Die Landesgalerie Burgenland präsentiert eindrucksvolle Bilder von Wolfgang A.Horvath.
Ich komme immer wieder gerne ins Burgenland. Einerseits weil die Fahrt immer mit Kindheitserinnerungen an viele Ausflüge zum Neusiedler See verbunden ist, andererseits weil ich die kulturellen Aktivitäten nicht nur in Eisenstadt schätze.
Unlängst war es wieder so weit: Die Landesgalerie Burgenland lud zur Eröffnung ihrer neuen Ausstellung.
Diese Eröffnungen, die für jedermann kostenlos zugänglich sind, sind für Kunstfreunde sehr interessant, bieten sie doch oft auch die Gelegenheit den Künstler kennen zu lernen und mit ihm über seine Werke zu diskutieren. Dieses Mal gab es sogar einen kostenlosen Shuttle von Wien nach Eisenstadt.
Wolfgang A. Horvath präsentiert in dieser Ausstellung, kuratiert von Mag.a. Barbara Mithlinger einen Querschnitt seiner Werke der letzten Jahre.
Hier eine kurze Vorstellung des Künstlers durch Mag.a. Barbara Mithlinger:
Man sollte öfter von Bild zu Bild gehen, denn immer wieder findet man neue, manchmal auch überraschende Details in den Bildern. Sie reflektieren gesellschaftspolitische Phänomene und Auseinandersetzungen mit dem Individuum, mit dem menschlichen Sein.
Es sind keine Anklagen oder Schuldzuweisungen oder Verurteilungen, aber wer sich in die Bilderwelten vertieft, merkt dann doch die Kritik – manchmal mit einem hintergründigen Humor. Oft sind die Bilder Reaktionen auf mediale Botschaften, die an den Betrachter Fragen stellen, ihn wie zum Dialog, auf jeden Fall aber zum Nachdenken einladen.
Obwohl Figuren und Gegenstände immer im Mittelpunkt der Werke stehen, sind sie oft seltsam verformt, in die Unendlichkeit aufgelöst, von Textinformationen und lesbaren und unlesbar Geschriebenen überlagert.
Horvath bedient sich der grafischen Arbeitsweise, die er jedoch mit der Mehrschichtigkeit der Farben und Figuren, sowie den strukturellen Überlagerungen in eine andere Dimension zu transportieren scheint.
Der Künstler, der sich als Autodidakt bezeichnet zeigt in seinen Werken eine eigenwillige Umsetzung von Mischtechnik, von Aufbau und Verdichtung von Farbflächen mit Farbpigmenten und Kreide. Spuren und Strukturen können erhalten bleiben oder lösen sich fast ins Nichts auf.
So entsteht ein Wechselspiel aus Aufbau und Zerstörung, von Konstruktion und Dekonstruktion – als Sinnbild des menschlichen Seins.
Allein die Farbübergänge und der Wechsel zwischen scharf gezeichnetem und verschwimmenden ist genial. Daher meine Empfehlung: Fahrt nach Eisenstadt, genießt eine gute Zeit in der Stadt und schaut dann auf jeden Fall in der Landesgalerie vorbei. Zeit solltet ihr mitbringen.
Ich glaub ich bin mindestens dreimal durch die Ausstellung gegangen und habe doch jedes Mal in jedem Bild neue Details entdeckt – die wieder zum Nachdenken angeregt haben. Ich mag solche Bilder sehr.
Die Landesgalerie Burgenland ist vom 30. Juni bis 17. September 2023 Dienstag bis Freitag von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An Samstagen, Sonn- und Feiertagen von 10:00 bis 17:00 Uhr.
Der Eintritt beträgt 5 Euro, es gibt auch Kombitickets mit dem Haydnhaus und dem Landesmuseum Burgenland, wie auch Ermäßigungen für bestimmte Personengruppen.
Am 13. September 2023 findet eine Katalogpräsentation begleitend zur Ausstellung statt.
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