kapelle der Burg

Ab 1477 wurde Aggstein schließlich von Pflegern verwaltet oder verpachtet. 1529 erlitt die Burg schwere Schäden durch das türkische Heer, das im Zuge der Wien-Belagerung auch in die Wachau vordrang. Nach ihrem Abzug wird die Burganlage ausgebaut, wehrhafter gestaltet und für den Einsatz von Artillerie geeignet gemacht. 1606 kommt die Burg in den Besitz von Anna von Polheim-Parz. Die neue Herrin errichtet in der Mittelburg Kanzleibauten im Stil der Renaissance und macht Aggstein zu einer Hochburg des Protestantismus.

Ausblick
Ausblick

Ihre Erben allerdings vernachlässigen die Burg: Militärisch war sie uninteressant geworden und Ihr Wohnkomfort ließ zu wünschen übrig. Sie zogen weg und die alten Mauern verfielen mehr und mehr. Die Grafen Starhemberg gliedern Aggstein in die Verwaltung Schönbühels ein, die Beroldinger setzen die ersten Sicherungsmaßnahmen. 1930 erwirbt Graf Oswal von Seilern Aspang die Güter Schönbühel Aggstein und setzt die Ruine ab 1932 notdürftig in Stand. Aber erst 2003 ist es soweit: Mit Eigenmittel und Unterstützung des Landes Niederösterreich und der EU kann das Bauwerk umfassend saniert werden.

In der Taverne der Burg
In der Taverne der Burg

Auch heute noch fasziniert die Ruine Aggstein ihre Besucher durch ihre Lage mit einem einzigartigen Panoramablick über die Windungen der Donau bis hin zum Jauerling. Die Burg erstreckt sich auf einer nur 20 bis 39 Meter breiten, auf drei Seiten steil abfallenden Felszungen zwischen zwei Felsköpfen, dem „Bürgel“ an der Bergseite und dem „Stein“ an der Talseite. Die von Wind und Wetter gegerbten Mauern scheinen aus dem Fels herausgewachsen zu sein.

Die Nibelungenausstellung
Die Nibelungenausstellung

Von der einstigen, durch Halsgraben und Zugbrücke gesicherten Vorburg sind nur wenige Mauerreste übrig, doch wer das spitzbogige Äußere Haupttor passiert, fühlt sich um Jahrhunderte zurückversetzt: in der Toreinfahrt erkennt man noch die Sitznischen der Torwächter, man erkennt das „Angstloch“, durch das Verbrecher in das Verließ befördert wurden. Brunnenturm, Zisterne, Schmiede und Küche vermitteln mittelalterliche Atmosphäre.

Beim Mittelalterfest auf der Burgruine Aggstein
Beim Mittelalterfest auf der Burgruine Aggstein

Der vier bis sechs Meter breite Weg zur Kernburg zeigt die Symbiose aus Fels und Burg: er wurde völlig aus dem Fels gemeißelt, das abgeschlagene Material wurde verbaut. Der Einstieg in die Kernburg lag in 6.5 Meter Höhe durch einen aus der Mauer vorspringenden Gusserker geschützt. Das Tor war nur durch eine lange Leiter oder eine hölzerne Stiege erreichbar.

Beim Mittelalterfest
Beim Mittelalterfest

Hölzerne Stiegen führen auch heute wieder in die Kernburg: Sie können vom Frauenturm, einem ehemaligen Wohngebäuden zu der romantischen Burgkapelle spazieren, in enge Höfe, zum Palas und zum Sagen umwobenen „Rosengärtlein“. Den Besuchern steht eine Hörführung zur Verfügung, diese ist in deutsch und englisch erhältlich und es gibt auch eine Kinderführung für Kinder zwischen 5 und 12 Jahren. Gruppen ab 20 Personen können eine klassische oder eine Märchenführung buchen.

Beim Mittelalterfest
Beim Mittelalterfest

Im Burgkeller können Sie eine Ausstellung aus 16 Stationen über die Nibelungensage sehen und in einem weiteren Kellerraum kann man sich über die verschiedenen Bauphasen der Burg informieren. Zur Stärkung bietet die Burgtaverne köstliche Genüsse der bodenständigen Küche, die auch heute noch in der alten Burgküche zubereitet werden. Die Ruine kann auch für Feiern, Hochzeiten und Events gemietet werden. Jährlich finden ein Halloween-Fest, das Mittelalter-Fest und der Adventmarkt in der wunderschönen Kulisse statt.

Weitere Informationen, Programm und Öffnungszeiten finden Sie auf www.ruineaggstein.at und unter unseren Freizeittipps.

Öffnungszeiten: Vom 19. März bis 31. Oktober 2022 ist die Burg täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Ab 21. November 2022 beginnt dann wieder ihre jährliche Winterruhe.

Wie unterhaltsam es beim Mittelalterfest zugehen kann, zeigen wir Ihnen hier:

Ruine Aggstein 
3394 Aggstein,
Kuenringerstraße 13
Tel.: +43 2753 8228 
Fax: +43 2753 8228-4 
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
www.ruineaggstein.at