Wer in Bled urlaubt, muss auch zur Insel fahren – mit den berühmten Booten, den Pletnas – und die Glücksglocke läuten…
Die Insel im Bleder See – das ist die Ansicht, die wir von allen Werbeprospekten kennen – und die Pletnas, die gar nichts so kleinen Boote, die früher die Wallfahrer und heute die Touristen zur Kirche auf die Insel bringen.
Die Pletnas
Es waren ursprünglich 18 Familien, denen Maria Theresia mit dem Recht, die Pilger auf die Insel zu bringen, aus der bitteren Armut helfen wollte.
Wenn es auch heute noch ein schwerer Job ist, die Boote – oft gegen den Wind – zur Insel zu steuern, bringt es nun schöne Einkünfte. Und wenn Not am Mann ist, helfen sogar – wenige – Frauen aus, um die Touristen auf die Insel zu bringen.
Das Recht, dass die „Fährmänner" nur aus bestimmten Familien stammen dürfen, gilt aber noch immer und es wird mit Klauen und Zähnen verteidigt.
Auch Motorboote sind nicht zugelassen – man muss also die Pletna buchen, wenn man zur Insel möchte, oder selber rudern ....
Die Kirche
In der Kirche auf der Insel hängt die berühmte Wunschglocke. Die Legende besagt, dass diese einst von einer trauernden Witwe, deren Mann von Räubern ermordet wurde, gespendet wurde.
Allerdings versank diese als man sie bei Sturm auf die Insel bringen wollte. Daher kann man auch heute noch aus den Tiefen des Sees Glockengeläut hören.
Die Witwe jedoch wurde noch trauriger, reiste nach Rom und trat in einen Orden ein. Nach ihrem Tod spendete der Papst eine neue Glocke und diese wurde nun in der Kirche aufgehängt.
Wer heute die Glückglocke zu Ehren der Jungfrau Maria läutet, dem geht ein Wunsch in Erfüllung. Klarerweise haben wir das alle gemacht.
Vielleicht sollte ich einmal eine Umfrage starten, um herauszubekommen, ob sich alle Wünsche auch erfüllt haben.
Auf jeden Fall solltet ihr auf den Kirchturm raufklettern. Es sind zwar sehr viele Stufen, aber die verbrannten Kalorien kann man dann gleich wieder mit Potica im Café vor der Kirche ausgleichen.
Potica
Potica ist eine slowenische Kuchenspezialität, die zu jedem Feiertag auf den Tisch kommen muss, und die es mit Walnuss-, Mandel- oder Haselnussfüllung gibt. Auf askEnrico findet ihr hier das Rezept für eine Walnuss-Potica.
Zu manchen Zeiten kann man auch Workshops besuchen, in denen die richtige Herstellung der Köstlichkeiten gelehrt wird, und natürlich kann man im Shop auch die richtige Potica-Form erstehen, die mich an eine Gugelhupf-Form stark erinnert.
Ich werde es auf jeden Fall einmal in einer Gugelhupf-Form probieren …
Dann geht es auch schon wieder die Stufen hinab zum Boot und über den See zurück zur Anlagestelle.
Genießt die Ausfahrt und lasst Euch die alten Geschichten vom „Bootsmann" erzählen. Meistens macht er das gerne und auch ausführlich.
Die Bleder Cremeschnitte
Ich bin ja ein bekennender Fan der Aida Cremeschnitte (und des Cremeschnitten-Bruchs, den es in der Erzeugung in Floridsdorf zu kaufen gibt), aber die echte Bleder Cremeschnitte (kremšnita) kommt dieser schon sehr nahe. Wobei mir der Zuckerguss schon ein bisschen auf der Bleder Ausgabe fehlt - wenn ich ganz ehrlich bin. Beiden gemein ist, dass die Creme ausgezeichnet und nicht "geil", also nicht fettig schmeckt.
Also auf jeden Fall ausprobieren – die beste Gelegenheit gibt es im Café Park.
Mehr über die Bleder Cremeschnitte und ihr „Making Of" erfahrt ihr hier auf askEnrico
Tipp 1:
Wer die Atmosphäre frühere Zeiten liebt und ein richtiges Grand Hotel alter Prägung (aber mit modernen Komfort kennen lernen möchte), sollte unbedingt ins Grand Hotel Toplice schauen – zumindest auf einen Café – und die Aussicht auf den See genießen.
Noch besser – ein Abendessen à la Carte im Restaurant.
Tipp 2:
Ich nehme an, ihr wisst was „Glamping" ist. In Bled – am Campingplatz könnt ihr es in verschiedenen Ausprägungen kennen lernen. Tolle Sache für alle, die Urlaub in der Natur mögen, aber doch gerne ein bisschen mehr Komfort als in einem Zelt haben möchten. Am besten mal vorbeischauen. Hunde sind übrigens am Campingplatz willkommen…
AutorIn des Artikels: