Skip to main content

Bei einem Pragbesuch kann man ja auch einmal einen Regentag erwischen oder es ist im Sommer zu heiß, um die Innenstadt weiter zu erforschen.

Kein Problem, denn wer an bildender Kunst, Architektur und Skulpturen interessiert ist, muss sowieso in die Prager Nationalgalerie.

Die Nationalgalerie im Messepalast in Prag ist nicht zu verfehlen
Die Nationalgalerie im Messepalast in Prag ist nicht zu verfehlen

Die tschechische Nationalgalerie gilt als eine der bedeutendsten Sammlungen des Landes. Bereits 1796 wurde eine Gemäldegalerie von der Gesellschaft der patriotischen Freunde der Kunst gegründet, die als Vorläuferin der heutigen Nationalgalerie gilt.

Auch das Gebäude an sich ist sehenswert
Auch das Gebäude an sich ist sehenswert

1902 wurde die Galerie um die Königlich-Böhmische Sammlung als Stiftung von Kaiser Franz Joseph I. erweitert. 1918 wurde die Sammlung an den neu gegründeten tschechoslowakischen Staat überführt und zur „Nationalgalerie“ erklärt.

Die Ausstellungen gliedern sich in drei verschiedene Zeiträume
Die Ausstellungen gliedern sich in drei verschiedene Zeiträume

Die Königlich-Böhmische Sammlung blieb allerdings weiterhin eine selbständige Stiftung, die jedoch unter dem Protektorat 1942 in die Nationalgalerie eingegliedert wurde. 1949 erfolgte die Zusammenlegung beider Sammlungen per Gesetz.

Aber auch aktuelle Kunst ist in einer Sonderausstellung im Erdgeschoss vertreten
Aber auch aktuelle Kunst ist in einer Sonderausstellung im Erdgeschoss vertreten

Die Sammlung ist dermaßen groß, dass ein Haus nicht reicht, um ihre Schätze in Dauer- und aktuellen Ausstellungen zu zeigen. Die Nationalgalerie ist daher in verschiedenen Gebäuden untergebracht.

Auch einige Bilder von Klimt sind ausgestellt
Auch einige Bilder von Klimt sind ausgestellt

So finden sich Ausstellungen der Nationalgalerie auch im Agneskloster, im Palais Sternberg, im Palais Schwarzenberg, im Palais Goltz-Kinsky, im Palais Salm, in der Reithalle des Palais Waldstein und – last but not least – im Messepalast.

Der Messepalast

Nahe dem alten Messegelände (übrigens auch sehenswert) war seine ursprüngliche Bedeutung ebenfalls die Beherbergung von Messeveranstaltungen. Das Gebäude wurde im funktionalistischen Stil nach Plänen der Architekten Josef Fuchs und Oldřich Tyl in den Jahren 1925 bis 1928 gebaut.

Blick ins Gebäude
Blick ins Gebäude

Zuerst wurden hier Mustermessen abgehalten, nach dem Krieg waren verschiedene Außenhandelsunternehmen im Haus untergebracht.
Im August 1974 brach im Gebäude ein Großbrand aus, denen man erst nach sechs Tagen löschen konnte und der es fast komplett zerstörte.

In der Nationalgalerie Prag
In der Nationalgalerie Prag

Dennoch wurde1976 beschlossen, das Gebäude wieder zu renovieren, allerdings ging der Wiederaufbau nur langsam voran und konnte erst in den 1990er Jahren abgeschlossen werden.

Blick in die Ausstellung
Blick in die Ausstellung

Heute sind drei Dauerausstellungen im Messepalast zu sehen, aber auch immer wieder aktuelle Sonderausstellungen.

Blick in die Ausstellung
Blick in die Ausstellung

Es ist überwältigend, welch Bilderreichtum, aber auch Skulpturen und Grafiken hier gezeigt werden. Ich war überrascht, nicht nur tschechische Künstler, sondern auch außergewöhnliche Werke von Pablo Picasso, Georges Braque, Auguste Renoir, Vincent van Gogh, Gustav Klimt und vielen andern berühmten Künstlern zu sehen.

Blick in die Ausstellung
Blick in die Ausstellung

Die Dauerausstellungen gliedern sich in drei unterschiedliche Sektionen:
1796-1918: Die Kunst des Langen Jahrhunderts
1918-1938: Die erste Tschechoslowakische Republik
1956-1989: Architektur für Alle

Blick in die derzeitige (2023) Sonderausstellung in der Nationalgalerie Prag im Messepalast
Blick in die derzeitige (2023) Sonderausstellung in der Nationalgalerie Prag im Messepalast

Über die letzte der drei Ausstellungen kann ich am wenigsten sagen – ich gestehe, hier bin ich nur durchgelaufen. Aber die ersten beiden sind ein Genuss für jeden Kunstliebhaber.

Auch der Impressionismus ist vertreten
Auch der Impressionismus ist vertreten

Wir beginnen im obersten Stock mit unserem Rundgang und ich bin gleich zu Beginn von einer Wand fasziniert, an der die unterschiedlichsten Plakate angebracht sind. Natürlich sind auch Plakate von Alfons Mucha dabei, die ich so sehr bewundere. 

Ich mag schöne Plakate - kein Wunder als ehemalige Werbefachfrau
Ich mag schöne Plakate - kein Wunder als ehemalige Werbefachfrau

Aber ich muss ja weiter. In der Ausstellung begegnen mir schon genannter Klimt und Picasso, aber auch Mucha, Schiele, Rodin, Cezanne, Manet, Toulouse-Lautrec, Rudolf Alt, Schiele, Carl Spitzweg. Allein für all diese Künstler lohnt sich ein Besuch und ich bin sicher, ich hab noch den einen oder anderen vergessen, den man eigentlich auch unbedingt erwähnen sollte.

Natürlich ist auch Alfons Mucha zu sehen
Natürlich ist auch Alfons Mucha zu sehen

Das ist aber noch lange nicht alles.  Ich war mehr als überwältigt, neben Alfons Mucha auch noch andere tschechoslowakische Künstler, wie František Kupka, Josef Navrátil oder Karel Postl (leider nicht verwandt oder bekannt) in der Ausstellung kennen zu lernen.

... oder Picasso
... oder Picasso

Außerdem habe ich zum ersten Mal Bilder der Prager Secession gesehen. Es ist wirklich schade, dass es in Wien noch keine Ausstellung von tschechischen Künstlern gibt. Die Szene hätte einiges zu bieten und es wäre schon einmal auch hier über den Tellerrand zu blicken.

Ich habe viele neue Künstler kennengelernt
Ich habe viele - für mich neue - Künstler kennengelernt

Auf der anderen Seite ist es auch ein guter Grund wieder oder zumindest das erste Mal nach Prag zu fahren.

Man braucht einfach mehr Zeit
Man braucht einfach mehr Zeit

Wenn ihr die Nationalgalerie besucht, werft auch einen Blick von Stock zu Stock und schaut von den oberen Stockwerken ins Erdgeschoss.

Blick in die Ausstellung
Blick in die Ausstellung

Außerdem sollte man auch unbedingt in Erfahrung bringen, welche temporäre Ausstellung im Moment gezeigt wird. Die jungen tschechischen Künstler sind fast immer auch eine Überraschung wert, die es zu erkunden lohnt.

Die Teynkirche
Die Teynkirche

Die Nationalgalerie im Messepalast ist von Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Am ersten Mittwoch jedes Monats sogar von 10:00 bis 20:00 Uhr.

Auch Egon Schiele ist vertreten
Auch Egon Schiele ist vertreten

Öffentlich kommt ihr am besten entweder mit der Metrolinie C (Austiegsstelle Vltavská), mit den Straßenbahnlinien 6 und 17 (Haltestelle Veletržní palác oder mit den Straßenbahnlinien 1, 2, 6, 8, 12, 17, 25, und 26 (Haltestelle Strossmayerovo náměstí) zur Nationalgalerie im Messepalast.

Blick in die Ausstellung
Blick in die Ausstellung

Nationalgalerie im Messepalast (Veletržní palác)
170 00 Praha 7 – Holešovice, Dukelských hrdinů 47
Tel: +420 2 2430 1122
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
https://www.ngprague.cz/en/about

Was man in Prag sonst noch alles entdecken kann:

Am Markt lernt man eine Stadt erst richtig kennenPrag - Café LouvrePrag - Café ImperialPrag - Das Café im GemeindehausPrag - U Bulínů Prag - Café FantaPrag - Aquapalace HotelPrag – Hotel Royal PalacePrag - Next Door by ImperialEine Prag-Besichtigung vom Schiff ausPragPrag - Manifesto Anděl 

Der Besuch erfolgte während einer Pressereise auf Einladung von Czech Tourism Wien


AutorIn des Artikels:

Die barocke Schönheit Mährens