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Hier stelle ich euch zwar nicht das Salz des Salzkammergutes vor, aber dafür etwas anderes sehr Feines …

Bad Ischl und das Salzkammergut ist heuer eine Kulturhauptstadt Europas. Bei den Feierlichkeiten steht die Salzgewinnung zwar nicht total im Fokus, aber das Salz, das der Region immerhin seinen Namen gibt, schon: Allein der Slogan, dass Kultur salzt weist darauf hin und schließlich könnte man ja auch kulturelle Veranstaltungen und Erlebnisse als die Würze des Lebens bezeichnen.

Bei der Präsentation der 20 Euro Münze im Naturhistorischen Museum Wien
Bei der Präsentation der 20 Euro Münze im Naturhistorischen Museum Wien

Hier geht es aber um das weiße Gold, dass aus dem Berg geholt wird, lebensnotwendig ist und unseren Speisen jede Menge Charakter verleiht. Und dazu beitrug, dass sich Menschen hier bereits vor langer Zeit ansiedelten und einen gewissen Reichtum erwirtschaften konnten.

Die Experten des Naturhistorischen Museums halfen bei der Gestaltung der Münze
Die Experten des Naturhistorischen Museums halfen bei der Gestaltung der Münze

Die Münze Österreich hat aus diesem Anlass in Zusammenarbeit mit den Experten der Naturwissenschaftlichen Museums in Wien eine Münze kreiert, die als Sammlerstück daran erinnern soll. Und sie ist richtig schön geworden.

Die beiden Graveurinnen der Münze
Die beiden Graveurinnen der Münze


Mitte Februar wurde die erste Münze „Bergbau“ der Serie „Das weiße Gold des Salzkammerguts“ im Naturhistorischen Museum Wien vorgestellt.

Vom Enwurf bis zur Münze
Vom Entwurf bis zur Münze

Die Bilder der Münzen sind auch dem reichen archäologischen Erbe von Hallstatt gewidmet, das mit seiner jahrtausendalten Geschichte des Salzabbaus und in ferne Lebenswelten eintauchen lässt. Bereits vor 3000 Jahren wurde hier Salz abgebaut und ich war sehr überrascht, welch ausgefeilte Techniken die Menschen damals bei ihrer schweren Arbeit einsetzten.

Sie ist wirklich schön geworden
Sie ist wirklich schön geworden

So thematisieren die Münzen auch die bedeutenden Funde aus dem Gräberfeld Hallstatt, das einer ganzen Kulturepoche seinen Namen gegeben hat – die „Hallstattzeit“ ist der ältere Abschnitt der Eisenzeit um 800-400 v.Chr. Ein wissenschaftliches Team von ArchäologInnen der Prähistorischen Abteilung unter Leitung von Priv.-Doz.Dr. Karina Grömer hat die Münze Austria bei der Gestaltung beraten.

Die zweite Seite der 20 Euro Münze
Die zweite Seite der 20 Euro Münze

Die Serie besteht aus drei 20 Euro Münzen, deren erste nun vorgestellt wurde und den Bergbau zum Thema hat.

Zur Entstehung der Münze
Zur Entstehung der Münze

Die Werteseite zeigt zwei Hirschgeweihpickel mit Bronzespitze aus den prähistorischen Salzbergwerken in Hallstatt. Dieser Pickel ist eine clevere Innovation der damaligen Zeit und ist weltweit einzigartig, da es einen kräfteschonenden und effizienten Salzabbau ermöglichte. Die Felsen und Steine um den Pickel symbolisieren die Minen. Den Hintergrund ziert ein Ornament der Hallstatt-Kultur als Schmuckelement. Auf der Rückseite sind Arbeitsszenen im Bergwerk zu sehen. Die Figuren sind der sogenannten Situlenkunst nachempfunden, also den Darstellungen auf den eimerförmigen Bronzegefäßen der Eisenzeit.

Mit diesem Sack konnte das weiße Gold transportiert und "körperschonend" entleert
Mit diesem Sack konnte das weiße Gold transportiert und "körperschonend" entleert

Das Naturhistorische Museum hat eine große Expertise in Sachen Hallstadtkultur. Seit der Gründung des Museums 1870 sind Mitarbeiter des Hauses in die Hallstatt-Forschung eingebunden. Von 1846 bis 1863 wurde das eisenzeitliche Gräberfeld in Hallstatt erstmals systematisch untersucht und unter dem ersten Direktor des Museums, Ferdinand Hochstetter, kamen durch weitere Grabungen von 1877 bis 1878 Grabbeigaben von 27 freigelegten Gräbern nach Wien in das neue Hofmuseum.

Forschungsgegenstände aus Hallstatt
Forschungsgegenstände aus Hallstatt

Auch in der Gegenwart wird dieses Gräberfeld neu untersucht und im prähistorischen Salzbergwerk wird nun auch die älteste bekannte Schachtanlage erforscht. 

Es gibt vieles über die Hallstatt-Kultur im Naturhistorischen Museum zu entdecken
Es gibt vieles über die Hallstatt-Kultur im Naturhistorischen Museum zu entdecken

Es ist eine Reise in ein unbekanntes Land, wenn man durch die Räume des Museums geht, die sich mit der Hallstatt-Kultur befassen und es ist erstaunlich welche „Wunderdinge“ man zu sehen bekommt. Nicht nur Schmuck ist zu finden, auch die Situle sind wunderschön verziert. Kleidung und Schmuck erweist sich fast als heute modisch tragbar und wenn man den Experten bei der Beschreibung eines „Rucksacks“ zu hört, der so konzipiert wurde, dass das schwere Gut besonders leicht und schonend für den Körper „entladen“ werden konnte, staunt man nur mehr.

Wunderschöne Verzierungen aus längst vergangener Zeit
Wunderschöne Verzierungen aus längst vergangener Zeit

Es lohnt sich also auch diese Räumlichkeiten im Naturhistorischen Museum zu besuchen und vielleicht ist die Münzserie der Münze Österreich ein kleiner „Stupser“ sich mit der Hallstattzeit im Museum wieder einmal auseinander zu setzen.

Sehr schick war auch die Mode
Sehr schick war auch die Mode

Die Serie besteht aus drei 20-Euro Silbermünzen, die sich mit dem Bergbau (jetzt vorgestellt), mit dem Handel und den Riten im Salzkammergut beschäftigen. Eine Sammelkassette in Form eine um ein Vielfaches vergrößertes Salzkorn und ein Buch über das weiße Gold des Salzkammerguts runden die Serie ab. 

Bei der Präsentation der Münze
Bei der Präsentation der Münze

Die Silbermünze ist über den Onlineshop der Münze Österreich zum Erstausgabepreis von 69,60 Euro erhältlich: https://www.muenzeoesterreich.at/sammeln/serien/das-weisse-gold-des-salzkammerguts

Kappe aus der Bronzezeit (Foto © NHM Wien)
Kappe aus der Bronzezeit (Foto © NHM Wien)

Das Naturhistorische Museum ist Donnerstag bis Montag von 9:00 bis 18:00 Uhr, Mittwoch von 9:00 bis 20:00 Uhr geöffnet, Dienstag ist geschlossen.

Situla von Kuffern, Eisenzeit (Foto © NHM Wien)
Situla von Kuffern, Eisenzeit (Foto © NHM Wien)

Naturhistorisches Museum Wien
1010 Wien, Eingang Maria Theresien-Platz 
Tel: +43 1 521 77-0
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.
www.nhm-wien.ac.at

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