Es ist meines Wissens das erste Mal, dass eine Wagner Oper open-air gespielt wird. Die Oper im Steinbruch in St. Margarethen traut sich …
Schon bei der Ankündigung war ich darüber erstaunt und vom Bühnenbild fasziniert – wie wird das wohl aussehen, wenn sich der Steinbruch in ein Meer und in eine Küste verwandeln soll. In St. Margarethen wurde in den letzten Jahren schon einiges auf die Bühne beziehungsweise in den Steinbruch gebracht und für eine wilde Küstenlandschaft bieten sich die Felsen auch an, aber wie wird das Team um Philipp M. Krenn und Bühnenbildner Momme Hinrichs das Meer in den Steinbruch bringen?

Heute – zu Probenbeginn – war es so weit, dass man einen ersten Blick auf die Umsetzung werfen durfte. Es passt eigentlich nur ein Wort: Gigantisch! Die meisten der Riesenwellen türmen sich bereits vor und neben Sentas Haus auf, das fast in der Gischt und den Gewalten des Wassers verloren wirkt.

Auch das Schiff des Holländers wird genial auf der Bühne erscheinen und wenn die Beleuchtung, die Videos und die Stunts nur halbwegs so funktionieren, wie das Philipp Krenn im Sinne hat, kann das ein gigantisches Opernspektakel werden.

Krenn scheint mir ein Verführer zu sein. Die Begeisterung, die er mitbringt, scheint jedenfalls sofort sowohl auf den musikalischen Leiter Patrick Lange wie auch auf die anwesenden Sängerinnen und Sänger übergesprungen zu sein. Obwohl er da einige Ideen in Planung hat, die bei mir einige Fragezeichen hervorgerufen hätten, müsste ich in dieser Produktion auftreten. Aber man wird ja sehen, was sich alles verwirklichen lässt.

Auf jeden Fall: Das Projekt Wagner im Steinbruch ist angelaufen und auf dem besten Weg.

Uns Zuschauer erwarten auf jeden Fall Wasser, Feuer, atemberaubende Stunts, aber auch eine magische Reise voller Stürme, Sehnsucht und Erlösung. Doch auch die Frage nach Musik, Orchester und Sängerinnen und Sänger muss gestellt werden. Spektakel gehört zu Open-air, doch auch die Musik soll nicht zu kurz kommen, wobei „kurz“ und Wagner? Keine Angst, euer „Sitzfleisch“ wird nicht überstrapaziert, die Oper zu einer Spielzeit von ca. 2.45 Stunden inklusive einer Pause verdichtet.

Musikalisch verantwortlich zeichnet, wie schon erwähnt, Patrick Lange, der das Piedra Festivalorchester dirigieren wird. Ergänzt durch den Philharmonia Chor Wien unter der Leitung von Walter Zeh, der dieses Mal wieder direkt auf der Bühne stehen wird.

Die Titelrolle des Fliegenden Holländers übernehmen alternierend George Gagnidze, James Rutherford und Tommi Hakala, die zentrale Frauenfigur der Senta interpretieren Elisabeth Teige, Johanni van Oostrum und Johanna Will. In der Rolle des Daland werden Liang Li und Jens-Erik Aasbø zu erleben sein.

Eva Dessecker zeichnet für die Kostüme verantwortlich und wird dafür sorgen, dass die raue kalte See und ein heißer sommerlicher Abend im Burgenland für die SängerInnen vereinbar ist, ohne dem Publikum die nordische Atmosphäre vorzuenthalten.

Gespielt wird vom 9. Juli bis 23. August 2025, Tickets können im Ticketbüro pan.event unter +43 2682 65 0 65 oder per Email unter
Beginn der Vorstellung ist im Juli um 20:30 Uhr, Einlass ab 18:30 Uhr – im August um 20:00 Uhr, Einlass ab 18:00 Uhr.
Wer von Wien oder Eisenstadt kommt und nicht mit dem eigenen Auto anreisen will oder kann, ist ein Shuttle-Service buchbar. Genaue Termine findet ihr auf der Website: https://www.operimsteinbruch.at/anreise
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