Bei Familie Žuman kann man gleich zwei slowenische Spezialitäten lernen. Eine Prleška Gibanica backen und auch gleich das richtige Geschirr dazu töpfern. Wenn man es kann …
Es ist nicht immer alles einfach beim ersten Versuch. Das musste ich bei unserem Besuch in der Töpferei Žuman erfahren, wo man Gibanica backen und einen Töpferversuch optimal verbinden kann.
Die Prleška Gibanica
Wir starten mit der Zubereitung der Gibanica. Die Prleška Gibanica ist eine besondere Form und besitzt nicht ganz so viele unterschiedliche Füllungen wie eine Prekmurska Gibanica. Dennoch schmeckt sie auch köstlich und allein den Teig herzustellen und so dünn auszuziehen habe ich Nina bewundert.
Nina ist hier für die Zubereitung der Gibanica zuständig, ihr Mann Saša fürs Töpfern. Am besten wird die Gibanica natürlich in einem Form von Saša, die sich natürlich nicht nur für Gibanica eignet.
Nina hat schon alle Zutaten vorbereitet (ihr Rezept findet ihr hier) und wir dürfen sie tatkräftig unterstützen. Der Teig wird hauchdünn ausgezogen und in die Schüssel gelegt, dann kommt eine Lage mit Cottage Cheese und Sauerrahm (mit Ei verquirlt) wieder eine Lage Teig und so weiter.
Ich habe die Füllung mit Käse übernommen und das ist auf jeden Fall leichter als den dünnen Teig wieder und wieder über die Füllung zu legen. Schließlich sind alle Zutaten verbraucht und die Gibanica wandert in den Backofen – und wir in die Töpferei.
Die Töpferei
In der Töpferei wartet nun schon Saša auf uns und erklärt uns nicht nur den Produktionsprozess, sondern zeigt uns auch an der Töpferscheibe wie so eine Schale – mit Verzierungen! – entsteht.
Die Herstellung von Steingut hat in dieser Familie bereits eine lange Tradition und wird bereits seit 1874 ausgeführt. Mit Saša werkt bereits die fünfte Generation an der Töpferscheibe und er ist auch bedacht, die traditionelle Herstellungsweise seiner Vorfahren zu erhalten.
So wird der Ton selbst hergestellt, das Steingut mit den typischen Prleš-Wellen in Weiß, Braun, Grün oder Blau verziert und die Ware im traditionellen Holzofen gebrannt.
Sieht eigentlich ziemlich einfach aus. Meine Kollegin Sissi probiert als Erste ihr Glück und lange Zeit sieht ihr Gefäß auch wirklich hervorragend aus, doch man darf nicht übermütig werden. Wahnsinnig schnell beginnt der Lehm unter den Fingern zu eiern und schon ist es vorbei. Dennoch sie schafft eine zweite, recht schöne Schale herzustellen.
Mein erster Versuch geht leider ebenfalls daneben. Es ist nicht leicht, seine Füße, Arme und Hände auf Anhieb richtig zu koordinieren. Mit dem Fuß bestimmt man die Geschwindigkeit der Töpferscheibe, die Arme müssen möglichst ruhig aufliegen, damit man dann mit den Händen/Fingern sein Gefäß langsam formen und in einer gleichmäßigen Dicke in die Höhe ziehen kann.
Einmal zu sehr auf einer Seite gedrückt und schon passiert das Übel: das Gefäß kommt auch dem Gleichgewicht und beginnt zu eiern. Dann ist fast nichts mehr zu reparieren. Wer es so wie ich weiter versucht, hört spätestens auf, wenn es gelungen ist, ein Loch zu bohren …
Dennoch: ich werde es in Erinnerung behalten und nach dem Brennen einfach als Kerzenleuchter verwenden.
Nach unseren töpferischen Versuchen schauen wir wieder bei unserer Gibanica vorbei und da sie noch einige Zeit im Ofen braucht, besichtigen wir den Shop.
Hier finden sich die verschiedensten Schalen, Krüge, Anhänger – einfach alles, was das Herz begehrt. Nina erzählt uns noch von den Vorteilen der Töpferware beim Kochen. Wer schon einmal Gerichte im Römertopf und mit einer Tajine gekocht hat, kennt sie.
Leider habe ich all diese Kochgeschirre schon zu Hause und im Küchenkasten wirklich keinen Platz mehr. Sonst hätte ich wahrscheinlich nicht widerstehen können und so einen Schmortopf mitgenommen.
Inzwischen ist aber die Gibanica fertig geworden. Sie schmeckt viel leichter als die aus Prekmurska und ich bin am Grübeln, ob man nicht vielleicht Topfen anstatt des Hüttenkäses verwenden sollte.
Aber das ist eine andere Geschichte, die ich vielleicht einmal zu Hause ausprobieren werde – die Form dazu habe ich ja schon.
Töpferei Žuman
9240 Ljutomer, Ormoška cesta 27
Tel: +386 2 581 16 06, mobil: +386 41 515 979
Email:
www.loncarstvozuman.si
Der Besuch erfolgte im Rahmen einer Pressereise auf Einladung von MGM Best Press Story
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