Die Tschechen sind bekannt für ihr Bier, aber auch viele Schnäpse und Liköre haben hier ihren Ursprung.
Becherovká kennt wohl jeder, der schon einmal in den berühmten Kurorten Tschechiens zu Besuch war und wer im Schweizerhaus im Wiener Prater eine der berühmten Stelzen verdrückt und sein Budweiser dazu trinkt, braucht vielleicht anschließend noch einen Jelínek als Verdauungsschnapserl.
In Jihlava hat man nun wieder den Mahlerovka entdeckt, den wahrscheinlich schon der Großvater des berühmten Komponisten und Dirigenten brannte.
Mahlerovka einst
Der Großvater Gustav Mahlers hatte bereits im Dorf Lipnice nad Sázavou eine Schnapsbrennerei, bei der sein Sohn Bernard schon in jungen Jahren tatkräftig mithalf und sich so einiges Wissen über Herstellung und Verkauf aneignen konnte. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kaufte die Familie Mahler einen Weinkeller und ein Haus in Kaliště bei Humpolec und übersiedelte die Likörproduktion auch an den neuen Standort.
Bernard Mahler heiratete und machte dabei eine „gute Partie“ mit seiner Frau Marie Hermann. Dadurch war es ihm möglich sein Geschäft weiter auszubauen. Die Familie übersiedelte kurz nach der Geburt ihres Sohnes Gustav 1860 nach Jihlava. Hier betreibt er zunächst ein Lebensmittelgeschäft, erhält aber im Februar 1861 die Lizenz zur Herstellung gesüßter alkoholischer Getränke. Die beliebtesten Liköre der damaligen Zeit scheinen Rosolka auf Basis des Sonntau und Lipovka aus Lindenblüten gewesen zu sein,
Das Geschäft blüht, 1872 kann Bernard auch das Nachbarhaus erwerben, in dessen Erdgeschoss er eine Schankwirtschaft und im Hof eine Brennerei einrichtet.
Bernard Mahler stirbt 1889, wenige Monate später scheiden auch seine Frau und seine Tochter Leopoldina aus dem Leben. Sohn Gustav Mahler zieht mit seinen Schwestern Emma und Justine nach Budapest. Das Haus wird verkauft und die Produktion des beliebten Likörs wird eingestellt.
Mahlerovka heute
Jahre später treffen sich Liebhaber des feinen Genusses und beginnen die Rekonstruktion des Originalrezepts von Lipovka. 2015 sind sie nach mehr als 120 Jahren erfolgreich und passen den Likör an heutige Produktionsmethoden und -möglichkeiten an.
So wird der altböhmische Likör mit leichtem Lindenblütenaroma, kräutrigen Untertönen und einem langanhaltenden Nachgeschmack nach Honig heute wieder nach dem Originalrezept in Jihlava hergestellt. Anfangs gab es lediglich die originale Variante mit einem Alkoholgehalt von 30%, doch das Publikum forderte auch eine kräftigere Variante. Daher wurde das Sortiment später durch die kräftigere Opus 52 mit einem Alkoholgehalt von 52% ergänzt.
Die Form der Flaschen erinnert nicht zufällig an jene Behälter, in denen früher in Apotheken die Medizin aufbewahrt wurde. Mit Bedacht genossen ist er ja fast ein medizinisches Getränk.
Für besondere Anlässe kann man auch eine Geschenkbox mit Swarovski-Kristallen auf der Flasche erwerben. In Jihlava kann der Likör nach Vorbestellung in der Chlumova abgeholt werden, oder man bestellt einfach über den Webshop.
Mahlerovka eignet sich auch hervorragend für Mixgetränke. Wer gerne Cocktail genießt, sollte in Jihlava unbedingt in die Black Wall Bar, die jede Menge Cocktails – auch mit Mahlerovka – anbietet und eine hervorragende Barkeeper-Show bietet.
Mahlerovka
Hayside CZ s.r.o.
586 01 Jihlava, Chlumova 5429/1a
Tel: +420 602 577 584
Email: infohaysidecz.cz
www.mahlerovka.cz
Hier gibt es mehr über Jihlava zu erfahren:
Das Mahler-Festival „Musik der Tausend“ in Jihlava (Iglau)
Jihlava - Black Wall Café & Cocktail-Bar
Jihlava - Patisserie - Café Ignaz
Jihlava - Hotel/Restaurant Tři Knížata