2.500 Fotografien architektonischer Details aus der ganzen Welt sind derzeit bis 2.3.2025 im Kunstblättersaal des MAKs zu sehen.
Der erste Blick in den kleinen Kunstblättersaal überfordert mich. Die Fülle der Fotografien, eine neben der anderen mit Details berühmter Architektur verschwimmen vor meinen Augen irgendwie zu einem Mischmasch.
Erst nach einer Schockminute lässt sich feststellen, dass die Aufnahmen nach bestimmten Kriterien geordnet sind und dann wiederum interessante Einblicke in oft bekannte, oft unbekannte Architekturhöhepunkte in der ganzen Welt bieten.
Dann erfreut die Schau, es wird zu einem Stöbern und Staunen und man lernt Details zu sehen, bekommt Einblicke, die mir zumindest bei einer Besichtigung vielleicht gar nicht aufgefallen wären.
Es ist daher auch ein Lernen mit der Auseinandersetzung dieser Ausstellung verbunden. Sie schärft den Blick auf -teilweise kleine – Details, die man sonst übersehen würde.
Adam Štěch begann bereits mit 20 Jahren seinen Blick auf diese Details zu richten und nennt mittlerweile ein Archiv von mehr als 7.000 Aufnahmen sein Eigen.
Beleuchtungskörper, Sitzgelegenheiten, Stauräume, Tische, Geländer, Türen, Griffe, Fenster, Böden, Wände – all die Teile, die man oft als Selbstverständlichkeit hinnimmt, werden hier zu Stars. Und sie sind es auch, stammen sie doch zum Teil aus herausragenden Bauten berühmter Architekten wie Gio Ponti, Frank Lloyd Wright, Le Corbusier oder Adolf Loos. Aber es gibt auch wunderbare Beispiele von weniger bekannten Künstlern.
Die Schau beschreibt damit auch die stilistischen Veränderungen in der Architektur und im Design des 20. Jahrhunderts.
Wer sich darauf einlässt, sich langsam von „Ständer zu Ständer“ – das Ausstellungsdesign stammt von Štěchs Kollegen vom Kollektiv Okolo, Matěj Činčera und Jan Kloss – zu schlendern, wird sich an den vielen Details erfreuen können und seinen Blick neu schärfen.
Sollte es euch trotzdem zu viel sein, kann man ja nach einer Kategorie eine kurze Pause einlegen, eine andere Ausstellung des MAKs besuchen und dann wieder zurückkehren. Spaß macht es aber schon, allein die vielen unterschiedlichen Beleuchtungskörper zu betrachten und ein bisschen traurig macht es auch – wenn man dann an die Angebote der Möbelhäuser denkt 😊
Wenn ihr also Inspiration sucht – auf ins MAK.
Das Mak ist Dienstag von 10:00 bis 21:00 Uhr und von Mittwoch bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.