Skip to main content

Ein schöner, warmer Sommerabend, ein wunderschön renoviertes Schloss, dessen Kern – die Wasserburg – aus dem 13. Jahrhundert stammt und ein spielfreudiges Ensemble – was will man mehr? 

Die Anfahrt nach Kobersdorf ist von Wien aus ein Klacks: in einer guten Stunde sind Sie beim Schloss und damit bei den Schloss-Spielen Kobersdorf angelangt. Parken? Achtung! Das Schild „Parkplatz Schlossspiele" verspricht mehr als es halten kann. Wir haben das Schloss ein paar Mal umrundet, so einen „richtigen" Parkplatz habe ich eigentlich keinen gefunden. Es sind aber auf der Haupt- und in den Nebenstraßen rund um das Schloss genügend Parkmöglichkeiten vorhanden.

Schloss Kobersdorf
Schloss Kobersdorf

Es empfiehlt sich dann – bei rechtzeitiger Anreise – einen Rundgang durch das toll herausgeputzte Gebäude zu machen. Bei einer Kunstausstellung im ersten Stock kann man auch einige schöne Erinnerungs- oder/und Schmuckstücke erwerben. Wenn ihr noch Zeit habt, gönnt euch noch ein Gläschen Festspielwein oder ein Kobersdorfer Schlossbräu. Für den kleinen Hunger gibt es Würstel, Gulaschsuppe oder Mehlspeisen. 

Wer sich vorher mit einem 3- oder 4-gängigen Menü kulinarisch verwöhnen lassen möchte, sollte sich beim Restaurant Horvath in Ritzing entweder unter +43 2619 67229 telefonisch anmelden oder per Email unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.. Hier finden ihr alle Informationen dazu: www.restaurant-horvath.at/kobersdorf.html

Das Restaurant Horvath aus Ritzing ist für das Catering im Zelt verantwortlich
Das Restaurant Horvath aus Ritzing ist für das Catering im Zelt verantwortlich

Da wir den Horvath schon von Besuchen beim Lisztfestival in Raiding kennen, aber nicht reserviert hatten, haben wir im „Gastgarten" des Horvath-Zeltes Platz genommen und genüsslich eine Gulaschsuppe und als Nachspeise eine Cremeschnitte verzehrt. Beides empfehlenswert…

 Schloss-Spiele Kobersdorf
Schloss-Spiele Kobersdorf

Dann senkt sich der Abend langsam über das Schloss und die Vorstellung beginnt nach einer launigen Begrüßung der Zuschauer durch Intendanten Wolfgang Böck. Es ist ein unterhaltsamer Nestroy, der dennoch zum Nachdenken anregt, ein Spiel über die Liebe, falsche oder richtige Freunde, Macht und Geld. Ein Stück also, das durchaus unterhaltsam ist und in die Gegenwart passt…

Wolf Bachofner und Wolfgang Böck
Wolf Bachofner und Wolfgang Böck

Wolfgang Böck gibt einen hervorragenden Gluthammer. Nestroy hätte seine Freude mit ihm gehabt. Grandios seine Ausraster über das Verschwinden und das plötzliche Wiederauftauchen seiner geliebten und entführt geglaubten Mathilde, herrlich sein Duett mit Wolf Bachofner als Krautkopf über die Freundschaft. Auch Bachofner ist in seinem Element: bestimmend im Auftreten mit seinen Knechten, total unterwürfig mit der Herrschaft. Leicht überfordert mit dem „Besuch" seines Freundes Gluthammer, der sich als Mörder und von der Polizei gesucht wähnt. Kein Wunder, dass ihm „der Kopf, der Kopf so weh tut". Auch er liebt plötzlich „seine" Kathi, als herauskommt, dass sie das Erbe von Herrn von Lips antreten könnte. Ausgezeichnet Fritz Hammel als besagter Herr von Lips, der zu Beginn des Stücks seine Zerrissenheit und Langeweile vielleicht durch all zu viele Armbewegungen auszudrücken versucht, aber als verarmter und ebenfalls von der Polizei gesuchter Mörder zur Hochform aufspielt. Nicht zu vergessen Kathi, Sarah Jeanne Babits, das durch und durch brave und ehrliche Mädel, das sich zwar hin und wieder nach Vergnügen und Verruchtheit sehnt, diesen Charakterwechsel aber nicht zustande bringt. Die drei Freunde – darunter ein englischer Gentlemen –zeigen, wie sehr Freundschaft von Reichtum und Macht abhängen kann. Petra Strasser ist eine überzeugende Madame Schleyer, die nicht nur dem Schlosser Gluthammer den Kopf verdreht hat, sondern fast in den Ehestand mit Herrn Lips getreten wäre. Wenn nicht, wenn nicht –tja wenn nicht da plötzlich der Gluthammer ….

Aber am besten Sie schauen sich das selbst an. 

Sommertheater wie es sein soll: Das wunderbare Ambiente des Schlosses, ein entstaubter Nestroy, moderne aber passende Kostüme, tolles Bühnenbild und ein spielfreudiges Ensemble – einfach ein gelungener Abend. 

Besorgen Sie sich schnell Karten: Wie uns der Herr Intendant bei der Begrüßung verriet, sind noch ein paar wenige Plätze frei und die Aufführung sollte man gesehen haben. Donnerstag bis Sonntag bis 27. Juli 2014, Vorstellungsbeginn jeweils 20:30 Uhr. Die Karten kosten zwischen € 25 und € 47 

Ein paar kurze Szenen:

7332 Schloss Kobersdorf, Schlossgasse
Kartenservice und Information 
Büro der Schloss-Spiele Kobersdorf, Franz Schubert-Platz 6, 7000 Eisenstadt 
Telefon: +43 2682 719-8000 
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. 
www.kobersdorf.at 

Wer von Wien nicht selbst mit dem Auto anreisen möchte, dem bietet die Firma Blaguss eine bequeme Busfahrt zu den Festspielen am 12., 18. und 26.7.2014. Die Abfahrt erfolgt jeweils um 17:45 Uhr von 1030 Wien, U3-Erdberg, Erdbergstraße 200A, Busterminal Die Fahrt Wien – Kobersdorf – Wien kostet pro Person € 27.- 
Anmeldung und weitere Informationen zur Abfahrt erhalten Sie hier: 

Blaguss Reisen 
1040 Wien, Wiedner Hauptstraße 15 
Tel: + 43 1 50 180-100 

Biker und Oldtimer

Weiters möchte ich noch auf die Bikerfahrt – Samstag, 12. Juli 2014 – und die Oldtimerfahrt – Sonntag, 20 Juli 2014 hinweisen: Wolfgang Böck wird an diesen Tagen den jeweiligen Konvoi auf dem Motorrad bzw. in einem klassischen Jaguar anführen und so die theaterbegeisterten FahrerInnen zur Vorstellung geleiten. 

Ein Tipp zuletzt: Obwohl man immer auf gutes Wetter hofft, sind die Schloss-Spiele bemüht die Freiluftaufführungen auch bei zweifelhafter Witterung abzuhalten. Es empfiehlt sich daher, warme und regensichere Kleidung auf jeden Fall mit dabei zu haben. Eine Decke, eine warme Jacke und eine Regenhaut schaden nie. Wegen der Sichtbehinderung der anderen Zuseher muss auf die Benutzung von Regenschirmen verzichtet werden. 

Mehr über das Schloss Kobersdorf findet ihr hier auf askEnrico



AutorIn des Artikels: