Zum Hauptinhalt springen

Wieder ein Film, der mich in der Darstellung seiner Hautperson total überrascht hat. (Foto © Vuelta Germany/Constantin Film Österreich)

Schon bei „Maria“, dem Film der sich den letzten Tagen von Maria Callas widmete, war ich überrascht – ich hatte ein gänzlich anderes Bild von der Operndiva.

Teresa. Ein Leben zwischen Licht und Schatten (Foto ©Vuelta Germany/Constantin Film Österreich)
Teresa. Ein Leben zwischen Licht und Schatten, Foto © Vuelta Germany/Constantin Film Österreich

Nun ist mit Teresa ein Film über Mutter Teresa in den Kinos angelaufen, auch hier werden nur sieben Tage ihres Lebens erzählt und wieder begegne ich einem total unterschiedlichen Bild der Ordensgründerin und Heiligen.

Teresa. Ein Leben zwischen Licht und Schatten, Foto © Vuelta Germany/Constantin Film Österreich
Teresa. Ein Leben zwischen Licht und Schatten, Foto © Vuelta Germany/Constantin Film Österreich

In allem was ich bis dato über Mutter Teresa wusste, war sie für mich eine „Heilige“: eine Person, die ihre eigenes Leben aufs Spiel setzte, indem sie Lepra Kranke betreute. Die Armen und Kindern half ein besseres Leben zu führen, die Kranke unterstütze und Sterbende auf ihrem letzten Weg begleitete.

Teresa. Ein Leben zwischen Licht und Schatten, Foto © Vuelta Germany/Constantin Film Österreich
Teresa. Ein Leben zwischen Licht und Schatten, Foto © Vuelta Germany/Constantin Film Österreich

Eine Frau, die für ihr Engagement viele Auszeichnungen und den Friedensnobelpreis erhielt und schließlich vom Papst selig- und heiliggesprochen wurde.

Teresa. Ein Leben zwischen Licht und Schatten, Foto © Vuelta Germany/Constantin Film Österreich
Teresa. Ein Leben zwischen Licht und Schatten, Foto © Vuelta Germany/Constantin Film Österreich

Der Film der Regisseurin Teresa Strugar Mitevska widmet sich nun dem Lebensabschnitt Teresas vor der Gründung ihres eigenen Ordens. Teresa ist Oberin im Orden der Lorettoschwestern und führt diesen mit strenger Hand. Armut, Disziplin, absoluter Gehorsam sowie die totale Hingebung zu Christus scheinen die wichtigsten Eckpfeiler in ihrem Leben. Um diesen Idealen noch mehr Bedeutung verleihen zu können, möchte sie einen eigenen Orden gründen und wartet nun auf die Antwort des Vatikans auf ihr Ansuchen. Eine ihrer Mitschwestern hat sie bereits zur Nachfolgerin für die Leitung des Ordens auserkoren.

Teresa. Ein Leben zwischen Licht und Schatten, Foto © Vuelta Germany/Constantin Film Österreich
Teresa. Ein Leben zwischen Licht und Schatten, Foto © Vuelta Germany/Constantin Film Österreich

Die Handlungen Teresas während dieser Wartezeit zeichnen dunkle Schatten auf dem Image der Heiligen von Kalkutta. So fordert sie von ihren Untergebenen absoluten Gehorsam, ihr Wille hat zu geschehen, Mitleid mit den älteren Mitschwestern, denen vielleicht die eine oder andere Aufgabe nicht mehr so leicht von der Hand geht, kennt sie nicht. Der Schwangerschaft ihrer designierten Nachfolgerin steht sie ablehnend gegenüber, sie ist für sie unentschuldbar und sie verweist sie des Ordens. Nicht eine Spur von Vergebung zieht sich durch ihre Haltung.

Teresa. Ein Leben zwischen Licht und Schatten, Foto © Vuelta Germany/Constantin Film Österreich
Teresa. Ein Leben zwischen Licht und Schatten, Foto © Vuelta Germany/Constantin Film Österreich

Auch wenn der Film vielleicht „nur“ eine willensstarke, kämpferische Frau zeigen wollte, für mich ist es eher die Darstellung einer karrierebewussten Frau, die ihren Weg nach ihren Vorstellungen geht, ohne Rücksicht auf Verluste, die dieser „Sendung“ alles unterordnen wird, egal wie es um die Menschen um sie herum bestellt ist. Es bleibt eigentlich wenig vom mitfühlenden Teresa übrig, die ihr Leben den Armen, Kindern und Sterbenden widmet.

Und so manche kritische Stimme über den Engel von Kalkutta ist nun bereits auch schon zu hören. Ein Film, möge er nun Fiktion sein oder nicht, der zum Nachdenken anregt …

Besetzung
Mutter Teresa – Noomi Rapace
Schwester Agnieszka – Sylvia Hoeks
Pater Friedrich - Nikola Ristanovski
Schwester Katarina – Marijke Pinoy
Novizin Agatha – Ekin Corapci
Schwester Mercedes – Labina Strugar Mitevska
Doktor Kumar – Akshay Kapoor
Novizin Tabitha – Vala Noren
Regie - Teresa Strugar Mitevska

Ab 4.12.2025 im Kino


AutorIn des Artikels: