Heute habe ich es endlich geschafft mir die Ausstellung in der Halle F anzusehen…
Ich liebe die Werke von Salvador Dalí. Seinen Surrealismus, seine Ideen, seine Exzentrik. Die brennenden Giraffen und die zerfließenden Uhren. Wie schön, wenn es wieder eine Ausstellung gibt, in der seine Werke vorgestellt werden.

Bis dato waren mir in erster Linie seine Bilder bekannt, von Skulpturen wusste ich wenig und auch Illustrationen hatte ich noch nicht so richtig im Blick – daher sollte der Besuch sich lohnen.

Bedenken kamen mir allerdings als ich die ersten Bewertungen der Ausstellung las: "Das Geld nicht wert, schwer enttäuscht, war in 10 Minuten wieder draußen." Sollte ich es mir dann ansehen?

Ich bin heute dann doch hingefahren und mit meiner Entscheidung auch so richtig glücklich. Einmal mehr muss ich feststellen, dass viele – um nicht zu sagen: fast alle – Bewertungen Mist sind und anscheinend nur mehr jene im Netz ihre Meinung ablassen, die enttäuscht, frustriert oder mit komplett falschen Erwartungen irgendwo hinein gehen. Daher: eigene Meinung bilden. Hingehen ist angesagt.

Mir hat die Ausstellung auf jeden Fall sehr gefallen und ich konnte wieder einige, mir unbekannte Ecken und Werke des Künstlers kennenlernen.

Ihr werden in der Ausstellung wunderbare Skulpturen finden, kleine fein gearbeitete Goldskulpturen, eine große Zahl an Illustrationen, die alle sehenswert sind, allerdings keine Öl- oder Acrylgemälde. Doch diese braucht es nicht, wenn man sich auf Dalí einlassen will.

Dalí war mehr als ein Maler, er war Bildhauer, Schriftsteller, Filmemacher, Möbeldesigner, Schmuckgestalter, Werbevisionär und ein hervorragender Selbstdarsteller und Kommunikator.

Die Ausstellung zeigt über 150 Werke aus der Privatsammlung von Beniamonio Levi, einem italienischen Kunsthändler und Sammler, der mit dem Künstler persönlich bekannt war und ihn, wie andere Künstler der Moderne – Miró, Magritte, Masson, Kandinsky, De Chirico, Picasso - in seiner Galerie nach Italien brachte und von der Persönlichkeit des Künstlers stark beeindruckt war.

Bei ihrem nächsten Treffen, etliche Jahre später, beauftragte Levi den Künstler eine Reihe von Bronzearbeiten nach seinen surrealistischen Visionen zu schaffen – so entstand in einer langen Zusammenarbeit eine der weltweit umfassendsten Sammlungen an dreidimensionalen Dalí-Arbeiten weltweit.

Heute ist das Dalí-Universum eine der bedeutendsten privaten Sammlungen, Levi gilt als einer der führenden Experten für Salvador Dalí und ist zugleich Präsident des Dalí-Universums. Er hält häufig Vorträge über das Werk des Künstlers und hat auch das Standardwerk über Dalí-Skulpturen veröffentlich.

Wer mehr über Dalí wissen möchte, kann sich auch einer Führung in deutscher Sprache – freitags und samstags um 11:00 und um 17:00 Uhr oder in englischer Sprache – jeweils um 15:00 Uhr – anschließen.

Am Ende der Ausstellung kann man auch noch in ein sogenanntes VR-Erlebnis eintauchen, das noch einmal die verschiedenen Sprüche von Salvador Dalí zitiert und in surreale Welten von Wüsten und Meer (?) eintaucht. Einige Passagen (eben die „Wüsten- und die Wasser-Szenen“) fand ich sehr gut, die Einleitung hat mich allerdings nicht so wahnsinnig begeistert.

Dennoch: Wer Dalí mag sollte sich die Ausstellung unbedingt ansehen. Ich habe locker zwei Stunden darin verbracht. Es gibt einiges zu lesen und sehr viel zu schauen und auch in den Zeichnungen wie bei den Skulpturen immer wieder noch ein Detail zu entdecken.
Die Ausstellung ist täglich ab 10:00 Uhr geöffnet, letzter Einlass 18:00 Uhr.

Tickets können über öticket (oeticket.com) oder über das Ticketsystem der Wiener Stadthalle gebucht werden. Man kann auch ein Zeitfenster buchen, ist aber meiner Meinung nach – zumindest unter der Woche – nicht notwendig.

Wer weitere Bilder sehen möchte – findet hier noch eine Auswahl im Fotoalbum.
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