Peter Blaikner: Virginia Hill
Es ist die Geschichte einer Gangsterbraut mit Österreich-Bezug
Wie viel an dieser Geschichte wahr ist und wie viel der Dramaturgie des Romans geschuldet ist, wage ich nicht zu behaupten. So der Wikipedia-Eintrag nicht vom Buch inspiriert ist, dann scheint das Buch ziemlich an der Realität zu liegen.
Virginia Hill wurde in eine arme Familie hineingeboren, arbeitete als Kellnerin, später auch als Prostituierte. Da an ihrer Arbeitsstätte auch die Größen der amerikanischen Mafia verkehrten, kam sie bald mit ihnen in Kontakt und scheint sie nicht nur durch ihre Schönheit bezaubert zu haben.
Als Geliebte der Bosse erlangte sie nicht nur öffentliche Berühmtheit, sondern auch endlich jenen Wohlstand, den sie sich immer gewünscht hatte. Als Drogenkurierin eingesetzt, überquerte sie problemlos Grenzen, als Geliebte der rivalisierenden Mafia-Oberhäuptlinge war sie auch als Spionin für den einen oder anderen tätig.
Lange Zeit hielt sie sich auch an das eiserne Gesetz der Mafia: Über alle Vorgänge in der Familie wird geschwiegen …
Bei einem Urlaub im Sun Valley lernt sie einen Österreicher kennen, der im Ort als Skilehrer arbeitet. Sie heiraten, Virginia bekommt einen Sohn. Nach wie vor bezieht sie noch immer ein „Gehalt“ von ihren früheren Auftraggebern, doch als die Mafia umstrukturiert, versiegen die Überweisungen.
Auch ihr Mann hat sich an den Reichtum ohne Arbeit gewöhnt, allerdings hat er weniger Schwierigkeiten in sein früheres Leben zurückzukehren. Das Ehepaar übersiedelt nach Österreich, doch Virginia braucht ihren ausschweifenden Lebensstil, den ihr Mann jedoch nicht bieten kann.
Doch es existiert ein Tagebüchlein, indem sie alle ihre Geschäfte eingetragen hat. Sie sieht es als ihre Lebensversicherung und als eine Geldquelle.
Doch auf Dauer lässt sich die Mafia nicht erpressen.
Vírginia Hill wird tot bei einem ihrer Spazierwege mit nur 49 Jahren aufgefunden. Als Todesursache gilt Selbstmord mit Schlaftabletten – auch ein Abschiedsbrief existiert. Ob es allerdings wirklich Selbstmord war oder ob jemand nachgeholfen hat und ihr die tödliche Substanz eingeflößt hat, bleibt ungeklärt.
Wer also gerne über die „goldenen“ Zeiten der amerikanischen Mafia lesen möchte und ihre Verbindungen auch nach Österreich, kann sich freuen. Wobei, ein bisschen zieht sich die Geschichte schon …
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