Den Märchensommer in Poysbrunn – heuer "Rotkäppchen neu verirrt" – haben wir mit unseren Enkeln schon öfters besucht, aber nun wollten auch wir einmal wandern …
Vielleicht ist euch das Wandertheater für Kinder von Nina Blum in Poysbrunn bekannt: auch wir waren schon des Öfteren mit unseren Enkeln dort und jedes Mal begeistert. Umso mehr wollte ich unbedingt wissen, was es denn mit den Vorstellungen für Erwachsene auf sich hat.

Wandertheater für die Oldies? Warum nicht – man muss alles ausprobieren. Außerdem versprach die Ankündigung nicht nur ein Theaterstück, sondern auch den einen oder anderen Schluck Wein und kleine Snacks bei der Aufführung.

No Way Out
So lautete der Titel des Stücks, der eine fantastische, bombastische Aufführung mit vielen Späßen und Blödelei versprach. Tja, und das war es dann auch. Also: eigentlich war es ein Krimi – mit recht vielen Leichen, aber sehr unterhaltsam …

Vier in die Jahre gekommene SchauspielerInnen des Märchensommers wollen neue Wege gehen und sind ins „Dschungelcamp“ in Poysbrunn eingerückt. Der Gewinn der TV-Show soll ein neues Leben fernab der Märchenbühne für den Sieger ermöglichen. Doch schon bei der Vorstellung der Teilnehmer, kippt der/die Erste um. Kreislaufkollaps? Ermordet?

Selbst Dr. Bob kann keinen Puls mehr fühlen und so ist eher ein Mord anzunehmen. Doch wer ist der Mörder/die Mörderin? Und welches Motiv liegt vor? Natürlich stehen alle Mitbewerber um den Sieg ganz oben auf der Liste der Verdächtigen …

Nachdem sich alle von dem Schock erholt haben, heißt es „The show must go on“ und um sich ein richtiges Bild der Bewerber für den Titel des „Dschungelkönigs“ zu machen, teilen sich nun die Besucher auf und besuchen – unterbrochen von Häppchen und Wein – die Kandidaten. Schließlich soll ja über den Sieger abgestimmt werden.

Doch bald geht es Schlag auf Schlag – die Todesfälle häufen sich – wer ist nun wirklich der Mörder? Die Mörderin?
Auch in diesem Stück, geschrieben vom ehemaligen gestiefelten Kater Christian Kohlhofer, der natürlich auch mitspielt, brillieren neben ihm die Kollegen und Kolleginnen des Märchensommers: Barbara Kramer, Patrizia Leitsoni, Gudrun Nikodem-Eichenhardt und Johannes Kemetter.

Ein unterhaltsamer Abend, vielleicht mit einem nicht ganz so überraschenden Ende. Zuseher mit „Dschungelcamp“-Erfahrung und Reinhard Mey-Fans sind auf jeden Fall im leichten Vorteil. Ich war auf der richtigen Spur - wahrscheinlich durch meine "Krimi-Erfahrung" von den vielen Buchbesprechungen ...

Der Wanderkrimi 4.0 ist auf jeden Fall eine gute Gelegenheit für all jene, die den Märchensommer vermissen, aber sich ohne Kinder und Enkel nicht in die Kindervorführungen trauen …

Noch kann ich die Lösung leider nicht verraten – immerhin gibt es noch eine Aufführung. Aber wenn ihr Lust bekommen habt, das Spektakel einmal mitzumachen: rechtzeitig anmelden für nächstes Jahr. Die heurigen Vorstellungen waren und sind alle ausverkauft!
Wir sehen uns dann im nächsten Jahr! Tickets gibt es immer unter

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