Man kann über den Falter und Florian Klenk denken was man will, aber diese Tour hätten wahrscheinlich nicht viele gemacht und es zeigt seinen Willen sich mit Kritik auseinander zu setzen.
Diese Kritik war ein Glücksfall: für Klenk und für den Wutbauer, Christian Bachler. Dieser geriet über einen Artikel von Florian Klenk auf Facebook in Rage, als der Journalist „mit keiner Ahnung von nix“ und noch dazu studierter Jurist seine Meinung über ein Urteil abgab: Ein Gericht hatte einen Bauern schuldig gesprochen, dessen Kuh eine Hundebesitzerin auf einer Alm zu Tode getrampelt hatte, um ihr Kalb vor deren Hund zu verteidigen.
Am Ende seines Wutanfalls lud der „Wutbauer“ Klenk ein, sich live bei ihm vor Ort alles anzuschauen.
Und Klenk nahm an. Bekannte sich dazu, wenig bis gar nichts von Alm- und Landwirtschaft zu wissen und reiste auf den Hof. Aus den ersten Treffen der Beiden entstand nicht nur eine Retoureinladung nach Wien, sondern auch ein Spendenaufruf um den hoch verschuldeten Hof Bachlers zu retten, eine Artikelserie und eben jener Film, der jetzt in den Kinos gerade anläuft.
Ich konnte mir eigentlich nicht vorstellen, wie man dieses Thema aufbereiten kann, ohne im Kino Gähnen hervorzurufen, aber man kann. Dies liegt insbesondere auch an den beiden „Laiendarstellern“ Klenk und Bachler, die sich beide durch Humor auszeichnen.
Heraus kam ein Film, der wahrscheinlich mehr Werbung für eine Umkehr in der Landwirtschaft und natürliche Lebensmittel macht, als alle Spots mit dem Schweinchen von Ja!Natürlich. Und: es ist unterhaltsam den Beiden bei ihren Versuchen gegenseitiges Verständnis zu erlangen, zuzusehen. Doch der Film will nicht nur unterhalten.
Er zeigt deutlich auch die Schwierigkeiten mit der die Landwirtschaft und jene Bauern zu kämpfen haben, die sich nicht der Massentierhaltung verschreiben wollen. Er zeigt – wenn auch nur kurz – wie es bei der Schweinezucht in Mastbetrieben zugeht und er führt uns auch vor Augen, dass auch glückliche Tiere für uns sterben, damit wir unser Schnitzel auf dem Teller haben.
Nachdem ich diese Woche auch noch mit Matthias Schickhofer durchs „Wilde Waldviertel“ gewandert bin und dabei auch einiges über Monokulturen, Kunstdünger und weitere Kraftwerksbauten gehört habe, bin ich wieder um einiges nachdenklicher geworden und habe mir wieder einmal vorgenommen, vor allem mein Konsumverhalten zu überdenken.
Möge sich unsere Regierung oder zumindest unsere Landwirtschaftsministerin mit EU- und Landwirtschaftsvertretern doch auch diesen Film zu Gemüte führen. Vielleicht liefert er ihnen ja auch einige neue Ideen und Einsichten …
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