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Diese Überschrift ist natürlich nicht ganz richtig. Wahr ist jedoch: Mit Leopold Strobl stellt erstmals ein Künstler, der eng mit Gugging verbunden ist auf der Biennale in Venedig aus.

Von 20.4. bis 24.11.2024 ist es so weit: Die 60. Biennale di Venezia mit dem Titel „Stranieri Ovuque – Foreigners everywhere“ kuratiert von Adriano Pedrosa öffnet ihre Pforten. Mit dabei in diesem Jahr: Leopold Strobl, ein Künstler, dessen Werke man bereits jetzt in Gugging bewundern kann und dessen Werke zu meinen ganz besonderen Lieblingen zählen. 

Leopold Strobl in Gugging 2017
Leopold Strobl in Gugging 2017 (Foto @ museum gugging)

Strobls Bilder haben nichts Monumentales an sich. Es sind kleine Bilder, die mich jedoch durch ihre eigenartige Atmosphäre immer wieder begeistern. Strobl überarbeitet Fotografien aus Zeitungen mit Farbstiften. „Strobl überzeichnet mit schwarzem Farbstift die abgebildeten Personen, Fahrzeuge oder auch Tiere und zieht mit diesem Stift auch seine Umrisslinien, die das Bild in eine neu geschaffene Landschaft einbetten“, beschreibt Nina Ansperger, die wissenschaftliche und künstlerische Leiterin des museums gugging sein Werk. „Der Himmel nimmt einen besonderen Stellenwert in Strobls Schaffen ein und wird grün übermalt und alle weiteren Bildelemente gelb. Der gesamte Zeitungsausschnitt erfährt durch die Überarbeitung eine vollkommen neue Darstellung.“

Leopold Strobl 2019 in Gugging
Leopold Strobl 2019 in Gugging (Foto @ museum gugging)

Mich erinnern die Bilder immer wieder an eine Landschaft auf einem fernen Planeten wie in einem Science-Fiction Film. Da die Personen bzw. Personengruppe schwarz übermalt werden, steht dann ein – manchmal – riesiger Monolith im Bild, der mich komischerweise immer wieder an Hal, den Supercomputer aus 2001 Odyssee im Weltraum erinnert. 

Leopold Strobl 2019 in Gugging
Leopold Strobl 2019 in Gugging (Foto @ museum gugging)

Waren diese Monolithen in der Vergangenheit „blickdicht“, sind sie in letzter Zeit etwas durchlässiger und man kann bei manchen Darstellungen das „Darunter“ fast schon erahnen.

Leopold Strobl 2019 in Gugging, ohne Titel (Foto @ museum gugging)
Leopold Strobl 2019 in Gugging, ohne Titel (Foto @ museum gugging)

In der Ausstellung „gugging.! classic  & contemporary Update“ ist nun im museum gugging Leopold Strobl ein ganzer Raum gewidmet, in dem man nun 45 seiner Werke betrachten kann. Die in Gugging präsentierten Werke stammen aus Leopold Strobls Hauptschaffensperiode, die 2014 begann.

Leopold Strobl, 2020, in Gugging (Foto © Museum Gugging)
Leopold Strobl, 2020, in Gugging (Foto © Museum Gugging)

Am 5. Mai 2024 um 15:00 Uhr ist Gisela Steinlechner, die Autorin des Strobl-Beitrags im Biennale-Katalog bei der Veranstaltungsreihe „museum gugging im gespräch“ zu Gast und von 12.9.2024 bis 16.3.2025 werden Bilder des Künstlers auch in der Schau „fantastische orte.! walla | strobl | vondal | fink zu sehen sein. 

Leopold Strobl

Leopold Strobl wurde 1960 in Mistelbach geboren und ist seit seiner Kindheit künstlerisch tätig. Seit 2002 arbeitet er im atelier gugging, seit 2019 entstehen seine Arbeiten an seinen Wohnsitzen in Poysdorf und in Kritzendorf. Seit 2016 wird er von der galerie gugging vertreten und seit 2021 ist er im museum gugging ausgestellt.

Porträt Leopold Strobl (Foto © Museum Gugging)
Porträt Leopold Strobl (Foto @ Museum Gugging)

Seine Werke sind aber auch im MoMA (USA), in der Treger/Saint Silvestre Art Brut Collection (Portugal), in der abcd Art Brut Collection (Frankreich) und in den Landessammlungen Niederösterreich vertreten.


60. Biennale di Venezia mit dem Titel „Stranieri Ovuque – Foreigners everywhere“
20.4. bis 24.11.2024
Venedig
https://www.labiennale.org/en/art/2024

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