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Margret Greiner: Mäda & Mäda

Jugendstil, Wiener Werkstätten, Klimt und Co. – interessiert mich einfach alles.

Die Frauen der Familie Primavesi
Margret Greiner
Mäda & Mäda
978-3-218-01304-8
Kremayr & Scheriau
https://www.kremayr-scheriau.at

Ich lese die Romanbiografien von Margret Greiner sehr gerne, stellt sie doch immer die Frauen in den Mittelpunkt, die leider immer noch gar zu gerne vergessen werden, die jedoch auch um die Jahrhundertwende viel bewegt und Einfluss genommen haben.

So habe ich bereits ihre Biographien über Emilie Flöge, der „Freundin“ von Gustav Klimt ebenso verschlungen wie ihr Buch über Margaret Stonborough-Wittgenstein, der Schwester des großen Philosophen Ludwig Wittgenstein. Auch ihr Buch über das Leben von Friederike Beer-Monti hat mich sehr fasziniert.

In ihrem neuen Buch ist nun die Familie Primavesi an der Reihe. Und wieder stehen die Damen im Mittelpunkt – Mutter und Tochter, wieder blickt der Leser zurück ins Leben um die Jahrhundertwende, zur Zeit der Wiener Werkstätten, des Jugendstils, aber auch der Umbrüche und großen Veränderungen. Es ist die Beschreibung einer einzigartigen Familie, die ihren Ausgangspunkt in Olmütz hatte und deren Weg dann über Wien teilweise sogar nach Montréal in Kanada führte.

Beide Mäda waren außergewöhnliche Frauen, die viel wagten, aber auch viel verloren. Immerhin war die Familie der Primavesi sehr reich, besaß sogar eine Bank, unterstützte bedingungslos Josef Hoffmann und seine Wiener Werkstätten. Doch man konnte weder den eigenen Reichtum halten, noch die Wiener Werkstätten retten. Und auch die einst so außergewöhnliche wie glückliche  Ehe kam dadurch in große Turbolenzen.
Auch der Lebensweg der Tochter ist außergewöhnlich, schließlich musste sie nicht nur im Krieg ihren "Mann" stellen, sondern auch in einem anderen Kontinent.

Margret Greiner versteht es aber nicht nur hervorragend die Charaktere ihrer „Hauptdarsteller“ zu zeichnen, sie nimmt den Leser auch mit in eine andere Zeit, eine andere Welt. Ich habe beim Lesen ihrer Bücher immer das Wien, diesmal auch Olmütz vor Augen, freue mich Gustav Klimt oder Josef Hoffmann zumindest beim Lesen persönlich kennen zu lernen.

Eine große Buchempfehlung für alle, die sich für Wien, die Wiener Werkstätten, Gustav Klimt und außergewöhnliche Frauen in jener Zeit interessieren – und erstaunlicher Weise gab es von diesen besonderen Geschöpfen einige in dieser Epoche. Dank Margret Greiner werden sie nun vor den Vorhang geholt und vor der Vergessenheit geschützt. Danke.


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