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Die Donau ist seit langem Verkehrsweg, Fischgrund, Lebensraum für viele Lebewesen und seltene Pflanzen.

Die Donau teilte Länder und ihre Überschwemmungen verwüsteten manchmal ganze Landstriche. Und sie war eines: Die Straße der Kaiser und Könige.

Wie Perlen an einer Kette sind die Orte und Städte an der Donau aufgefädelt, die alle mit Herrschern, Kaisern und Königen in Verbindung stehen. Auf Einladung der Arge Donau und des Ungarischen Tourismusamts waren wir auf der Straße der Kaiser und Könige unterwegs und machten einen ersten Stop in Visegrád.

Bick auf das Donauknie bei Visegrád
Blick auf das Donauknie bei Visegrád

Den meisten wird der Name durch die Visegrád-Staaten (heute Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn) bekannt vorkommen, ein loser Zusammenschluss der Staaten, um sich bei wichtigen Entscheidungen innerhalb der EU vorab abzustimmen. Diese Verbindung reicht allerdings lange Zeit zurück. 1335 trafen sich hier in Visegrád der ungarische, böhmische und polnische König, um Verhandlungen zu führen.

Visegrád - Die Zitadelle
Visegrád - Die Zitadelle

Die Einladung erfolgte vom ungarischen König – Karl Robert Anjou, der die verschiedenen Streitereien und Unstimmigkeiten mit seinen „Kollegen" beenden wollte, um nicht ihren gemeinsamen Aufschwung und ihre Weiterentwicklung aufs Spiel zu setzen. (Was auch klappte!)

Damals wie heute geht man hier gerne auf die Jagd
Damals wie heute geht man hier gerne auf die Jagd

Von Budapest kommend fährt man durch ein Tor, das den Anfang der Stadt kennzeichnet. Wenn man dann ziemlich bald nach links sieht, kann man noch einen Blick auf den Palast, die größte Sehenswürdigkeit der Stadt erhaschen.

Das Tor nach Visegrád
Das Tor nach Visegrád

Hier muss zu der damaligen Zeit wirklich das Paradies auf Erden gewesen sein. Nicht nur die Größe ist beeindruckend, es gab ein Bad (mit Warm- und Kaltwasser), ein ausgezeichnet durchdachtes Wasserleitungssystem, das auch dafür sorgte, dass die „Rückstände" des königlichen Toilettegangs (ja, es gab auch eine eigene Toilette für den König) weggespült wurden und so auch keine allzu große Geruchsbelästigung in den königlichen Räumen entstand.

Der Löwenbrunnen im Palast von Visegrád
Der Löwenbrunnen im Palast von Visegrád

Und da sind dann auch noch die vielen schönen Brunnen, aus denen bei besonderen Festen auch Wein sprudeln konnte.

Unser Guide - vielen Dank für die tollen Erklärungen
Unser Guide - vielen Dank für die tollen Erklärungen

Am besten man besucht den Palast mit so einem kundigen Führer, wie wir hatten. Ausgezeichnetes Deutsch (nicht verwunderlich bei einem gebürtigen Deutschen) und dazu noch Archäologie-Student, der in Visegrád der Liebe wegen hängen blieb und nun all sein Wissen über den Palast weitergibt und noch dazu auch noch einige Sprichwörter erklären kann.

Heute gibt's Wildschwein
Heute gibt's Wildschwein

Nachdem wir auch noch die Küche des Palastes besucht haben und dort auch einiges über die mittelalterliche Kochkunst erfahren haben, macht sich langsam Hunger breit.

Das Pálinkamúzeum in Visegrád
Das Pálinkamúzeum in Visegrád

Jetzt wäre doch die beste Zeit für einen Aperitif - und schon sind wir auf dem Weg ins Palinkamuseum, wo wir vieles über die Herstellung – und auch über das Schwarzbrennen – der ungarischen Spezialität erfahren.

Der Chef des Hauses berichtet über die Gefahren des Schwarzbrennens
Der Chef des Hauses berichtet über die Gefahren des Schwarzbrennens

Wusstet ihr z.B. dass Palinka auch aus Quitten gemacht werden kann? Oder dass das Brennen von Palinka lange Jahre in Ungarn verboten war? Oder dass selbst Milchkannen für die Schwarzbrennerei umgebaut wurden?

Probieren geht über Studieren
Probieren geht über Studieren

Tja, all das kann man im Palinkamuseum erfahren – und natürlich auch verschiedene Sorten verkosten …

Zur Begrüßung wird getrommelt
Zur Begrüßung wird getrommelt

Danach geht's ab ins Renaissance Restaurant, wo Trommler jede Reisegruppe laut begrüßen.

Es war schon köstlich...
Es war schon köstlich ...

Drinnen geht es dann mit einem Lautenspieler und zarteren Klängen weiter. Wichtig jedoch: Das Essen schmeckt hervorragend.

Im Inneren des Renaissancerestaurants erklingt ruhige Lautenmusik ...
Im Inneren des Renaissancerestaurants erklingt ruhige Lautenmusik ...

Nach einem Abstecher nach Esztergom – einem weiteren Ort der Straße der Kaiser und Könige, doch davon später, - geht es zu einem weiteren Highlight in Visegrád: einem Ritterspiel am Salamon-Turm.

Bei einem Gläschen Wein im Inneren des Salomonturms
Bei einem Gläschen Wein im Inneren des Salomonturms

Dieser Turm war Teil der früheren Befestigungsanlage, die lange Zeit als uneinnehmbar galt. Auch hier sind die Trommler wieder in Aktion, ein König und eine Königin wird gewählt, ein Hofnarr ist klarerweise auch dabei und nach einer kleinen Strafaktion sind die Ritterspiele eröffnet: Bogen, Schwert, Armbrust, Lanzen, Morgensterne, Hellebarden und Streitaxt sind in ihrer Anwendung zu sehen.

Der Kampf beginnt ...
Der Kampf beginnt ...

Da kracht es schon anständig und ich denke, auch der König war froh, bei den Kämpfen nicht mitmischen zu müssen. Zum Abschluss kann man auch noch mit dem Falken ein kleines Tête à tête veranstalten.

Der Vogel muss sich auch was denken, wenn er von einem Arm der Besucher auf den anderen klettert und wir alle ein Selfie bzw. Foto mit ihm möchten. Brav kommt er aber allen Fotowünschen nach und manchmal hat es fast den Anschein, ob er versteht, was man ihm zuflüstert.

Er versteht mich schon ...
Er versteht mich schon ...

Ein wunderschöner Tag nimmt nun sein Ende. Zurück geht es ins Thermal Hotel Visegrád, wo noch das Thermalwasser und der Wellness-Bereich auf uns warten.

Blick in den Innenhof des Palastes von Visegrád
Blick in den Innenhof des Palastes von Visegrád

Es war ein Kurzbesuch und um der Stadt gerecht zu werden, muss man länger bleiben oder wieder kommen – was ich mir auch fest vorgenommen habe. Schließlich muss noch eine Menge erkundet werden: 

  • Die Umgebung des wunderschönen Donauknies – da muss man einfach eine Wanderung oder auch eine Schifffahrt machen Wandern, Joggen oder Nordic Walken in den umliegenden Wäldern, vielleicht entdecke ich dann ja auch das eine oder andere Wildschwein (zwei haben wir vom Palast aus gesehen) oder Hirsche.
  • Das Thermalwasser (auch Visegrád ist reich an Quellen und Heilwasser) und auch die verschiedenen Wellness-Einrichtungen genießen, eben einmal so richtig schön Relaxen und Entspannen.
  • Die Zitadelle besichtigen – hier gibt es auch noch einige Ausstellungen, die man besucht haben sollte
  • Durch den alten Stadtkern spazieren und schauen was die Stadt noch alles zu bieten hat
  • Die Ruinen des nahen Römerlagers auf dem Sibrik-Hügel besichtigen
  • Und dann wären da noch die Internationalen Palastspiele. Ein Spektakel das einmal jährlich die ganze Stadt in Beschlag nimmt. 
  • Vielleicht geht sich dabei ja dann auch noch der eine oder andere Konzertbesuch aus… 
  • Tja und den Wochenmarkt sollte ich doch auch noch einmal besuchen. 

So wie es aussieht, werden da wohl mehrere Besuche notwendig sein ….

Zeit zum Relaxen im Thermal-Hotel Visegrád
Zeit zum Relaxen im Thermal-Hotel Visegrád

Mehr über Visegràd, das Renaissance Restaurant und das Thermal Hotel Visegràd findet ihr auch auf www.ask-enrico.com.

Der beeindruckende Palast bietet auch eine schöne Aussicht auf die Donau
Der beeindruckende Palast bietet auch eine schöne Aussicht auf die Donau

Hier noch einige wichtige Adressen:
www.visitvisegrad.hu (Die Seite der Stadt in Deutsch, Englisch, Ungarisch)
www.thv.hu (Thermal Hotel Visegrád, Deutsch, Englisch, Ungarisch)
www.lepencespa.hu (Das Wellness und Spa-Center des Thermal Hotels, das aber auch für Gäste von außerhalb des Hotels nutzbar ist – Ungarisch) www.renvisegrad.hu (Renaissance Restaurant Visegrád - Ungarisch)
www.parkerdo.hu (Zitadelle – Ungarisch)
www.palinkamuzeumvisegrad.hu (Palinkamusem – Ungarisch)
http://www.strassederkaiserundkoenige.com (Deutsch)


AutorIn des Artikels:

Haben Sie Wien schon bei Nacht gesehen?