Er zählt zu meinen Lieblings-Weihnachtsmärkten in Wien. Auch wenn manche Standler grantig das Fotografieren verweigern …
Vielleicht ist es wirklich die große Angst der Kunsttreibenden, dass damit Plagiate entstehen und ihre Werke zur Massenware werden. Auf der anderen Seite macht es nicht viel Sinn hier zu erzählen, wie schön ein Kunstwerk ausschauen kann, wenn man es nicht zeigen darf. Aber sei es drum.

Hier am Hof ist jedenfalls ein Teil des Kunsthandwerks zu Hause (am Karlsplatz findet man auch einige tolle Handwerker). Hier gibt es nicht nur wunderschöne Tücher (speziell ein Stand mit Ware aus Ljubljana ist wieder mit dabei, sondern auch lustige Tierbilder, Kerzen, Keramik, Holzbretter, Gesichter als Blumentöpfe, Uhren aus flachgedrückten Bierflaschen, Schmuck, Hauben, alte Sachen, alles Mögliche aus Alpaka-Wolle, Christbaumschmuck, wunderbare Glassterne (aus Gablonzer Glasperlen, die Sterne gefertigt in Österreich), Engel aus Holz, die mit Swarovski-Sternen in die Gegend funkeln, und natürlich auch jede Menge Kulinarik.

Und hier sind wir schon beim zweiten Pluspunkt dieses Weihnachtsmarktes: Dem Feuerfleck!

Bis dato habe ich in Wien nur hier ein Standel entdeckt, der diese alte Spezialität anbietet. Ein Feuerfleck besteht aus einem hauchdünnen Brotteig, der kurz auf einer heißen Platte angebraten wird und dann mit verschiedenen Zutaten „verbessert oder gefüllt“ werden kann.

Das kann Rahm oder Speck oder Käse sein, aber mit schmeckt er am bestens pur. Pur bedeutet in diesem Fall mit Schmalz, ein bisschen Knoblauch und Salz. Punkt aus. Dazu noch ein Punsch und gute Freunde und man kann schon das Leben so richtig genießen.

In derselben Hütte gibt es auch Langos, so ihr lieber auf die knusprigere Variante und einen Hefeteig umsteigen möchtet.

Natürlich ist die Auswahl am Markt an kulinarischen Leckerbissen von Süß bis Pikant und salzig noch viel größer. Allein wenn man den Weihnachtsmarkt vom Graben herkommend betritt, wartet ein Riesenstand mit allerlei „Wurstigen“ auf hungrige Besucher.

Hier kann ich euch ein Schinkenweckerl empfehlen, dass ich zwar heuer noch nicht probiert habe, aber das letztes Jahr auch zu den Marktköstlichkeiten gehörte.

Aber auch Bratwurst, Raclette, Bosna, Baumkuchen in den verschiedensten Varianten und noch einiges mehr sorgen dafür, dass der Hunger gestillt werden kann.

Bei der Punsch-Greislerei habe ich einen Amaretto-Punsch probiert, der ebenfalls ausgezeichnet schmeckte. Preise sind hier um 6 bis 7 Euro, je nach Sorte und Alkohol, also das übliche Preisniveau der innerstädtischen Weihnachtsmärkte.

Wer möchte, kann sich hier auch wieder zur Champagner-„Bar“ begeben oder einen Aperol schlürfen, aber zu weihnachtlicher Stimmung finde ich Punsch oder Glühwein passender. Wer das ausgefallenere liebt, kann sich hier auch einen Uhudler-Punsch genehmigen und auch die Varianten mit Gin werden anscheinend immer beliebter. Beides habe ich allerdings noch nicht ausprobiert.

Außerdem gibt es hier einen Stand, der mich jedes Jahr immer magisch anzieht: Die italienischen Spezialitäten. Ohne Trüffel gehe ich hier nie nach Hause.

Dieses Mal musste es zur Trüffel auch noch ein Scamorza Käse sein. Die Trüffel ist fast schon weg – einfach Nudeln, ein bisschen Butter, Salz, eventuell Porree und Trüffel reiben – herrlich (ist übrigens auch wunderbar auf eine Eierspeis) und schon fühlt man sich an den Sommer erinnert. Die Preise sind zwar auch entsprechend – aber Weihnachten und Trüffelstand gibt es eben nur einmal im Jahr.

Ich glaube, den Stand muss ich heuer noch einmal besuchen – und vielleicht geht sich dann ja auch noch ein zweiter Feuerfleck aus …

Der Weihnachtsmarkt am Hof hat bis am 23.12. von 11:00 bis 21:00 Uhr geöffnet, an Freitag, Samstag, Sonntag sogar ab 10:00 Uhr. Die Gastro ist bis 22:00 Uhr offen …

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