Ich habe in meinem Leben schon einige Abenteuerparks besucht, aber Vulkanija gehört zu den Besten.
Aber wieso gibt es eigentlich ein „Vulkanmuseum“ in Grad?
Das hat mit der Umgebung und dem Ort zu tun, auf dem das Museum gebaut wurde. Das Gebiet um Grad (das tektonische Gebiet zieht sich bis in die Steiermark – Vulkanland) ist vulkanisches Gebiet. Aber keine Angst. Der letzte Ausbruch liegt bereits 3 Millionen Jahre zurück. Dennoch sorgte diese Eruption hier für einen Krater, der ursprünglich mit Wasser gefüllt war, und auf dem heute das Gebäude von Vulkanija steht. Das in der Nähe gelegene Schloss Grad liegt ebenfalls in einem Vulkankegel, allerdings war für diesen ein anderen Ausbruch verantwortlich.
In der näheren Umgebung beginnt auch der Dreiländer-Nationalpark Goričko, der auch von Vulkanstein geprägt ist. Basalt bzw. Tuffstein entstand durch das Absetzen und Erhärten des Materials nach den Vulkanausbrüchen und im Steinbruch von Grad kann man dies noch immer gut sehen.
Hier findet man auch eine weitere Besonderheit: Das Olivin, die „Vulkanbombe“, ein Material, das von einem bis mehrere Zentimeter groß sein kann und eine ovale oder rechteckige Form haben kann. Früher zerbrach man das Gestein und verwendete es als Baumaterial, zB. für Schloss Grad.
Heute denke ich ist man viel mehr an dem leuchtend grünen Halbedelstein, der transparent-grünen Variante des Olivins, am Peridot oder Chrysolith, interessiert, der als Schmuckstein Verwendung findet.
Aber all das kann euch Oli auf eine viel amüsantere und interessante Art und Weise erzählen. Der kleine Maulwurf wartet schon vor dem Eingangstor auf seine Besucher. Wer nun die Vulkanröhre durchwandern und in den Vulkan hinunterfahren möchte – und lasst euch beides ja nicht entgehen – muss sich einer Führung anschließen.
Diese ist auch in Deutsch möglich – unser Führer sprach hervorragend Deutsch – bitte erkundigt euch aber auf der Website oder direkt im Vulkanija wann diese jeweils stattfindet.
Es geht also los. Erwartungsvoll sitzen wir am Bankerl neben dem Shop. Schauen uns die Begrüßung durch Oli auf den Bildschirmen hoch über unseren Köpfen an und da – plötzlich beginnt ein Vulkan auch schon zu rauchen. Er wird doch nicht gar ausbrechen?
Keine Angst – es besteht nun keine Gefahr mehr. Der Vulkan in Goričko lebt vielleicht noch, aber er schläft tief und fest, wie alle seine Kollegen auf der Thermenlinie.
Wir aber machen uns mit Führer und Oli auf ins Abenteuer. Und das ist großartig. Oli taucht mal hier und mal da auf, erklärt uns vieles über die Vulkane. Mein Tipp heißt „Aufpassen“. Der kleine gescheite Maulwurf macht später auch glatt „einen auf Oberlehrer“ und stellt uns vier Fragen, die wir beantworten müssen, um als Vulkanologen weiter in den Vulkan vordringen zu dürfen.
Wir sehen wunderbare Amethyste und Bergkristalle an den Wänden, laufen an der „glühenden“ Lava vorbei, die sich an uns vorbei wälzt, fühlen das Rütteln des Berges vor einem Ausbruch und machen mittels 3D-Technologie anschaulich im Film Zeitsprünge zu längst vergangenen Zeiten und ihren Bewohnern.
Mit einem etwas wackeligen Aufzug geht es dann viele Meter hinunter in den Berg. Gut, dass Oli immer wieder auftaucht und seine Kommentare abgibt. Dabei lernen wir einiges und unterhalten uns aber trotzdem herrlich.
Schließlich sind wir auch noch mit Oli auf der Flucht vor der bösen Hexe Eza und machen einen wilden Ritt durch den Berg. Natürlich können wir der bösen Hexe entkommen, aber es hat uns doch ganz schön durchgerüttelt – und irgendwann bin ich doch auch glatt ein wenig nass gespritzt worden.
Geologische Museum
Nach dem entspannten Erkunden des Vulkans kann man sich ins geologische Museum begeben, das gleich neben dem modernen Vulkanija-Gebäude in einem älteren Haus untergebracht ist. Hier war in vergangenen Zeiten für kurze Zeit eine Lederfabrik untergebracht, die jedoch aufgrund der veränderten Produktionsbedingungen schließen musste.
In einem kleinen Teil des Hauses kann man noch die Betonbecken und andere Teile der Herstellung sehen und einiges über die Herstellung von Leder in früheren Zeiten erfahren.
Im Museum begleitet uns wieder Oli durch die Räume und bietet wieder interessante Informationen in unterhaltsamer Weise. So zeigt er uns unter anderem in seiner Küche beim „Steine kochen“ wie die verschiedenen Gesteinsarten entstehen und wie sie aussehen.
Klarerweise ist auch hier das Olivin wieder ein Thema – schließlich gibt es zwei Arten wie es auf der Erde vorkommen kann: entweder durch die Kristallisation von Magma im Erdmantel bei sehr hohen Temperaturen und hohem Druck oder durch einen Meteoriten.
Kein Wunder, dass sogar Kleopatra vom Olivin begeistert war und diesen angeblich sogar den Smaragden vorgezogen hat.
Der Oli Zug
Wenn das Wetter schön ist und man von Oli gar nicht genug bekommen kann, dann steigt man in den Oli-Zug vor dem Museum und fährt mit ihm eine Runde zu allen interessanten Plätzen oder – für ganz Sportliche – man geht diese Runde per pedes.
Ein Tag ist also fast nicht genug, um alle Möglichkeiten, die Vulkanija und Oli bieten, auszuschöpfen.
Der Shop
Und last but not least gibt es dann noch eine Belohnung für alle im Shop: vom Kuschel-Oli über T-Shirts bis zu Schmuck für Mama ist hier fast alles zu finden. Ein Familienausflug ins Vulkanija lohnt sich also und bitte richtet Oli meine besten Grüße aus.
Öffnungszeiten:
Am Montag ist der Abenteuerpark immer geschlossen. Da es auch – je nach Saison – unterschiedliche Öffnungszeiten gibt – empfehle ich euch auf jeden Fall vorab auf der Website vorbei zu schauen: https://www.vulkanija.si/go/976/-ffnungszeiten
Führungen können telefonisch oder per Email gebucht werden:
Vulkanija
9264 Grad, Grad 174
Tel: +386 2 553 10 00
Email:
https://www.vulkanija.si/