Skip to main content

Nikolaus Kowall: Raus aus der Globalisierungsfalle

Die Stimmung im Lande ist schlecht. Nicht nur Österreich steht vor großen Umwälzungen, wir blicken ängstlich in die Zukunft – und dann kommt doch dieser Kowall und zeigt plötzlich Wege auf….

Nikolaus Kowall: Raus aus der Globalisierungsfalle
Nikolaus Kowall
Raus aus der Globalisierungsfalle
978-3-2180-1434-2
Kremayr & Scheriau
https://www.kremayr-scheriau.at

Irgendwie sind wir alle ins depressive Fahrwasser geraten, die Welt ist schlecht, die Politik auch, wir unten, die da oben und irgendwie stehen wir alle hilflos in der Mitte. „Es ist eh scho wurscht“ und „da kann ma nix machen“ sind die häufigsten Sager und außerdem fühlen sich sowieso alle von den Politikern, den Eliten und der EU betrogen.

Und dann lese ich dieses Buch. Gratulation an Nikolaus Kowall. Er zeigt (mit Quellenangaben belegt) wie wir in die derzeitige Situation gekommen sind und wie wir wieder rauskommen könnten. 

Legt dar, was in der Vergangenheit schiefgelaufen ist, welche Fehler gemacht wurden (auch von seiner Partei!) und skizziert einen Weg vor. Verspricht nicht, dass es leicht wird. Behauptet auch nicht die allumfassende Wahrheit zu haben. Zeigt auf, dass die EU gar nicht so schlecht mit ihrem GreenDeal und einigen ihrer Vorgaben ist.

Und das alles in einer Sprache, die man auch versteht, wenn man nicht Volkswirtschaft studiert hat. Kowall zeigt Lösungen auf, die nicht nur im sozialdemokratischen Lager gangbar sein müssten (ist er vielleicht deshalb nicht so beliebt in der Partei?). Pragmatisch, ohne ideologische Brille, aber doch mit sozialem Hausverstand (um diesen Terminus auch zu bemühen).

So würde ich mir Politik vorstellen. Nicht das Suchen nach Schuldigen, sondern die Suche nach dem Möglichen, nach dem Machbaren, Fehler eingestehen, Lösungen suchen, und auf dem Weg dorthin möglichst viele mitnehmen.

Nikolaus Kowall wünsche ich, dass er den Einzug in den Nationalrat schafft (und dort dann nicht einen ähnlichen Weg wie Josef Cap einschlägt) und der SPÖ würde ich wünschen, dass sie ein paar mehr von dieser Sorte hätte und dass fähig wäre, ein bisschen mehr „Rebellion“ zuzulassen.

Wir wählen im Herbst – vielleicht lest ihr vorher noch dieses Buch und entscheidet klug …


AutorIn des Artikels: