Vielleicht ist es ein bisschen übertrieben, aber immer wenn ich am Meer bin, fühle ich mich so. Einfach am Strand sitzen, in die Weiter schauen und dem leisen Plätschern der Wellen zuhören.
Männer starren ja angeblich ins Feuer, ich starre – wie schon erwähnt - aufs Meer. Manchmal gehe ich auch spazieren. Kann ich entlang eines Strandes stundenlang. Sogar ohne Musik. Und so war es euch heuer wieder …

Dabei wäre es fast nichts geworden. Ich hatte mich relativ spät entschlossen, einmal im Frühjahr/Frühsommer ans Meer zu fahren und ein bisschen war ich eigentlich schon auf Italien eingestellt. Wozu sonst täglich die Übungen auf Duolingo? Außerdem liegen Triest und Grado schon ewig auf meiner ToDo-Liste und auch sonst hätte ich noch einige italienische Destinationen in Planung.

War ich letztes Jahr alleine unterwegs, da die bessere Hälfte Besseres zu tun hatte, überraschte er mich heuer mit einem Mitreiseangebot. Na klar, gerne – und so sollte es dann doch wieder Kroatien sein, irgendwo zwischen Losinj, Krk, Cres und Istrien war der Wunsch.

Doch während früher Camping- und Mobilheim-Urlaube von der Mehrheit der urlaubenden Bevölkerung eher skeptisch gesehen und nur für Naturliebhaber oder 68er-Spinner abgetan wurden, erfreut sich diese Urlaubsart anscheinend seit Covid steigender Beliebtheit.

Damit werden die Plätze und vor allem die Mobilheime rar und die Preise klettern in die gastronomischen Höhen besserer Hotelbetten. Last minute kann also funktionieren, muss aber nicht …
Die Buchung
Mit einem Wort: Es war nicht mehr so leicht, etwas aufzutreiben: Losinj, Cres, Krk ausgebucht – wollte man zumindest für eine Woche unter 1.000 Euro urlauben. Also Radius erweitern. Nach einem Fehlversuch bei meiner ersten Buchung bei allcamps (der Unterschied zwischen hellgrün = noch frei und hellblau = nur auf Anfrage hat sich mir erst spät erschlossen) habe ich dann doch noch ein Mobilheim für uns beide ergattert. Nicht allzu weit von Crikvenica entfernt, in Klenovica.

Vorfreude kam auf, ich war erleichtert. Schließlich war ich auch durch die Buchung der Bahntickets meiner aus Bochum anreisenden besseren Hälfte unter Druck gesetzt. Nun also nur mehr Vignetten besorgen, ein paar Unterlagen, Sonnencreme und ab ans Meer.
Camping Klenovica
Leider hatte ich dieses Mal – entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten – plötzlich den Wunsch die Bewertungen zu lesen. Und die waren, um es vorsichtig auszudrücken, nicht dazu geeignet sich über die Buchung zu freuen. Wie es dann wirklich war, könnt ihr hier erfahren.

Wir haben auf jeden Fall unser Mobilheim bezogen, haben und bei einem kühlen Bier im Campingplatz Restaurant erholt und ausgepackt. Und dann ist es so weit: Hinunter ans Meer! Ok, es ist ein bisschen ein Hatscher, aber was macht das schon.

Die Wellen plätschern leise und ich halte meinen großen Zeh ins Wasser: uiuiui – das ist schon noch etwas kühl. Aber es muss sein. Mit vielen, wahrscheinlich urkomischen Verrenkungen hantle ich mich trotz Badeschuhe über den felsigen Grund, schürfe mir trotzdem ein kleines bisschen ein Bein auf und lass mich dann endlich ins kühle Nass fallen. Herrlich. Wunderbar. Einfach Meer…
Klenovica
In der Nacht werde ich von eine Brummen, Sausen und Klopfen geweckt. Schnell stellt sich heraus, dass ein ziemlicher Sturm über den Campingplatz fegt – und er hält an. Der Tag beginnt auch nicht so strahlend sonnig wie der vorherige geendet hat. Ideal, um sich ein wenig in der Gegend umzusehen.

Ich mache mich mit meinen Nordic Walking-Stecken zum Morgenspaziergang auf. Bereits nach kurzer Zeit, vorbei an versteckten Villen und einigen Strandrestaurants, die noch verträumt und geschlossen am frühen Morgen der Vorsaison daliegen, erreiche ich nach kurzer Zeit den Hafen von Klavenica.

Das scheint auch zugleich der Mittelpunkt des Städtchens zu sein. Hier kann man bei einem Mini-Konsum alles Mögliche des täglichen Bedarfs einkaufen, es gibt eine kleine Bäckerei, daneben ein Café in dem schon am frühen Morgen die Einheimischen (alle männlich) bei ihrem Espresso sitzen und ein Zeitschriftenkiosk. That´s it.

An einem der nächsten Morgen werde ich dann noch weiter Richtung Crivenica wandern. Wenn man nur noch mehr Zeit hätte. Dann könnte man diese Promenade am Meer wahrscheinlich noch ziemlich weit in Richtung Crivenica, aber auch nach Senj wandern. Beides gemacht, aber natürlich nicht bis zum Endpunkt geschafft. Aber es ist einfach herrlich in der Früh, wenn es noch nicht so heiß ist, hier die Wege entlang des Meeres zu erwandern. Mit und ohne Stecken. Ich habe solche Strecken schon in Losinj so geschätzt.

Ich neige ja im Urlaub doch eher dazu am Strand zu liegen und nix zu tun. Ok, ich gehe auch ins Wasser, aber das ist mehr ein Plantschen, denn Schwimmen. Daher ist die Bewegung am Morgen immer etwas ganz Tolles. Man hat das Gefühl bereits etwas Wichtiges erledigt zu haben und genießt das „Faul sein“ am Strand dann umso mehr. Und die Ausblicke aufs Meer sind einfach immer traumhaft. Wenn man zum Beispiel vom Campingplatz Richtung Senj spaziert, hat man immer die schroffen Felsen von Krk im Blick – und kann sich gar nicht vorstellen wie traumhaft diese Insel ist.
Apropos Krk
Natürlich konnten wir es auch nicht lassen, einen Ausflug nach Krk bzw. nach Cres zu machen. Bereits vor Jahren hatten wir in Cres zufällig eine kleine Oliven Ölmühle entdeckt und wenn wir in der Nähe sind, schauen wir jedes Mal vorbei, ob sie noch existiert. Und ja, sie ist noch da, hat noch längere Öffnungszeiten wie früher und bietet sogar auch Führungen an. Ehrensache, dass wir uns dort natürlich wieder mit Olivenöl eingedeckt haben.

Die Fahrt über die riesige Brücke nach Krk ist für mich jedes Mal ein Erlebnis. Eine Meisterleistung der Baukunst – für mich zumindest. Und dann auch noch mit der Fähre nach Cres.

Dieses Mal haben wir es gerade noch zeitlich geschafft auf die Fähre nach Cres zu kommen und ich war dann doch etwas überrascht, in den „Bauch“ des Schiffes geleitet zu werden. Deckel drauf und mein armer „Roter Baron“ (=mein Auto) war im Untergrund verschwunden, während wir an Deck den frischen Wind genießen konnten. Es ist aber meinem Auto nichts passiert 😊.

In Merag wird allerdings die Straße verbreitert und da geht es dann schon ein bisschen wild zu (siehe Video). Ist aber auch ohne Probleme zu meistern.
Senj
Schließlich haben wir dann an einem Tag auch noch die Stadt Senj besucht. Mehr über sie und die Festung Nehaj kannst du hier nachlesen. Es war auf jeden Fall ein schöner Halbtages-Ausflug bevor wir wieder auf den Campingplatz und zum Strand zurückgekehrt sind.

Ein Strandspaziergang
Einen Spaziergang habe ich dann noch gemacht. Von unserem Campingplatz auf die kleine Insel und dann weiter Richtung Senj. Hier ist die Aussicht auf Krk besonders schön und es geht auch recht steil hinab zum Meer. Die Badebuchten kommen wahrscheinlich dann erst später wieder. Auch hier hätte man noch eine ganze Zeit weiter wandern können. Und wieder ein Mal hieß es: „Vielleicht dann das nächste Mal“ ….

Damit war dann die Woche schon vorbei und wir mussten uns wieder auf die Heimfahrt begeben. Echt schade. Es hätte noch soo viel zu entdecken gegeben und ein oder zwei Tage faul am Strand in einem Buch lesend, hätte ich leicht noch ausgehalten.

Daher mein großer Vorsatz: Das nächste Mal gleich 14 Tage – vielleicht schon im Herbst?
Mehr über den Campingplatz und die Umgebung findet ihr hier: