Eigentlich wollten wir ja mit dem Rad von Kranjska Gora nach Planica. Aber dann wurde es ein Radausflug ins Vrata-Tal zum Peričnik-Wasserfall. Doch auch die Sprungschanzen ließen wir uns nicht entgehen …
Es kommt immer darauf an, wie sportlich man ist und was man alles an einem Tag unterbringen will. In Slowenien – und hier besonders im Triglav-Nationalpark – hat man immer die Qual der Wahl. Soll man sich sportlich nur per Fahrrad weiterbewegen?

Schafft man dann aber alle Ausflugspunkte, die man sich vorgenommen hat, ohne in Stress zu verfallen? Schwierige Entscheidungen stehen an, aber man kann diese ja nach Lust und Laune und nach Kondition und Wetterbericht treffen.
Mit dem Rad zum Peričnik-Wasserfall
Wir starten bei JB Rent, einem Fahrradverleih in Kranjska Gora. Hier wartet auch unser Guide bereits auf uns, der und vorschlägt, nicht nach Planica, sondern zum Peričnik Wasserfall zu fahren.

Schnell werden die Räder bereit gemacht und probiert, die Helme aufgesetzt und schon geht es los. Die Strecke scheint mir gut beschriftet und führt über eigene Radwege (man muss vielleicht ein/zweimal eine Straße queren und das letzte Stück zum Parkplatz vor dem Wasserfall ist gemeinsam mit Autos zu bewältigen.

Das Wetter ist kühl und wolkig und ich hoffe wieder einmal, dass es nicht regnen wird. Vor einer traumhaften Bergkulisse fahren wir entlang saftiger grüner Wiesen unserem Ziel entgehen. Lämmer und Kühe stehen auf ihren Weiden und schauen hin und wieder interessiert zu uns herüber.

Wir fahren hier entlang einer alten Bahnlinie, die still gelegt wurde, deren Brücken jetzt aber für den Radweg benutzt werden. Bald biegen wir in das Vrata-Tal, nach Mojstrana ab. Der Weg vom Ort zum Parkplatz wird nun steiler und ich bin wieder einmal richtig froh, ein E-Bike zur Verfügung zu haben. Mit einem normalen Rad wäre ich wahrscheinlich schon längst abgestiegen.

Dann erreichen wir den Ausgangspunkt, ab den „gewandert“ werden muss. Wir lassen die Räder gut gesichert zurück und machen uns auf den Marsch. Bald höre ich schon das Rauschen des Wassers und nach ein paar Biegungen sieht man den Wasserfall, der zu Tale stürzt und sich später in mehreren Teilen seinen Weg weiter durch die Felsen bannt. Ein tolles Naturschauspiel.

Wer möchte, kann auf einen engen Weg hinter dem Wasserfall auf die andere Seite gelangen. Ich klettere noch ein kleines Stück in die Richtung des Weges, allerdings ist es von den herabstürzenden Wassermassen überall ziemlich feucht und da ich bei solchen Abenteuern ein Weichei bin, kehre ich wieder um. Es ist mir einfach zu nass und zu abschüssig, dennoch sind einige Personen auf dem Pfad hinter dem Wasserfall unterwegs.

Lieber stehe ich im gebotenen Abstand und schaue dem Wasser zu, das sich munter sprudelnd seinen Weg bahnt.

Der Wasserfall ist einer der berühmtesten im Triglav-Nationalpark und damit auch ein beliebtes Ausflugsziel. Die Rillen, die das Wasser in der Konglomeratwand gebildet hat, weisen darauf hin, dass er mehrmals seine Richtung änderte und so die Felswand „zerschnitt“. In der Vergangenheit war der Kanal oberhalb des unteren Peričnik blockiert, so dass das Wasser zeitweise als zweiarmiger Wasserfall floss.

Eigentlich sind es ja auch zwei Wasserfälle: der obere Wasserfall ist 16 Meter hoch und der untere ist 52 Meter hoch und gilt damit als einer der höchsten Wasserfälle Sloweniens. Heute ist er ein Naturdenkmal und geschützt – in der Vergangenheit überlegte man seine Wasserkraft zu nutzen – wie gut, dass dieser Plan verworfen wurde.

Doch bald ist es wieder Zeit für uns zu gehen, schließlich warten noch einige schöne Naturschönheiten auf unseren Besuch, um mit dem Rad nach Kranjska Gora zu unserem Ausgangspunkt zurückzukehren.

Ein wunderschöner Ausflug. Vor allem im Sommer muss es herrlich und vor allem erfrischend sein, sich in die Nähe des Wasserfalls zu begeben, kleine Dusche inklusive. Nach der Schneeschmelze im Frühjahr donnern die Wassermassen allerdings mit noch größerer Gewalt ins Tal - aber eigentlich ist es zu jeder Jahreszeit schön hier ein wenig Rad zu fahren oder zu wandern.

Ein bisschen tut mir allerdings mein „Allerwertester“ weh und daher bin ich doch auch ein wenig froh, die weiteren Ausflugpunkte mit dem Auto anzusteuern …

Räder und E-Bikes, Helme, etc. kann man hier ausborgen:
JB Rent Fahrradverleih
4280 Kranjska gora, Borovška cesta 102a
Tel: 386 70 666 807
Email:
https://www.jb-rent.si/fahrradverleih
Planica
Natürlich kann man von Kranjska Gora ins Planica-Tal mit dem Rad fahren, auch hier gibt es einen schönen, asphaltierten Radweg. Doch da mein Hinterteil doch noch ein wenig schmerzt, bin ich ganz froh, dass wir mit dem Auto zu den weltbekannten Skisprungschanzen kutschiert werden.

Ich hätte es nicht erwartet, aber auch hier wird bereits wieder fleißig auf den unterschiedlichen Schanzengrößen trainiert. Nur die Flugschanze ist anscheinend im Sommer und Herbst nicht in Betrieb – zumindest steht dort nun ein Holzdenkmal eines Skispringers in der Landezone.

Genau an dem Punkt, wo Domen Prevc am 30.3.2025 den Weltrekord im Skifliegen mit 254,5 Metern wieder „heim“ nach Planica holte. Wir werden sehen, wie lange der Rekord hält.

Auf jeden Fall will ich zu dem hölzernen Skispringer hinauf gehen, um ihn besser fotografieren zu können. Dies ist allerdings gar nicht so leicht, wie ich mir das vorgestellt habe: es ist riesig steil, ich muss aufpassen, dass ich nicht ausrutsche und auf meinen vier Buchstaben lande. Wahnsinn! Vor einigen Jahren bin ich bereits oben am Sprungtisch gestanden und habe mit richtigem Gruseln hinuntergeblickt.

Jetzt stehe ich unten, kann kaum den Hang hinaufgehen und blicke mit fast ebensolchen Gruseln nach oben. Es ist schlicht und einfach Wahnsinn, was die Burschen und die Mädels (nächste Saison sollen auch sie hier springen) leisten. Nicht für viel Geld und auch nicht in meinen Träumen würde ich mich da runtertrauen …

Wir besuchen auch noch das Planica Center. Hier kann man auch immer Sommer langlaufen und hier trainieren in der Garage auch wieder einige Nachwuchssportler – diesmal sind es die Freestyler, die ihre Tricks üben. Hier kann man auch im Windkanal fliegen, verschiedene Sportarten ausprobieren, und ganz Mutige können auf einem Flying Fox von der Sprungflug-Schanze ins Tal rauschen.

Im Planica Museum kann man mehr über die Sprungschanze und das Center erfahren und wer danach eine Stärkung braucht, besucht das Café.

Mehr über das Center und die vielen Möglichkeiten (man kann sogar einen Sprung von den Übungsschanzen buchen) findet ihr hier: https://www.nc-planica.si/en/
Naturschutzgebiet Zelenci und Jasna See
Nach dem Mittagessen am wunderschönen See Jana (hier darüber mehr) machen wir noch einen Abstecher ins Naturschutzgebiet Zelenci.

Über den Jasna See und das Naturschutzgebiet, sowie über Kranjska Gora findet ihr weitere Informationen hier: Kranjska Gora
