Die Gegend um das Hotel herum ist wunderschön - dieses Hotel ist es auch ...
Da mir alle Freunde rieten, ich möge auf jeden Fall in der Bleiche vorbeischauen, fuhr ich an unserem letzten Aufenthaltstag noch schnell vorbei. Allein die Anlage ist schon ein „Wow“: entlang einer großen Rasenfläche, auf der ein Rasenroboter lautlos für den Rasenschnitt sorgt, biegt man um die Ecke um einen langen Weg in Richtung zum Haupthaus zu fahren.
Hier erwartet mich bereits der Portier, der sich enttäuscht zeigt, dass nicht ein Gast aus Wien angekommen ist, sondern „nur“ eine Journalistin, die sich ein bisschen umsehen möchte: wofür ich ebenso wie fürs Fotografieren die Erlaubnis erhalte. Er erklärt mir den Weg zum Parkplatz – ich fahre den langen Schotterweg wieder zurück, stelle das Auto ab und gehe zu Fuß zurück.
Es ist wirklich eine einzigartige Anlage: Obstbäume, Blumen, Brunnen, ein Gartenlabyrinth, ein Kräutergarten – all das kann man rund um das Gebäude ebenso finden, wie gemütliche Sitzgelegenheiten, Sessel und Tische, die wie Kunstobjekte wirken und dann sehe ich auch noch eine indisch wirkende Figur an einem Baum gelehnt.
Die Lobby – Der erste Eindruck
Dann bin ich am Eingang angelangt und trete in die Lobby ein. Schon wieder ein Wow-Effekt, wobei ich hier schon dazu sagen muss, man muss diese Art auch mögen. Am ersten Blick bin ich mir aber sicher, dass alle fasziniert und staunend herumschauen werden.
Ein Hirschbrunnen aus dem 16. Jahrhundert plätschert leise vor sich hin, fließende moosgrüne Vorhänge, ein Fußboden aus original antikem Blaustein. Ein paar Schritte und einen Blick weiter kommt man zur Bibliothek und zur Buchhandlung des Hauses. Hier ist eine eigene Bibliothekarin beschäftigt, die dem Gast hilft, auch sein Lieblingsbuch in der Auswahl von über 15.000 Büchern zu treffen.
Gemütliche Sitzecken laden hier auch gleich zum Schmökern bei einer Tasse Tee oder Kaffee und einem Stück Kuchen ein. In langen Gängen, die über und über mit Bildern geschmückt sind und von vielen Wandlampen beleuchtet werden, geht es zu den Zimmern und zum hinteren Teil des Hotels. Skulpturen stehen in Nischen, eine Madonna wacht über Gäste und wohl auch über das freundliche Hotelpersonal.
Geschichte
Vielleicht sollten wir – bevor wir uns die Zimmer, die Restaurants und die Angebote anschauen – auch ein bisschen in der Geschickte kramen: 1750 wurde der Grundstein für das Bleiche-Haus gelegt. In diesem Jahr legte der Preußenkönig, Friedrich II., der Alte Fritz fest, dass hier die Uniformhemden seiner Armee gebleicht werden sollten.
Außerdem war hier bereits früh eine Poststation an der Grenze zu Sachsen und bald wurden auch Fremdenzimmer vermietet. Ab 1870 widmete man sich an dieser Stelle nur mehr dem Essen und der Übernachtung, das Bleichen wurde eingestellt. Der Spreewald wurde auch weit über seine Lage hinaus bekannt, sodass es sogar hieß: „Etablissement English spoken“.
1992 erwarb die Familie Clausing das Hotel und begann 1993 mit den Renovierungsarbeiten. Auch heute noch wird gebaut, erneuert und erweitert. Wahrscheinlich macht diese Aufgeschlossenheit für immer neue Entwicklungen auch den Erfolg des Hotels aus.
Die Zimmer
Bei meinem Kurzbesuch habe ich kein Zimmer besichtigt, aber die Website bietet einen Einblick in die unterschiedlichen Kategorien. Das Hotel besitzt 90 Zimmer inklusive 21 Suiten, davon haben 15 eine eigene Sauna und/oder ein Hamam.
Die Bleiche bietet vier verschiedene Zimmerkategorien für ihre Gäste: „Storchennester“, kleine Doppelzimmer, geräumige Doppelzimmer und geräumige Doppelzimmer mit Sauna. Außerdem warten 13 Landhaussuiten (mit oder ohne Sauna), vier Spa-Suiten (mit Sauna und Hamam) und 3 große Spa-Suiten (ebenfalls mit Sauna und Hamam), sowie die PresidentInnen-Suite mit an die 360m2, drei getrennten Schlafräume, eigener Sauna und Hamam auf ihre Besucher. Bemerkenswert ist, dass alle Suiten durch einen Concierge exklusiv betreut werden.
Alle Zimmer sind individuell gestaltet und mit unterschiedlichen Stoffen, Farben und Mustern ausgestattet. Dusche und/oder Wannenbad mit Fön, Schmink- und Rasierspiegel, Telefon, Sat-TV, Radio, Minibar ist ebenso selbstverständlich wie der Bademantel und die Badeschuhe, die für den Gast am Zimmer bereit liegen.
Die AdeBar
Von der Hotelhalle gelangt man auch gleich in die AdeBar und auch die Terrasse. Der Name der Bar erinnert an das „Haustier“, den Storch, der in vielen Gemeinden im Spreewald seine Horste hat.
Die Bar ist der abendliche Treffpunkt für die Gäste des Hauses, der mit seiner außergewöhnlichen Konstruktion, den üppigen Vorhängen und den voluminösen Sofas die richtige Atmosphäre für einen gemütlichen Ausklang des Tages bietet.
Die Restaurants
Neben dem À la Carte Restaurant 17fuffzig, das derzeit noch geschlossen ist (Stand: September 2016) bieten die Hotel-Restaurants den Gästen mit Halbpension eine Auswahl von elegant-edlen Stil bis rustikal und spreewaldtypisch mit offener Feuerstelle.
In der Veranda sorgen die hellen Töne der Inneneinrichtung und die bestickten Seidenvorhänge für vornehme Eleganz. Frühstück gibt es im daneben liegenden Burgrestaurant, in der Wendenstube serviert man Speisen aus der Region und die traditionsreiche Keramik und die Blaudruck-Tischwäsche bietet eine herzlich-barocke Atmosphäre.
In der Roten Bibliothek sind die Buchliebhaber zu Hause, die hier im kleinsten Restaurant des Hauses auch ausgewählte Bücher rund ums Thema „gut essen und gut trinken“ vorfinden. Im Weißbiereck kann man sich bei einer Berliner Weißen mit Schuss daran erinnern, dass diese vom Urururgroßvater des heutigen Besitzers erfunden wurde und im Grünen Gewölbe genießt man neben den Speisen den Blick auf den Biergarten und den Kahnhafen.
Beliebt bei den Gästen ist aber auch die Fischerstube mit Kahnschuppen und der Sommerküche, der Brunnengarten mit seiner Terrasse und dem Biergarten und das Landtherme-Bistro Bios. Für Auswahl ist also wirklich gesorgt.
Wellness, Spa und Fitness
Im 5.000 m2 großen Badehaus kann man sich so richtig schön entspannen.
Es warten ein scheunengroßes Schwimmbad mit offenen Kamin, ein Familienpool , ein Außenschwimmbad, ein türkisches Hamam, eine russische Sauna, Dampfbad, Kelosauna, Japanisches Luftsprudel- und Kaltwasserbecken, Kneipp-Becken, Kräuterkammer, Kaminzimmer, Ruheräume, ein Damen-Spa mit großem Marktplatz, Sauna und Dampfbad, ein Ruheraum mit Kino, Spa-Bibliothek, ein 300m2 großer Fitnessraum mit modernsten Geräten und noch vieles mehr auf die Gäste.
Im Freien befinden sich auch noch eine große Liegewiese, Pavillons und ein Trainingsplatz für Beach-Volleyball, Badminton, Tischtennis und Fußball. Liegen reservieren ist in der Bleiche natürlich nicht notwendig: Für jeden Gast ist sowohl eine Außen- wie auch eine Innenliege verfügbar. Selbstverständlich bietet die Bleiche auch die verschiedenen Massagen, Anwendungen, Kosmetikbehandlungen und Treatments an.
Kinder in der Bleiche
Große und kleine Kinder sind in der Storchenburg der Bleiche willkommen. Während der Zwergentage werden Ausflüge zu Störchen, Fröschen und Libellen unter der fachkundigen Betreuung einer Naturpädagogin organisiert, die Größere haben auch noch die Wahl zwischen Fußball, Beach-Volleyball, Tischtennis, Schach, Badminton, oder können Reiten, Paddeln oder Radeln. In den Ferien gibt es auch noch kostenfreie Ferienprogramme.
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