Yakov Rabkin: Im Namen der Thora
Es ist ein Buch, dessen Inhalt mich überrascht hat und das mir einen neuen Blickwinkel über den Zionismus und über den Staat Israel gezeigt hat. Lesenswert.
Ich gebe es zu, viel habe ich weder über die Gründung des Staates Israel noch über den Zionismus gewusst. Natürlich hatte ich von Theodor Herzl und seiner Idee des Judenstaates gehört und auch dass er als Gründer von Israel galt.
Allerdings war mir nie klar, dass es damals wie auch heute eine Opposition gegen den Zionismus gab und dass die Gründung sich eigentlich den Worten der Thora widersetzt und damit von konservativen Juden abgelehnt wird. Rabkin meint, dass die Thora geradezu die Gründung des Staates verurteilt, da die Juden erst mit dem Messias ins Gelobte Land zurückkehren dürfen. Dieses vorab herbei zu führen, ja durch Menschenhand zu ermöglichen, ist für orthodoxe Juden daher eine Sünde. Außerdem verbietet die Thora kriegerische Auseinandersetzungen, die jedoch durch die Besiedlung des Landes immer wieder notwendig wurden.
Außerdem sollten die Juden keine kriegerischen Auseinandersetzungen führen und schon gar nicht beginnen. Dies wurde aber durch die Staatsgründung immer öfter notwendig.
Neu war mir auch, dass es viele unterschiedliche politische und religiöse Gruppen gibt und dass einige davon sehr wohl einen freundschaftlichen Kontakt mit ihren arabischen Nachbarn suchen, den Zionismus komplett ablehnen und auch bestreiten, dass dieser weltweit für alle Juden sprechen kann.
Obwohl das Buch nicht einfach zu lesen ist und doch einige Wiederholungen aufweist, finde ich es lesenswert, da es die Blickwinkel des Lesers auf den Staat Israel, seine Bewohner, den Nahost-Konflikt, aber auch zur Religion erweitert. Es ist ein Anstoss sich weiter mit dem Staat Israel, dem Zionismus und der Thora auseinander zu setzen.
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