Sandra Poppe: Liebe ist schön, von einfach war nie die Rede
Was man nicht alles tut, um sein Erbe antreten zu können. Manche gehen sogar campen …
Ein Roman über Camping auf der Insel Rügen? Das musste ich lesen, schließlich bin ich Campingfan und war auch schon mit dem Zelt auf Rügen. Und ich kann bestätigen – es ist fast genauso, nur dass ich dafür keine Millionen geerbt habe.
Evi ist eine Alleinerzieherin, die nach ihrer gescheiterten Ehe mit ihrer Tochter bei ihrem Vater lebt und eigentlich von Männern noch immer die „Schnauze voll hat“.
Als eines Tages ihre Großtante Lisbeth stirbt, zeigt sich bei der Testamentseröffnung für die Erben eine große Überraschung: Evi, ihrer Schwester und ihrem Vater werden Bedingungen gestellt, um das Erbe antreten zu können. Während ihre Schwester einen öffentlichen Gesangsauftritt „verordnet“ bekommt und ihr Vater zum Laufen und Abnehmen „angeregt“ wird, um das Erbe antreten zu dürfen wird Evi mit ihrer Tochter Helena zum Zelten „verurteilt“.
Drei Wochen sollen es sein, zuerst eine schreckliche Vorstellung für Evi und ihre Tochter, aber wer will schon auf ein großes Erbe verzichten.
Also beschließt man in den sauren Apfel zu beißen und mit Zelt und Tochter nach Rügen zu verreisen. Was dann folgt, ist eine herrliche Beschreibung eines Campingurlaubs mit allen Tücken und schönen Momenten. Und ich wage zu behaupten, genauso ist es. Das beginnt beim – vorerst – grummligen Personal am Campingplatz, den Dauercampern, die immer das Wetter kommentieren, dem Nachbarn, in dem man sich zuerst verlieben kann, um später draufzukommen, dass er vielleicht doch nicht das hält, was man sich versprochen hat, bis zu kleinen und größeren Gewittern und Unfällen.
Es ist ein herrlich witzig geschriebener Roman, eine ideale Strandlektüre. Es ist alles dabei: Spaß, Trauer und natürlich auch eine Liebesgeschichte. Ein Buch, das mir auch wieder große Lust auf einen Campingurlaub und auch auf Rügen gemacht hat.
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